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Autor Thema: Regierung erwartet stark steigenden Strompreis  (Gelesen 11916 mal)

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Regierung erwartet stark steigenden Strompreis
« Antwort #15 am: 27. Juli 2011, 10:20:24 »
Zitat
Original von superhaase
Zitat
Auf die Haushaltsstrompreise dagegen wirkt sich die Energiewende laut Prognos-Studie kaum aus. Privatkunden zahlen derzeit 23,5 Cent pro Kilowattstunde. 2023 werden es etwa fünf Cent mehr sein und damit fast genauso viel wie bei einer Laufzeitverlängerung.
Das dürfte doch PLUS beruhigen.
    Prognos(en)! ... und (nur) fünf Cent.  :rolleyes: Manche sonnige Prognose der Vergangenheit hat sich da schon vervielfacht.

    @Superhaase, vom
Kernproblem in D, von den Fakten und Grenzen der PV sollte man nicht ablenken:

Zitat
EU-Energiekommissar Günther Oettinger sieht in Deutschland keine große Zukunft für die Solarenergie. „In Deutschland stößt Photovoltaik an seine Grenzen. Wir sind kein Sonnenland, wo die Bauern auf einmal Orangenplantagen betreiben können“, sagte Oettinger der „Passauer Neuen Presse“. Photovoltaik könne hierzulande nie eine große und kostengünstige Stromquelle sein.
Stuttgarter Nachrichten[/list]

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Regierung erwartet stark steigenden Strompreis
« Antwort #16 am: 27. Juli 2011, 10:37:40 »
Ja, der Herr Oettinger.
Der kennt sich halt sehr gut aus. ;)

Dass er offensichtlich Unsinn redet, sieht man schon allein daran, dass in Deutschland inzwischen mehr Solarstrom erzeugt wird als Wasserkraftstrom. Und da ist ja erst der Anfang.
Alle Szenarien einer Vollversorgung Deutschlands mit nachhaltigem Strom gehen von den Hauptstromerzeugern Windkraft und PV aus.
Kennt Herr Oettinger diese Fachinformationen nicht?
Dann macht er seinen Job nicht richtig.
Das Gewäsch von Orangenplantagen ist schließlich nur noch peinlich. Oder dämlich.

Zu diesem Interview Oettingers gibt es auch ausgewogenere Artikel, die auch die andere Seite zu Wort kommen lassen und nicht nur tarnen und täuschen und Anti-PV-Propaganda fahren:

ROUNDUP/Oettinger: Solarenergie in Deutschland stößt an Grenzen

Zitat daraus:
Zitat
Die Grünen kritisierten, Oettinger verkenne die Chancen der heimischen Sonnenstromproduktion. \"Photovoltaik wird künftig neben Windkraft den Hauptanteil der Stromversorgung liefern - in Deutschland genauso wie in Griechenland\", sagte der Grünen-Energieexperte Hans-Josef Fell in Berlin.

Anders als von Oettinger behauptet, werde Sonnenenergie mit zu den billigsten Stromquellen gehören, da nach 20 Jahren abgeschriebene Solarstromanlagen auf Kosten von 0,5 bis 1 Cent pro Kilowattstunde kämen. Abgeschriebene Kohle- und Atomkraftwerke produzierten den Strom fünf bis zehnmal teurer. Auch sei vor Ort gewonnener deutscher Solarstrom sinnvoller, weil griechischer Solarstrom erst über teure Leitungen importiert werden müsste, erklärte Fell.
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Regierung erwartet stark steigenden Strompreis
« Antwort #17 am: 27. Juli 2011, 14:08:00 »
@superhaase, wenn Sie schon auf das Handelsblatt verlinken  und glauben der EU-Kommissar sei da alleine,  kaufen Sie sich am Besten die heutige Ausgabe. Da steht noch mehr drin. Es geht überwiegend um die Energiewende.

