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Was die Photovoltaik im Augenblick leistet

<< < (3/10) > >>

egn:

--- Zitat ---Original von Cremer
Ich habe als Momentaufnahme den 3.7.11 herausgenommen und da waren es mittags eben nur 25% der max. installierten Leistung. Dieses Diagramm ist ja nicht von mir sondern von einem Wechselrichterhersteller.

--- Ende Zitat ---

In wie fern ist es relevant dass zu einem bestimmten Zeitpunkt nur ein bestimmter Prozentsatz der installierten Leistung produziert?

Wenn man sich zu diesem Zeitpunkt die Produktion der konventionellen Spitzenkraftwerke angesehen hätte dann hätten diese wohl weit weniger produziert.

Und in der Nacht produziert praktisch keines der konventionellen Spitzenkraftwerke und nur wenige Mittellastkraftwerke. Typische Spitzenkraftwerke haben auch nicht mehr Volllaststunden im Jahr wie die PV.

Und was die sogenannten Schattenkraftwerke angeht so ist es so dass auch für die konventionellen Kraftwerke ein gewisser Prozentsatz an Schattenkraftwerken vorhanden ist. Andernfalls wäre so was wie die plötzliche Abschaltung von soviel AKWs nicht zu verkraften gewesen.

Kraftwerke werden für eine bestimmte Volllaststundzahl pro Jahr geplant und gebaut. Und wenn z.B. ein GUD-Kraftwerk auf eine Volllaststundenzahl von 40000 h ausgelegt wird, und damit den Strom dann zu Stromgestehungskosten (nicht Grenzkosten) 5-6 ct/kWh liefert, dann kann es diesen Kraftwerken erst Mal völlig egal sein wer in den anderen 4760 h im Jahr den Strom liefert. Ob das AKWs und Kohlekraftwerke, oder Wind und Sonne sind ändert an den Stromgestehungskosten für die GUD-Kraftwerke nichts, selbst wenn man sie als Schattenkraftwerke für die sonst laufenden Kraftwerke bezeichnet.

PLUS:

--- Zitat ---Original von egn
In wie fern ist es relevant dass zu einem bestimmten Zeitpunkt nur ein bestimmter Prozentsatz der installierten Leistung produziert?
...
Kraftwerke werden für eine bestimmte Volllaststundzahl pro Jahr geplant und gebaut. Und wenn z.B. ein GUD-Kraftwerk auf eine Volllaststundenzahl von 40000 h ausgelegt wird, und damit den Strom dann zu Stromgestehungskosten (nicht Grenzkosten) 5-6 ct/kWh liefert, dann kann es diesen Kraftwerken erst Mal völlig egal sein wer in den anderen 4760 h im Jahr den Strom liefert. Ob das AKWs und Kohlekraftwerke, oder Wind und Sonne sind ändert an den Stromgestehungskosten für die GUD-Kraftwerke nichts, selbst wenn man sie als Schattenkraftwerke für die sonst laufenden Kraftwerke bezeichnet.
--- Ende Zitat ---
Die Leistung der PV entspricht voll und ganz der Leistung der deutschen Energiepolitik.  ;) Aktuell = Null, nur unglaubwürdige Versprechungen für die ferne Zukunft! Da ist auch nichts \"relevant\", aber das ist nicht \"völlig egal\".

Was die GUD-Kraftwerke angeht, @egn, das ist wohl unabhängig vom Schreibfehler (Null zuviel) großer Humbug was Sie da schreiben.

siehe u.a. hier : Kein Gaskraftwerk von Südweststrom?

Heute im Handelsblatt Seite 14 zum GUD-Ausbau. Die Bundesregierung trifft Annahmen ohne konkrekte Datengrundlage. \"Regierung tappt im Dunkeln\" \"Investoren winken ab\" etc. pp.

Abgesehen von dem grundsätzlich ökonomischen Unsinn der extremen PV-Stromförderung in D, das wird so wohl nichts werden mit den \"Schattenkraftwerken\" für die regelmässig nächtlich und am Tage sporatisch ausfallenden PV-Anlagen. Wahrscheinlich ist eher, dass wir den PV-Schatten in Zukunft mit  Atom- und Kohlestrom von den Nachbarn ausleuchten.

Aus Brüssel droht jetzt noch Ärger wegen den Strompreishilfen (Industrie). Die müssten ja bei dieser deutschen Energiepolitik weiter ausgebaut werden. Deutschland macht Energiepolitik ohne die EU, das geht wohl auf Dauer nicht gut!

