Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: EEG-Novelle - weitere finanzielle Anreize  (Gelesen 99956 mal)

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Offline RR-E-ft

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EEG-Novelle - weitere finanzielle Anreize
« Antwort #30 am: 08. Juni 2011, 16:07:09 »

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EEG-Novelle - weitere finanzielle Anreize
« Antwort #31 am: 08. Juni 2011, 16:39:10 »
Klingt auf den ersten Anschein gut, wenn man nicht weiterliest.

Da soll also die EEG-Vergütung durch eine Prämie ersetzt werden? Das ist dann der Röttgen-Öko-Markt.

Diese Hinführung ist mir viel zu marktfern, viel zu \"langfristig\" und viel zu großspurig: \"Paradigmenwechsel\". Hier hat der Minister offensichtlich endlose Geduld. \"Die Bundesregierung will die erneuerbaren Energien stärker an den Strommarkt heranführen\". Ja, da wird es höchste Zeit. Das was wir hier in D an Förderung haben ist schon mehr als langfristig.

... und schon wieder gibt es Prämien, man nennt das dann auch noch \"Markt\" und \"Kapazität\" und die Phantasie ist grenzenlos. Markt ist anders!

Klar, das ist \"kein Instrument zur Kostendämpfung\". Das ist fortgesetzte  Preistreiberei. Man bedient weiter das eigene Klientel zu Lasten der Verbraucher.  Es geht um weit überhöhte Preise, die sinken müssen. Man kann nur hoffen, dass es da noch andere Stimmen in der Regierung gibt.

Die Marktprämie soll einen Systemfehler des EEG heilen helfen.

Bei soviel Löchern hilft kein Flicken mehr, weg damit.

Wenn man dem Minister folgt, ist es ja direkt ein Vorteil, dass man sich bei der EEG-Umlage 2011 verrechnet hat: (Der für 2011 festgelegte Betrag von 3,5 Cent je Kilowattstunde sei zudem überhöht. Zu viel gezahlte Beträge werden laut Gesetz 2012 verrechnet). Jetzt kann man 2012 das zuviel abkassierte preisdämpfend verrechnen. Da freut sich doch jeder Verbraucher gleich doppelt über solch vorteilhafte Gesetze und die nachhaltige Gestaltung der Zukunft.  :evil:

Offline egn

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EEG-Novelle - weitere finanzielle Anreize
« Antwort #32 am: 09. Juni 2011, 08:42:34 »
@Plus:
Zitat
Jetzt machen Sie sich auch noch zum Sprecher \"der Mehrheit der Bevölkerung\".

Forsa-Umfrage



Ich halte die Marktprämie für untauglich. Auch heute schon können die EEG-Produzenten den Strom direkt vermarkten. Das tun sie auch schon, insbesondere an Stromversorger die das Ökostromprivileg nutzen wollen. Dies wird insbesondere von den Windkraftanlagenbetreibern genutzt die nur noch die Grundvergütung von 5,02 ct/kWh bekommen.

Für die PV braucht man so eine Marktprämie nicht da sie sowieso immer dann einspeist wenn der Bedarf am höchsten ist.

Viel wichtiger wäre es die Berechnung der Differenzkosten für die Umlage so zu gestalten dass die tatsächlichen Kosten des Stromes am Spotmarkt zu einer bestimmten Stunde verwendet werden und nicht der durchschnittliche Preis für den ganzen Tag.

Und selbst dann ist immer noch nicht berücksichtigt dass der EEG-Strom den in dieser Stunde produzierten Strom insgesamt verbilligt hat. Diese Hebelwirkung, die wird bisher überhaupt nicht berücksichtigt und der Vorteil durch die Käufer am Markt (Stromversorger) einfach kassiert.

Offline PLUS

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« Antwort #33 am: 09. Juni 2011, 10:31:35 »
Zitat
Original von egn
@Plus:
Zitat
Jetzt machen Sie sich auch noch zum Sprecher \"der Mehrheit der Bevölkerung\".
Forsa-Umfrage
    Typisch, @egn, was haben denn diese Forsa-Umfragen mit der fragwürdigen EEG-Umlage zu tun?:

