Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Kosteneinsparung  (Gelesen 11652 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline userD0007

  • Gelöschte User
  • Wenigschreiber
  • Beiträge: 5
  • Karma: +0/-0
Kosteneinsparung
« am: 19. November 2010, 12:42:35 »
Liebe Forummitglieder

erstmal ein Hallo an alle, bin neu angemeldet hier.

Hab mich schon durch diverse Beiträge durchgekämpft.

Um ein Gefühl für die Nutzung von einem eigenem Tank zu bekommen, bräuchte ich Eure Hilfe.

Habe mir 2006 einen Miettank im Garten verbuddelt und beziehe seitdem über einen Anbieter aus dem Raum Stuttgart.

Meine letzte Rechnung sah folgender Maßen aus:

Verbrauch letztes Jahr 1024cbm zu 1,87cbm netto
Grundgebühr 10,80€ netto

alles zusammen 2400.-€ mit Märchensteuer

Ab diesem Jahr Erhöhung auf 1,98cbm

Wie würde im Vergleich meine Rechnung aussehen, wenn ich auf dem Markt frei einkaufen könnte. (hab ein 6400Liter Tank)

Gibt es Unterschiede in der gelieferten Qualität, oder ist hier ein gesetzlicher Standard vorgeschrieben?

Wie sind die Kosten für einen eigenen Tank zu bewerten auf lange Sicht (Wartung, TÜV, evtl. Reparaturkosten?)

Ich kam mit den bisherigen Umrechnungen bzgl. Liter und kwh nicht so zurecht, daher war es mir nicht möglich meine Rechnung zu vergleichen.

Offline Watzl

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 881
  • Karma: +7/-0
Kosteneinsparung
« Antwort #1 am: 23. November 2010, 20:00:21 »
Die Erfahrung vieler Leser und Schreiber hier im Forum und auch meine zeigen, dass der eigene Tank die bessere Variante ist.
Sie an einen Vertragshändler binden heißt, das Heft vollkommen aus der Hand zu geben. Man kann bei keinem anderen Händler tanken, auch wenn dieser 30 Cent weniger für den Liter will. Wird die Anlage zurückgebaut, so trägt der Mieter allein die Kosten. So einen Vertrag unterschreibt man einfach nicht!

Die Gasqualität wird nach DIN vorgeschrieben. Deshalb kann da auch kein Unterschied sein. Allerdings kann sich die Zusammensetzung Butan/Propan ändern. Je nach Temperatur mischt man anders. Bei einer ungünstigen Mischung könnte es vorkommen, dass das Flüssiggas nicht mehr genügend verdampft und der Brenner nicht mehr brennt.

Die Kosten für den Tank und die Wartung sind auch bei einem eigenen Tank niedriger, als bei einem Wartungsvertrag. alles kann man selbst managen.

H. Watzl

Offline userD0007

  • Gelöschte User
  • Wenigschreiber
  • Beiträge: 5
  • Karma: +0/-0
Kosteneinsparung
« Antwort #2 am: 25. November 2010, 13:15:48 »
vielen dank für die Antwort.

Alles ist günstiger, ist eine recht schwammige Aussage, können Sie oder jemand anderes hier im Forum mir mal eine Gegenrechnugn aufstellen, was dies in meinem Beispiel in Euro bedeuten würde?

Offline Watzl

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 881
  • Karma: +7/-0
Kosteneinsparung
« Antwort #3 am: 26. November 2010, 22:14:10 »
Es gab hier schon einmal eine heftige Diskussion, was nun günstiger sei, der Vertrag oder der freie Tank.

Da mag man mit ganz spitzen Stiften rechnen und dann zu irgend einem Ergebnis kommen.

Fakt ist: wer sich auf einen Vertrag einläßt, der gibt damit seine Freiheit auf. Er kann das Gas nur noch bei seinem Vertragslieferanten einkaufen. Dieser diktiert den Preis. Wer dann glaubt, er könne sich beim freien Händler ein Angebot einholen, um damit den Preis des Vertragsanbieters zu drücken, wird die Erfahrung machen, dass er vom freien Händler keinen Preis oder Angebot bekommt.

