Energiepolitik > Fossile Energie / Atomkraft
Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
RR-E-ft:
Es ist falsch, dass das Risiko bei einem Ausstieg Deutschlands unverändert weiterbestünde. Es minimiert sich.
Die Gefährdung von Bremen und Bremerhaven ergibt sich etwa vorrangig aus den Atomkraftwerken vor den Toren der Stadt.
Und es minimiert sich für die dortige Bevölkerung, wenn diese Anlagen stillgelegt werden.
Gerade weil es sich minimiert, hat die Bundesregierung schließlich auch das \"Moratorium verfügt\", wenn auch auf zweifelhafter rechtlicher Grundlage.
Wenn andere europäische Länder auch aussteigen, minimiert es sich weiter, strebt immer weiter gegen Null, bis es hoffentlich irgendwann einmal abgeklungen ist.
Einfältig erscheint die Überlegung, nicht auszusteigen, wenn die Franzosen nicht aussteigen, weil die Franzosen jedenfalls nicht aussteigen, wenn die Deutschen nicht aussteigen....
Deutschland ist in überschaubarer Frist in der Lage, den Atomstrom zu ersetzen, ohne dass es deshalb notwendig teurer werden muss.
Durch Modernisierung bestehender Anlagen können zudem deren Primärenergieverbrauch und deren Emissionen deutlich verinngert werden, Beispiel E.ON- Heizkraftwerk in Jena
PLUS:
Solange der verbrauchte Strom weiter aus Produktionen mit Risiken stammen strebt nichts gegen Null. Das Territorium ist nicht relevant. Radioaktivität, Schadstoffe, Naturkatastrophen nehmen darauf keine Rücksicht! Auch \"rechtliche Grundlagen\" ändert daran nichts.
RR-E-ft:
Natürlich geht das Abschalten mit einem geänderten Energieträgermix einher. Es ist doch keinesfalls so, dass in Deutschland nicht mehr erzeugter Atomstrom jedenfalls durch Atomstrom ersetzt wird, der lediglich andernorts produziert wird. Schon diese Grundannahme ist doch bei Lichte betrachtet Unfug.
Und natürlich sind die Risken aus dem Betrieb von Atomkraftwerken auch regional zu verorten, so wie vor den Toren Bremens und Bremerhavens, weshalb es auch einen Gefährdungsatlas dazu gibt.
Wenn die dortigen Meiler vom Netz gehen, sind die Menschen dort jedenfalls weniger gefährdet als beim Weiterbetrieb dieser Anlagen.
PLUS:
--- Zitat ---Original von RR-E-ft
Schon diese Grundannahme ist doch bei Lichte betrachtet Unfug.
--- Ende Zitat ---
Unfug!? Ja, wenn man immer noch in Grenzen denkt. Welcher Strom wird dann im geänderten Energieträgermix durch welchen Strom ersetzt; jetzt aber wenigstens innerhalb europäischer Grenzen?
... und die Risiken in Deutschland regional zu verorten gehört ja auch zum Tarnen und Täuschen der Menschen. Die Risiken sind alle bekannt und schön eingeordnet und verortet. Ja dann ... 8o
PS:
Es ist eine grenzenlose, mindestens europäische Herausforderung. Es gibt da viele Beispiele. Hier z.B. das kleine Luxemburg verbraucht mit einem Anteil von 30 % noch relativ mehr Atomstrom als Deutschland. 40 Luxemburger Bürgermeister aus dem Umkreis des französischen Atomkraftwerks Cattenom fordern jetzt erneut dessen Abschaltung. Auf deutscher Seite haben sich mehrere saarländische Gemeinden dem Protest angeschlossen. Woher der Ersatz kommt sagen sie nicht.