    Zitat
    Original von egn
    Dass Sie das aus irgendwelchen irrationalen Gründen für chaotisch, fragwürdig und nicht für verfassugnskonform halten ist ihr persönliches Problem. Die Mehrheit der Bevölkerung hat keine Probleme damit.
    Zitat
    Original von PLUS Jetzt machen Sie sich auch noch zum Sprecher \"der Mehrheit der Bevölkerung\". Das ändert auch nichts an der Fragwürdigkeit der Legitimität und Rechtmässigkeit der EE-Umlage. Ein Beispiel \"Falschberechnung\" haben Sie ja eben selbst beigesteuert und das ist dazu nur ein Kriterium unter vielen.
    Das wohl gemeinte Grünstromprivileg für diesen \"Mischstrom\" ist wenig vorteilhaft, weder für die Ökologie noch die Ökonomie, schon gar nicht für den Rest der Stromverbraucher, die dadurch die schon gemachte Zeche mit einer noch höheren EE-Umlage alleine abbezahlen müssen. Auch das ist ein weiteres fragwürdiges Privileg zu Lasten Dritter!

    Zitat
    Dr. Mario Ragwitz vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung dagegen plädierte dafür, das Grünstromprivileg ganz aufzugeben. Es sei unter anderem ökonomisch ineffizient und trage nicht zur Integration erneuerbarer Energien in das System bei.
    Anhörung - IWR

    Was die Windkraft angeht, da kann ich in etwa folgen. Am richtigen Standort (onshore an der Küste) sind moderne Windstromanlagen schon heute mit Kohlestrom konkurrenzfähig. Hier macht es Sinn zu investieren und zu modernisieren. Das trifft für Windräder im Süden der Republik, wenn überhaupt, nur in wenigen Ausnahmefällen zu. Hier machen noch für lange Zeit regionale GUD-Kraftwerke Sinn, die jetzt unverzüglich gebaut werden sollten. Das von den Verbrauchern abgeschöpfte und noch abzuschöpfende Geld kann nur einmal investiert werden! Mit der PV haben wir in Deutschland ja schon mehr als hundert Milliarden sinnlos verbraten.[/list]

    Offline superhaase

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    EEG-Novelle - weitere finanzielle Anreize
    « Antwort #34 am: 09. Juni 2011, 11:14:59 »
    Zitat
    Original von PLUS
    Am richtigen Standort (onshore an der Küste) sind moderne Windstromanlagen schon heute mit Kohlestrom konkurrenzfähig. Hier macht es Sinn zu investieren und zu modernisieren.
    Ach ne?
    Und wie kam es dazu?
    Hat vielleicht die Förderung mittels EEG dazu beigetragen, dass die Windkraft Wettbewerbsfähig wurde?
    Das gleiche wird mit der PV auch kommen.
    Also müssten Sie doch ein Befürworter der EEG-Förderung sein, wenn Sie jetzt freudig die wettbewerbsfähigen Windkraftwerke begrüßen.

    Zitat
    Das von den Verbrauchern abgeschöpfte und noch abzuschöpfende Geld kann nur einmal investiert werden! Mit der PV haben wir in Deutschland ja schon mehr als hundert Milliarden sinnlos verbraten.
    Das ist auch nicht richtig.
    Schon mal dran gedacht, dass das Geld, das die PV-Betreiber, die PV-Hersteller und alle damit Beschäftigten einnehmen, zum Teil wohl auch wieder in weitere EE-Projekte, in Forschung und Entwicklung und in den Ausbau der Produktionskapazitäten und somit in die Kostensenkung der EE-Erzeugung investiert werden?

    Ihre Sichtweise ist schon arg verkürzt.

    ciao,
    sh
    8) solar power rules

    Offline RR-E-ft

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    « Antwort #35 am: 09. Juni 2011, 11:29:35 »
    @sh

    Ordnungsruf.
    Fanatische Verblendung passt nicht zur Nettikette.

    Offline superhaase

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    « Antwort #36 am: 09. Juni 2011, 12:35:52 »
    sorry, habs gestrichen ...
    8) solar power rules

    Offline egn

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    « Antwort #37 am: 09. Juni 2011, 15:19:08 »
    Zitat
    Original von PLUS
    Das trifft für Windräder im Süden der Republik, wenn überhaupt, nur in wenigen Ausnahmefällen zu.

    Da täuschen Sie sich. Es gibt viele Standorte in Süddeutschland an denen man den Strom mindestens genauso günstig produzieren kann wie an den vielen Küstenstandorten die mit alten \"Klein\"-Anlagen (< 500 kW) blockiert sind. Man baut dazu die Großanlagen (>2 MW) mit deutlich höherem Turm und viel größeren Rotoren.

