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EEG-Novelle - weitere finanzielle Anreize

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RR-E-ft:
Wenn die Preise für Solaranlagen pro installierter Leistung zum einen durch technischen Fortschritt, aber auch durch einen verstärkten Anbieterwettbewerb erheblich gesunken sind, ließe sich die Förderung für neu installierte Anlagen entsprechend absenken, ohne den bisherigen wirtschaftlichen Anreiz zu verringern.

Demnach könnte für neu installierte Anlagen die Mindestvergütung abgesenkt werden. Das war ja auch irgendwie beabsichtigt.

Wenn man jedoch eine Absenkung der Vergütungssätze ankündigt, erzeugt man naturgemäß den Effekt, dass alle schnell noch vor dem maßgeblichen Stichtag ihre Anlage ans Netz bringen wollen (Ferkelrennen).
Genau das war 2010 passiert. Es kam zu einer gewissen Bugwelle durch das Vorziehen von Investitionen.

Ein Absenken der Mindestvergütung für Neuanlagen kann dazu führen, dass Investoren noch spitzer kalkulieren und bei der Wirtschaftlichkeit der Anlagen noch genauer hinsehen. Das kann auch zur Folge haben, dass im internationalen Wettbewerb stehende Hersteller ihre Preise noch weiter absenken müssen, um ihre Produktionskapazitäten besser auszulasten. Die Hersteller haben daran freilich wenig Interesse und speisen ihre Interessen auch in den politischen Betrieb ein.

Die Prospekte, die PLUS meint, die von Garantierenditen sprechen, sind etwas für die Dummen und setzen auf niedrige Instikte, so wie es auf dem Hamburger Fischmarkt immer heißt, jetzt komme der wirklich letzte preisgünstige Aal über den Thresen. Wer darauf eingeht und sein Gehirn ausschaltet, dem ergeht es nicht anders, als denjenigen, die wegen entsprechender Hochglanzprospekte um einer angeblich garantierter Steuerersparnis in Schrottimmobilien investiert hatten.  
PLUS nimmt offensichtlich genau diese Werbeprospekte für bare Münze und glaubt irgendwie an gesetzlich garantierte Renditen für Anlagenbetreiber.

Wenn sich durch den merit order- Effekt durch die EEG- Einspeisung die gesamte konventionell erzeugte Strommenge im Großhandel verbilligt, dann muss man diesen Effekt volkswirtschaftlich tatsächlich gegenrechnen.
Möglicherweise wäre der isoliert betrachtete preisdämpfende Effekt durch die Solarstromeinspeisung um die Mittagszeit tatsächlich größer, als er durch die Verfahrensweise nach § 2 Abs. 2  AusglMechV bisher abgebildet wird.

Man sollte PLUS jedoch nicht überfordern. Der kann immerhin das, was er kann, sehr gut und bringt es in seiner Disziplin zur Meisterschaft. ;)

Mancher Verbraucher erschöpft sich bisher darin, noch vor der Preiserhöhung seines Stromversorgers seine Wäsche und Bügelwäsche sowie den großen Abwasch zu erledigen und Schlümm zu sagen....

RR-E-ft:
Mittelstand entdeckt Solarstrom als zweites Standbein


--- Zitat ---Das Industrieunternehmen im Aachener Süden mit den Schwerpunkten Maschinenbau und Präzisionsteile setzt für seine Zukunft und den Ausbau seines Kerngeschäfts auf «grünen» Strom. Mit Partnern wurde der neue Firmenableger Schumag Green Energy gegründet.Das neue Standbein im Geschäftsbereich der erneuerbaren Energien lässt sich sehen: Auf den riesigen Dächern der Fabrikhallen am Nerscheider Weg ist ein Photovoltaik-Kraftwerk installiert. Seine 7000 Module produzieren 1,4 Megawatt Strom aus Sonnenenergie. Für den Laien fassbarer: Das entspricht einer jährlichen Versorgung von 315 (Durchschnitts-)Haushalten.
--- Ende Zitat ---

RR-E-ft:
Ein Solar - Lobbyverband erklärt die Preisbildung:

Merit order- Effekt der EEG- Strommenge

Manchem hilft ja die Veranschaulichung, weil ihm die Vorstellung fehlt.
Das Prinzip ist im Grundsatz gut dargestellt, auch wenn die Proportionen wohl nicht stimmen, da der Spotpreis ohne EEG- Einspeisung wohl nicht bei 18 Ct/ kWh liegen würde.