Ebenfalls auf Seite 14 \"EU gibt Klima-Ziel auf\"  \"Deutschland steht isoliert da\". Die deutsche Energiepolitik hat daran ja wohl ihren Anteil!
 Für die Bewältigung des Ausstiegs aus der Atomstromproduktion in D leistet die PV in D so gut wie nichts,  sie ist geradezu kontraproduktiv:Was bedeutet der Ausstieg aus der Atomstromerzeugung... und weiter sonnige Tage![/list]

egn:

--- Zitat ---Original von PLUS
.. und weiter sonnige Tage!
--- Ende Zitat ---

Danke, das nützt auch ohne dass ich eine PV-Anlage betreibe. :D

Zu dem überteuerten Südweststrom-Kraftwerk hatte ich an anderer Stelle schon Stellung genommen.

Und wenn Südweststrom kein Kraftwerk baut dann macht das E.ON, Gasprom und andere (Seite 7).


--- Zitat ---Anfragen zu Gaskraftwerk
sind „schlagartig gestiegen“
Der Kölner Regionalversorger Rheinenergie ist nach wie vor auf der
Suche nach Partnern für sein geplantes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk
mit einer Leistung von maximal 1.200 MW am Standort Köln-Niehl.
Seit den jüngsten Beschlüssen zur Energiewende seien die Anfragen
bezüglich einer Beteiligung an dem rund 1 Mrd EUR teuren GuD-Projekt
„schlagartig gestiegen“, sagte der Rheinenergie-Vorstandsvorsitzende
Dieter Steinkamp anlässlich der Bilanzvorlage in Köln.
--- Ende Zitat ---

Was sollen die Betreiber der existierenden abgeschriebenen Kraftwerke, die mit den aktuellen Börsenpreisen nicht mehr auskommen, auch tun. Sie müssen ihr Kraftwerksportfolio optimieren damit sie weiter Geld verdienen können, oder aber sie verschwinden über kurz oder lang vom Erzeugungsmarkt (Seite 8 ).

PLUS:

--- Zitat ---Original von egn
Und wenn Südweststrom kein Kraftwerk baut dann macht das E.ON, Gasprom und andere (Seite 7).

--- Ende Zitat ---
@egn, genau lesen, so sicher wäre ich mir nicht! Manches ist \"schön formuliert\", der Kern ist derselbe. Entschieden ist auch noch nichts. Die Geschäftsführerin von Südweststrom ist da halt etwas weniger diplomatisch.

Auf der Seite 7:

--- Zitat ---Die endgültige Bauentscheidung wolle der Versorger bis spätestens zum Jahresende treffen, sagte Steinkamp. Dabei setzt das Unternehmen auch auf eine Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen. Da die konventionellen    Kraftwerke angesichts des Einspeisevorrangs der Erneuerbaren tendenziell immer weniger Strom produzierten, stelle sich die  Frage,  wie  diese  systemrelevanten  Kraftwerke  am  Ende  wirtschaftlich betrieben werden könnten.  „Bis zu  einer funktionierenden  Marktintegration  der  Erneuerbaren  muss  der Gesetzgeber da unbedingt für einen Ausgleich sorgen“, sagte Steinkamp.
--- Ende Zitat ---
Investiert wird nur, und da macht Südweststrom keine Ausnahme, wenn die \"Kohle\" stimmt. Die Rechnung der Wirtschaftlichkeit hat sich gewaltig verändert und sie tut das noch. Die genannten und geforderten \"Rahmenbedingungen\" werden geschaffen werden. Man will ja die eigene Politik nicht schon am Anfang bloßstellen. Die Zeche zahlt .... [/list]

RR-E-ft:
Wenn ein Investor in ein PV- Kraftwerk investiert, dann nimmt er erst einmal viel Geld in die Hand, sein Geld.
Ob sich seine Investition langfristig amortisiert oder nicht, steht auf einem anderen Blatt.
Die Amortisation wird ihm vom Staat jedenfalls nicht garantiert.

Durch die EEG- Umlage werden jedenfalls auch nicht direkt die Investitionskosten des Anlagenbetreibers bezahlt.

Vergütet wird vielmehr nur die tatsächlich eingespeiste Strommenge. Ob und zu welchem Grad die installierte PV- Leistung abgerufen wird und Solarstrom in das Netz  eingespeist wird, ist also zunächst kein Problem der Allgemeinheit, sondern ein Problem des Investors.

