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Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?

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egn:

--- Zitat ---Original von PLUS
Am Augustsonntag Mittags um 12 Uhr haben wir andere Probleme. Da stellt sich die Frage wohin mit dem überflüssigen Strom.

--- Ende Zitat ---

Ich wüsste nicht dass am Augustsonntag Mittags um 12 Uhr der Strombedarf niedriger liegen würde als die 17 GW die PV momentan maximal liefern. Was soll also die Aussage von dem überflüssigen Strom?


--- Zitat ---Die PV-Erzeugung ist halt nicht nachhaltig und nicht bedarfsgerecht.

--- Ende Zitat ---

Die PV-Erzeugung ist nachhaltig und bedarfsgerecht!

Nachhaltig deshalb weil wir keine endlichen Brennstoffe verbrennen müssen.

Bedarfsgerecht deswegen weil die Erzeugung tagsüber in den Spitzenlastbereich fällt. Dazu braucht man sich nur mal die Kurven hier ansehen. Die Spitze wird schön gekappt.


@RR-E-ft:

--- Zitat ---Das hätte dann jedoch nichts von einem Ausstieg so schnell wie möglich, der sich danach richten müsste, wie schnell die Grundlast sicher ersetzt werden kann.

--- Ende Zitat ---

Wenn die regenerativen so schnell wie möglich ausgebaut werden dann werden die AKWs die Reststrommengen bis zum Jahre 2022 gar nicht mehr los. Sobald z.B. die PV-Erzeugung den Grundlastsockel erreicht müssen immer öfter AKWs abgeschaltet werden. Ab dann fangen sie dann an unrentabel zu werden wenn sie nur noch mittlere Betriebszeiten erreichen, und werden dann wahrscheinlich schon vorher freiwillig vom Netz genommen.

RR-E-ft:

--- Zitat ---Original von egn
@RR-E-ft:

--- Zitat ---Das hätte dann jedoch nichts von einem Ausstieg so schnell wie möglich, der sich danach richten müsste, wie schnell die Grundlast sicher ersetzt werden kann.

--- Ende Zitat ---

Wenn die regenerativen so schnell wie möglich ausgebaut werden dann werden die AKWs die Reststrommengen bis zum Jahre 2022 gar nicht mehr los. Sobald z.B. die PV-Erzeugung den Grundlastsockel erreicht müssen immer öfter AKWs abgeschaltet werden. Ab dann fangen sie dann an unrentabel zu werden wenn sie nur noch mittlere Betriebszeiten erreichen, und werden dann wahrscheinlich schon vorher freiwillig vom Netz genommen.
--- Ende Zitat ---

@egn

Diese Annahme träfe wohl nur dann zu, wenn die jeweilige Strommmenge aus vorrangig eingespeister regenerativer Energie tatsächlich den Atomstrom aus dem Netz verdrängen würde.

Gerade dies ist aber wohl nicht der Fall.

Nach der merit-order könnte jedoch vorrangig die Stromerzeugung aus Kohle- und hinzuzubauenden neuen Gaskraftwerken verdrängt werden, insbesondere da letztere höhere Stromerzeugungskosten aufweisen.
Dies wäre wohl geeignet, die Bereitschaft zum Zubau neuer Gaskraftwerke gerade auszubremsen, was den notwendigen Systemumbau zusätzlich in Frage stellt.

Folgt man nun dem Abschlussbericht der Ethikkommission, wonach jede andere Art der Stromerzeugung besser ist als die Stromerzeugung in Atomkraftwerken, die deshalb ein Ende finden soll, erkennt man das Dilemma, wenn Atomstrom weiter andere konventionelle Stromerzeugung verdrängt.

Um dem zu begegnen, müsste doppelt in den markt eingegriffen werden. nämlich neben dem Vorrang für regenerative wurde es eines Nachrangs für Atomstrom bedürfen, so dass dieser tatsächlich nur noch dann zum Zuge kommen kann, wenn das System einschließlich der übrigen konventionellen Erzeugung gerade ohne Atomstrom nicht auskäme.

Man würde dann die jeweilige Atomstromerzeugung auf das jeweils gerade unvermeidbare Maß beschränken.

Nur bei einer solchen Regelung ließe sich zudem erkennen, wie weit das Gesamtsystem jeweils bisher schon ohne Atomstrom auskommt, wie nah man dem gesetzten Zeil des sicheren Ausstiegs schon ist.

