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Autor Thema: Stromnetz bremst Windkraft aus  (Gelesen 4227 mal)

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Offline RR-E-ft

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Stromnetz bremst Windkraft aus
« am: 01. November 2011, 11:25:34 »
Stromnetz bremst Windkraft aus

Zitat
Während die Netzagentur Anfang Oktober einen Ausfall für das Jahr 2010 von 127 Gigawattstunden bekannt gab, geht die BWE-Studie von bis zu 150 Gigawattstunden aus, die nicht im Netz landeten. Besonders häufig wird im Norden abgeschaltet. Hier gibt es die meisten Windparks, aber auch ein besonders schwaches Netz. Bei einzelnen Windparks wurden im Jahr 2010 bis zu 20 Prozent des produzierten Strom nicht eingespeist.Auch für den Verbraucher ist dies ärgerlich: Denn die Entschädigungen werden auf die Ökostromumlage angerechnet, treffen also die Stromkunden. Für die Netzbetreiber fehlt somit ein Anreiz, den Netzausbau voranzutreiben. Albers regt daher an: \"Ein steigender Eigenhaftungsanteil der Netzbetreiber wäre gut, damit sie ihre Ausbaupflicht besser wahrnehmen.\"

Die Netzbetreiber der alten Stromversorger wirken oft wie Stromentsorger.

Offline Sukram

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Stromnetz bremst Windkraft aus
« Antwort #1 am: 01. November 2011, 16:47:02 »
denn das Netz war zuerst da.
Ich fordere eine PV - Ertragssteuer!
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LVZ: Mit was Heizen Sie Herr Minister?

BMU: Eine 40 Jahre alte Ölheizung, welche vor 10 Jahren einen neuen Brenner erhielt und in Berlin mit einer Gasheizung.

Offline Netznutzer

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Stromnetz bremst Windkraft aus
« Antwort #2 am: 01. November 2011, 18:11:50 »
Zitat
Denn die Entschädigungen werden auf die Ökostromumlage angerechnet

Das bezweifel ich. Diese Entschädigungen muss der Netzbetreiber über seine Entgelte finanzieren, nicht über Umlage. Ich kennen jedenfalls keine Position im EEG-Bogen die lautet: \"Nicht produzierter Strom vergütet mit\". Somit eine Ungerechtigkeit ggüber den Bewohnern in Norddeutschland, die dies über ihre Netzentgelte tragen müssen.

Zitat
wurden im Jahr 2010 bis zu 20 Prozent des produzierten Strom nicht eingespeist

Entweder Strom wird produziert, dann wird er eingespeist. Oder er wird nicht produziert, dann wird auch nichts eingespeist. Oder wo ist der Strom geblieben?

Gruß

NN

Offline Energiesparer51

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Stromnetz bremst Windkraft aus
« Antwort #3 am: 01. November 2011, 20:25:25 »
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline PLUS

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Stromnetz bremst Windkraft aus
« Antwort #4 am: 02. November 2011, 10:18:12 »
Zitat
Original von Netznutzer

Entweder Strom wird produziert, dann wird er eingespeist. Oder er wird nicht produziert, dann wird auch nichts eingespeist. Oder wo ist der Strom geblieben?
    Er wird nicht produziert, aber bezahlt.

    Die  Brötchenumlage machts!
    Der Bäcker erweitert und kann nun 5000 Brötchen backen, aber es fehlen in der unmittelbaren Umgebung die Abnehmer (Käufer). Einen eigenen Vertrieb mit Fuhrpark hat der Bäcker nicht. Er kann so nur 3000 verkaufen. Macht nix, die Brötchenumlage ersetzt die Kosten und sorgt noch für den Profit. Der Bäcker denkt schon an den Bau einer größeren Backstube. Backen wird er trotzdem weiter nur 3000 Brötchen.  Fehlender Vertrieb und fehlende Abnehmer kümmern ihn nicht -  Dank sei der Brötchenumlage.

    Auch Windparkbesitzer werden seit 2009 in solchen Fälle von den Netzbetreibern entschädigt, der Stromverbraucher bekommt die Rechnung, obwohl ihm weder Strom noch Brötchen geliefert wurden.  :evil:

Offline Energiesparer51

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Stromnetz bremst Windkraft aus
« Antwort #5 am: 02. November 2011, 12:10:42 »
Zitat
Original von PLUS


Auch Windparkbesitzer werden seit 2009 in solchen Fälle von den Netzbetreibern entschädigt, der Stromverbraucher bekommt die Rechnung, obwohl ihm weder Strom noch Brötchen geliefert wurden.  :evil: [/list]

Das Beispiel passt wohl am Ende doch nicht so ganz, da der Stromverbraucher selbstverständlich Strom in der gewünchten Menge geliefert bekommt, nur von einem anderen \"Bäcker\". Er muss allerdings am Ende auch die Brötchen zahlen, die erst gar nicht gebacken wurden, weil kein LKW für den Transport zur Verfügung stand.

Am Ende zahlt immer der Verbraucher.
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline PLUS

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Stromnetz bremst Windkraft aus
« Antwort #6 am: 02. November 2011, 14:05:21 »
Zitat
Original von Energiesparer51
Er muss allerdings am Ende auch die Brötchen zahlen, die erst gar nicht gebacken wurden, weil kein LKW für den Transport zur Verfügung stand. Am Ende zahlt immer der Verbraucher.
    @Energiesparer51, nichts anderes war gemeint. Fakt bleibt, der Verbraucher bezahlt für die nicht gebackenen Brötchen und zwar
zusätzlich per Preisaufschlag auf die vom anderen Bäcker gelieferten Brötchen. Ob ein LKW zur Verfügung stand interessiert den Bäcker nicht, er bekommt trotzdem sein Geld. Zu früheren Zeiten waren Bäcker für die Lieferung und den Verkauf noch selbst zuständig!  Der kluge Bäcker hat daher nur soviel gebacken wie er liefern und auch verkaufen konnte. Die Backstube war danach ausgelegt.  ;)

Wer das anders sieht, gerne, der soll seinen Spass daran haben.