    Reiche Windernte im Binnenland

    Mit Windenergie doppelt so viel Strom als mit Atomkraft erzeugen

    Zitat:
    Das Windenergiepotenzial ist in den Bundesländern am größten, in denen die Windenergie heute am schlechtesten ausgebaut ist. Das meiste Potenzial mit einem Ertrag von 80 Terawattstunden hat Bayern. Auf Platz drei steht mit einem Ertrag von immerhin 45 Terawattstunden Baden-Württemberg. Im Ländervergleich bilden diese Bundesländer in Hinblick auf den Windenergieausbau gegenwärtig das Schlusslicht.

    Studie

    Über das Potential an bestimmten Standorten in Bayern kann man sich auch informieren.

    Und bedenken Sie bitte, dass eine höhere Vergütung von 9 ct/kWh nur in den ersten 5-10 Jahren gezahlt wird. Danach gibt es nur noch 5,02 ct/kWh. Soviel kostet heute in etwa der Grundlaststrom an der Börse. Und das ist eine feste Vergütung bis zum Ende der 20 Jahre Laufzeit. Da werden aber viele schon vorher schon zur Direktvermarktung wechseln weil sie dann den Börsenpreis erhalten.

    Zitat
    Das von den Verbrauchern abgeschöpfte und noch abzuschöpfende Geld kann nur einmal investiert werden!

    Das Geld das investiert wurde verschwindet nicht sondern es hat ein anderer, der es wieder investieren kann.

    Zitat
    Mit der PV haben wir in Deutschland ja schon mehr als hundert Milliarden sinnlos verbraten.

    Nein, das Geld wurde sinnvoll investiert. Es sorgt heute schon dafür dass die Peak-Preise an der Börse im Verhältnis zum Basispreis deutlich niedriger sind. Dies Erspart den Stromversorgern erhebliche Kosten da der niedrigere Preis für alle produzierten kWh gilt. An sonnigen Tagen drücken 10 GW PV Einspeisung den Preis für 50 GW Leistung im Vergleich zu 2008 um mehrere ct. Damit ist die EEG-Umlage locker bezahlt.

    Offline PLUS

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    « Antwort #38 am: 09. Juni 2011, 16:11:00 »
    Zitat
    Original von egn
    Zitat
    Original von PLUS Das von den Verbrauchern abgeschöpfte und noch abzuschöpfende Geld kann nur einmal investiert werden!
    Das Geld das investiert wurde verschwindet nicht sondern es hat ein anderer, der es wieder investieren kann.
      NICHTS NEUES! .... und  das ist vielleicht die Geldschöpfungstheorie von Solaristen.  Griechenland lässt grüssen.

      Nach solchen Mustern funktioniert ja auch die PV-Förderung und die PV-Preisdämpfungstheorie ;). Die Sonne schickt immer noch keine Rechnung, sie kommt nach wie vor vom Energieversorger.

      .... und jetzt soll wohl Bayern auch noch Windstromweltmeister werden.
      Es hängt nur von der Größe der Windräder ab (Patrona Bavariae, hoch überm Sternenzelt ...) und nicht vergessen, neben den wohl schon wieder einkalkulierten Subventionen auch vom Wind. Also kräftig pusten! Patrona Bavariae .. ;)

       

    Offline superhaase

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    « Antwort #39 am: 09. Juni 2011, 16:24:54 »
    Oje oje, jetzt sind unserem PLUS=nomos auch noch die Argumente ausgegangen, die er sonst immer wiederholt, obgleich sie schon tausendmal widerlegt wurden.
    Jetzt singt er nur noch Lob(?)-Lieder über Bayern.
    Muss man sich jetzt sorgen machen?  :tongue:

    ciao,
    sh
    8) solar power rules

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    « Antwort #40 am: 10. Juni 2011, 11:23:00 »
    Zitat
    Original von superhaase
    Muss man sich jetzt sorgen machen?  :tongue:
      Bei dieser sprunghaften, ideologiebeladenen und konzeptlosen Energiepolitik schon!

      Die Goldgräber dürfen ja weiterschürfen in den Geldbeuteln der Verbraucher. Nachdem die Landschaft schon mit hochsubventionierten Solarspiegeln vollgepflastert ist,  ist also jetzt subventionierter Wind angesagt in Bayern!?  :DHoffentlich werfen die gigantischen Windräder nicht zu viel Schatten!

    Überall rücksichtslose Ideologie - koste es was es wolle!

