Energiepolitik > Erneuerbare Energie
EEG-Novelle - weitere finanzielle Anreize
egn:
--- Zitat ---Original von RR-E-ft
Kann ja durchaus mal vorkommen. Aber wie sieht es diesbezüglich tatsächlich regelmäßig aus?
--- Ende Zitat ---
Es gibt zum Merit-Order Effekt eine Reihe von Untersuchungen, die sich aber leider nicht konkret auf die PV-Einspeisung beziehen und vor allem auch älteren Datums sind. Aber gerade der Ausbau in 2010, der die Kapazität der PV praktisch verdoppelt hat, müsste die Größe des Effektes nochmal deutlich erhöht haben. Allerdings wird es auch so sein, dass durch die Abschaltung der AKWs sich die strukturelle Anpassung im Kraftwerkspark vollzieht die langfristig wieder zu eine Verringerung des Effektes führt. In den Zeiten in denen wenig EEG-Strom eingespeist wird, werden die Kosten dann um so höher werden, da die Merit-Order Kurve am Ende immer steiler wird.
Hier ein paar Links:
2006: Gutachten für das BMU belegt Strompreis senkende Effekte des EEG
2009: Update
Anmerkungen zur aktuellen Diskussion zum Merit-Order Effekt
Merit Order Effekt des Ausbaus der Windenergie sowie vom Ausstieg aus der Kernenergie
Netznutzer:
Mitte Mai wurde in den Preislisten der Solarverkäufer ein Preisnachlass für Installationen im Juli von 6% eingeräumt, da dies die zu erwartende Absenkung der Regierung sei. Jetzt, wo es keine Absenkung gibt, schwupp, sind die alten Preise wieder da. Wer hier glaubt, hier würde sich auch nur ein Hauch von Marktpreisen o.Ä. in diesem hochgradig subventionierten Bereich abspielen, der sollte mal langsam wach werden.
Ferner kann man nur den Kopf schütteln, wenn hier ernsthaft behauptet wird, Stromerzeugung, die mit 14 Millarden € pro Jahr, Tendenz stark steigend, subventioniert wird, trägt zur Preisdämpfung bei.
Es ist und bleibt einfach nur eine einzige Befriedigung der Geldgier von Solarproduzenten, Installationsbetrieben, Anlagenbauern und Politikern.
Gruß
NN
PLUS:
--- Zitat ---Original von Netznutzer
...
Ferner kann man nur den Kopf schütteln, wenn hier ernsthaft behauptet wird, Stromerzeugung, die mit 14 Millarden € pro Jahr, Tendenz stark steigend, subventioniert wird, trägt zur Preisdämpfung bei.
--- Ende Zitat ---
@NN, manche wollen hier im Forum aufgeklärten Verbrauchern weismachen, man hätte mit dieser EEG-Umlage und der extremen PV-Förderung das Perpetuum Mobile der Energiewirtschaft erfunden. Die Lobbyarbeit der Solargemeinde und ihrer Vertreter war und ist erfolgreich, bis hinein in Verbraucherforen, das muss man anerkennen. Geld spielt ja keine Rolle, man wird ja gut von den Verbrauchern finanziert.
Was die merit-order-Fans in ihrer Einseitigkeit gerne übersehen sind die entsprechenden Nebenwirkungen der extremen und einseitigen Förderung:
Das bestehende Energiesystem erfährt durch den nicht abgestimmten, sprunghaften und rücksichtslosen Ausbau der wetterabhängigen Stromerzeugung eine zunehmend uneffektive Ressourcennutzung. Der Aufwand steigt um die Stabilität und Sicherheit zu gewährleisten. Es kommen erhebliche Folgekosten dazu um die Versorgung sicherzustellen. Das ist die andere Seite der Medaille. Wo ist denn diese Gegenrechnung? Spielt das bei den Preisen keine Rolle?
Risiken für die Allgemeinheit, die Volkswirtschaft und Belastungen für Dritte werden in der Fanatik und der Aussicht auf Profit in Kauf genommen. Es ist genau das was man der Atomwirtschaft immer vorgeworfen hat. Man verhält sich nicht viel anders. Mit einem vernünftigen, abgestimmten und ausgewogenen Übergang hat das nicht mehr viel zu tun. Ziele werden im Rekordtempo verworfen, geändert oder ganz über Bord geworfen.
Zum Thema: Der Schaden ist schon groß genug, keine weiteren finanziellen Anreize mehr für diese preistreibende und insgesamt schädliche Solarstromerzeugung. Die Förderung ist ja nicht nur der Höhe nach extrem, sie ist es auch im Vergleich. Die Zahlungen an die Betreiber von PV-Anlagen verursachen, gemessen am gesamten EEG-Strom, einen deutlich überproportionalen Anteil. Etwa die Hälfte der Vergütungssummen entfallen auf die PV-Anlagen. Dem stehen weniger als ein Fünftel an der EEG-Stromerzeugung gegenüber. Für wen sich die PV-Stromerzeugung auf dem eigenen Dach rechnet oder wer das als Hobby oder auf eigenes Risiko betreiben möchte, gerne.
