Energiepolitik > Fossile Energie / Atomkraft

Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?

<< < (61/77) > >>

PLUS:

--- Zitat ---Original von RR-E-ft
@PLUS

Ihre Widersprüche präsentieren Sie selbst immerhin  sofort.
...
Dass Wind und Sonne jedoch bereits mehr Strom liefern, als insgesamt benötigt wird, ist wohl eher Unfug. Zu welchem Zeitpunkt wurde denn die gesamte Stromnachfrage in Deutschland bereits aus Wind- und Photovoltaikanlagen und übrigen regenarativen gedeckt, waren deshalb alle konventionellen Kraftwerke (Atomkraftwerke, Kohlekraftwerke, Gaskraftwerke) zeitgleich vom Netz?!
--- Ende Zitat ---
Klar Unfug (!), man kann ja den erzeugten Strom heute wie Cent und Euro auf Konten verbuchen, dort sammeln und auf Anforderung jederzeit bei Bedarf im Nanosekundenbereich an jeden Ort online überweisen. Zählernummer und Stromleitzahl  und die passende PIN genügen. ;)  Wenn dann mal per Summe die Stromnachfrage durch die EE rechnerisch gedeckt ist,  kann man alle NICHT-EE-Kraftwerke abschalten.  :rolleyes:
--- Zitat ---Original von egn
Der Markt wird das langfristig schon regeln.
--- Ende Zitat ---
Von Markt ist da keine Spur sichtbar. Fakt ist, wir haben schon die höchsten Strompreise in D. An Märchen glaube ich nicht mehr, schon gar nicht was deutsche Energiepreisprognosen und EE-Kosten angeht.

RR-E-ft:
@PLUS

Es gibt nur eine einzige Gewissheit:

Dass eines Tages die gesamte Stromnachfrage allein über regenerative Energien gedeckt werden muss, weil für die konventionelle Stromerzeugung der Brennstoff ausgeht und schon lange zuvor unbezahlbar wird.

Wenn das auch noch nicht alle erkannt haben, so doch immerhin die Politik, die deshalb auf einen kompletten Umstieg auf regenerative zusteuert.
Deshalb gibt es die kostspielige Veranstaltung mit dem EEG überhaupt nur.

Das mag für uns heute nicht ganz billig sein, aber jedenfalls besser als vollkommen unbezahlbare Energie  für unsere Kinder und Enkelkinder...
Uropa hatte damals nur an sich gedacht...

Wir schalten zurück zum Thema Atomenergie und wer sie noch will/ braucht.

egn:

--- Zitat ---Original von RR-E-ft
Ganz so einfach ist es nun auch wieder nicht.

Jedenfalls wurde wohl noch nirgends Strom aus regenariven zum Grenzkostenpreis \"NULL\" angeboten.

--- Ende Zitat ---

Zu welchem Preis bieten denn die ÜNB nach der AusglMechV denn den Strom aus Wind und Sonne an wenn der Preis an der Börse unter 0 gesunken ist und sie gleichzeitig sicherstellen müssen dass der Wind und Solarstrom vorrangig eingespeist wird?


--- Zitat ---Oder meinen Sie, dass wir eines Tages dahin kommen, weil die Verbraucher über die EEG- Umlage die Anlagen sowieso schon vollständig durchfinziert und abbezahlt haben, so dass ihnen der Strom aus den Anlagen unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden kann, soll und muss? Wie romantisch. ;)

--- Ende Zitat ---

Das wird auch nach den 20 Jahren EEG-Förderung passieren. Der Strom der nicht für den Eigenverbrauch genutzt werden kann wird zu Grenzkosten von 0 €/kWh angeboten. Wie alle anderen Kraftwerke erhalten sie dann den Börsenpreis nach Merit-Order.

Auch die Direktvermarkter von Windstrom bieten ihn zu Grenzkosten von nahezu 0 €/kWh an. Es hätte keinen Sinn ihn zu höheren Preisen anzubieten, da jede Einnahme den Gewinn erhöht.


--- Zitat ---Alle anderen Stromerzeuger bekommen am Markt bekanntlich den merit order- Preis.

--- Ende Zitat ---

Seit 1.1.2010 ist das auch so für den EEG-Strom geregelt. Dieser wird dann von der EEG-Vergütung abgezogen und diese Differenz wird dann auf die Verbraucher umgelegt.


--- Zitat ---Mit dem müssten die EE- Anlagenbetreiber bei Grenzkosten NULL ja auch recht profitabel auskommen, so dass es wohl darüber hinaus keiner weiteren staatlich garantierten Vergütungen mehr bedürfen würde.
--- Ende Zitat ---

Die Grenzkosten sind definiert aus als die Kosten die Entstehen wenn eine zusätzliche Einheit produziert wird.

Was kostet also eine zusätzliche kWh dem Windkraftanlagenbetreiber?

Tatsächlich sehr wenig, da er für die Erzeugung keinen Brennstoff verbraucht. Die variablen Kosten sind nahezu Null. Deshalb kann er die kWh auch zu 0 ct anbieten. Jede Einnahme dient direkt zur Deckung der Fixkosten. Er erhält ja an der Börse nicht die Grenzkosten als Einnahme, sondern den Börsenpreis nach Merit-Order. Wenn also der durchschnittliche Börsenpreis multipliziert mit der Zahl der kWh die er pro Jahr produziert hat seine Kosten (Fix+variable) + Gewinn deckt, dann arbeitet er rentabel. Da die variablen Kosten nahe 0 sind wird er versuchen seine kWh zu jedem Preis zu verkaufen, hauptsächlich er hat einen Deckungsbeitrag. Er kann die kWh ja auch nicht speichern sondern muss dann einspeisen wenn das Angebot da ist.

Dass heute noch über EEG gefördert wird liegt daran, dass man den weiteren Ausbau forcieren will. Dies erreicht man nur mit Renditen die über denen normaler Finanzanlagen liegen, und Risiken die darunter liegen. Tatsächlich ist es so dass neu gebaute Anlagen an guten Standorten bei heutigen Börsenpreisen schon ganz gut rentabel arbeiten. Die Grundvergütung bei Windkraftanlagen liegt ja heute nur bei etwa 5 c/kWh, der durchschnittliche Börsenpreis ist mittlerweile schon bei etwa 6 ct/kWh. Die guten Standorte sind aber vielfach mit alten kleinen Anlagen blockiert. Deshalb muss man heute noch bis zu 8 ct/kWh fördern, damit sich Anlagen lohnen. Hier müsste das Repowering drastisch forciert werden. Denn man kann damit weniger Anlagen die Gesamtleistung vervielfachen.

Hier ist noch ein Link zur Preislimitierung.

RR-E-ft:
@egn

Klar doch. Wenn eines fernen Tages erst mal die gesamte Strommenge aus abgeschriebenen EE- Anlagen gedeckt werden kann, dann beträgt der Börsenstrompreis nach merit order und Grenzkosten eben NULL und deshalb zahlen alle nur noch die Netzkosten. Noch bevor es soweit ist, entfällt aber hoffentlich die weitere EEG- Förderung.  ;)

Wer investiert diesen fernen Tages dann überhaupt noch weshalb in neue Stromerzeugungsanlagen oder halten die abgeschriebenen Anlagen ewig?
Dann wäre es ja nicht mehr weit bis zum goldenen Zeitalter.

Es wird morgen nicht anders sein als heute:

Abgeschriebene Anlagen führen nur für deren Anlagenbetreiber zum goldenen Ende, verhindern zugleich Neuinvestitionen, so wie heute noch die Atomkraftwerke.

egn:
Der EEG-Strom wird heute schon von den ÜNBs zu diesen Preisen an der Börse angeboten. Die Verrechnung nach EEG ist eine völlig getrennte Sache. Die Details sind in der AusglMechV beschrieben.

Das Goldene Zeitalter beginnt bei Wind und Sonne vielleicht erst in 20 Jahren.

Bei Wind fallen jetzt erst die ersten Anlagen aus der Förderung heraus. Da müssen sich die Betreiber entscheiden ob sie die Anlagen abbauen, oder mit Direktvermarktung weiter laufen lassen. Dies hängt sehr von den Erfahrungen ab. Da gibt es Standorte die waren super, an anderen Standorten haben die Betreiber aber auch Verluste gemacht. Es wäre zu wünschen dass an guten Standorten ein Repowering gemacht wird, an schlechten Standorten muss man sehen ob sich das tatsächlich lohnt moderne Anlagen aufzustellen.

Bei Sonne ist es so dass die meisten Anlagen auf privaten Hausdächern installiert sind. Da bietet sich nach 20 Jahren die Eigenversorgung an. Damit kann man den höchsten Ertrag erzielen. Wie man den Reststrom los wird muss sich erst zeigen. Aber vielleicht entwickeln sich hier auch Direktvermarktungsgesellschaften wie bei der Windkraft, die einem den Sonnenstrom zu höheren Preisen als an der Strombörse abnehmen, oder zumindest das Angebot an der Börse bündeln. Hier sind aber noch einige gesetzliche Regelungen, z.B. hinsichtlich einer vorrangigen Einspeisung nach 20 Jahren zu treffen. Sonst weigert sich der VNB einfach den Strom abzunehmen, oder diktiert die Preise.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln