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TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen

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CHristian:
Na, da haben wir ja viel gemeinsam, vielen Dank erstmal. Du bist wohl angesichts der Drohung mit \"weiteren Kosten (etwa Inkassogebühren)\" etwas cooler wie wir. Es hilft auch schon, wenn man von anderen - dir - hört, dass du ebenfalls einfach abwartest, dich nicht einschüchtern lässt. Infos hier auf der Homepage hatte ich aber absolut keine gefunden, auch in fast 2 Wochen keine Antwort erhalten, ebenso von der Schlichtungsstelle - daher die Enttäuschung, als es hieß, man sei nicht zuständig: obwohl auf der Homepage steht, dass man für \"alle\" privaten Verbraucher da sei. Das stimmt so offenbar nicht...

Ich habe mich heute mit der Wirtschaftsredaktion unserer Hauszeitung in Verbindung gesetzt, damit sie recherchierend z.B. stellvertretend für ihre betroffenen Leser bei einem mit Insolvenzrecht vertrauten Anwalt - dessen Nennung bringt dann kompensatorisch einen PR-Effekt - konkret Einschätzung und Rat bzgl. weiterem Vorgehen erfragen sowie dies dann informell veröffentlichen kann. Das hätte ich von den einschlägigen Institution erwartet, die sich Verbraucherschutz gern so groß auf die Fahne schreiben, dass sie damit Gelder einwerben. Zugleich hat der NWZ-Redakteur Kontakt mit dem Pressesprecher des Insolvenzverwalters in der Schweiz aufgenommen, der nun den Fall - wir hatten per Mail die Kündigungsbestätigung zum 1. März erhalten - konkret prüfen will. Bin gespannt, da ich selbst in keiner Weise weiß, inwiefern Schäden durch Falschbehauptung zu unserem Vertragsverhältnis gegenüber dem Netzbetreiber berücksichtigt und direkt gegen den Rechnungsbetrag geltend gemacht werden können. Fälle, in denen Kündigungen schlicht ignoriert statt hier bestätigt, dort geleugnet wurden, liegen u.U. etwas anders. Fortsetzung folgt.

Merke: Eine Versorger-Insolvenz kann und wird noch viele Verbraucher treffen. Umso unverständlicher dass sich niemand der Berufenen dafür interessieren mag, was dabei abläuft! Vielleicht ist auch der Rückschluss, nur noch zu den großen \"sichereren\" Versorgern zu gehen, lobbyistisch wie politisch gewollt...

PS: Absurd für mich der Rat der VZ, selbst zum Anwalt zu gehen bei einer Forderungssumme von 150 Euro. Die Erstberatung dürfte schon mehr kosten und so kalkulieren bei geringfügigen Masse-Forderungen wohl auch Inkassofirmen: um Ruhe zu haben, dürften die meisten in der Not, allein \"Profis\" gegenüber zu stehen, bezahlen. Da drückt sich die Politik, die so gern populistisch zum Wechseln und Sparen auffordert, vor jeder Verantwortung - und auch \"ihre\" gepflegten Institutionen helfen eben nicht reell weiter. Ergo steht jeder hilflos allein da und jenes Kalkül geht auf: traurig, wenn so etwas funktioniert, denn das bestätigt die, die es praktizieren; - wobei die Abrechnung selbst fast korrekt erscheint, außer dass die per Kündigung widersprochene Preiserhöhung dreist mit eingearbeitet wurde (was aber nur ca. 20/30 Euro ausmacht)

superstar:
Manchmal muss man anscheinend einfach Ruhe und einen klaren Kopf bewahren. Nur wurde ich bisher mit einer Insolvenz nicht konfrontiert. In diesem Forum bekommt man glücklicherweise genug gute Tipps. Danke an dieser Stelle nochmal.

Jetzt mal aus meinem persönlichen Nähkästchen:
Ich bin quasi Gas-Rebell der ersten Stunde. Ich hatte seit Jahren ein Sonderabkommen mit dem stätdischen Gasversorger. Als er dann mit Gaspreiserhöhungen anfing, habe ich regelmäßig wegen Unbilligkeit die Jahresrechnungen gekürzt und nur den alten Gaspreis gezahlt. Im Laufe der Jahre hat sich so eine Summe von ~6.000 Euro angesammelt. Das Ende vom Lied war, dass ich mich hab von den Stadtwerken verklagen lassen und wir uns vor Gericht auf einen 50%-Vergleich geeinigt haben.

So habe ich mir einen 50% Rabatt auf die Gas-Preiserhöhungen der letzten Jahre genehmigt.

