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Autor Thema: Das Risiko eines Tsunamis auch in Deutschland?  (Gelesen 11563 mal)

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Offline RR-E-ft

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Das Risiko eines Tsunamis auch in Deutschland?
« Antwort #1 am: 21. März 2011, 14:42:05 »

Offline Cremer

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Das Risiko eines Tsunamis auch in Deutschland?
« Antwort #2 am: 21. März 2011, 15:21:45 »
@Evi,

Schätzing,

zuviel science fiction gelesen :D
MFG
Gerd Cremer
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Offline kamaraba

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Das Risiko eines Tsunamis auch in Deutschland?
« Antwort #3 am: 21. März 2011, 15:31:29 »
@Cremer
Zitat
„Was Herr Schätzing beschrieben hat, war keine Fiktion“, erklärt ein freundlicher Mitarbeiter des renommierten Forschungszentrums:
Gruss aus der EnBW-Hauptstadt Karlsruhe
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Offline RR-E-ft

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Das Risiko eines Tsunamis auch in Deutschland?
« Antwort #4 am: 21. März 2011, 15:46:45 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Geheimer Prüfkatalog - Alle AKW vor dem Aus?


Sehenswert:

Beitrag von \"Kontraste\"

Was man dabei mit Erschrecken sieht:

Man muss bisher viel zu viele mögliche Risiken ausblenden, um zu der Überzeugung zu gelangen, dass die Anlagen sicher seien.

Zitat
Auch das AKW Brokdorf bekommt nun Probleme – wegen der Hochwassergefahr. Der Reaktor steht direkt an der Nordsee.

Wolfgang Renneberg, ehem. Leiter Bundesatomaufsicht
„Es gibt auch an der Nordsee die Gefahr von Tsunamis, ja. Und zwar deshalb, - nicht, weil es da Erdbeben gibt -, sondern weil es in Schottland und in Norwegen gefährdete Fjorde und Felsabhänge gibt, wo man festgestellt hat, dass über kurz oder lang ganze Berge in die Nordsee rutschen. Da können Wellen entstehen von dreißig Meter Höhe.\"


Der Katalog fordert auch den konsequenten Schutz zentraler Anlagenteile gegen Flugzeugabstürze und Terrorattacken. Deswegen sind die Rohrsysteme und auch „sämtliche Notstromdiesel zu verbunkern“, heißt es in dem Papier. Bisher eine große Sicherheitslücke.

Wolfgang Renneberg, ehem. Leiter Bundesatomaufsicht
„Wenn ich Terrorist wäre, ich würde die Leitungen außen kappen und dann würde ich mit ‘ner Rakete die Notstromdiesel wegschießen. Und dann war’s das.“

@Cremer

Zu Jules Vernes Zeiten hielt man vielleicht den Betrieb von Atomkraftwerken und unsere heutige Mobilfunkerei für SF.

Einige meinen, die Vorstellung eines gefahrlosen Betriebs von Atomkraftwerken sei bis heute im Grunde nichts anderes als science fiction.
Die Erfahrung, die man in Fukushima bisher schon gemacht hat, wäre am besten immer nur dem Drehbuch eines Horrorfilms vorenthelten geblieben.

Offline DieAdmin

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Das Risiko eines Tsunamis auch in Deutschland?
« Antwort #5 am: 21. März 2011, 15:53:35 »
Zitat
Original von Cremer
@Evi,

Schätzing,

zuviel science fiction gelesen :D

@Gerd,

zu wenig von dem Artikel gelesen? ;) Aber schön, das @kamaraba da schon reagiert hat :)

Offline Cremer

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Das Risiko eines Tsunamis auch in Deutschland?
« Antwort #6 am: 21. März 2011, 15:59:38 »
@evi,

auch ich habe Schätzing gelesen.

Aber:
wir Deutsche fangen gleich immer an maßlos übertreiben zu wollen und \"den Teufel an die Wand\" malen.

Typisch deutsche Mentalität :evil:
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Gerd Cremer
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Offline RR-E-ft

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Das Risiko eines Tsunamis auch in Deutschland?
« Antwort #7 am: 21. März 2011, 16:02:13 »
@Cremer

Die Gefahr, dass im Großraum Tokio 35 Millionen Menschen plötzlich nahezu unentrinnbar atomare Verstrahlung droht, hat nicht der Teufel an die Wand gemalt.
Die hat der Mensch sich bei Lichte betrachtet selbst eingebrockt.
Man musste immerhin damit rechnen, dass es einmal dazu kommen könnte.