Titelseite \"Die wahren Kosten der Energiewende\"
Experten schätzen alleine den Investitionsbedarf auf 250 Milliarden Euro
Seiten 6. 7, 8 und 9
Die Rechnung - Strom wird teuerer - Kosten der Energiewende für Staat, Industrie und Verbraucher - Quellen EEX, LBBW, RWI, Frontier, Branchenkreise - Blackout: Das Risiko eines Ausfalls steigt
Der Präsident der Bundenetzagentur: \"Solche Ängste haben durchaus einen berechtigten Hintergrund\".
Frontier: Ein ganztägiger Stromausfall in D kann bis zu 30 Millarden Euro kosten.

Ein Experte: \"Ob die Bevölkerung die Energiewende noch trägt, wenn klar wird, welche großen Eingriffe in die Infrastruktur damit verbunden sind, bleibt abzuwarten\"

u.a. Holger Krawinkel kommt zu Wort \"Sonne kommt teuer, Wind billig\". u.a. z.B.
    \"Grundsätzlich sollte über die Hohe der EEG-Vergütung nicht immer wieder aufs Neue im Parlament gefeilscht werden. Die Festsetzung müsste vielmehr nach objektiven Krieterien durch eine Behörde erfolgen. Die Netzentgelte werden ja auch von der Bundesnetzagentur festgelegt und nicht vom Parlament. Das damit verbundene politsche Gezerre führt stets zu Kompromissen zulasten der Verbraucher und ist am Ende kostentreibend\"
Wie man aus Ihren Kommentaren der Vergangenheit weiß sind Ihnen nicht alle Experten und Quellen genehm. Wer sich nur im Solaristenumfeld  und der PV-Gemeinde bewegt, alles andere ablehnt und sich einseitig informiert, der hält dann auch Oettinger für blöd.  Aber das tut nichts zur Sache.  ;)

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Regierung erwartet stark steigenden Strompreis
« Antwort #18 am: 27. Juli 2011, 14:26:27 »
Ob mir Quellen \"genehm\" sind, oder nicht, spielt doch keine Rolle.
Es ist aber Ihnen offensichtlich nicht genehm, wenn man Quellen hinterfragt und andere, unvoreingenommenere Quellen dagegenstellt.
Den Unsinn, den manche Quellen verzapfen, darf man auch entlarven.
Und darauf kommt es an.
Die Äußerungen des Herrn Oettinger sind sachlich falsch und zeugen von Unwissenheit oder Ignoranz. Das darf auch festgestellt und deutlich zum Ausdruck gebracht werden.

Zu Ihren weiteren Ausführungen und Zitaten:

Dass die Energiewende Geld kostet, hat nie jemand bestritten.
Auch ich nicht.
Dass die Strompreise steigen werden, hab ich auch nie bestritten.

Gegen eine turnusmäßige Festsetzung der EEG-Vergütungen durch eine Behörde wie die Bundesnetzagentur hätte ich nichts einzuwenden.
Ich denke, das wäre ein guter Weg, der wir erwähnt das politische Gezerre um die Vergütungshöhe beenden oder zumindest stark einschränken würde.
Eine gute Idee.

ciao,
sh
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Regierung erwartet stark steigenden Strompreis
« Antwort #19 am: 27. Juli 2011, 14:49:46 »
Zitat
Die Grünen kritisierten, Oettinger verkenne die Chancen der heimischen Sonnenstromproduktion. \"Photovoltaik wird künftig neben Windkraft den Hauptanteil der Stromversorgung liefern - in Deutschland genauso wie in Griechenland\", sagte der Grünen-Energieexperte Hans-Josef Fell in Berlin.

