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EEG-Novelle - weitere finanzielle Anreize

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RR-E-ft:
Für manchen  steht womöglich sogar fest, dass der Wegfall der kompletten EEG- Umlage zur Folge hätte, dass der Strompreis um 3,5 Ct/ kWh sinkt.


--- Zitat ---Original von PLUS

Wenn es um Nüchternheit geht, dann helfen Fakten und da gibt es in der Zwischenzeit eine Menge. Wenn man alleine davon ausgeht, dass die genannten Zahlen stimmen, dann wurden bisher weit über 100 Mrd.€ in PV auf deutschem Boden investiert.  
--- Ende Zitat ---

Ja, wenn man alleine davon ausgeht, dass die genannten Zahlen stimmen.  :D
Da fängt es schon an.

Gibt es eine verlässliche Quelle dazu, dass auf deutschem Boden (oder vielleicht auch auf Dächern) bereits weit über 100 Mrd € in PV investiert wurden?
Was bedeutet investiert? Sind da die Erwerbs- und Errichtungskosten der PV- Anlagen oder gar die Investitionen für Solarfabriken in Deutschland  mit dabei?

Von Interesse wäre für mich, der ich nicht zu den PV- Profiteuren gehöre, im hiesigen Zusammenhang allein,  wieviel EEG- Umlage bisher für PV angefallen ist, von den betroffenen Stromkunden schon aufgebracht werden musste.

Bei der Bundesnetzagentur war zu erfahren, dass in 2011 acht Mrd. EUR an EEG- Umlage auf Solaranlagen entfallen könnten. Das ist viel Geld!


--- Zitat ---Original von PLUS

Jetzt kann man zunächst nüchtern die Frage stellen, ob diese 100 Mrd. € dafür sinnvoll ausgegeben wurden. Verbraucher dürfen das fragen, sie bezahlen die Investititon indirekt über den Strompreis verteilt auf zwanzig Jahre.
--- Ende Zitat ---

Zunächst muss man erst einmal nüchtern fragen, wo und wofür bisher 100 Mrd. EUR investiert worden sein sollen.

Ob gut oder schlecht investiert wurde, bemisst sich dann grundsätzlich danach, was die jeweilige Investition gekostet hat und wieviel Energie sich damit jeweils \"ernten\" lässt. Ökonomen fragen zudem nach der Refinanzierung.
Wenn investiert wurde, ist das Geld auch nicht weg. Es haben dann nur andere.
Der Investor steht dann erst einmal da mit seiner Anlage und muss sehen, ob er seine Investition über die Zeit irgendwie wieder hereinbekommt (refinaziert) oder ob er die Anlage besser wieder deinstalliert und nach Afrika verkauft, weil da mehr Sonne scheint und gerade große Nachfrage nach solchen Anlagen besteht.  
Es gibt jedenfalls keine garantierten Renditen.  

Kein Verbraucher zahlt eine solche Investition indirekt.
 
Über die EEG- Umlage indirekt bezahlt wird die Differenz zwischen der Einspeisevergütung und den jeweiligen Großhandelspreisen für aus solchen Anlagen jeweils eingespeiste Strommengen.

Die resultierende Belastung [...für den einzelnen] hängt damit ab von der Größe der eingespeisten Strommenge und  der Höhe der Großhandelspreise [...sowie der Strommenge, auf welche die resultierende Belastung verteilt wird].


--- Zitat ---Original von Bundesnetzagentur

Die ÜNB sind verpflichtet, den EEG-Strom an der Börse zu vermarkten. Die Differenz zwischen der Einspeisevergütung für den EEG-Strom und den Einnahmen aus seiner Vermarktung an der Börse wird über die EEG-Umlage finanziert. Je niedriger das Börsenpreisniveau ist, desto größer ist die Differenz zu den EEG-Vergütungssätzen.
--- Ende Zitat ---

[Nach dem auch von mir hier vertretenen Ansatz ergibt sich die tatsächlich resulteirende Belastung sogar erst bei Gegenüberstellung mit den Großhandelspreisen, die sich ohne die entsprechende EEG- Einspeisung ergeben hätten].

Ein direkter Zusammenhang zur Höhe der Investitionskosten besteht nicht.

Die angeblich in der Sonne verbrannten 100 Mrd. EUR gehen jetzt aber nicht etwa auf den RWI- Forscher Frondel zurück, von dem WDR MONITOR berichtete, seine Studien seien von Lobbyorganisationen beauftragt.