Wenn aber Solarstrom in den Sommermonaten in Zeiten der Spitzenlast in das Netz eingespeist wird, dann ersetzt er konventionelle Stromerzeugung aus Spitzen- und Mittellastkraftwerken. Die Stromerzeugungskosten dieser verdrängten konventionellen Kraftwerke sind auch nicht eben günstig.

Deren Verdrängung kann deshalb vorteilhaf sein, weil deren hohen Stromerzeugungskosten dann jedenfalls nicht preisbestimmend für den gesamten Markt werden können, wie dies bei Merit Order- Preisbildung sonst der Fall wäre.

Man kann schon sehen, dass die Großhandelspreise für Stromlieferungen um die Mittagszeit in den Sommermonaten trotz annähernd auf \"Vorkriegsniveau\" gestiegener Rohölpreise lange nicht die Höhen erreichen, wie noch vor Jahren.

Sollte die PV- Einspeisung diese Preisdämpfung bewirkt haben, so hat dieser Effekt gesamtwirtschaftlich einiges Gewicht.

Sollte der preisdämpfende Effekt auf die Großhandelspreise die resultierende Belastung aus der EEG - Umlage aufwiegen, was nicht vollkommen ausgeschlossen erscheint, dann braucht man darüber nicht wehklagen.

Es käme dann nur entscheidend darauf an, dass die Vorteile aus den gedämpften Großhandelspreisen einerseits und die resultierende EEG- Umlagebelastung andererseits gerecht verteilt weden und es nicht am Ende so ist, dass die energieintensive Industrie die Vorteile aus den gedämpften Großhandelspreisen  zieht, während die anderen, namentlich die Haushaltskunden die resultierende Belastung aus der EEG- Umlage aufgebürdet bekommen.

Sollten die Vorteile durch die Preisdämpfung die Nachteile durch die resultierende EEG- Belastung aufwiegen, stünde unter dem Strich wohl ein Gewinn zumindet hinsichtlich der Klimabilanz.

Nochmals:

Dafür wäre es egal, wieviel der installierten PV- Leistung ausgeschöpft werden kann, da jedenfalls nur der tatsächlich eingespeiste Solarstrom für die resultierende EEG- umlagebelastung zu Buche schlägt, der andererseits die Preisdämpfung der Großhandelspreise bewirken kann.


--- Zitat ---Original von PLUS
Das leistet sich Photovoltaik in Deutschland auch:

Relative \"Null\"-Leistung am 25.12.2010 MITTAGS 12.00 Uhr = 0 GWusw. usf. auch im Juni ist das immer um 22, 23, 24 ... Uhr so.
--- Ende Zitat ---

Na und? Wenn die am Netz installierten Solaranlagen allesamt zwei Jahre wegen Betriebsferien  gar nichts einspeisen würden, würde das wohl außer den Anlagenbetreibern auch keinen jucken, jedenfalls keinen, der vehement gegen PV ist.


Wenn jemand beklagt, dass die installierte Solarstromleistung nicht um 23 Uhr abgerufen werden kann und im Dezember auch nicht um 16 Uhr , dann muss derjenige auch sagen, warum er meint, sich darüber beklagen zu müssen.
Eine Belastung mit EEG- umlage ist mit den Zeiten der Nichtverfügbarkeit der PV- Stromerzeugung schließlich nicht verbunden.

Er kann dann freilich beklagen, dass ein preisdämpfender Effekt in diesen Zeiten jedenfalls nicht auftreten kann und deshalb preislich wie CO2- bilanziell der Zustand herrscht, den man ohne die PV- Einspeisung von Anfang an kontinuierlich gehabt  hätte.

Mich macht nach wie vor stutzig, dass die Stromkonzerne beklagen, für Ersatzinvestitionen für den alten Kraftwerkspark müssten die Großhandelspreise um 30 EUR/ MWh höher liegen als derzeit. Dies könnte wohl darauf hindeuten, dass ohne die EEG- Einspeisung, die zur Belastung mit EEG- Umlage von derzeit 35 EUR/ MWh führt,  eben die Großhandelspreise um 30 EUR/ MWh höher lägen. Anders wäre die Argumentation der Stromkonzerne wohl kaum nachvollziehbar.

Hinzu tritt aber noch, dass sich die Großhandelspreise zwischen Deutschland und dem europäischen Ausland gar nicht so gravierend unterscheiden und man in anderen Ländern ja auch vor dem Problem steht, alte Kraftwerke durch neue Anlagen ersetzen zu müssen, die sich ja auch rechnen müssen.

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