Anders als von Oettinger behauptet, werde Sonnenenergie mit zu den billigsten Stromquellen gehören, da nach 20 Jahren abgeschriebene Solarstromanlagen auf Kosten von 0,5 bis 1 Cent pro Kilowattstunde kämen. Abgeschriebene Kohle- und Atomkraftwerke produzierten den Strom fünf bis zehnmal teurer. Auch sei vor Ort gewonnener deutscher Solarstrom sinnvoller, weil griechischer Solarstrom erst über teure Leitungen importiert werden müsste, erklärte Fell.
    Was Sie und der Grünen-Energieexperte Hans-Josef Fell hier verkennen, ist, dass es sich bei der Kritik an Oettinger um schlichte Behauptungen, um Märchen handelt. Selbstverständlich ist PV-Strom in Griechenland sinnvoller als in D. Zunächst brauchen die Griechen den Strom auch selbst für eine hoffentlich sich bald  entwickelnde Wirtschaft. Dazu ist jede Förderung und Unterstützung  sinnvoll. Jedenfalls sinnvoller als die extreme deutsche PV-Förderung.

    Außerdem brauchen wir auch in D bezahlbaren und zuverlässigen Strom jetzt und in den nächsten zwanzig Jahren und nicht erst wenn Ihre und andere PV-Anlagen abgeschrieben sind oder vielleicht andere Märchenwünsche in Erfüllung gehen. Wer die Gegenwart beschädigt schafft keine gute Zukunft! Erst sollte der Grünen-Ideologe Fell die Zuverlässigkeit und Berechenbarkeit seiner Vorstellungen aufzeigen und nachweisen, dass die Umsetzung auch gewährleistet ist. Hohle Kritik alleine reicht nicht, sie beeindrucken auch nicht.
    ...
    Ich halte Krawinkels Vorschlag auch für mehr als eine Überlegung wert. \"Objektive Kriterien\" würde aber mit Sicherheit bedeuten, dass PV in D nicht mehr spitzenmässig gefördert würde!

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Regierung erwartet stark steigenden Strompreis
« Antwort #20 am: 27. Juli 2011, 15:22:28 »
Zitat
Original von PLUS
Was Sie und der Grünen-Energieexperte Hans-Josef Fell hier verkennen, ist, dass es sich bei der Kritik an Oettinger um schlichte Behauptungen, um Märchen handelt. Selbstverständlich ist PV-Strom in Griechenland sinnvoller als in D. Zunächst brauchen die Griechen den Strom auch selbst für eine hoffentlich sich bald  entwickelnde Wirtschaft. Dazu ist jede Förderung und Unterstützung  sinnvoll. Jedenfalls sinnvoller als die extreme deutsche PV-Förderung.
Wie?
Sollen wir jetzt den Griechen ihren PV-Strom bezahlen?
Was Sie hier verkennen, ist, dass die Aussage von Herrn Fell darauf zielt, dass vor Ort in Deutschland produzierter Solarstrom sinnvoller ist als griechischer Solarstrom, der erst über 1000 km herantransportiert werden müsste.
Es ging dabei nicht um den Solarstrom, den die Griechen selbst verbrauchen.
Sie werfen wieder alles durcheinander.
Gehört das zu Ihrem berühmten \"Tarnen und Täuschen\"? ;)

Zitat
Außerdem brauchen wir auch in D bezahlbaren und zuverlässigen Strom jetzt und in den nächsten zwanzig Jahren und nicht erst wenn Ihre und andere PV-Anlagen abgeschrieben sind oder vielleicht andere Märchenwünsche in Erfüllung gehen. Wer die Gegenwart beschädigt schafft keine gute Zukunft! Erst sollte der Grünen-Ideologe Fell die Zuverlässigkeit und Berechenbarkeit seiner Vorstellungen aufzeigen und nachweisen, dass die Umsetzung auch gewährleistet ist.
Aber das ist doch längst geschehen. Es gibt viele Studien hierzu und auch die Leitszenarien des Bundesumweltamtes und die Gutachten des Sachverständigenrates für Umwetlfragen enthalten hierzu Genaueres.

Zitat
Hohle Kritik alleine reicht nicht, sie beeindrucken auch nicht.
Warum liefern Sie dann nicht mehr?
Zum Beispiel eine Studie oder eine eigenen Abhandlung, warum das alles gar nicht so funktionieren kann, wie von den vielen Fachleuten geplant?
Sie sind es doch, der ständig nur hohle Kritik äußert. Dazu noch immer dieselbe - ohne jegliche Untermauerung.
Fassen Sie sich doch mal an die eigene Nase.