RR-E-ft:
--- Zitat ---Original von PLUS
Das bestehende Energiesystem erfährt durch den nicht abgestimmten, sprunghaften und rücksichtslosen Ausbau der wetterabhängigen Stromerzeugung eine zunehmend uneffektive Ressourcennutzung. Der Aufwand steigt um die Stabilität und Sicherheit zu gewährleisten.
--- Ende Zitat ---
Deutlicher kann man wohl nicht zum Ausdruck bringen, dass man den gesellschaftlich gewollten Umstieg auf Erneuerbare Energien, eine dezentrale (auch witterungsbedingt fluktuierende) Erzeugung generell ablehnt.
Es gibt eine Minderheit, die das, was bisher ist, bewahren will, als wenn man es dauerhaft bewahren könnte.
Die Mehrheit hingegen zweifelt nicht nur an der Zukunftsfähigkeit des Bestehenden, sondern fordert nicht eben grundlos den forcierten Umstieg.
Die gesetzliche Abnahmepflicht des EEG wie auch die gesetzlichen Mindestvergütungen des EEG für einzelne Erzeugungsarten braucht man in diesem Fall schon nicht mehr diskutieren, weil es bereits am Grundkonsens über den (forcierten) Ausbau der Erneuerbaren Energien fehlt. An diesem Punkt lässt sich jedes Palaver leicht abkürzen. Schon hat man sich alles gesagt.
PLUS:
--- Zitat ---Original von RR-E-ft
--- Zitat ---Original von PLUS
Das bestehende Energiesystem erfährt durch den nicht abgestimmten, sprunghaften und rücksichtslosen Ausbau der wetterabhängigen Stromerzeugung eine zunehmend uneffektive Ressourcennutzung. Der Aufwand steigt um die Stabilität und Sicherheit zu gewährleisten.
--- Ende Zitat ---
Deutlicher kann man wohl nicht zum Ausdruck bringen, dass man den gesellschaftlich gewollten Umstieg auf Erneuerbare Energien, eine dezentrale (auch witterungsbedingt fluktuierende) Erzeugung generell ablehnt.
Es gibt eine Minderheit, die das, was bisher ist, bewahren will, als wenn man es dauerhaft bewahren könnte.
Die Mehrheit hingegen zweifelt nicht nur an der Zukunftsfähigkeit des Bestehenden, sondern fordert nicht eben grundlos den forcierten Umstieg.
Die gesetzliche Abnahmepflicht des EEG wie auch die gesetzlichen Mindestvergütungen des EEG für einzelne Erzeugungsarten braucht man in diesem Fall schon nicht mehr diskutieren, weil es bereits am Grundkonsens über den (forcierten) Ausbau der Erneuerbaren Energien fehlt. An diesem Punkt lässt sich jedes Palaver leicht abkürzen. Schon hat man sich alles gesagt.
--- Ende Zitat ---
@RR-E-ft, es geht um \"sprunghaft\", \"rücksichtslos\" und \"uneffektiv\". Auch beim Umstieg sind die Ziele des § 1 EnWG, das sind eine möglichst sichere, preisgünstige, verbraucherfreundliche, effiziente und umweltverträgliche leitungsgebundene Versorgung der Allgemeinheit mit Elektrizität und Gas, zu verfolgen und zu beachten. Nicht nur von den Energieversorgern, sondern erstrangig von der Politik, die die Rahmenbedingungen dafür schafft. Das gilt für heute und jetzt und nicht erst für den angeblichen Effekt in einer immer wieder verschobenen rosigen Zukunft. Wer die Gegenwart beschädigt schafft keine gute Zukunft. Die erzählten Zukunftsmärchen in Form von zitierten Studien und Prognosen haben sich bis jetzt regelmässig als Illusion herausgestellt. Manche Studien wurden nachweislich profitorientiert geschönt. Tarnen und Täuschen der Verbraucher mit allen Mitteln der Kunst. Die Realität ist von den meisten Studien und Prognosen jedenfalls weit entfernt. Bei realer Betrachtung der Ergebnisse bleibt unter dem Strich die größte Milliardenverschwendung der globalen EE-Geschichte.
Das was Sie hier formuliert haben ist eine böswillige Unterstellung. Ich sehe einige Ziele erheblich gefährdet und das zum Nachteil der schon heute arg gebeutelten normalen Endverbraucher. Werden hier die Interessen von Energieerzeugern oder die von Verbrauchern vertreten?
Auch die tollen \"merit-order\"-Beiträge, mit denen erweckt werden soll, die PV-Einspeiser würden zur Preisdämpfung beitragen, gehören zum Tarnen und Täuschen dazu. Sie wissen sehr genau, dass für die Haushaltskunden die Preise ständig auch wegen der in jeder Hinsicht garantierten Einspeisung gestiegen sind und sie werden bei dieser Energiepolitik weiter steigen. Es geht doch in erster Linie um normale Endverbraucher!? Wer zahlt denn z.B. die Differenz zwischen merit-order und den 57,4 cent die Max Sonnenmeier für die eingespeiste Kilowattstunde von seiner 2004 montierten Dachanlage noch bis 2024 erhält usw. usf... Und dieses Preistreiberspiel wird fortgesetzt wie die Verbraucher aktuell erfahren mussten. In dieser extremen Form ist diese PV-Förderung kein Muster für andere wie das von der davon profitierenden Seite immer wieder behauptet wird. Die meisten wissen das und behaupten es trotzdem. X(PS:
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