    Windpark auf Aachener Stadtgebiet .. Stadt Essen kämpft gegen Windmühlen .. Windräder, so hoch wie der Dom? .. Windkraft im Allgäu

    VIDEO Bayern Abendschau

    und bei Flaute und wenn die Sonne nicht scheint braucht man auch in Bayern Ersatz:

    Wenn die Sonne nicht scheint und bei Flaute kommt der Strom für Bayern dann aus den Alpen? -- Da bleibt nicht nur die Frage, zu welchem Preis! Ökonomie und Ökologie - Landschaft, Menschen, Gesundheit, Tiere ..

    Nur mit Vernunft und ökonomischem und ökologischem Augenmaß![/list]Zur Erinnerung:
    Solarstrom - Wie in Deutschland schon vor Jahren Milliarden-Kosten verschleiert wurden und immer noch werden.  X(

    Prof.Dr.Ing.Voß: Orientierung an den energiepolitischen Zielen

    Offline superhaase

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    « Antwort #41 am: 10. Juni 2011, 11:43:08 »
    Zitat
    Original von PLUS
    Nur mit Vernunft und ökonomischem und ökologischem Augenmaß![/list]
    Dieser Forderung wird wohl kaum einer widersprechen.
    Die Politik bemüht sich darum.
    Weitgehend gelingt das auch (was die Energiewende angeht).
    8) solar power rules

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    « Antwort #42 am: 15. Juni 2011, 16:11:22 »
    Da sorgen sich die Ländervertreter um die Branche (Solar & Co), vor dem \"Ausbremsen der Photovoltaik\".  Von den Verbrauchern und von jetzt schon übehöhten Preisen ist keine Rede.  Aber von Prämien  Markt- Sprint -  von Subventionen etc. pp. in aller Regel auf Kosten der Verbraucher. Die kommen im EEG-Fortsetzungs-Stück offensichtlich gar nicht vor. Um sie macht sich offensichtlich auch kein Ländervertreter Sorgen.  Lobbyeinfluss, Eigeninteressen, Filz- und Flechtwerk.  So wird das nichts! Aus Verbrauchersicht wird das so eine Novelle für die Tonne. Für jeden Branchen-Lobbyvertreter etwas .....

    Auch bei subventioniertem Wind bleibt der üppig ausstaffierte Thron für jeden Sonnenkönige weiter gut gepolstert und gesichert:

    Zitat
    Im Einzelnen ist hierzu u.a. vorgesehen, den EEG-Anlagenbetreibern mit einer Marktprämie einen Anreiz zu geben, ihre Anlagen marktorientiert zu betreiben. Bei der Windenergie an Land soll die  Degression  auf  1,5  Prozent  erhöht  werden.  Bei der Windenergie auf See wird die sogenannte Sprinterprämie in die Anfangsvergütung integriert, der Degressionsbeginn von 2015 auf 2018 verschoben und im Gegenzug dazu die Degression von 5 auf 7 Prozent erhöht. Das Vergütungssystem bei der Biomasse wird mit vier leistungsbezogenen Anlagekategorien und zwei Einsatzstoffvergütungsklassen stark vereinfacht. Die Degression wird von 1 auf 2 Prozent erhöht.  Für  Strom  aus  Biogas  wird  der  Einsatz  von  Mais- und  Getreidekorn  einschließlich  Körnermais auf 50 Masseprozent begrenzt. Bei der Photovoltaik wird die bestehende Degressionsregelung  mit einer halbjährlichen Anpassung beibehalten. Die Grundvergütung für die Nutzung  der Geothermie  wird  zusätzlich  um 2 Cent/Kilowattstunde  erhöht.  Die Vergütungsstruktur  bei  der  Förderung  der Wasserkraft wird stark vereinfacht und vereinheitlicht und die Degression abgeschafft.
    17dBundesrat

    Zitat
    Eine  zusätzliche  Absenkung  über  das  bisherige  Degressionstempo  hinaus gefährdet  nicht  nur  den  weiteren  Ausbau  der  Photovoltaik  in  Deutschland  und somit die neuen energiepolitischen Ziele, sondern verletzt auch das Gebot von politischer  Verlässlichkeit  und  Vertrauensschutz  gegenüber  der  gesamten Branche. ..Statt  die  Photovoltaik  auszubremsen  sollten  insbesondere  Potenziale  der  kostengünstigen Freiflächen-Photovoltaik genutzt werden.
    Bundesrats-Drucksache

    PS:
    Abwanderungsbewegung im Gange
    Der größte europäische Kupferkonzern Aurubis denkt an eine Verlagerung ins Ausland - sogar außerhalb Europas. Man befürchtet wohl Auswirkungen der deutschen Politik insgesamt in Europa.

