Energiepolitik > Fossile Energie / Atomkraft

Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?

<< < (33/77) > >>

Cremer:
Zitat RR-E-ft

--- Zitat ---Wenn der Strompreis an der EEX wegen des Abschaltens der sieben plus eins deutschen Altmeiler gestiegen ist, dann nur deshalb, weil nach der merit-order- Preisbildung Stromerzeugungskapazitäten mit höheren Grenzkosten eingesprungen und an die Stelle der abgeschalteten Atomkraftwerke getreten sind, um die Nachfrage zu decken, was eine Änderung des Energiemixes zur Folge hat.
--- Ende Zitat ---

Das teile ich mit Ihnen.
Ich hatte ja schon vor 2 Wochen gesagt, dass der Strom aufgrund der höheren Grenzkosten teuerer werden wird.

@sh,

dem glaube ich nicht

--- Zitat ---Allein dadurch wird der Strom für die Verbraucher ein klein wenig billiger werden, denn solche Windpark-Abschaltungen haben sie ja bisher offensichtlich doppelt bezahlt: Einmal über die Entschädigungen an die Windparkbetreiber, und ein zweites Mal über den von den Atomkraftwerken bezogenen Strom.
--- Ende Zitat ---

Billiger wird der Strom nicht mehr, nur noch teuerer.

Das gerade in Frankreich die Kilowattstunde nur 11,5 Cent kostet hat durchaus damit zu tun, dass Frankreich seine Strompoduktion zu 85 % aus Kernenergie gewinnt.

Bei uns gibt es schon in zwei Gemeinden Widerstände gegen neue windkraftparks. da will man über 200m hohe Mühlen hinstellen. Die Bürger haben mit einem Ballonaufstieg  auf 200m Höhe getestet, wie weit man die Dinger sieht. Und siehe da, sogar Bürger aus anderen umliegenden Gemeinden haben plötzlich was dagegen.
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass die auch ganz schön laut sind.

http://www.allgemeine-zeitung.de/region/bad-kreuznach-bad-sobernheim-kirn/vg-bad-kreuznach/pfaffen-schwabenheim/10374068.htm

http://www.allgemeine-zeitung.de/region/bad-kreuznach-bad-sobernheim-kirn/vg-bad-sobernheim/sobernheim/10386408.htm

RR-E-ft:
@Cremer

Es ist wohl ein Irrtum, geringere Letztverbraucherpreise in Frankreich ursächlich auf einen höheren Atomstromanteil dort zurückzuführen. Die Großhandelspreise für Strom in Frankreich liegen nicht entsprechend niedriger als die Großhandelspreise in Deutschland.

Der Preisabstand muss dann auf andere Umstände als unterschiedlich hohe Großhandelspreise  zurückzuführen sein (z.B. Stromsteuer, EEG- und KWKG-Umlage, möglicherweise geringere Netzkosten und -entgelte in F gegenüber D, Stichwort Konzessionsabgaben).

egn:

--- Zitat ---Original von Cremer
Ich hatte ja schon vor 2 Wochen gesagt, dass der Strom aufgrund der höheren Grenzkosten teuerer werden wird.

--- Ende Zitat ---

Ein Blick auf die Daten der Börse zeigt, dass die realen Preise durch das Abschalten nicht verändert haben. Nur die spekulativen Preise für das nächste jahr haben sich verändert.


--- Zitat ---Billiger wird der Strom nicht mehr, nur noch teuerer.

--- Ende Zitat ---

Können Sie mir sagen welche Glaskugel sie benutzen?


--- Zitat ---Das gerade in Frankreich die Kilowattstunde nur 11,5 Cent kostet hat durchaus damit zu tun, dass Frankreich seine Strompoduktion zu 85 % aus Kernenergie gewinnt.

--- Ende Zitat ---

Ein Blick an die Strombörse zeigt, dass die Großhandelspreise in Frankreich sich nicht von denen in D unterscheiden. Ich kann deshalb keinerlei Kostenvorteil der Kernenergie erkennen. Wenn sich die Endverbraucherpreise unterscheiden dann liegt das an den entsprechenden Steuern und Abgaben.

RR-E-ft:
Die niedrigen Stromerzeugungskosten in abgeschriebenen Atomkraftwerken haben weder in Frankreich noch in Deutschland Einfluss auf die Großhendelspreise. Sie können auch gar nicht preisbestimmend sein, wil nie die gesamte Stromnachfrage vollständig aus Atomkraftwerken gedeckt wird und nach der merit-order- Preisbildung immer die teuerste gerade benötigte Stromerzeugungseinheit preisbestimmend ist, nie jedoch eine Stromerzeugungseinheit mit geringen Grenzkosten.