Darüber hat sich dann schon manchen Vertragskunde geärgert und Unverständnis geäußert. Wieso aber sollte der freie Händler überhaupt einen Preis nennen, wenn er doch gar nicht betanken darf. Dann solle er noch einen Preis nennen, der unter dem Angebot des Vertragshändlers steht nur zu dem einen Zweck, dass der Vertragskunde das Gas vom Vertragshändler günstiger bekommt?  Das wäre wirklich ein wenig zuviel verlangt.

Es gibt hier immer nur das Gejammere der Vertragskunden bzgl. des Preises. Die freien Kunden sind eben so frei und kaufen das Gas bei einem anderen Händler, wenn der Preis nicht paßt oder sie schließen sich zu Einkaufsgemeinschaften zusammen und kaufen nicht nur 3000 Lit sondern 30 oder 40.000 Lit und erzielen dann wiederum einen günstigeren Preis.

Ich erinnere mich noch genau, dass ich bei der ersten Füllung durch einen freien Händler damals 600,- DM gegenüber dem vom Vertragshändler gebotenen Preis gespart habe. (Ich konnte den Tank seinerzeit nach einer Vertragslaufzeit von 3 Jahren der Firma abkaufen)

Noch einmal: es wäre wirlich eine sehr kurzsichtige und wirklich volkommene falsche Einschätzung der Realität, wenn man glaubt, man könne durch einen Vetrag besser davon kommen!

Liebend gerne und sofort würde ich einen Vertrag unterschreiben, der mir eben garantiert, dass ich das Gas günstiger bekomme als auf dem freien Markt. Und auch alles andere eben wegen der vertraglichen Bindung günstiger wäre.

Das Gas wurde bei ihnen um 5,8% teurer. Dazu kommt noch die Grundgebühr von 10.80 €

Hier eine kleine Hilfe zur Umrechnung:

Umrechnung von Flüssiggaspreisen  Liter, Kilogramm und Kubikmeter  

Der Preis von Flüssiggas ist schwer mit dem Preis von Öl und Erdgas vergleichbar, weil ein Liter Flüssiggas weniger Energie enthält als z.B. ein Liter Heizöl. Vergleichbar ist der Preis je Kilowattstunde.    
Um zu vergleichen, muss man wissen, wie viel Kilowattstunden Energie ein Liter Flüssiggas enthält.    
Ein Liter Flüssiggas enthält ca. 6,57 Kilowattstunden Energie.    
Ein Liter Flüssiggas wiegt 510 Gramm, ein Kilo Flüssiggas enthält 12,87 kWh.    
Zum Vergleich: Ein Liter Heizöl enthält ca. 10 Kilowattstunden Energie.    
Ein Beispiel:  Kostet der Liter Flüssiggas 35 Cent zzgl. 19% MwSt, dann kostet die Kilowattstunde Flüssiggas 5,33 Cent zzgl. 19% MwSt (= 35 / 6,57).    
Kostet ein Liter Heizöl 55 Cent zzgl. 19% MwSt, dann kostet die Kilowattstunde Heizöl 5,5 Cent zzgl. 19% MwSt (100/10). ( Preis bei Abnahmemenge von 1000 Litern )     Manche Firmen geben auch den Kubikmeterpreis an.                                          

Ein Kubikmeter Gas (Phase) entspricht 3,93 Litern Flüssiggas.


H. Watzl

Offline userD0007

  • Gelöschte User
  • Wenigschreiber
  • Beiträge: 5
  • Karma: +0/-0
Kosteneinsparung
« Antwort #4 am: 27. November 2010, 13:33:29 »
Hmmm, ganz schwieriges Thema wenn es darum geht zu Fragen was zahlt Ihr? Aber Danke schon einmal für die Umrechnung von Kubik in Liter - macht bei mir eine \"Ersparnis\" von 380,-€uro, wenn ich mal so die Durchschnittswerte hier aus dem Forum entnehme.
Ich hab überhaupt keine Ambitionen zu dieskutieren was günstiger ist, ich hab meinen Tank im Garten und derzeit kein Interesse wieder zu baggern.
Ich habe einen sehr guten Ansprechpartener, den ich bisher immer anrufen konnte und sagen konnte die Preiserhöhung passt mir nicht! Durch Ihn hab ich immer einen Sonderpreis bekommen. Ich muß mich um nichts kümmern, tank wird bezahlt, zahl monatlich meinen Abschlag und fertig.
Die 10€uro im Monat sind für mich kein Geld - wenn ich einen Tank kaufen muß, muß ich schließlich auch Geld in die Hand nehmen.  Das finde ich O.K. Muß ein gekaufter Tank nicht gewartet werden und TÜZ etc abgenommen werden?