Nach dem neuen Mechanismus des § 2 Abs. 2 AusglMechV stellt sich das ganze noch etwas anders dar.
Es verbleibt jedoch ein preismindernder Effekt bei den Großhandelspreisen.

egn:
Vom gleichen Verband gibt es auch ein anschauliches Video

Da kann man sich dann auch gleich nochmal das folgende Video ansehen:
MONITOR: Die Lüge vom teuren Ökostrom


--- Zitat ---Das Prinzip ist im Grundsatz gut dargestellt, auch wenn die Proportionen wohl nicht stimmen, da der Spotpreis ohne EEG- Einspeisung wohl nicht bei 18 Ct/ kWh liegen würde.

--- Ende Zitat ---

Der Preis lag früher oft sogar noch viel höher. Ich empfehle dazu die zwei folgenden Charts von der EEX:
Preise am Spotmarkt für die letzten 12 Monate
Preise am Spotmarkt für die gleichen 12 Monate in 2008

Hier kann man deutlich sehen wie sich die Ausschläge nach oben verringert haben.

Und dies wird ja auch in dem Papier deutlich das Sie selbst schon mal zitiert haben. Man kann dort sehen dass sich das Verhältnis von Peak zu Base deutlich reduziert, und wie sich die Spotpreiswolke insgesamt verdichtet und nach unten verschoben hat. Ich lese dort schon ein Verringerung im Bereich ab 50 GW vertikaler Netzlast von 10 ct/Kwh heraus. Da die Peak Werte hauptsächlich tagsüber anfallen ist es vorwiegend die PV die zu dieser Reduzierung geführt hat. Und dieser Effekt wird sich mit jedem weiteren Ausbau noch weiter verstärken.

RR-E-ft:
Nachdem man den aufschlussreichen MONITOR- Beitrag vom 21.10.10 nochmals gesehen hat, weiß man vielleicht, welche anerkannte Wissenschaftler PLUS wohl meinen könnte.


--- Zitat ---Original von egn

Der Preis lag früher oft sogar noch viel höher. Ich empfehle dazu die zwei folgenden Charts von der EEX:
Preise am Spotmarkt für die letzten 12 Monate
Preise am Spotmarkt für die gleichen 12 Monate in 2008

Hier kann man deutlich sehen wie sich die Ausschläge nach oben verringert haben.

Und dies wird ja auch in dem Papier deutlich das Sie selbst schon mal zitiert haben. Man kann dort sehen dass sich das Verhältnis von Peak zu Base deutlich reduziert, und wie sich die Spotpreiswolke insgesamt verdichtet und nach unten verschoben hat. Ich lese dort schon ein Verringerung im Bereich ab 50 GW vertikaler Netzlast von 10 ct/Kwh heraus. Da die Peak Werte hauptsächlich tagsüber anfallen ist es vorwiegend die PV die zu dieser Reduzierung geführt hat. Und dieser Effekt wird sich mit jedem weiteren Ausbau noch weiter verstärken.
--- Ende Zitat ---

Der Mensch ist ein Gewöhnungstier. Ich hatte schon ganz vergessen, in welchen Sphären sich die Spotpreise früher bewegten, vor der Weltwirtschaftskrise. Wenn nach dem MONITOR Beitrag vom 21.10.10 laut Bundesregierung der preisdämpfende Effekt  in 2006 3 bis 5 Milliarden Euro erbracht haben soll, dann muss der Effekt derzeit wohl einen noch deutlich größeren Ertrag erbringen.

Wieviel wohl  davon auf Solarstrom entfällt und wie sich wohl bei Solarstrom das Verhältnis zwischen Ersparnis und Kostenaufwand darstellen mag ?

Wenig konkret: sfv


--- Zitat ---Die Börsenpreissenkung in [Cent/kWh] ist scheinbar nur gering, doch sie ist mit der riesigen Gesamtmenge des jeweils verbrauchten Stromes [in kWh] zu multiplizieren, wodurch sich eine beträchtliche Geldmenge [in Euro] ergibt, die von den Einkäufern weniger bezahlt werden muss. Umgekehrt werden die hohen Einspeisevergütungen für Solarstrom [in Cent pro kWh] nur mit der geringen Strommenge des eingespeisten Solarstromes multipliziert. Das Produkt [in Euro] der zugegebenermaßen hohen Einspeisevergütung [in Cent/kWh] des PV-Stromes multipliziert mit der geringen Menge [in kWh] des eingespeisten Solarstroms kann durchaus kleiner sein. Mit anderen Worten: Eine relativ kleine Menge gut vergüteten Solarstroms zur Mittagszeit kann das Zuschalten der teuren Spitzenlastkraftwerke überflüssig machen und damit verhindern, dass sämtlicher Strom, auch der aus den Grundlastkraftwerken, mit dem hohen Preis von Spitzenlaststrom bezahlt werden muss.
--- Ende Zitat ---

Kann ja durchaus mal vorkommen. Aber wie sieht es diesbezüglich tatsächlich regelmäßig aus?

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