Aber richtig bleibt, \"Am Ende zahlt immer der Verbraucher\". Man nennt das draufzahlen.  :(

DER WESTEN: Verbraucher müssen für Energiewende draufzahlen.[/list]

Offline superhaase

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Stromnetz bremst Windkraft aus
« Antwort #7 am: 03. November 2011, 08:07:21 »
Zitat
Original von PLUS
Zu früheren Zeiten waren Bäcker für die Lieferung und den Verkauf noch selbst zuständig!
Und genau darin liegt der Unterschied. Netzbeteiber und Erzeuger sind aus gutem Grund per Gesetz getrennt worden (leider nicht weitgehend genug).

Stromerzeuger sind nicht für den Transport des Stroms verantwortlich, sondern haben per Gesetz einen Anspruch darauf, dass sie von den Netzbetreibern diskriminierungsfrei bedient werden.
Die Windkraft hat hier außerdem per Gesetz einen Einspeisevorrang - auch aus gutem Grund.
Sie wollen doch nicht wieder etwa zu den alten Zuständen der Gebietsmonopole mit integrierten Stromerzeugern und Netzbetreibern zurück?
Wettbewerb, Nein Danke?
Ihr neues Credo?

Die Misere haben eindeutig die Netzbetreiber zu verantworten.

Wer zahlt denn nun letztendlich die Entschädigungen für die Abschaltungen?
Geht das über die EEG-Umlage?
Oder hat Netznutzer Recht, dass das bei den Netzbetreibern hängen bleibt?
Darf er diese Kosten dann auf die Netzentgelte umlegen?
Woraus ergibt sich das eine oder das andere?

Eine deutliche Beteiligung an den Kosten der Abschaltungen würde wohl dafür sorgen, dass hier die Sache vorwärtskommt und die Netze ausgebaut werden.
Es wird ja auch bezweifelt, dass alle Abschaltungen von Windkraftanlagen wirklich nötig wären: Es darf vermutet werden, dass nicht immer alle möglichen Abschaltungen oder Drosselungen von Kohle- und Atomkraftwerken ausgenützt werden, bevor man Windparks drosselt, denn die mit den großen Erzeugern verbandelten Netzbetreiber verschaffen damit den Erzeugern Mehreinnahmen, und die Kosten für die Entschädigungen haben sie ja nicht zu tragen ...
Hier würde die Kostenbeteiligung auch abhelfen.

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline Energiesparer51

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Stromnetz bremst Windkraft aus
« Antwort #8 am: 03. November 2011, 08:43:21 »
http://www.wind-energie.de/presse/pressemitteilungen/2011/abschaltung-von-windenergieanlagen-um-bis-zu-69-prozent-gestiegen

\"Auch zahlenmäßig nahmen diese als Einspeisemanagement (EinsMan) im Erneuerbaren Energien Gesetz geregelten Abschaltungen massiv zu. Gab es 2009 noch 285 sogenannte EinsMan-Maßnahmen, waren es 2010 bereits 1085. Der durch Abschaltungen verlorengegangen Strom entspricht dabei einem Anteil von bis zu 0,4 Prozent an der in Deutschland im Jahr 2010 insgesamt eingespeisten Windenergie:\"
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline PLUS

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Stromnetz bremst Windkraft aus
« Antwort #9 am: 03. November 2011, 10:37:15 »
Zitat
Original von Energiesparer51
\"Auch zahlenmäßig nahmen diese als Einspeisemanagement (EinsMan) im Erneuerbaren Energien Gesetz geregelten Abschaltungen massiv zu. Gab es 2009 noch 285 sogenannte EinsMan-Maßnahmen, waren es 2010 bereits 1085. Der durch Abschaltungen verlorengegangen Strom entspricht dabei einem Anteil von bis zu 0,4 Prozent an der in Deutschland im Jahr 2010 insgesamt eingespeisten Windenergie:\"
    NUR?!

    Wie wurde denn von den Solaristen in der Rückschau jede dazukommende Gigawattstunde als gigantische Leistung gefeiert. Jetzt sind 150 Gigawattstunden plötzlich nichts? Für diese zwangswirtschaftliche Energiepolitik zahlen nur die Verbraucher!

    Allein 2010 gingen laut der Studie 150 Gigawattstunden Windstrom verloren. Mit der Menge können 37500 Haushalte ein Jahr lang versorgt werden. Dabei wird es nicht bleiben.
    Zitat
    Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung um bis zu 69 Prozent. „Das sind alarmierende Werte....
    Dahinter verbirgt sich jedoch ein für einzelne Regionen, etwa den Norden Deutschlands, schwerwiegendes Problem. Einige Windparks hatten dadurch Ausfälle von  nahezu einem Viertel ihres gesamten Jahresenergieertrags“, erläutert Albers.
    Kann die Einspeisung von Windstrom nicht gewährleistet werden, müssen die Windparkunternehmen für den potenziell produzierten Strom entschädigt werden. Für die Stillstandszeiten werden die Stromkunden zur Kasse gebeten. Die Netzbetreiber holen sich das Geld vom Verbraucher.

    Das ökonomische Prinzip gilt auch für die Erneuerbaren! Die Politik fördert die rücksichtslose und nutzlose Installation ob Solar oder Wind.  Die Verbraucher zahlen die Zeche.  Widerstandslos?![/list]

     

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