Btw, ich sagte nicht daß der Vertrag besser sei, bat lediglich um eine Gegenrechnung, bzw. mal eine für/ wider Argumentation.

Offline Watzl

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 881
  • Karma: +7/-0
Kosteneinsparung
« Antwort #5 am: 27. November 2010, 16:28:07 »
Natürlich gelten für einen eigenen Tank die gleichen Regeln, wie für einen Vertragstank.

Das macht jedoch keinerlei Probleme. Alles läßt sich auch ohne Vertragspartner erledigen, ist nicht schwierig und verursacht keinerlei Aufwand. Dafür im Monat 10,- € zu bezahlten. wäre nicht vernünftig.

Wenn jemand zufrieden ist, mit dem was er hat, dann möchte man ihm natürlich auch nicht unbedingt einreden, er solle irgend etwas ändern.

Und wenn, wie in ihrem Fall, ein seriöser Ansprechpartner vorhanden ist, dann soll das auch so bleiben.

Nur:  woher kommt den die Forderung, dass der Preis zu hoch sei und einem nicht paßt? Die einzige Quelle dafür ist der Preis der freien Händler. Diese bieten in aller Regel einen Preis, der deutlich unter dem der Vertragshändler liegt.        O H N E   diese freien Händler würde die Preisgestaltung der Vertragshändler ganz anders aussehe.

Also muss man doch einmal realisieren, dass die freien Händler in diesem Markt eine nicht unbedeutende Rolle spielen.

Jedem sein Glück und seinen Tank, gemietet oder Eigentum. Aber über den ein oder anderen Zusammenhang muss man dann doch schon einmal nachdenken.

H. Watzl

Offline Teslamo

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 63
  • Karma: +0/-0
Kosteneinsparung
« Antwort #6 am: 04. Dezember 2010, 06:40:16 »
Ich habe meinen eigenen Tank und immer wenn ich Tanken muss, frage ich diverse Händler an, auch immer Typische Vertragsanbieter.

Meiner Erfahrung nach sieht es so aus (Vergleich bei der letzten Anfrage):

Freier Händler 38 Cent Liter Netto
Vertragshändler 54 Cent Liter Netto

macht deine Differenz von 16 Cent je Liter :(

Den Rest kannst du dir selber errechnen, der Break Even Point, wann sich ein eigener Tank rechnet ist schon recht schnell erreicht, bedenke das man in der Regel alle 25 / 30 Jahre nur die Heizung erneuert, diesen Zeitraum sollte man zur Berechnung dr Kosten betrachten!

Offline Watzl

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 881
  • Karma: +7/-0
Kosteneinsparung
« Antwort #7 am: 04. Dezember 2010, 22:20:43 »
Der Versuch, herauszubekommen, ob man mit einem Vertrag letztlich besser fährt oder nicht, mag ja ganz redlich sein und auch zunächst berechtigt.

Was aber ganz entscheidend dabei ist, wir oft oder gar immer vergessen und nicht genügend berücksichtigt:

Wer sich in einen Vertrag begibt, verliert damit auch seine Freiheit. Er begibt sich in die absolute Abhängigkeit und in das Preisdiktat des Vertragsanbieters. Er kann zu keinem einzigen Zeitpunkt einen anderen Anbieter auswählen, weil dieser einen günstigeren Preis hätte. Wenn er Glück hat, dann kann er mit dem Preis eines freien Händlers den Preis des Vertragsanbieters drücken. Wenn diese aber nicht mag, dann geht da gar nichts.
Wenn es dem Vertragskunden dann irgendwann so gewaltig stinkt, dass er kündigt, dann kommen als Abschiedsgeschenk erst einmal alle Kosten des Rückbaus auf ihn zu.
Spätestens dann und in der Regel schon viel früher, sind alle vermeindlichen Wirtschaftlichkeitsberechnungen vom Tisch.

Würde einem vernüftig denkendem Menschen, so ein Vertrag vorgelegt, würde er niemals unterschreiben.

H. Watzl

 

Bund der Energieverbraucher e.V. | Impressum & Datenschutz