    \"Das Gesetzespaket der Regierung stelle nicht sicher, dass Strom sicher und bezahlbar bleibe\", sagte der scheidende Vorstandschef Bernd Drouven der Wirtschaftszeitung \"Euro am Sonntag\". Aurubis befürchte bei steigenden Strompreisen Einbußen in der Wettbewerbsfähigkeit und \"würde dann stärker als geplant außerhalb Europas investieren\".

    Offline RR-E-ft

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    « Antwort #43 am: 16. Juni 2011, 12:58:21 »
    Zitat
    Pressemitteilung Bund der Energieverbraucher e.V.

    Verbraucherprotest: EEG entlastet Großindustrie auf Verbraucherkosten
         
     (16. Juni 2011, korrigiert)

    Durch das Erneuerbare Energien Gesetz übernehmen Haushaltskunden einen Teil der Stromkosten der Großindustrie. Mit der anstehenden Novelle, die morgen vom Bundesrat beschlossen werden soll, wird diese skandalöse Umverteilung noch ausgeweitet. Dagegen protestieren die betroffenen Energieverbraucher. Derartige Industriesubventionen sind verfassungswidrig und auch nach Europarecht untersagt. Der Bund der Energieverbraucher e.V. wird deshalb mit allen rechtlichen Mitteln gegen diese Regelung vorgehen, zum Beispiel mit Klagen, Verfassungsbeschwerden sowie Beschwerde bei der EU in Brüssel oder vor dem EUGH.

          Nach § 40 EEG sind besonders stromintensive Betriebe von der Zahlung der EEG-Umlage weitgehend befreit, sie zahlen nur 0,05 Ct/kWh, Haushalte dagegen 3,5 Ct/kWh. Das EEG führt aber zu einer Senkung der Strombeschaffungskosten der Industrie in Höhe von mindestens 0,6 Ct/kWh (Merit-Order-Effekt). Unter dem Strich zahlen stromintensive Betriebe durch das EEG also einen um 0,55 Ct/kWh geringeren Strompreis. Im Jahr 2011 war von dieser Regelung der Bezug von 75 TWh, ein Drittel des Industriestromverbrauchs, begünstigt. Die Industrie hat dadurch Stromkosten in Höhe von vierhundert Millionen Euro eingespart (0,55 x 75).

          Während die Strompreise der Haushalte durch die EEG-Umlage belastetet werden, spart die stromintensive Industrie Stromkosten in Höhe von mindestens vierhundert Millionen Euro jährlich ein.

          Die EEG-Novelle will noch mehr Industriebetriebe von der EEG-Umlage befreien. Das ist ungerecht gegenüber den privaten Stromkunden. Es ist auch unvereinbar mit dem Gleichbehandlungsgrundsatz des Grundgesetzes (siehe Stellungnahme der Forschungsstelle Umweltenergierecht die Uni Würzburg zur EEG-Anhörung des Umweltausschusses des Bundestags am 8.Juni 2011, Seite 8 sowie T.Müller in M.Altrock ua. (Hrsg): EEG, 2. Auflage, 2008, § 16, Rn. 19).

          Die geplante Ausweitung der EEG-Befreiung führt zu spürbaren zusätzlichen Belastungen der Haushaltskunden. Denn die EEG-Zahlungen verteilen sich künftig auf weniger Schultern und steigen dadurch. Das Umweltministerium beziffert die Mehrbelastung zwar auf 300 Millionen Euro. Tatsächlich dürften die Mehrbelastungen aber weitaus höher liegen.

          Der Bund der Energieverbraucher e.V. fordert, dass künftig auch stromintensive Betriebe eine EEG-Umlage bezahlen müssen, die mindestens der Entlastung durch den Merit-Order-Effekt entspricht. Auch muss der Kreis der begünstigten Betriebe verringert und nicht ausgeweitet werden. Die untere Grenze für die Befreiung muss von 10 GWh auf 20 GWh Jahresstromverbrauch angehoben werden.

          \"Die Großindustrie und der Gesetzgeber dürfen die Zahlungsbereitschaft der Verbraucher für die Energiewende nicht mißbrauchen\", fordert Dr. Aribert Peters, Vorsitzender des Bundes der Energieverbraucher.
     

    Offline bolli

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    EEG-Novelle - weitere finanzielle Anreize
    « Antwort #44 am: 16. Juni 2011, 13:21:39 »
    Na, da ist doch für jeden was dabei.  Je nachdem, aus welchem Blickwinkel man es sehen will. ;)

     

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