Cattenom und seine Nachbargemeinden sind stark abhängig von dem Atomkraftwerk, das 1150 Menschen beschäftigt. \"Wir wissen, wie die Gemeinden vor 20 Jahren aussahen und wie sie jetzt aussehen. In der Zwischenzeit sind sie gewachsen und aufgeblüht. Deshalb wird es eine schwierige Angelegenheit, sie von den Gefahren des Atomkraftwerks zu überzeugen.\" Auch für diese Arbeitsplätze muss überzeugender Ersatz geschaffen werden um hier eine Umstimmung und einen Erfolg zu erzielen. [/list]
RR-E-ft:
Die Stromnachfrage, die in Deutschland bisher auf Atomstrom entfällt, wird durch den Wegfall der entsprechenden Erzeugungseinheiten in Deutschland nicht zwingend durch ausländische Atomkraftwerke gedeckt, sondern zunächst durch andere Erzeugungseinheiten in Deutschland und darüber hinaus auch durch im Ausland betriebene Wasser-, Kohle- und Gaskraftwerke.... Die haben auch im Ausland nicht nur unsichere Atomkraftwerke.
Wenn der Strompreis an der EEX wegen des Abschaltens der sieben plus eins deutschen Altmeiler gestiegen ist, dann nur deshalb, weil nach der merit-order- Preisbildung Stromerzeugungskapazitäten mit höheren Grenzkosten eingesprungen und an die Stelle der abgeschalteten Atomkraftwerke getreten sind, um die Nachfrage zu decken, was eine Änderung des Energiemixes zur Folge hat.
Oder meinen Sie, der Preisanstieg ergibt sich daraus, dass französische Atomkraftwerke den Strom teurer produzieren als deutsche Atomkraftwerke? Das ist gewiss nicht der Fall.
Wird Atomstrom in Frankreich zu geringeren Grenzkosten produziert als in Deutschland, dann hätte die Verschiebung der Stromnachfrage von deutschen auf französische Atomkraftwerke an den europäischen Energiebörsen nach der merit-order- Preisbildung sogar zu sinkenden Strompreisen führen müssen. Entsprechen die Grenzkosten der französischen Atomkraftwerke den Grenzkosten der deutschen Atomkraftwerke und wird die Nachfrage von deutschen Atomkraftwerken vollständig auf französische Atomkraftwerke verschoben, ändert sich am Strompreis an den europäischen Börsen nach der merit-order- Preisbildung gar nichts.
Bitte einfach mal nachdenken, gern auch drei Monate.
Die Experten, die davon ausgehen, dass der Atomausstieg zu höheren Strompreisen führe, begründen dies damit, dass die Stromnachfrage dann vor allem mit bereits vorhandenen Kohle- und Gaskraftwerken gedeckt werden muss, die bereits höhere Grenzkosten haben, welche sich durch eine steigende Nachfrage nach CO2- Zertifikaten noch erhöhen, weil deren Preise dann steigen würden....
Die beiden Argumente
a) steigende Strompreise durch einen Atomausstieg und
b) Verschiebung der Stromnachfrage von deutschen Atomkraftwerken auf ausländische Atomkraftwerke
sind miteinander halbwegs unvereinbar.
Sie werden jedoch täglich munter verwirbelt.
Und wer nun der Auffassung ist, der Atomausstieg führe hierzulande nicht zu einem Abbau der mit dem Anlagenbetrieb verbundenen Risiken, der wird schwerlich behaupten können, dass die Risken aus der Nutzung der Atomenergie in Deutschland dadurch steigen würden. Es macht schon mit Rücksicht auf sog. Sicherheitszonen im Katastrophenfall einen Unterschied, wie dicht man an der betroffenen Anlage bisher gelebt hatte.
Wenn das unbedeutend wäre, würden Betroffene wohl nicht aus der Krisenregion um Fukushima und aus Tokio nach Osaka flüchten.
Nun könnte einer behaupten, die Japaner flüchten nur deshalb die Nähe der Atomruinen, weil sie es nicht richtig bzw. besser begriffen hätten.
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