Zitat
Ich halte Krawinkels Vorschlag auch für mehr als eine Überlegung wert. \"Objektive Kriterien\" würde aber mit Sicherheit bedeuten, dass PV in D nicht mehr spitzenmässig gefördert würde!
\"Mit Sicherheit\" ist hier mit Sicherheit nicht richtig.
Unter der politischen Vorgabe, dass PV zur Marktreife zu bringen ist, muss die Behörde dann objektiv die richtige Höhe der Förderung bestimmen.
Objektiv betrachtet ergeben sich damit derzeit noch die höchsten Einspeisevergütungen. Tendenz schnell fallend.

Sie erhoffen sich also von diesem Vorschlag etwas, das gar nicht damit erreicht werden kann/soll.
Sie würde wieder enttäuscht.

ciao,
sh
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Regierung erwartet stark steigenden Strompreis
« Antwort #21 am: 27. Juli 2011, 18:08:51 »
Zitat
Original von superhaase
Zitat
Original von PLUS
Außerdem brauchen wir auch in D bezahlbaren und zuverlässigen Strom jetzt und in den nächsten zwanzig Jahren und nicht erst wenn Ihre und andere PV-Anlagen abgeschrieben sind oder vielleicht andere Märchenwünsche in Erfüllung gehen. Wer die Gegenwart beschädigt schafft keine gute Zukunft! Erst sollte der Grünen-Ideologe Fell die Zuverlässigkeit und Berechenbarkeit seiner Vorstellungen aufzeigen und nachweisen, dass die Umsetzung auch gewährleistet ist.
Aber das ist doch längst geschehen. Es gibt viele Studien hierzu und auch die Leitszenarien des Bundesumweltamtes und die Gutachten des Sachverständigenrates für Umwetlfragen enthalten hierzu Genaueres.
    So so,
\"das ist längst geschehen\", dann lesen Sie das heutige Handelsblatt, da sind sich die meisten Experten mit EU-Kommissar Oettinger einig, dass das noch nicht geschehen ist.  Papier ist bekanntlich geduldig. Besonders wenn Ideologen, Solaristen und Lobbyisten ihre \"Studien\" und  \"Prognosen\" darauf hinterlassen haben.  Die Sache ist für riskante Experimente viel zu ernst. Weiter zu Würfeln und den gierigen Profiteuren  und Ideologen das Feld überlassen wie bisher ist unverantwortlich. Die Verbraucher dürfen sonst wieder wie beim Lotto jedes Jahr auf die nächste EE-Umlagenerhöhung mit Angst und Spannung warten. Jede der \"Studien\" und \"Prognosen\" war in dieser Hinsicht das Papier nicht wert. So geht das nicht weiter.  

... und beantworten Sie die Frage, warum selbst die Regierung stark steigende Strompreise erwartet. Wo habe ich geschrieben, dass wir den Griechen ihren PV-Strom bezahlen sollen? Fragen Sie also nicht nach \"Tarnen und Täuschen\". Ja, PV-Strom in Griechenland macht mehr Sinn als in D, die Förderung daher auch.  Den Rest schenke ich Ihnen und mir objektiv  ;).[/list]

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Regierung erwartet stark steigenden Strompreis
« Antwort #22 am: 27. Juli 2011, 19:15:04 »
Zitat
Original von PLUS
So so, \"das ist längst geschehen\", dann lesen Sie das heutige Handelsblatt, da sind sich die meisten Experten mit EU-Kommissar Oettinger einig, dass das noch nicht geschehen ist.  Papier ist bekanntlich geduldig.
Sie fragten nach der Machbarkeit. Das habe ich gemeint.
Eine andere Sache ist, dass noch nicht alles notwendige in die Wege geleitet ist.
Durch die Hü-Hott-Politik in der Atomfrage hat hier die CDU/CSU einiges erst verschleppt und nun eine größere Dringlichkeit geschaffen, als zuvor.
Das wird auch zu Recht von den Fachleuten kritisiert.