Das ist aber gerade bisher nicht vorgesehen!

egn:

--- Zitat ---Original von RR-E-ft
Diese Annahme träfe wohl nur dann zu, wenn die jeweilige Strommmenge aus vorrangig eingespeister regenerativer Energie tatsächlich den Atomstrom aus dem Netz verdrängen würde.

Gerade dies ist aber wohl nicht der Fall.

--- Ende Zitat ---

Die AKWs werden nicht über die Merit-Order verdrängt sondern dadurch dass sie den Lastwechseln nicht mehr folgen können, sobald regelmäßig die PV Mittags soviel Leistung liefert dass gar kein Bedarf mehr am Atomstrom besteht.

Heute werden Mittags schon bis zu 14 GW an PV-Leistung eingespeist, der Restbedarf beträgt etwa 40 GW. Wird die PV im bisherigen Tempo weiter gebaut dann haben wir schon vor 2020 am Mittag soviel PV-Leistung dass der Restbedarf auf nahezu 0 sinken würde. Dann müssten die AKWs täglich runter und hoch gefahren werden.

Die Zahl der Störfälle wird in dieser Betriebsart stark ansteigen. Die haben doch heute schon Problem AKWs ohne irgend eine Störung herunter zu fahren.

RR-E-ft:
@egn

Wenn Atomstrom vor übriger konventioneller Erzeugung im Markt zum Zuge kommt, dann wird der Zubau etwa von Gaskraftwerken behindert, die den Atomstrom auch ersetzen sollen, zB. in Bayern.
Wer will denn in ein neues Gaskraftwerk investieren, wenn dessen Stromerzeugung kostenbedingt bis 2021/ 2022 halbwegs garantiert durch Atomstrom im Markt verdrängt wird?!

So kann der Umbau nicht gelingen, weil unter anderem auch für neue Gaskraftwerke dann der notwendige Investitionsanreiz fehlt.

Da man die Grundlast nicht gesichert nur über regenerative ereichen kann, braucht es auch weiter konventioneller Stromerzeugung ohne Kernenergie, wofür man ja gerade auch den Zubau neuer Gaskraftwerke anstrebt.
In diese wird aber nur investiert, wenn sie sich rechnen.
Sie rechnen sich aber nicht oder nur schlecht, wenn statt ihrer Erzeugung weiter Atomstrom zum Zuge kommt.

Stadtwerke wollen 6 Mrd. EUR in Stromerzeugung investieren, aber doch wohl nicht, wenn sie mit ihrer Stromerzeugung bis 2021/2022 weiter gegen Stromerzeugung aus abgeschriebenen AKW konkurrieren müssen.

Wenn man schrittweise dahin gelangen will, dass bis 2021/2022 auf die Atomkraft vollständig verzichtet werden kann (nicht nur bei Wind und Sonnenschein), dann muss man dafür sorgen, dass konventionelle Stromerzeugung bzw. deren Zubau genügend Investitionsanreize vorfindet. Der beste Anreiz ist dabei eine Absatzsicherung soweit wie möglich, wie sie gerade durch eine Vor- und Nachrangregelung der aufgezeigten Art geschaffen würde.

Der sicherste Betriebszustand eines AKW ist AUS.

Ans Netz gehen sollten AKW deshalb nur noch, soweit es gerade jeweils unbedingt erforderlich ist.

egn:
Da Gaskraftwerke die Mittel- und Spitzenlast bedienen konkurrieren sie erst Mal nicht direkt mit den AKWs. Und sobald die AKWs wegen der PV udn Winderzeugung in die Mittellast rein rutschen werden die variablen Kosten ansteigen.

Zudem liefern die restlichen AKWs ja wohl nur noch 10 GW (geschätzt). Man braucht dann trotzdem noch Kraftwerke die im Winter nachts und wenig Winderzeugung  insgesamt den Rest zur Nettoengpassleistung von 80 GW liefern können. Die vorhandenen Kraftwerke reichen da wohl nicht mehr aus, wenn immer mehr alte Kohlekraftwerke abgeschaltet werden, weil auch diese durch die zunehmende regenerative Erzeugung aus der Grundlast in die Mittellast (Braunkohle) und aus der Mittellast in die Spitzenlast (Steinkohle) verdrängt werden.

Ich halte die Verteilung der Reststrommengen anstatt einem gestaffeltem Ablauf auch für Unsinn. Und wird natürlich auch in den nächsten Jahren dazu führen dass weniger Gaskraftwerke gebaut werden.

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