Energiepreis-Protest > TeldaFax
TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen
CHristian:
Es ist wirklich beschämend, was das \"Verbraucher-Ministerium\" in diesem Fall bisher bietet: nichts! Die verlinkte VZ-Seite \"Was Verbraucher jetzt tun müssen\" ist gar nicht mehr vorhanden! Die aktuelle Entwicklung ist beim Ministerium offenbar noch gar nicht angekommen!
Nochmal: Man muss unterscheiden zwischen a) der Nötigung durch Teldafax in den Vertrag dank Gesetzeslücke und b) Vorauszahlungen/leistungen, die stets ein Risiko im Geschäftsvekehr darstellen, aber auch Sinn machen (Sicherheit für den Verkäufer). Hier vertrauten viele Verbraucher auf die Politik, dass diese für deren Sicherheit gesorgt habe - zu Unrecht. Der erste Aspekt ist der, dass Teldafax per Falschangaben bei Netzbetreibern offenbar ganz leicht die rechtmäßige Kündigung von Verbrauchern blockieren konnte, sie so zur Weiterabnahme nötigend bzw. eine große Kundenbasis vortäuschend. Sprich: Man kam aus dem Vertrag schlicht nicht mehr raus! Der Rat des netzbetreibers damals an uns: Um rauszukommen, was ihr Recht ist, müssen sie Klage gegen Teldafax einreichen! Kann das die Quintessenz der Liberalisierung bei Strom und Gas sein, dass jeder Verbraucher, die seine Freiheit noch haben möchte, jahrelang vor Gericht prozessieren müsste, sämtliche Gerichtskosten vorschießend - und bei Firmen wie Teldafax am Ende fast sicher verlierend? Jeder wäre damit seinem Versorger quasi ausgeliefert - und die Politik mit ihren tausenden Mit- und Zuarbeitern scheint diese von ihr produzierte Zwangslage für Bürger noch immer nicht begriffen zu haben!
Diese in den Vertrag genötigten Verbraucher werden nun im Fall Teldafax einfach ohne Würdigung der skandalösen Umstände ihrer Nötigung als säumige Kunden angegangen, die über die erlittenen Schäden (durch den entgangenen Wechsel bzw. spätere Ersatzversorgung) hinaus gar noch zum erhöhten und widersprochenen Preis bezahlen sollen. Wie sollen sie nun mit den Forderungen umgehen, die zunächst einmal gewissermaßen berechtigt wirken, da schließlich die abgerechnete Energie bezogen u. verbraucht werden musste. Steht ihnen ein Geltendmachen des Schadens zu o. kann ein derart \"erschlichener\" Vertrag posthum zum Recht gemacht werden, mit anwaltlichen Kniffen, die jedes Rechtsbewusstsein zerstören? Das wäre dann der Gipfel des Unrechts zulasten der Verbraucher... Auf die Beantwortung solcher Fragen sollten wir uns hier konzentrieren, nicht mehr Gemeinplätze diskutieren, was ja keinem konkret weiterhelfen kann. Danke!
superhaase:
--- Zitat ---Original von CHristian
Der erste Aspekt ist der, dass Teldafax per Falschangaben bei Netzbetreibern offenbar ganz leicht die rechtmäßige Kündigung von Verbrauchern blockieren konnte, sie so zur Weiterabnahme nötigend bzw. eine große Kundenbasis vortäuschend. Sprich: Man kam aus dem Vertrag schlicht nicht mehr raus! Der Rat des netzbetreibers damals an uns: Um rauszukommen, was ihr Recht ist, müssen sie Klage gegen Teldafax einreichen!
--- Ende Zitat ---
Das kann ich nicht nachvollziehen.
Ich hätte fristgerecht per Einschreiben mit Rückschein gekündigt, die Abbuchungberechtigung widerrufen, und jegliche weitere Abbuchungen von meinem Konto zurückgebucht.
Dann hätte Teldafax sich auf den Kopf stellen können, und ich hätte nur gelacht.
Hätte Teldafax mich verklagt, hätten sie keine Chance gehabt - und ich keinerlei Kostenrisiko.
So einfach ist das.
Man darf sich halt nicht immer gleich einschüchtern lassen. So hilflos ist man als Verbraucher nicht, wie manche meinen.
ciao,
sh
PLUS:
--- Zitat ---Original von CHristian
Es ist wirklich beschämend, was das \"Verbraucher-Ministerium\" in diesem Fall bisher bietet: nichts!
--- Ende Zitat ---
@Richtig, Christian, da bleibt einem bei manchen Beiträgen hier nur noch der pure Sarkasmus.
In den Ministerien und Behörden ist man offensichtlich schon mit der Organisation und Absicherung der eigenen Versorgung völlig ausgelastet. X(
Die Beamten- und Politikerversorgung kostet bereits 1,36 Billionen Euro. Da ralativiert sich so manches andere aktuelle Problem. Es sind auch nicht immer nur die Rentner, die von der Presse bevorzugt beäugt werden. Der Steuerzahlerbund hat den Barwert für die Pensionen und Beihilfen errechnen lassen. ( FAZ von heute Seite 11). Der goldene Handschlag von rund 50.000 Euro für den Berliner Ex-Senator Braun für elf Tagen Nichtstun im Amt zeigt nur die Spitze des Übel.
Der Bürger und Verbraucher darf hier doch noch hoffentlich ungestraft fragen, was er für das viele Geld an Leistung bekommt?!
Darüber hinaus ist es schade, wenn Tarifmodelle, die ihre Berechtigungen haben, durch diesen Skandal der Versäumnisse vollends in Misskredit geraten. Vorauskasse und Pakete bieten andere Kalkulationsgrundlagen, die sich im Preis niederschlagen. Sie machen im konkreten Fall Sinn, stärken den Wettbewerb und haben eine Berechtigung.