DieAdmin:
so zu lesen:


--- Zitat ---Viele ehemalige Teldafax-Kunden, die vom insolventen Energieversorger um ihr Geld gebracht wurden, staunen nicht schlecht: Dieser Tage werden die Schlussrechnungen über Strom und Gasverbrauch verschickt. Man sollte meinen, dass die ausstehenden Forderungen mit den geleisteten Vorauszahlungen verrechnet werden. So läuft das aber nicht: Die Betroffenen sollen nochmal Geld nachschießen.
....


--- Ende Zitat ---

http://www.n-tv.de/ratgeber/Kunden-sollen-nochmal-blechen-article4952176.html

CHristian:
Ich verweise mal auf die dazu bestehenden Threads. Einfach begründeten Widerspruch einlegen per Mail o. Einschreiben und abwarten statt bezahlen. Aus welcher Masse sollte der Insolvenzverwalter 100.000e Prozesse finanzieren? Ausnahme: die Fälle, wo die Sache eindeutig ist. Ansonsten wurden die angeblichen Zahlungsverpflichtungen offenbar an eine Inkassofirma accredis verkauft, die nun versucht, diese zum Anlass zu nehmen, daraus per Drohungen und Penetranz mehr Geld zu machen, so meine Einschätzung.

CHristian:
@super: das ist das Problem, dass hier kleine unbedarfte Verbraucher schutzlos auf Insolvenz- und Inkasso-Profis treffen, die bewusst Ängste schüren und Unsicherheit instrumentalisieren. Jeder, der ständig fürs Vergleichen, Wechseln und Sparen wirbt und nun die Konsequenz im Fall \"Teldafax\" nur ausblendet, ist für mich kein seriöser Ratgeber bzw. Verbrauchervertreter. Denn jene Angst wird in Zukunft vermehrt Wechsel und d.h. wahrhaft freie Märkte blockieren, da es nicht lohnend erscheint, sich alleingelassen für eine geringe Ersparnis unabwägbaren Risiken auszusetzen. Leider hat dies Argument bei meinen Kontakten mit jenen Vertretern meiner als Verbraucher keinerlei Gehör gefunden... Sehr bedenklich!
Da ich aber privat leidvoll Insolvenz-Erfahrung habe: unser Bauunternehmer ging pleite, kann ich nur dazu raten, gar nicht zu bezahlen. In jenem Fall wurde die Summe von gut 15.000 auf 21.000 Euro hochgezockt (per Ignorieren von Skonto o. einem einzubauen vergessenen Kamin) bzw gefordert und auf Anwaltrat hin kein Cent bezahlt. Wir wurden am Telefon beschimpft und eingeschüchtert, die Argumente waren hanebüchen und dreist: nachweislich nicht eingebaute Heizungen seien \"drin\", das defekte Dach ein Sturmschaden, eine nicht eingebaute Z-Folie auch \"drin\", daran, dass nicht fertig gebaut wurde, sei man selbst Schuld, fürs Verputzen von Teilelementen wurden großzügig 800 Euro gegengerechnet (Realkosten: 3.000 Euro)... Man sollte ein Angebot machen, aber nicht unter 50%. Unser Angebot lautete: 0%, denn ein Sachverständiger unser Bank taxierte die Schäden auf über 30.000 Euro. Viel wurde angedroht, passiert ist: nichts! So laufe das lt. unserem RA praktisch immer. Man muss allerdings entschlossen sein, gegenzuhalten statt irgendwann genervt doch nachzugeben, denn das erscheine dann zugleich als \"Einsehen\"...

PS: Ein Vergleich ist aber doch nie ein Erfolg, außer für die Anwälte, die dann direkt vom Mandanten zu bezahlen sind, und zwar zu einem erhöhten Satz. Das frisst dann die ersparte Summe doch mitunter vollständig auf, oder? Daher: Klagewege nur beschreiten, wenn die Rechtslage so eindeutig erscheint, dass es nicht zum Vergleich kommen kann, bei dem beide Seiten nur verlieren. Ein Inso-Verwalter hat genau so zu denken: einen Vergleich kann er sich mangels Masse nie leisten, so nur eindeutige Fälle durchziehen! Daher denke ich eben, er hat sämtliche Forderungen pauschal ans Inkasso verkauft. Die aber können sich Vergleiche ebensowenig leisten und daher nur drohen u. nerven. Schade, dass der BdE o. die VZ dazu - im Ideal in Rücksprache mit einem Inso-Profi -so gar nichts sagen, was dies bestätigen (bzw. widerlegen) würden. Nur Schweigen - etwas mau!

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