Focus 19.03.2008 Photovoltaik100 Milliarden Euro verbrennen in der Sonne

Publikationen RWI Frondel

PLUS:

--- Zitat ---Original von RR-E-ft
Für manchen  steht womöglich sogar fest, dass der Wegfall der kompletten EEG- Umlage zur Folge hätte, dass der Strompreis um 3,5 Ct/ kWh sinkt.
--- Ende Zitat ---
Aber aber, wer erzählt u.a. zur Rechtfertigung der Förderung denn häufig vom preissenkenden merit-order-Effekt. Der deutsche Haushaltsstromverbraucher merkt von diesem Großhandelspreiseffekt bisher nichts, da schlägt die EEG-Umlage erkennbar deutlicher zu Buche und die Preise steigen in aller Regel. Da steht bis jetzt überhaupt nichts fest!
--- Zitat ---Original von RR-E-ft
Bei der Bundesnetzagentur war zu erfahren, dass in 2011 acht Mrd. EUR an EEG- Umlage auf Solaranlagen entfallen könnten. Das ist viel Geld!
--- Ende Zitat ---
Es ist deshalb müssig darüber zu streiten was die Verbraucher indirekt bezahlen oder nicht. Es gibt ja keine garantierten Renditen und keine garantierte Übernahme unwirtschaftlicher Stromerzeugungskosten. Als Jurist muss man das so sehen, quasi bezahlen es die Verbraucher aber doch.  Sie zahlen jedenfalls die milliardenschwere EEG-Umlage noch jahrelang und was damit finanziert wird ist bekannt. Je nach Richtung der Rechnungen und Prognosen gibt man sich im Solaristenlager sehr gläubig oder man bestreitet heftig. Fundiert ist da wenig.

Man braucht dazu auch das RWI. Ist denn alles falsch was von dort kommt?  Andere Institute, Studien und Umfragen haben auch ihre Finanzierungsquellen. Man sollte sich halt nicht einseitig orientieren und informieren. Wenn aber schon der eigene Bundesverband bei einer kritischen Pressemitteilung zur Preiswirkung der Solarförderung heftigst in die Mangel genommen wird, dann gibt das doch zu Denken, welche Interessen da genau vertreten werden.  Es geht ja nicht mehr um eine inhaltliche Auseinandersetzung. Kritik an der PV-Förderung  ist tabu, sie wird grundsätzlich nicht geduldet. Z.B. ist noch nicht so lange her:


--- Zitat ---Pressemitteilungen
Solarförderung treibt Strompreis in die Höhe
Verbraucherzentrale Bundesverband prognostiziert deutliche Mehrbelastung der Verbraucher

22.04.2010 - Mit einer zusätzlichen Strompreiserhöhung um zehn Prozent müssen die privaten Haushalte in Deutschland im kommenden Jahr rechnen. Das prognostiziert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Grund ist das enorme Wachstum von Solaranlagen, die Stromkunden über eine Umlage subventionieren. \"Solarstrom ist gut und wichtig, aber der finanziellen Förderung müssen Grenzen gesetzt werden\", so Vorstand Gerd Billen.

Die Prognose des vzbv stützt sich auf den erwarteten Zubau von neuen Solaranlagen.
.....
Außerdem fordert der vzbv, auf die umstrittene Eigenverbrauchsvergütung zu verzichten, da sie keine Auswirkungen auf die Netzentlastung hat. Sie dient lediglich dem Ziel, die Absenkung der Vergütung durch die Hintertür aufzuweichen.
--- Ende Zitat ---
[/list]Die Solarförderung ist immer noch überzogen und die Pressemitteilung ist dem Grund nach immer noch berechtigt. Sie vertritt unmittelbar Verbraucherinteressen von normalen Haushaltsstormverbrauchern.

egn:

--- Zitat ---Original von PLUS
Aber aber, wer erzählt u.a. zur Rechtfertigung der Förderung denn häufig vom preissenkenden merit-order-Effekt. Der deutsche Haushaltsstromverbraucher merkt von diesem Großhandelspreiseffekt bisher nichts, da schlägt die EEG-Umlage erkennbar deutlicher zu Buche und die Preise steigen in aller Regel. Da steht bis jetzt überhaupt nichts fest!

--- Ende Zitat ---

Es steht genauso wenig fest wie hoch die Strompreise wären wenn es den preissenkenden Effekt und den Wettbewerb durch die EEG-Einspeisung nicht gäbe. Ich würde einfach mal so behaupten dass sich der Preis ab dem Niveau in 2008 weiter entwickelt hätte, und dann etwa bei 30 ct/kWh ohne EEG-Umlage liegen würde.