Davon unabhängig ist es die Aufgabe der Politik, gerade im Daseinsversorgungsbereich die Verbraucher vor einem Insolvenzrisiko zu schützen. TeldaFax ist nur ein Beispiel wie chaotisch und völlig unzureichend die Regelungen sind. Wenn man die Ergebnisse sieht, ist die Frage berechtigt, ob die vielen Beamten in den Ministerien und Behörden und der gesamte Aufwand gerechtfertigt sind. Nichts gegen Beamte und Ministerien, aber sie müssen für das viele Geld auch ihre Aufgabe erfüllen. Ansonsten können die Verbraucher gleich dem freien Spiel des Marktes überlassen bleiben. man kann sich dann wenigstens dieses Geld einsparen. Gefragt sind hier ganz sicher auch die Verbraucherschützer in den Zentralen, Vereinen und Verbänden.[/list]
superhaase:
--- Zitat ---Original von PLUS
Vorauskasse und Pakete bieten andere Kalkulationsgrundlagen, die sich im Preis niederschlagen. Sie machen im konkreten Fall Sinn, stärken den Wettbewerb und haben eine Berechtigung.
Davon unabhängig ist es die Aufgabe der Politik, gerade im Daseinsversorgungsbereich die Verbraucher vor einem Insolvenzrisiko zu schützen.
--- Ende Zitat ---
Wie bitte?
Die Kostenvorteile von Vorauskassetarifen soll der Staat durch Übernahme des Insolvenzrisikos absichern?
Etz werds aba hint heicher wia vorn! :tongue:
Sie nennen das Wettbewerbsstärkung?
Ich nenne das Wettbewerbsverzerrung!
Abgesehen davon, dass das rechtlich ja überhaupt nicht möglich wäre.
Von was träumen SIe eigentlich Nachts?
ciao,
sh
CHristian:
--- Zitat ---Original von superhaase
--- Zitat ---Original von CHristian
Der erste Aspekt ist der, dass Teldafax per Falschangaben bei Netzbetreibern offenbar ganz leicht die rechtmäßige Kündigung von Verbrauchern blockieren konnte, sie so zur Weiterabnahme nötigend bzw. eine große Kundenbasis vortäuschend. Sprich: Man kam aus dem Vertrag schlicht nicht mehr raus! Der Rat des netzbetreibers damals an uns: Um rauszukommen, was ihr Recht ist, müssen sie Klage gegen Teldafax einreichen!
--- Ende Zitat ---
Das kann ich nicht nachvollziehen.
Ich hätte fristgerecht per Einschreiben mit Rückschein gekündigt, die Abbuchungberechtigung widerrufen, und jegliche weitere Abbuchungen von meinem Konto zurückgebucht.
Dann hätte Teldafax sich auf den Kopf stellen können, und ich hätte nur gelacht.
Hätte Teldafax mich verklagt, hätten sie keine Chance gehabt - und ich keinerlei Kostenrisiko.
So einfach ist das.
Man darf sich halt nicht immer gleich einschüchtern lassen. So hilflos ist man als Verbraucher nicht, wie manche meinen.
ciao,
sh
--- Ende Zitat ---
Alles gemacht, bringt aber gar nichts. Der Netzbetreiber sagte, er könne keinen Anbieterwechsel vornehmen, da Teldafax ihm mitgeteilt habe, wir hätten bis 2012 einen Vertrag. selbst die Kündigungsbestätigung hatte nichts geholfen, da es nun bereits zu spät gewesen und der Vertrag mit dem neuen Anbieter nicht mehr möglich sei. Natürlich bezahlten wir nicht mehr an Teldafax, da es ja keinen gültigen Vertrag gab...
Nun aber kommt die Post des Insolvenzverwalters, rechnet genau diese Zeiten ab, und zwar sogar zu den von T. erhöhten Preisen, denen wir per Sonderkündigung widersprachen. Einfach ignorieren? Nun, es wurde ja Gas verbraucht. Und da wir dank der Falschangaben von T. beim Netzbetreiber keinerlei gültigen Vertrag hatten, werden wir bzw. der Verbrauch dem alten Versorger T. zugerechnet. So einfach ist die Sache also nicht und die Frage ist: Inwiefern kann/darf man T. für das betrügerisch-nötigende Verhalten haftbar machen und den Schaden berechnen? Dass solch Abläufe in der Praxis möglich sind, hätte ich im Restvertrauen in den Gesetzgeber - ministerien mit vielen Tausenden Fachleuten - nie gedacht: Man wird wider Willen trotz Kündigung und Bestätigung gezwungen, Gas von einem Versorger abzunehmen und in solch dubiose Situation gebracht. Aber den Gesetzgeber interessiert seine Schlamperei mitnichten, bisher wird der Fall nicht mal registriert: alles Privatsache!?
Na danke für solch Volksvertreter, da fühle ich mich erstmal angesichts der Kostendrohungen des Inso-Inkasso sehr hilflos, weil ich als Nicht-Jurist ja keine Ahnung habe: wovon reden die genau, wie gehen die vor, was haben die für Mittel, wie ist überhaupt die Rechtslage und muss ich mich kümmern, wenn da nie wer erreichbar ist? Ja, man tendiert zur Resignation: bezahlen, Ruhe bekommen und Liberalisierung als Betrug von Anfang an im Kopf abspeichern: nie wieder wechseln!
PS: Die allgemeinpolitische Diskussion mit P. bitte hier rauslassen. Thema: Teldafax, Umgang mit Forderungen - Danke!
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