Energiebezug > Strom (Allgemein)
Verbilligte Stromtarife für die Industrie?
RR-E-ft:
Entlastung für Industrie gefordert
2008/09 waren die Großhandelspreise um ca. 3 Ct/ kWh gefallen und die industriellen Großkunden - im Gegensatz zu den privaten Haushalten- hierdurch entlastet worden.
Davon redet Michael Hüther kein Wort, auch nicht über den preisdämpfenden Effekt des EEG.
Energiesparer51:
Es gibt doch gar keine Industrie-\"Tarife\". Sonst wären die Industrieunternehmen ja Tarifkunden.
Jeder etwas größere Industriebetrieb wird doch wie bei allen anderen Rohstoffen und Materialien wohl Lieferangebote mehrerer Anbieter einholen und aushandeln.
Die Entwicklung der Indutriestrompreise lässt sich hier nachvollziehen:
http://www.vik-online.de/fileadmin/vik/Strompreisindex/VIK_Index_Daten_Version1.pdf
RR-E-ft:
Logisch gibt es gar keine Industriestrom-Tarife in Deutschland.
Es gibt - abgesehen von der Ersatzversorgung - noch nicht einmal eine Versorgungspflicht.
Bei Ersatzversorgung ist kein verbilligter Tarif vorgesehen.
Von daher ist ja die Forderung nach verbilligten Industriestrom- Tarifen von Anfang an unsinnig.
In anderen Ländern - wie etwa Frankreich - mag es noch Industriestrom- Tarife geben, in Deutschland indes nicht.
RR-E-ft:
--- Zitat ---Pressemitteilung Bund der Energieverbraucher e.V.
Verbraucherprotest: EEG entlastet Großindustrie auf Verbraucherkosten
(16. Juni 2011, korrigiert)
Durch das Erneuerbare Energien Gesetz übernehmen Haushaltskunden einen Teil der Stromkosten der Großindustrie. Mit der anstehenden Novelle, die morgen vom Bundesrat beschlossen werden soll, wird diese skandalöse Umverteilung noch ausgeweitet. Dagegen protestieren die betroffenen Energieverbraucher. Derartige Industriesubventionen sind verfassungswidrig und auch nach Europarecht untersagt. Der Bund der Energieverbraucher e.V. wird deshalb mit allen rechtlichen Mitteln gegen diese Regelung vorgehen, zum Beispiel mit Klagen, Verfassungsbeschwerden sowie Beschwerde bei der EU in Brüssel oder vor dem EUGH.
Nach § 40 EEG sind besonders stromintensive Betriebe von der Zahlung der EEG-Umlage weitgehend befreit, sie zahlen nur 0,05 Ct/kWh, Haushalte dagegen 3,5 Ct/kWh. Das EEG führt aber zu einer Senkung der Strombeschaffungskosten der Industrie in Höhe von mindestens 0,6 Ct/kWh (Merit-Order-Effekt). Unter dem Strich zahlen stromintensive Betriebe durch das EEG also einen um 0,55 Ct/kWh geringeren Strompreis. Im Jahr 2011 war von dieser Regelung der Bezug von 75 TWh, ein Drittel des Industriestromverbrauchs, begünstigt. Die Industrie hat dadurch Stromkosten in Höhe von vierhundert Millionen Euro eingespart (0,55 x 75).
Während die Strompreise der Haushalte durch die EEG-Umlage belastetet werden, spart die stromintensive Industrie Stromkosten in Höhe von mindestens vierhundert Millionen Euro jährlich ein.
Die EEG-Novelle will noch mehr Industriebetriebe von der EEG-Umlage befreien. Das ist ungerecht gegenüber den privaten Stromkunden. Es ist auch unvereinbar mit dem Gleichbehandlungsgrundsatz des Grundgesetzes (siehe Stellungnahme der Forschungsstelle Umweltenergierecht die Uni Würzburg zur EEG-Anhörung des Umweltausschusses des Bundestags am 8.Juni 2011, Seite 8 sowie T.Müller in M.Altrock ua. (Hrsg): EEG, 2. Auflage, 2008, § 16, Rn. 19).
Die geplante Ausweitung der EEG-Befreiung führt zu spürbaren zusätzlichen Belastungen der Haushaltskunden. Denn die EEG-Zahlungen verteilen sich künftig auf weniger Schultern und steigen dadurch. Das Umweltministerium beziffert die Mehrbelastung zwar auf 300 Millionen Euro. Tatsächlich dürften die Mehrbelastungen aber weitaus höher liegen.
Der Bund der Energieverbraucher e.V. fordert, dass künftig auch stromintensive Betriebe eine EEG-Umlage bezahlen müssen, die mindestens der Entlastung durch den Merit-Order-Effekt entspricht. Auch muss der Kreis der begünstigten Betriebe verringert und nicht ausgeweitet werden. Die untere Grenze für die Befreiung muss von 10 GWh auf 20 GWh Jahresstromverbrauch angehoben werden.
\"Die Großindustrie und der Gesetzgeber dürfen die Zahlungsbereitschaft der Verbraucher für die Energiewende nicht mißbrauchen\", fordert Dr. Aribert Peters, Vorsitzender des Bundes der Energieverbraucher.
--- Ende Zitat ---
der_thomas:
Warum sollte die Industrie verbilligte Stromtarife bekommen? Der Preisnachlass kommt doch nicht beim Endverbraucher an. Wenn der Endverbraucher spart geht das überschüssige Geld doch meist in die Wirtschaft und wird anders ausgegeben. Ist doch viel vernünftiger so.
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