*********************************************************************** Handelsblatt - MorningBriefing Donnerstag, 20. Oktober 2011 *********************************************************************** Guten Morgen lieber Leser, manche Politiker machen vor den Wahlen teure Wahlgeschenke, der Baden-Württembergische Ministerpräsident Stefan Mappus kaufte gleich einen halben Energiekonzern, um sich als großer Industriepolitiker in Szene zu setzen. Doch dieses Geschäft erwies sich als Milliardengrab für den Steuerzahler. Nahezu alle Aussagen, mit denen Mappus seinerzeit Geheimhaltung und Eilbedürftigkeit der Angelegenheit begründete, waren falsch, wie wir heute wissen. Unser Düsseldorfer Energieexperte Jürgen Flauger und unser Stuttgarter Korrespondent Martin Buchenau haben für die Titelgeschichte \"Aktion Größenwahn\" akribisch alle Unwahrheiten und Ungereimtheiten rund um den EnBW-Deal recherchiert. Gestern widerlegte auch der Verkäufer, die Électricité de France (EdF), das Märchen, dass Mappus habe kaufen müssen, um Gazprom zuvor zu kommen. Wir erfuhren: Es gab weder Käufer noch Verkaufsabsichten. Mappus selbst war der aktive Part und sein Preis sei unwiderstehlich gewesen, so der Konzern gegenüber dem Handelsblatt. Wenn ich Landtagsabgeordneter in Stuttgart wäre, würde ich heute über die Errichtung eines Untersuchungsausschusses nachdenken.
Quelle:
HandelsblattZwischenzeitlich soll bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart eine Strafanzeige gegen Mappus, die beteiligten Rechtsanwälte und Investmentbanken wegen möglicher Untreue und möglicher Beihilfe hierzu anhängig sein.