Woher man die Gewissheit nimmt, dass sich solches Szenario (nicht beherrschbarer Ausfall der Kühlung eines AKW, wodurch auch immer) hierzulande auf gar keinen Fall zutragen könnte, ist nicht ersichtlich.

Das Risiko besteht, fraglich allein, wann es eintritt.
Wie evakuiert man denn im Fall der Fälle etwa das Rhein-Main-Gebiet für die nächsten Jahrhunderte?
Ziehen alle Betroffenen flugs  nach Mecklenburg- Vorpommern und Brandenburg?
Vor dem Treck das THW mit Blaulicht?

Irgend einen Plan für den Fall muss man ja wohl (typisch deutsch) in der Schublade haben.
Denn fraglos wird es schnell gehen müssen.
Große Umsiedlungen gab es ja nicht nur zu Zeiten der Völkerwanderung, sondern auch 1945, sogar unter Beschuss.

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Das Risiko eines Tsunamis auch in Deutschland?
« Antwort #8 am: 21. März 2011, 16:37:13 »
Zitat
Original von Evitel2004
Tsunami könnte auch die Nordsee treffen
    Es braucht nicht die Nordsee oder einen Tsunami,  
viel Wasser und Erdbebenzonen gibt es auch hier

Im Kanton Bern leben eine Million Menschen, Deutschland ist nicht weit und es gibt noch mehr AKW \"im Dunstkreis\".[/list]

Offline RR-E-ft

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Das Risiko eines Tsunamis auch in Deutschland?
« Antwort #9 am: 21. März 2011, 16:38:31 »
Im Fall der Fälle kann man im Dunstkreis gerade nicht mehr leben.

Offline courage

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Das Risiko eines Tsunamis auch in Deutschland?
« Antwort #10 am: 21. März 2011, 16:42:18 »
Vor rund 50.000 Jahren lebten hierzulande noch die Neandertaler. Wenn die damals schon Atomkraftwerke gehabt hätten, müssten wir heute noch auf deren Müll aufpassen.

Seitdem hatten wir die Römer, Germanen, Hunnen und Vandalen hier zu Besuch. Auch das Mittelalter mit Hexenverbrennung gab es zwischenzeitlich.
Nicht zu vergessen den Kaiser und Hitler; nicht auszudenken, wenn die Zugriff auf den Atomaren Müll gehabt hätten.

Für die Generationen nach uns werden wir die Atomaren Neandertaler sein, und das zu Recht.

Offline Cremer

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Das Risiko eines Tsunamis auch in Deutschland?
« Antwort #11 am: 21. März 2011, 18:09:43 »
@RR-E-ft,

es ist müßig hier eine sachgerechte Diskusion zu führen.

Die japanischen KKW als Siedewasserreaktoren sind eine ganz andere Bauart als die deutschen Siedewasserreaktoren.

Es ist leider nicht allzuviel zu finden, wie und ob es überhaupt Redundanzen bei den Kesselspeisepumpen und Notstromaggregaten bei japanischen KKW\'s gibt, zumal sie von unterschiedlichen Herstellern gebaut wurden. (General Electric,  Toshiba, Hitachi)

Bisher wurde noch nicht einmal die elektrische Leistung von Fukushima 1-6 in der Presse/Fernsehen genannt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Fukushima-Daiichi

Fukushima 1 ist eine Uraltbaureihe BWR/3 mit 439 MW Leistung
Fukushima 2-5 ist die weiterentwickelte Baureihe BWR/4 mit je 760 MW Leistung
Fukushim 6 ist die neue Baureihe BWR/5 mit 1100 MW Leistung

Indeutschland gab es auch von GE in Zusammenarbeit mit AEG ehemals 3 BWR. Diese sind längst stillgelegt und zurückgebaut.

Die KWU hat dann die Baulinie 69 und 72 entwickelt. Diese sind KKK, KGG B+C, KKP 1, KKI 1 und KKB
MFG
Gerd Cremer
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Das Risiko eines Tsunamis auch in Deutschland?
« Antwort #12 am: 21. März 2011, 18:59:20 »
@Cremer

Vielleicht ist ja das Schubladendenken typisch deutsch.

Es geht gar nicht darum, welcher Typ und wieviel Redundanz vorhanden ist.