Das oft für die Atomkraft ins Feld geführte Preisargument erscheint deshalb nicht haltbar. Es gehört eher in den Bereich Propaganda.

Die Stromkonzerne hierzulande argumentierten ferner, auch wenn der Vorteil der geringen Stromerzeugungskosten aus genannten Gründen die Stromkunden gar nicht unmittelbar erreichen könne, so würden die Konzerne die allein ihnen verbleibenden hohen Margen aus der Differenz zwischen geringen Stromerzeugungskosten und von diesen unbeeinflussten Großhandelspreisen für einen Umbau des Energiesystems benötigen (offshore- Windparks, Netzausbau).

Dieses Argument ist auch nicht haltbar, spätestens nachdem sich E.ON und Vattenfall ihre Übertragungsnetze veräußert haben, auch um sich des hohen Investitionsbedarfs in den Netzausbau zu entledigen.
Den überlässt man nun  gern anderen.

Kassiert wurde mit den Netzen immer, wenn es dann endlich um die großen Investitionen für deren Zukunftsfähigkeit ging, wurden sie flugs  abgestoßen.

Die hohen Margen aus der Stromerzeugung in abgeschriebenen Atomkraftwerken kann dadurch gar nicht mehr unmittelbar in einen Netzausbau fließen.
Und auch für die Offshore- Windanlagen sind die Konzerne dabei, sich möglichst hohe Vergütungen für den dort erzeugten Strom festschreiben zu lassen.

Wenn noch jemand Vorteile aus den geringen Stromerzeugungskosten der alten Atomkraftwerke hat, dann sind es die Aktionäre der Konzerne, daneben wohl der Finanzminister und auch die Gemeinden, in denen die Anlagen belegen sind.

Allen anderen werden allenfalls mit Propaganda bestürmt, der Betrieb der alten Atomkrafterke sei für sie vortilhaft, und na klar auch völlig risikolos (die zuverlässigsten und sichersten Atomkraftwerke der Welt....).

Der BDI spricht für seine einflussreichsten Mitglieder E.ON, RWE...
Für wenn spricht der Bundeswirtschaftsminister?
Natürlich für diese Freunde aus der Wirtschaft, mit denen er auch sonst gern spricht, ohne dass Protokolle hierüber durch Indiskretionen an die Öffentlichkeit gelangen sollen und dürfen....

PLUS:

--- Zitat ---Original von RR-E-ft
....
Das oft für die Atomkraft ins Feld geführte Preisargument erscheint deshalb nicht haltbar. Es gehört eher in den Bereich Propaganda.
....
Wenn noch jemand Vorteile aus den geringen Stromerzeugungskosten der alten Atomkraftwerke hat, dann sind es die Aktionäre der Konzerne, daneben wohl der Finanzminister und auch die Gemeinden, in denen die Anlagen belegen sind.
--- Ende Zitat ---
Propaganda und Märchenerzählungen mit eine Ausprägung bis hin zur Missionierung sind weit verbreitet. Der Wahrheitscharakter wird weiter vernebelt, wenn Propaganda nur einseitig festgestellt und einseitig darauf hingewiesen wird.

Ja, die Verbraucher- und Energiepolitik steht erbärmlich da. Dass die Vorteile abgeschriebener Kraftwerke trotz tollem Energiewirtschaftsgesetz nicht beim Verbraucher ankommen ist bekannt. Das betrifft nicht nur die \"Vorteile\" aus alten Atomkraftwerken, das gilt auch z.B. für alte und uralte Wasserkraftwerke etc. pp.. Hier wird der Wasserstrom, der früher selbstverständlicher Mixbestandteil war, jetzt sogar noch separat als \"ÖKO\"-Strom teuer verkauft. Nix verändert, nix für Klima und Umwelt gewonnen, nur den Profit erhöht!

Die Einnahmen für die Allgemeinheit (Fiskus) sollte man nicht kleinreden oder vernachlässigen. Die Finanzminister und die Gemeinden geben das Geld ja in der Regel zu Gunsten der Allgemeinheit aus. Der Wegfall der Einnahmen ist kein Vorteil, sondern ein Nachteil für die Allgemeinheit. Das fehlende Geld wird man vom Bürger und Verbraucher an anderer Stelle wieder holen.

Wenn sich Energieerzeuger aus der allgemeinen Finanzierung verabschieden, die Infrastruktur aber nutzen, wie das beim PV-Strom-Eigenverbrauch jetzt geregelt ist, dann ist das eine Belastung und kein Vorteil für die Allgemeinheit. Die enteignungsgleiche Umverteilung erhält so noch einen weitern Bruder. Der Rest der Verbraucher wird die EEG-Zeche bezahlen und die Bürger den Einnahmeausfall. Bei den Gemeinden angefangen bei der berühmten sogenannten Konzessionsabgabe.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln