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Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?

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RR-E-ft:

--- Zitat ---Original von egn
Da Gaskraftwerke die Mittel- und Spitzenlast bedienen konkurrieren sie erst Mal nicht direkt mit den AKWs.
--- Ende Zitat ---

@egn

Na das ist ja mal eine Argumentation. ;)

Warum bedienen denn Gaskraftwerke bisher nur die Spitzen- und Mittellast?

Doch wohl nur deshalb, weil die mit ihnen im Markt konkurrierenden Atomkraftwerke kostenbedingt die Grundlast bedienen (merit order)!

Gäbe es keine gesetzliche Vorrangregelung für regenerative, würden diese kostenbedingt auch keine konventionelle Stromerzeugung verdrängen (merit order).

Ebenso sollte übriger konventioneller Stromerzeugung vor Stromerzeugung aus Atomkraftwerken gesetzlich  Vorrang eingeräumt werden.

Schließlich will man ja gerade schnellstmöglich diesen Endzustand erreichen, nämlich die komplette Ersetzung des Atomstroms durch regenerative und konventionelle Stromerzeugung.

Die wackelige Brücke wird nur noch soweit in Anspruch genommen, wie gerade das Durchschreiten der Furt jeweils nicht sicher möglich ist.
Dann wird man alsbald merken, wie schnell man auf die olle Brücke komplett verzichten kann.

Sicherheit zuerst muss bedeuten, dass jeweils erst alle andere vorhandene  Stromerzeugung ausgeschöpft wird, bevor man auf Atomstrom zurückgreift, weil man gerade noch auf ihn zurückgreifen muss.

PLUS:

--- Zitat ---Original von egn
........Was soll also die Aussage von dem überflüssigen Strom?

--- Ende Zitat ---
@egn, Abnahme und Erzeugung müssen übereinstimmen - Erzeugung, Abnahme und Bedarf sind ungleiche Größen - Netz- und  Speicherkapazitäten reichen nicht immer für die Differenz.

Bald Realität in D: Die Sonne scheint am Wochenende im Binnenland und an der Küste und im Meer weht eine steife Brise, die Windräder liefern Strom wie wild und in Deutschland kann ihn keiner abnehmen. An der Leipziger Strombörse  kippt der Preis unter Null. Die Netzbetreiber zahlen Geld an jeden, der ihnen ein paar Megawattstunden abnimmt. Einige ausländische Wasserspeicherbetreiber nehmen das Angebot an. Manche EE-Anlage geht per Zwang vom Netz. Am nächsten Arbeitstag herrscht Flaute und es regnet. Jetzt bieten die Wasserspeicherbetreiber die mit enormem Verlust gespeicherte EE-Energie an der Börse oder als zertifizierbare EE= EdelEnergie wieder an! Ganz sicher nicht so preisgünstig und flexibel wie das eine Anzahl moderner regionaler GUD-Kraftwerke könnten.

Weil der Wind nicht immer weht und die Sonne nicht immer scheint, ist die Stromerzeugung unregelmäßig und lässt sich nicht steuern. Wir brauchen mal mehr oder weniger Strom, doch danach richten sich Wind und Sonne nicht. EE-Strom ist nie bedarfsgerecht. Es wird beim deutschen extremen Ausbau sicher passieren, dass es künftig zunehmend Zeiten gibt, wo viel mehr Strom produziert wird, als benötigt. Das wird Geld kosten und die ohnehin im Vergleich schon höchsten Strompreise weiter treiben.

Wer die Ökonomie aussen vor lässt, handelt weder nachhaltig noch verantwortlich. Ohne den wirtschaftlichen Einbau von modernen regionalen GUD-Kraftwerken in die deutsche Stromversorgung wird der Atomausstieg zum Rohrkrepierer. Das Verbrennen von Import- und deutscher Braunkohle ist, abgesehen vom Widerspruch zu den Umwelt- und Klimazielen, wohl kaum das Gelbe vom Ei. Wer heute ein Kohlekraftwerk baut, wie das die Stadtwerke tun, wird es 30- 40 Jahre kontinuierlich betreiben wollen. Wer will schon Milliarden freiwillig verschwenden?!  Man will ja Gewinn generieren u.a. zum Stopfen der Haushaltslöchern, Quersubventionen etc. pp.. Wie passt das in die Landschaft der gesteckten Ziele?  Die deutsche Energiepolitik wird ihre Widersprüche noch präsentiert bekommen.  :([/list]

RR-E-ft:
@PLUS

Ihre Widersprüche präsentieren Sie selbst immerhin  sofort.

Zwar ist es zutreffend, dass Strom aus Wind und Sonne wetterbedingt nicht immer zur Verfügung steht, deshalb den Bedarf nicht vollständig sicher abdecken können. Dass Wind und Sonne jedoch bereits mehr Strom liefern, als insgesamt benötigt wird, ist wohl eher Unfug. Zu welchem Zeitpunkt wurde denn die gesamte Stromnachfrage in Deutschland bereits aus Wind- und Photovoltaikanlagen und übrigen regenarativen gedeckt, waren deshalb alle konventionellen Kraftwerke (Atomkraftwerke, Kohlekraftwerke, Gaskraftwerke) zeitgleich vom Netz?!

Natürlich braucht es auch weiterhin konventioneller Stromerzeugung, möglichst dezentral und effizient, wohl am besten moderne GuD- Kraftwerke, wenn man denn sicher ist, dass das mit der Gasversorgung jederzeit uneingeschränkt funktioniert und keiner über längere Zeit den Gashahn abdreht.

egn:

--- Zitat ---Original von PLUS
Es wird beim deutschen extremen Ausbau sicher passieren, dass es künftig zunehmend Zeiten gibt, wo viel mehr Strom produziert wird, als benötigt. Das wird Geld kosten und die ohnehin im Vergleich schon höchsten Strompreise weiter treiben.

--- Ende Zitat ---

Komisch weiter oben haben sie noch geschrieben dass bei einem Überangebot die Preise sinken, was ja auch stimmt. Und hier behaupten sie dass die Strompreise höher werden. Was denn nun?

Und was Sie auch noch immer nicht verstanden haben ist dass der Wind- und Sonnenstrom wie bei jedem anderen Kraftwerk für den nächsten Tag an der Börse angeboten wird. Dadurch ergibt sich keinerlei Änderung für den Betrieb. Auch ein Kraftwerksbetreiber kann entscheiden dass er sein Kraftwerk für morgen nicht an der Börse anbietet, weil er z.B irgendwelche Wartungsarbeiten macht, und genauso kann man das bei den Sonnen- und Windkraftwerken auch betrachten. Es steht für den nächsten Tag eine bestimmte Leistung zu einem bestimmten Grenzpreis zur Verfügung. Das Sonne und Wind immer zum Zuge kommen liegt einfach an den Grenzkosten von 0 und dem Prinzip nach dem die Börse funktioniert.

Und wenn es tatsächlich mal so sein sollte dass die Einspeiseleistung in Summe von Sonne und Wind über dem momentanen Leistungsbedarf liegen würde dann kann man diese Erzeuger einfach ausschalten. Das geht eben z.B. bei den AKWs und andere Grundlastkraftwerken nicht. Da wird dann eben mit negativen Preisen versucht den Strom doch noch los zu werden. Der Markt wird das langfristig schon regeln.

RR-E-ft:

--- Zitat ---Original von egn
 Das Sonne und Wind immer zum Zuge kommen liegt einfach an den Grenzkosten von 0 und dem Prinzip nach dem die Börse funktioniert.
--- Ende Zitat ---

@egn

Ganz so einfach ist es nun auch wieder nicht.

Jedenfalls wurde wohl noch nirgends Strom aus regenerativen zum Grenzkostenpreis \"NULL\" angeboten. Oder meinen Sie, dass wir eines Tages dahin kommen, weil die Verbraucher über die EEG- Umlage die Anlagen sowieso schon vollständig durchfinziert und abbezahlt haben, so dass ihnen der Strom aus den Anlagen unentgeltlich (zzgl. Netzkosten) zur Verfügung gestellt werden kann, soll und muss? Wie romantisch. ;)

Alle anderen Stromerzeuger bekommen am Markt bekanntlich den merit order- Preis.
Mit dem müssten die EE- Anlagenbetreiber bei Grenzkosten NULL ja auch recht profitabel auskommen, so dass es wohl darüber hinaus keiner weiteren staatlich garantierten Vergütungen mehr bedürfen würde.

Schön wäre es! I have a dream...

Tatsächlich kommt Strom aus Wind und Sonne immer nur wegen der gesetzlichen Vorrangregelung zum Zuge.
Und mit dem merit order- Preis wollen sich die Anlagenbetreiber noch lange nicht begnügen, so dass die Verbraucher entsprechende EEG- Umlagen auf ihren Verbrauchsabrechnungen wiederfinden.

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