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Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?

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superhaase:

--- Zitat ---Original von PLUS
Ja, wenn man immer noch in Grenzen denkt. Welcher Strom wird dann im geänderten Energieträgermix durch welchen Strom ersetzt; jetzt aber wenigstens innerhalb europäischer Grenzen?
--- Ende Zitat ---
Acht Atomkraftwerke kann man in D wohl abschalten, ohne dass D zum Stromimporteur wird.
Problematisch scheint allerdings die anstehende Revision von gleich 5 weiteren Atomkraftwerken zeitgleich ab Mai zu sein.

Ansonsten werden zunehmend die Eerneuerbaren Energien mehr beitragen, und Kohle und Gaskraftwerke öfter laufen.

Es wird außerdem z.B. sicherlich zu einem selteneren Abschalten von Windparks kommen, wenn weniger Atomstrom die Netze verstopft.
Die berühmen negativen Strompreise an der EEX werden wohl seltener oder gar nicht mehr auftraten, wenn die trägen Atomkraftsaurier abgeschaltet sind.

Der Atomausstieg scheint also ein gutes Medikament gegen Verstopfung (der Netze) zu sein. ;)

Allein dadurch wird der Strom für die Verbraucher ein klein wenig billiger werden, denn solche Windpark-Abschaltungen haben sie ja bisher offensichtlich doppelt bezahlt: Einmal über die Entschädigungen an die Windparkbetreiber, und ein zweites Mal über den von den Atomkraftwerken bezogenen Strom. Diese Kosteneinsparungen werden vielleicht auch endlich durch einen zunehmenden Wettbewerb im Strommarkt weitergegeben.
Mit dem beschleunigten Atomausstieg sinkt nun auch die Marktmacht der Atomstromkonzerne schneller.

Es gibt also durchaus Anlass zu Hoffnung und Freude.
Ich teile die Schwarzmalerei der unverbesserlichen WIrtschaftsvertreter nicht.

Keine Sorge: det läuft!

Im Übrigen sind Ihre Pirouetten hier schon beachtlich, lieber nomos=PLUS:
 ... die Abschaltung von Atomkraftwerken nur in Deutschland ändert die Risikolage nicht ... sie ändert sich doch, das wäre doch eine Binsenweisheit ... sie ändert sich nun in Ihrem letzten Beitrag wieder nicht ...

Ja wat denn nu?
Spricht da immer dieselbe Person?

Wer sind Sie eigentlich, und wenn Ja: wie viele?  :D

ciao,
sh

PLUS:

--- Zitat ---Original von RR-E-ft
Wird Atomstrom in Frankreich zu geringeren Grenzkosten produziert als in Deutschland, dann hätte die Verschiebung der Stromnachfrage von deutschen auf französische Atomkraftwerke an den europäischen Energiebörsen nach der merit-order- Preisbildung sogar zu sinkenden Strompreisen führen müssen. Entsprechen die Grenzkosten der französischen Atomkraftwerke den Grenzkosten der deutschen Atomkraftwerke und wird die Nachfrage von deutschen Atomkraftwerken vollständig auf französische Atomkraftwerke verschoben, ändert sich am Strompreis an den europäischen Börsen nach der merit-order- Preisbildung gar nichts.

Bitte einfach mal nachdenken, gern auch drei Monate.
..
Die beiden Argumente
a) steigende Strompreise durch einen Atomausstieg und
b) Verschiebung der Stromnachfrage von deutschen Atomkraftwerken auf ausländische Atomkraftwerke
sind miteinander halbwegs unvereinbar.
--- Ende Zitat ---
Behaupten will ich gar nichts. Nachdenken ist immer gut; Vordenken ebenso. Ich bin mir nur nicht mehr sicher, ob das noch das Thema ist. Aber gut, die Preise sind wichtig, auch nach der Katastrophe. Merit-order und die diversen Preiseffekte hatten wir schon wiederholt beim PV-Strom, die Preise für die Haushaltskunden gehören wohl in eine andere Welt. Auch die Abschaltung wird wie die EEG-Umlage wieder genügend Argumente für Preiserhöhungen liefern, die dann auch umgesetzt werden.

Stadtwerke positionieren sich ja schon landauf landab im Konzert - ein Beispiel:

\"Die als Konsequenz aus der japanischen Atomkatastrophe absehbare Abschaltung von Kernkraftwerken in Deutschland führt zu höheren Energiekosten. Zum 1. März dieses Jahres haben die Stadtwerke Kleve den Strompreis um 7,7 Prozent angehoben. Weitere Erhöhungen bleiben den rund 26 000 Kunden erspart – allerdings nur bis zum Jahreswechsel. 2012 wird der Strompreis nach den Worten des Geschäftsführers der Stadtwerke, Rolf Hoffmann, \"spürbar\" steigen.\"

@RR-E-ft, jetzt gilt es nur noch, den Stadtwerken und dem Rest der Energieversorger beizubringen, dass das Abschalten den Haushaltskunden nichts kosten muss bzw. die von Ihnen genannten Argumente unvereinbar sind.

Dass das gelingt, davon bin ich aus Erfahrung noch nicht überzeugt. Die Risiken sind etwas komplexer. Man findet für alles \"Experten\" wenn man will. Da treibt der Energienetz-Ausbau laut EU-Kommissar die Strompreise in die Höhe und das nächste Gutachten behauptet, es kostet fast nichts. Manche wollen auch glauben mit dem Abschalten der deutschen AKWs ist dann alles gut. Egal ob man vor Kurzem noch ein GUD-Kraftwerk oder eine 380-KV-Stromtrasse, die man für Teufelszeug hält, verhindert hat, der grüne Strom kommt sicher aus der Steckdose. Man hat ja schliesslich \"ÖKO\"-Strom geordert! So wie für die Lübecker der österreichische Wasserstrom aus den Bergen längs durch Deutschland: Österreich fördert PV 2011 mit 35 Millionen Euro
[/list]

--- Zitat ---Original von superhaase
Keine Sorge: det läuft!

--- Ende Zitat ---
Na dann, wenn \"det läuft\". @sh, welchen Anteil der Einspeisevergütung haben Sie denn für Forschungszwecke zur Verfügung gestellt? Dafür soll doch nach Ihrer Aussage ein namhafter Teil eingesetzt worden sein. Wieviel und mit welchem Ergebnis?

RR-E-ft:
Stadtwerke Kleve sind so ein Fall für sich. Die finden immer mal einen \"Grund\" für eine Preiserhöhung. ;)

superhaase:

--- Zitat ---Original von PLUS
@sh, welchen Anteil der Einspeisevergütung haben Sie denn für Forschungszwecke zur Verfügung gestellt? Dafür soll doch nach Ihrer Aussage ein namhafter Teil eingesetzt worden sein. Wieviel und mit welchem Ergebnis?
--- Ende Zitat ---
Da können Sie selbst recherchieren, wenn Sie wollen:
Schauen Sie sich die F&E-Ausgaben von Sanyo im PV-Bereich und von Sunways an, denn meine Investition ging zu etwa 80% an Sanyo und zu etwa 10% an Sunways.

Denselben Anteil dürfen Sie dann für meine Einpseisevergütungen anrechnen und noch die Zwischenhandelsgewinne, die sonstigen Baukosten, die laufenden Finanzierungs- und Versicherungskosten und meinen persönlichen Gewinn abziehen, was zusammen etwa 50-60% ausmacht - so ganz grob geschätzt. ;)

Es gehen bzw. gingen also etwa (wirklich nur ganz grob überschlagen) 40-50% meiner gesamten Einspeisevergütung über 20 Jahre letztendlich netto an Sanyo und Sunways.
Das dürfen Sie nun mit der F&E-Quote dieser Firmen multiplizieren.

Aber das ist nicht mein Beitrag zur Forschung in der PV, sondern der Beitrag der Stromverbraucher, die die EEG-Umlage bezahlen.
Ich will mich ja nicht mit fremden Federn schmücken. ;)

Da ich allerdings auch Stromverbraucher bin und EEG-Umlage bezahle, trage ich auch meinen Teil dazu bei.

ciao,
sh

egn:
Man sollte bei der Betrachtung ob das Abschalten der AKWs zu Preiserhöhungen führt die tatsächlichen Preise an der Börse, sichtbar am Spotmarkt, und die spekulativen Preise, sichtbar am Phelix Future (Cal-12) trennen.

Betrachtet man den tatsächlichen Verlauf der Spotmarktpreise über den letzten Monat, so kann man sehen dass es zwar eine kurze Spitze zwischen 15.03. und 18.03. gab, aber ansonsten die Preise auch nicht anders sind als wie am Anfang des Monats. Tatsächlich hat sich die Abschaltung der AKWs nicht ausgewirkt.

Anders sieht es beim spekulativen Preis für den Phelix Future für nächstes Jahr aus. Hier gibt es tatsächlich seit 12.03. einen Anstieg von etwa 5 €/MWh. Dieser begründet sich aber nicht aus der Merit-Order sondern alleine aus der Spekulation wie die Preise nächstes Jahr sein werden. Die Spekulation kann aufgehen, kann aber wie schon 2008 als die Versorger Strom zu stark überzogenen Preisen einkauften, auch in die Hose gehen.

Insbesondere kann es in die Hose gehen, da mittlerweile die PV-Einspeisung die frühere Preisspitze am Mittag schon in eine Delle verwandelt hat. Damit hat sich der durchschnittliche Preis am Spotmarkt verringert, und dies wird sich bei weiterem Ausbau der PV noch verstärken. Zum Jahresende waren 17 GW PV installiert. Wenn 2011 soviel PV installiert wird wie in 2010 stehen wir am Ende diesen Jahres bei fast 25 GW installierter Leistung. Den täglichen Verlauf kann man gut bei   SMA beobachten.

Und was die Preise des Stromes in Frankreich angeht so liegt der schon lange nahezu gleich mit dem in Deutschland. Dies kann man ganz gut an den Gebietspreisen sehen. Wenn man hier mal ein bisschen zurück blickt dann kann man sehen dass die Preise in D eher immer etwa günstiger sind, insbesondere dann wenn von PV oder Wind in D stark einspeisen.

Ich sehe aus all diesen Gründen die Preisentwicklung an der Strombörse eher entspannt. Selbst beim Phelix Future ist es so, dass vor etwa 10-12 Monaten auch schon mal ähnlich hoch waren wie jetzt. Sie sind dann aber auch wieder über den Sommer hinweg gefallen. Die Endkundenpreise sind demgegenüber wieder ganz was anderes. Die entwickeln sich unabhängig vom tatsächlichen Preis an der Strombörse. Hier bleibt nur ständig zum jeweil günstigsten Anbieter mit vernünftigen Bedingungen zu wechseln, und vor allem nur Anbieter mit kurzen Kündigungsfristen zu wählen.

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