Es geht allein darum, dass der Totalausfall der Kühlung auch hierzulande vorstellbar ist, zB. durch Naturgewalten oder durch böse Buben, die den Fall der Fälle absichtlich herbeiführen und nach Expertenmeinung zu leicht herbeiführen können, insbesondere weil es zB. bisher an Verbunkerungen fehlt. Ebenso gibt es Fachleute, die der Meinung sind, die in Deutschland betriebenen AKW hätten einen entscheidenden Konstruktionsfehler.

Und die Frage war, wie man in einem solchen Fall, dass die Kühlung ausfällt und sich auch nicht kurzfristig wiederherstellen lässt und deshalb die Kugel wie in Fukushima ins Rollen kommt und zudem unentrinnbar auch nicht gestoppt werden kann, verfahren werden soll, insbesondere wenn eine Kernschmelze und in deren Folge eine Zerstörung des Containments und der unkontrollierte Austritt von Radioaktivität auftritt, kurzfristig mit so viel Strahlung, dass da auch keiner mehr ran kann.

In Deutschland kann man schließlich auch nicht wie seinerzeit in der Sowjetunion  20.000 Soldaten und mehr als \"Liquidatoren\" zur Liquidation befehlen.

Im Fall der Fälle wird man deshalb wohl nur evakuieren können.
Wohin und wie in der Kürze der Zeit, bleibt wohl bisher offen.
Wie man die Strahlung in diesem Falle deckeln soll (\"Sarkopharg\"), bleibt wohl auch offen.

Möglicherweise hat niemand für diesen Fall einen Plan ausgearbeitet, weil man der Meinung ist, auch ein solcher Plan ginge dann wohl auch nicht mehr auf.

Offline Wolfgang_AW

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Das Risiko eines Tsunamis auch in Deutschland?
« Antwort #13 am: 21. März 2011, 19:32:30 »
@cremer

klingt ja gerade so, als sei bei uns alles in Ordnung.

Aber beileibe nicht - Brunsbüttel ist z.B. ein ähnlicher Typ und ähnlich alt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Brunsb%C3%BCttel

Zitat
Der oben bereits beschriebene Sicherheitsbehälter (kurz SHB oder auch Containment genannt) ist bei schweren Unfällen mit Kernschmelze eine Schwachstelle der deutschen Siedewasser-Reaktoren (mit Ausnahme von Gundremmingen), da er unten nur aus rund drei Zentimeter dickem Stahl besteht. Die ca. 2500 Grad heiße Kernschmelze benötigt nach Durchschmelzen des Reaktorgefässes nur einige Minuten, um diese Schale ebenfalls durchzuschmelzen. Nahezu sämtliche KKW weltweit besitzen im Gegensatz dazu neben der Schale noch mindestens einen Meter Beton als Fundament unter dem Reaktor, den die Schmelze durchdringen muss, bevor sie in die Umgebung gelangt.


Was aber nun gar nicht den Schluss zuläßt, das neuer=sicher

Als Lektüre bietet sich dazu die Lektüre des Störfalles des schwedischen AKW Forsmark an, welches ja wesentlich neuer ist und auch nicht gerade in einem \"Bananenstaat\" betrieben wird.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Forsmark

Zitat
Laut Aussage eines ehemaligen Konstruktionsleiters des Kraftwerks, Lars-Olov Höglund, habe das Kraftwerk kurz vor einem GAU durch Kernschmelze gestanden.

Fazit - nichts ist in Butter. Zumindest die ältesten AKWs müssen abgeschaltet bleiben

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline Cremer

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Das Risiko eines Tsunamis auch in Deutschland?
« Antwort #14 am: 22. März 2011, 07:48:10 »
@Herr Fricke,

Zitat
Es geht allein darum, dass der Totalausfall der Kühlung auch hierzulande vorstellbar ist, zB. durch Naturgewalten oder durch böse Buben, die den Fall der Fälle absichtlich herbeiführen und nach Expertenmeinung zu leicht herbeiführen können, insbesondere weil es zB. bisher an Verbunkerungen fehlt. Ebenso gibt es Fachleute, die der Meinung sind, die in Deutschland betriebenen AKW hätten einen entscheidenden Konstruktionsfehler.

es zeigt, dass Sie sich auch noch nicht richtig mit Redundanzen von KKW\'s in Deutschland beschäftigt haben. :evil:

>>> \"durch böse Buben\"  :rolleyes: Wo sollen die denn herkommen?
MFG
Gerd Cremer
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