Es stellt aber nicht die grundsätzliche Machbarkeit der Energiewende und der geplanten Basis aus Wind und Sonne in Frage, wie Sie es immer tun.

Zitat
... und beantworten Sie die Frage, warum selbst die Regierung stark steigende Strompreise erwartet.
Tut sie das?
Die Haushaltsstrompreise sollen doch nicht stärker steigen als mit der Atomlaufzeitverlängerung.

Und um wieviel die Industriestrompreise steigen werden, darüber gibt es derzeit sehr widersprüchliche Aussagen.
Aber:
Was ist die Alternative?

a) Noch mehr Kohlestrom? Wird der nicht dann noch teurer wegen der CO2-Zertifikate? Wohl keine Lösung.

b) Doch wieder Atomstrom? Das steht wohl nicht zur Debatte - und das ist auch gut so.

c) .... ?

Gemeckert ist ja schnell - vor allem von superschlauen Handelsblatt-Autoren.
Aber alternative Lösungen kann keiner zeigen.
Gibt es welche?

Wir müssen die Erneuerbaren Energien so schnell wie möglich ausbauen.
In diese Richtung müssen alle Anstrengungen und alle Investitionen gehen.
Dass dabei auf wirtschaftlich verkraftbare Energiekosten geachtet wird, ist Aufgabe der Politik.
Aber wohl gemerkt: es heißt wirtschaftlich verkraftbar, und nicht etwa möglichst billig.
Wenn von Experten kritisiert wird, dass hier noch zu wenig getan wird und auch die Konzepte für wichtige Details noch fehlen oder nicht ausgewogen und ausgegoren sind (z.B. Speicherkapazitäten), dann stimme ich dem zu.
Hierzu darf man Frau Merkel und Konsorten ruhig mal ans Schienbein treten. ;)

Wenig hilfreich ist hingegen pauschaler Pessimismus mit einer Ablehnungstendenz gegen alle Veränderungen, ohne Alternativen aufzeigen zu wollen. Das fällt unter das Ressort \"hohle Kritik\" oder \"sinnloses Gemecker\".

ciao,
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Regierung erwartet stark steigenden Strompreis
« Antwort #23 am: 27. Juli 2011, 20:09:00 »
Zitat
Original von superhaase
...
Wir müssen die Erneuerbaren Energien so schnell wie möglich ausbauen. In diese Richtung müssen alle Anstrengungen und alle Investitionen gehen. Dass dabei auf wirtschaftlich verkraftbare Energiekosten geachtet wird, ist Aufgabe der Politik.
Aber wohl gemerkt: es heißt wirtschaftlich verkraftbar, und nicht etwa möglichst billig.
Wenn von Experten kritisiert wird, dass hier noch zu wenig getan wird und auch die Konzepte für wichtige Details noch fehlen oder nicht ausgewogen und ausgegoren sind (z.B. Speicherkapazitäten), dann stimme ich dem zu.
Hierzu darf man Frau Merkel und Konsorten ruhig mal ans Schienbein treten. ;)
    @superhaase,
    • \"so schnell wie möglich\"
    • \"wirtschaftlich verkraftbar\"

    Nein, das sind nicht die Ziele der Energiepolitik, darum geht es gerade nicht.
    Es geht um  
Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und Umweltverträglichkeit.[/list]Die unverzichtbaren und gleichzeitig abgestimmt zu verfolgenden Ziele sind also
  • Eine möglichst preiswerte Energie, damit die Wirtschaft konkurrenzfähig bleibt, Arbeitsplätze gesichert sind und damit die Menschen Energie als Grundbedarf heute und morgen bezahlen können (Nachhaltigkeit - Sozialstaat). HartzIV für Viele und Reichtum für Wenige war nicht das Ziel.
  • Wir brauchen Energie permanent und nach Bedarf. Ohne Energie geht nichts, kein Verkehrsmittel, keine Kommunikation, kein Krankenhaus, keine Feuerwehr etc.pp.. Energie ist lebensnotwendig. Wir müssen uns auf die Versorgung jederzeit heute und in morgen (nachhaltig) verlassen können.
  • Wir und unsere Nachkommen brauchen eine saubere Umwelt für Menschen, Tiere, Pflanzen. Auch das ist existenziell. Wir müssen verhindern, dass das Klima aus den Fugen gerät. Gerade Lebensgrundlagen von Menschen sind sonst in Gefahr und das Leben durch Naturkatastrophen an sich.
Dafür müssen wir sorgen und das hat mit Frau Merkels Schienbein oder den Schienbeinen der \"Konsorten\" nichts zu tun. Der Ideologie, dem Egoismus, der Renditegier oder dem Missbrauch zu Gunsten parteipolitischer oder sonstiger Vorlieben und Interessen (PV  ;)) darf das Thema nicht überlassen werden.

... und  @superhaase, das Wirtschaftsministerium gehört doch noch zur Regierung? Dazu vielleicht nochmal den Startbeitrag bzw. den Link zum Thema lesen!

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Regierung erwartet stark steigenden Strompreis
« Antwort #24 am: 28. Juli 2011, 08:00:21 »
@PLUS:

Die von Ihnen genannten Ziele sind es ja gerade, die den möglichst schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien fordern.
Es deckt sich auch genau mit meiner Aussage von \"so schnell wie möglich\" und
\"wirtschaftlich verkraftbar\".

Ihr Widerspruch ist daher nur hohle Kritik. ;)

ciao,
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« Antwort #25 am: 28. Juli 2011, 11:05:42 »
Zitat
Original von superhaase
Die von Ihnen genannten Ziele sind es ja gerade, die den möglichst schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien fordern.
Es deckt sich auch genau mit meiner Aussage von so schnell wie möglich und wirtschaftlich verkraftbar. Ihr Widerspruch ist daher nur hohle Kritik. ;)
    Nein, denn \"
so schnell wie möglich\" und \"wirtschaftlich verkraftbar\" macht die rücksichtslose Durchsetzung einseitiger Ziele deutlich. Alleine die deutsche PV-Förderung liefert das beste Beispiel. Die denkbar unwirtschaftlichste und unzuverlässigste Stormerzeugung wird extrem gefördert und dazu zwanzig Jahre lang den Investoren Profit zu Lasten der Verbraucher garantiert.  Mit Vokablen wie \"verkraftbar\" begibt man sich in die Risikozone, man testet im Echtbetrieb, man geht ans Limit und darüber hinaus. Was zeigt es besser als die Prognosen im Vergleich zur Entwicklung der EEG-Umlage. Was sind dagegen Spekulationen?

Nicht nur ökonomisch, auch ökologisch liefert die deutsche Energiepolitik vorneweg mit der Förderung über die EE-Umlage negative Ergebnisse bei den Zielen. Es gibt kein deutsches Klima. Umwelt und Klima sind global.  Wir haben die höchsten Strompreise in Europa etc. pp.. Was diese Energipolitik angeht, mehr Widerspruch zu den formulierten Zielen geht schon gar nicht!  [/list]
Zitat
Original von RR-E-ft
Man muss unterscheiden zwischen dem Anstieg der Großhandelspreise einerseits und dem Anstieg der EEG- Umlage andererseits.
..
Zudem könnte sich die Steuersenkungs- Koalition ja endlich dazu durchringen, den Mehrwertsteuersatz auf Strom- und Gaslieferungen an private Haushalte auf 7 Prozent zu ermäßigen, so wie bei Schnittblumen.
    Ja, das ist richtig, der staatliche Anteil ist längst unanständig. Insbesondere was den Grundbedarf der Menschen angeht. Auch da muss man unterscheiden. Das Schnittblumenthema ist uralt und auch diese (Steuer)-Politik ist chaotisch. Rot-Grün-Schwarz-Gelb-Blau zu Zu allem fähig, aber zu nichts in der Lage.

    Was fällt den Politikern ein? Abkassieren beim Bürger und Verbraucher.

