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Autor Thema: Überhöhte Netzrenditen - bne: \"Regulierer handelt konsequent!\"  (Gelesen 3922 mal)

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Die Bundesnetzagentur hat angekündigt, die derzeit enorm hohen und überaus sicheren Renditen für Netzbetreiber der tatsächlichen Zinsentwicklung anpassen. Alle Betroffenen - Netzbetreiber, Netznutzer und Verbraucher - haben vor der endgültigen Festlegung dieser sogenannten Eigenkapitalzinssätze die Chance, ihre Sicht der Dinge gegenüber der Regulierungsbehörde darzulegen. Für den Bundesverband Neuer Energieanbieter ist das ein verantwortungsbewusster und äußerst transparenter Vorgang.

\"Sämtliche Marktteilnehmer müssen sich mit der tatsächlichen Zinsentwicklung arrangieren - mit welchem Recht fordert ein risikoarmes Monopol hier eine Besserstellung ein?\", fragt bne-Geschäftsführer Robert Busch. \"Mit der Ankündigung, die Netzrenditen der Zinsentwicklung anzupassen nimmt die Bundesnetzagentur keine Entscheidung vorweg, sondern spricht eine Selbstverständlichkeit aus\", so Busch weiter: \"Denn eine Anpassung an die Zinsentwicklung ist folgerichtig und sogar vom Gesetzgeber vorgeschrieben.\" Dass am Ende der Konsultation tatsächlich eine Verringerung der Netzrendite steht, hält Busch daher für zwingend.

Bedenkt man, dass Netzbetreiber in Deutschland nahezu risikolos agieren können - ihre Investitionsbedingungen also überaus sicher sind - ist schon die aktuell gewährte Netzrendite von 9,29 Prozent vor Steuern exorbitant hoch. \"Nicht zuletzt deshalb ist doch das Interesse von Finanzinvestoren am Kauf von Netzen ungebrochen groß\", betont Busch: \"Dass Netzbetreiber jetzt gegen eine selbstverständliche, gesetzlich vorgeschriebene und darüber hinaus minimale Anpassung ihrer Rendite auf die Barrikaden gehen, ist sachlich nicht mehr nachvollziehbar!\"

Der Bundesverband Neuer Energieanbieter e.V. (bne) vertritt die Interessen von Lieferanten und Produzenten in Deutschland, die ihre Kunden mit Strom und Gas versorgen - aber kein eigenes Netz betreiben. Hauptziele des bne sind fairer Wettbewerb auf den Energiemärkten und wirksamer Verbraucherschutz.
    bne-Pressemitteilung


    Bei einer aktuellen Umlaufrendite von 1,62 %, selbst zehnjährige Bundesanleihen bringen keine zwei Prozent mehr, gibt es noch mehr unangemessene und relativ risikolose Renditen im Energiebereich.

    Wo bleiben (nicht nur hier) die Stellungsnahmen und der Widerstand der Energie-Verbraucherschützer zu den exorbitanten risikoarmen Renditen? Schließlich zahlen die überhöhten Renditen die Energieverbraucher mit überhöhten Preisen![/list]

    Offline Netznutzer

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    Überhöhte Netzrenditen - bne: \"Regulierer handelt konsequent!\"
    « Antwort #1 am: 11. September 2011, 11:15:03 »
    Es ist der schmale Grat, sind die Renditen auf Investitionen zu gering, wird nicht mehr das Netz ausgebaut, siehe aktuell die geforderten Hochspannungen von Nord nach Süd, sondern z.B. in andere renditestarke Sachen investiert, derzeit z.B. Gold. Sind die Renditen zu hoch, spürt man\'s entsprechend an den Netzentgelten. Die öffentlich kommunizierten 9,29% erhält so gut wie kein Netzbetreiber, hier muss auch die Kirche im Dorf gelassen werden.

    Gruß

    NN

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    Überhöhte Netzrenditen - bne: \"Regulierer handelt konsequent!\"
    « Antwort #2 am: 11. September 2011, 11:28:02 »
    Zitat
    Original von Netznutzer
    Die öffentlich kommunizierten 9,29% erhält so gut wie kein Netzbetreiber, hier muss auch die Kirche im Dorf gelassen werden.
      Die \"
    öffentliche kommunizierten 9,29 %\" bieten aber genügend Anreiz für eine unheilvolle Entwicklung in Deutschland.
    Die Renditen könnten dabei eigentlich noch höher ausfallen, wenn es eine effektive Netzorganisation in Deutschland geben würde. Auf Effizienz muss man nicht besonders achten, die Anreize sind groß genug! So bekommt in Deutschland jetzt noch das letzte Dorf sein eigenes Netz. Nicht wegen Klima, Umwelt oder Menschenliebe. Es geht um die lukrative Rendite - ums liebe Geld.

    Rekommunalisierung der Energieversorgung

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