RR-E-ft:
RWI für Ökostrom- Moratorium


--- Zitat ---Nach Ansicht der Wissenschaftler bestehen derzeit in Deutschland \"so große Defizite in Bezug auf Leitungsbau, Speicherkapazitäten und bei der Vernetzung mit den europäischen Nachbarn, dass es vorerst nicht ratsam erscheint, mit dem Ausbau regenerativer Stromerzeugungskapazitäten fortzufahren\", ergänzte Manuel Frondel, Leiter des RWI-Kompetenzbereichs \"Umwelt und Ressourcen\" im Gespräch mit der \"Welt am Sonntag\".
--- Ende Zitat ---

Beim RWI findet sich keinerlei Hinweis auf den preisdämpfenden Merit Order- Effekt, auf den andere Institute verweisen.

DIW: Atomausstieg lohnt sich


--- Zitat ---Selbst ein sofortiger Verzicht auf die ältesten Atomkraftwerke führt nur zu geringen Strompreissteigerungen. Das zeigen Berechnungen des DIW Berlin. Die Berechnungen belegen auch: Bereits bis 2020 könnte der Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix verdoppelt werden. Geeignete ungenutzte Flächen, etwa zur Nutzung von Windenergie an Land, sind vorhanden, und auch in der Nordsee kann mehr Windenergie genutzt werden. Dazu kommen Biomasse, Wind- und Solarenergie.

Langfristig sollen erneuerbare Energien den Atomstrom und fossile Brennstoffe zunehmend ersetzen und zur Hauptenergiequelle für Deutschland werden. Damit relativieren sich auch die \"Kosten\" der Energiewende: Die Durchsetzung einiger erneuerbarer Energien wird dazu führen, dass Strom in vielen Stunden des Jahres wesentlich günstiger wird als heute und teilweise sogar fast zum Nulltarif angeboten werden kann.

Bereits heute ist der sogenannte Merit-Order-Effekt erheblich, mit dem Wind- und Sonnenenergie zu einer Senkung des Strompreises beitragen. Diese Effekte werden sich mit zunehmendem Anteil der erneuerbaren Energien verstärken. Mittelfristig führt die Energiewende also zu erheblichen gesellschaftlichen Wohlfahrtsgewinnen.
--- Ende Zitat ---

E.ON: \"Energiewende ist riesige Chance\"


--- Zitat ---Der für seine Blockade-Haltung in der Atomfrage bekannte Manager bezeichnete in einem Gespräch mit der britischen Financial Times die Pläne hin zu mehr Ökostrom in Deutschland als \"riesige Chance\". Deutschland werde zum Versuchsraum für den beschleunigten Umstieg auf erneuerbare Energien. \"Was wir lernen, wollen wir in die Welt tragen.\"
--- Ende Zitat ---

LichtBLick sieht Direktvermarktung von Ökostrom in Gefahr


--- Zitat ---Der Vorstandsvorsitzende von LichtBlick, Dr. Christian Friege, verkündete, dass Deutschland zwar immer mehr Ökostrom produziert, aber die Verbraucher können diesen nicht verwenden. Zudem warnt er, dass die Akzeptanz der Ökostrom-Förderung in Gefahr sei. Plänen der Koalition zufolge soll der Anteil an Ökostrom bis zum Jahr 2020 von aktuell 17 Prozent auf mindestens 35 Prozent erhöht wurden sein. Wenn der derzeitige EEG-Entwurf nicht mehr geändert wird, erhalten Ökostrom-Kunden hierzulande keinen aus Wind oder Sonne erzeugten Strom. Stattdessen erhalten sie den grünen Strom aus dem Ausland.
--- Ende Zitat ---

PLUS:

--- Zitat ---Original von egn
Es steht genauso wenig fest wie hoch die Strompreise wären wenn es den preissenkenden Effekt und den Wettbewerb durch die EEG-Einspeisung nicht gäbe. Ich würde einfach mal so behaupten dass sich der Preis ab dem Niveau in 2008 weiter entwickelt hätte, und dann etwa bei 30 ct/kWh ohne EEG-Umlage liegen würde.
--- Ende Zitat ---
Klar, warum nicht höher?  :tongue:
Warum haben wir in D dann trotz des \"preissenkenden Effekt\" die höchsten Strompreise?

Deutlich höhere Strompreise erwartet ja auch der  EU-Kommissar Günther Oettinger. Er bereitet die Deutschen auf eine weitere Preisrunde beim Strom vor und spricht von zwei Cent pro Kilowattstunde und meint damit die Kosten für den Netzausbau.  Das hat jetzt mit der EEG-Einspeisung gar nichts zu tun, aber mit den EE wohl schon. Aber ja, wir sind dafür ja auch Solarweltmeister am 49/50 nördlichen Breitengrad. Das macht den Deutschen ganz sicher keiner mehr nach!  :P [/list]

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