So sah das mal am Anfang aus mit der Mehrwertsteuer (10% /5%)[/list]

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« Antwort #26 am: 28. Juli 2011, 11:19:30 »
Zitat
Original von PLUS
Nein, denn \"so schnell wie möglich\" und \"wirtschaftlich verkraftbar\" macht die rücksichtslose Durchsetzung einseitiger Ziele deutlich.
Völliger Quatsch. Genau diese Prämissen schließen eine \"rücksichtslose Durchsetzung einseitiger Ziele\" aus.

Zitat
Alleine die deutsche PV-Förderung liefert das beste Beispiel. Die denkbar unwirtschaftlichste und unzuverlässigste Stormerzeugung wird extrem gefördert...
Auch Quatsch.
Photovoltaik wird die denkbar wirtschaftlichste und zuverlässigste Stromquelle der Zukunft sein. Zwar unstetig in der Erzeugung, aber gut vorhersagbar und sehr zuverlässig. Zudem hat sie neben der Windkraft mit Abstand das größte Potential in Deutschland. Daher ist sie unverzichtbar in einer nachhaltigen Stromversorgung.

Zitat
Nicht nur ökonomisch, auch ökologisch liefert die deutsche Energiepolitik vorneweg mit der Förderung über die EE-Umlage negative Ergebnisse bei den Zielen.
Ach ja?
Zum Beispiel welches negative Ergebnis in ökologischer Hinsicht?
Nicht nur hohle Kritik, sondern bitte konkrete Kritik und dazu einen Alternativvorschlag!
Sowas nennt man dann konstruktive Kritik, und die würde ich gerne mal von Ihnen hören. ;)

ciao,
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« Antwort #27 am: 28. Juli 2011, 11:41:07 »
Zitat
Original von superhaase
Zitat
Original von PLUS
Nein, denn \"so schnell wie möglich\" und \"wirtschaftlich verkraftbar\" macht die rücksichtslose Durchsetzung einseitiger Ziele deutlich.
Völliger Quatsch. Genau diese Prämissen schließen eine \"rücksichtslose Durchsetzung einseitiger Ziele\" aus.
    \"
Wirtschaftlich verkraftbar\" wäre der Großteil  der PV-Investition auch ohne Subvention. Warum zwingen wir die privaten und öffentlich-rechtlichen Sonnendachbesitzer nicht dazu?  Es braucht keine Förderung,  \"wirtschaftlich verkraftbar\" reicht! Wie sich die Förder-Politik auf die Bürger und  Verbraucher auswirkt und ob das \"wirtschaftlich verkraftbar\"  ist, spielt ja für diese egoistische Solaristenpolitik auch keine Rolle?!

Man zwingt Verbraucher zu viel und ohne Subvention oder Ausgleich, angeblich aus Klima- und Umweltschutzgründen, wie man hier im Forum lesen kann. Mancher profitierende Monopolist und ihre Vertreter werden da wie die davn profitierenden Solaristen zu glühenden Umwelt- und Klimaschützern.  :rolleyes:
 \"Wirtschaftlich verkraftbar\" ist bei Verbrauchern sicher nicht mehr, sondern eher weniger als bei Dachbesitzern, PV-Investoren oder der Solarindustrie. Für Zwang gilt das erst recht.[/list]PS: Oettingers Broschüre

Zitat
...Zweitens dürfen wir unsere fragmentierten Energiemärkte nicht beibehalten, weil sie unsere Versorgungssicherheit untergraben und den Nutzen eines fairen Wettbewerbs schmälern. Die Vollendung eines wahrhaft integrierten Binnenmarktes ist eine Priorität. Es muss eine europaweite Energieinfrastruktur geschaffen werden, vergleichbar mit jener, die es in anderen Sektoren von öffentlichem Interesse wie Telekommunikation und Verkehr bereits seit einiger Zeit gibt. Bis 2015 sollten alle EU-Mitgliedstaaten voll in die neue Infrastruktur integriert sein.

Drittens muss bei all unseren Anstrengungen immer gewährleistet sein, dass der Verbraucher im Vordergrund steht. Wenn es um die Erzeugung, Verteilung und Nutzung von Energie geht, müssen die Bürger in den uneingeschränkten Genuss ihrer Rechte kommen und von optimaler Qualität und Sicherheit ausgehen können.
...

Offline superhaase

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« Antwort #28 am: 28. Juli 2011, 11:46:49 »
@PLUS:
Mal wieder nur Gemoser.
Ich hab auch nicht wirklich erwartet, dass von Ihnen konstruktive Kritik kommt. Ehrlich.  :tongue:
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« Antwort #29 am: 05. August 2011, 16:35:25 »
... und es werden weitere Konsequenzen aus der deutschen Energiepolitik befürchtet und erwartet:

Die im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. von Prognos erstellte Studie zu den Konsequenzen des Ausstiegs aus der Kernenergie bis 2022 für Deutschland und Bayern wurde am Dienstag, den 26. Juli 2011 von Dr. Michael Schlesinger, Chefökonom der Prognos AG, auf dem vbw Kongress \"Deutschland in der Energiewende\" vorgestellt.

Grundlage der neuen Studie ist das im Jahr 2010 von Prognos im Auftrag der vbw erstellte Energiewirtschaftliche Gesamtkonzept. Das Ergebnis der ergänzenden Studie ist: Vor allem für Bayern mit seinen vielen energieintensiven Unternehmen und seinem hohen Anteil der Kernenergie an der Energieversorgung birgt eine übereilte Energiewende Risiken.
    dazu:
eniergiedebatte.ch -Deutsche Stromkonzerne bald auch Subventionsempfänger?

Spiegel: Ökosubventionen für Kohlekraftwerke

Prognos-Studie[/list]PS
Die Folgen der extremen Energiepolitik hat Folgen für den Standort Deutschland:

Im Interview mit der Wirtschaftswoche äußerte sich Bayer-Konzernchef Marijn Dekkers  deutlich zu den hohen Strompreise in Deutschland. Energiekosten spielen für den Bayer-Konzern eine zentrale Rolle in der Kalkulation. \"Es ist wichtig, dass wir im Vergleich mit anderen Ländern wettbewerbsfähig bleiben. Ansonsten kann sich ein globales Unternehmen wie Bayer überlegen, seine Produktion in Länder mit niedrigeren Energiekosten zu verlagern.\"

Nach Dekkers entwickelt sich Deutschland vor allem im Bereich energieintensiver Produktionsabläufe zu einem immer unattraktiveren Standort. Der Bayer-Konzernchef verwies darauf, dass die deutschen Energiepreise die höchsten in der gesamten Europäischen Union seien. Vor allem die äußerst energieintensive Chemie-Sparte des Bayer-Konzerns sei betroffen. Die Bayer AG fokussiert sich auf China: \"Deutschland verliert relativ an Bedeutung\".

Auch Robert Hoffmann, Vorstandschef des Web- und Telefonunternehmens 1&1 äußerte sich gegenüber der Wirtschaftswoche sehr kritisch: \"In Sachen Datenschutz und Datensicherheit ist Deutschland ein Top-Standort, aber leider nicht beim Strom. Es gibt zu viele Abgaben, die zu Unrecht den Strompreis erhöhen.\" Sein Unternehmen beziehe Strom ausschließlich von norwegischen Wasserkraftwerken, müsse aber trotzdem die Umlage aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz zahlen. \"Wir subventionieren damit den Bau von Solardächern\", sagte Hoffmann. \"Somit zahlen wir doppelt.\" Sein Unternehmen stelle sich deshalb die Frage nach anderen Standorten, \"an denen es grünen Strom ohne die Zusatzkosten gibt.\"

Man will also die enorm gestiegene EEG-Umlage nicht mehr zahlen. Die Politik wird mit großer Wahrscheinlichkeit reagieren, die Zeche zahlen dann alleine der Rest der übrig gebliebenen Endverbraucher wenn sie sich nicht wehren. Diese\"Umlage\" ist verfassungswidrig!

 

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