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Autor Thema: Entega stiehlt...  (Gelesen 15212 mal)

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Offline Goetz-lebt

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Entega stiehlt...
« am: 26. Februar 2011, 18:58:01 »
...nicht nur - teilweise - das Geld ihrer Kunden (umgangssprachlich; formal ist es Betrug), sondern sich selbst auch aus der Verantwortung !

Warum die \"bösen\" Worte ?
Der folgende Tatsachenbericht wird dies zeigen.
Jedoch habe ich auch nichts anderes von Täuschern, Tricksern, Lügnern
und Betrügern erwartet.

Wenn man sich die \"Entega-Rubrik\" hier anschaut, gibt es über 100 Themen  und weit über 1000 Beiträge - zu einem weit überwiegenden Teil mit schlechten bis vernichtenden Kommentaren, was allein schon ein bezeichnendes Licht auf dieses Unternehmen wirft.
Bestimmte Themen, wie \"Mahn- u. Wegekosten\", Sperrandrohungen oder Klagen tauchen öfter auf - jedoch sind es meist punktuelle Ereignisse, die die Themenstarter zu ihren Beiträgen veranlassen; oft sind die Forumsteilnehmer nach wenigen Beiträgen, die sie zu ihrem gestarteten Thema angebracht haben, auch schon wieder in der Versenkung verschwunden.

Ich möchte - auch wenn es leider etwas Schreib- u. Leseaufwand bedeutet -  einen Gesamtzusammenhang darstellen (alles tatsächlich erlebt).
Daher ist auch der mir bekannte Link hier im Forum auf die Dokumentationsstelle für widerrechtliche Versorgungssperren nicht geeignet, das Thema in der Breite darzustellen - obwohl ich mich (allein aus Eigennutz) bemühen will, so kompakt es geht zu schreiben.  - Dies quasi als Vorwort.

I) Vorgeschichte (Anfang 2009)
Ich bin aus versch. Gründen Ende 08, Anfang 09 mit einem Betrag X bei der Entega in Rückstand geraten.
Daran gibts grundsätzlich nichts zu beschönigen.
Wobei ich schon an dieser Stelle betone, dass ich schon damals nicht bereit war, \"Phantasiebeträge\" oder überzogene Positionen klaglos anzuerkennen.

Anfang Februar 09 habe ich von mir aus schriftlich bei der Entega wg. einer Ratenzahlung o.ä. angefragt (für den Teil, den ich verbrauchsmäßig auch akzeptiert habe).
Und wollte Erläuterung bestimmter Positionen (z.B. die bekannten \"Wegekosten\" v. 71,33 €.
Dananch ist erstmal nichts geschehen !

Anfang/Mitte April 09 kam dann allerdings schon ein Anwaltsschreiben des  Herrn [Name] (einer der unzähligen Entega-Anwälte - hier im Forum wohl auch bekannt).
Statt auf mein über zwei Monate altes Schreiben einzugehen, kam der übliche Anwaltsquatsch - also Textbausteine, die mit einer Frist, Zahlungsaufforderung und natürlich einer Gebührenrechnung enden.

Daraufhin habe ich diesem Spacko einen (wahrscheinlich viel zu soften) Brief geschrieben, wo ich u.a. die fehlende Vollmacht bemängelt habe (der wollte weit über 800,-- € auf sein Konto - ohne Nachweis, dass er hierzu befugt ist), auf die nicht beantworteten Fragen hingewiesen habe und auch seine falschen, weil zu hohen Gebühren zurückgewiesen habe.
Hierbei ging es u.a. um die Vorsteuerabzugsberechtigung seiner Mandantin.
Einzelheiten führen hier zu weit.

Dann kam im Mai 09 die Antwort des guten Herrn [Name] .
Zum Thema \"Bevollmächtigung\" hat er mich auf die Geschäftsleitung der Entega verwiesen. Dort könne ich seine Beauftragung erfragen.
Zum Thema \"Kostenrechnung\" offenbarte er seine Unkenntnis noch mehr.
Zum Thema \"Ratenzahlung\": aus meiner Sicht ebenfalls am Thema vorbei.

Insbesondere kein Ton zu meinen Rückfragen. Diese Beträge wurden einfach als unumstößlich angesetzt - und was mich besonders sauer machte, ein Abschlag, den ich vorab gezahlt habe, wurde nicht auf den unstreitigen Teil der Verbrauchsabrechnung (wie von mir bestimmt) gebucht, sondern auf diese sinnlosen Kosten.
Um es kurz zu machen, auf so eine Kanaile kann ich verzichten (obwohl der [Name] im weiteren Verlauf noch richtig interessant wird).
Daher komplett abgeblockt.

II) 1. Entega-Klage (AG Groß-Gerau - Az. 64 C 206/09)
Im Juli 09 kam dann die angekündigte Klage auf Duldung der Versorgungssperre - [Name] als Bevollmächtigter für die Entega.

Da ich aus anderen Gründen im Dezember 09 weggezogen bin, habe ich nicht  nur die sog. Entnahmestelle aufgegeben, sondern auch den Versorgungsvertrag mit der Entega endgültig beendet.

Kurz vor Auszug erfolgte die routinemäßige Zählerablesung (für 12/08 bis  11/09).
Bevor ich diese Jahresverbrauchsabrechnung hatte, habe ich dem AG mitgeteilt, dass ich im Dezember 09 ausziehe u. sich die Hauptsache erledigt (daher brauchte auch kein Termin für eine mündl. Verhandlung bestimmt zu werden). Daraufhin hat dann der gute [Name] ebenfalls über das AG zurückgeschrieben. Den größten Teil dieses Schreibens kann ich mehr schenken.

ABER am Ende seines Schreibens ans zuständige Gericht teilt er ausdrücklich mit, dass die (zwischenzeitlich erfolgte) Verbrauchsabrechnung v. 04.12.09 am 09.12.09 storniert worden sei, weil in dieser Rechnung Gerichtskosten (75,-- €) enthalten seien, die nicht in diese Rechnung gehörten.
Er erklärte ausdrücklich den Widerruf der Rg. v. 04.12.09.
ALSO Widerruf und Storno !

Diese Rg. v. 04.12.09 enthält nämlich u.a. auch eine (versteckte) Position Anwalts-/Gerichtskosten v. 75,-- mit Datum 19.08.09.
Aber leider nicht nur das. Von über 1.100 € sind weit mehr als die Hälfte
Kosten und Beträge, die nicht nachvollziehbar sind (außerdem wurden Zahlungen, die ich tatsächlich geleistet habe, falsch verbucht - s.o.).

Hierauf ging [Name] naturgemäß nicht ein; zumal es ja keine Zahlungsklage war, sondern es um Zutritt bzw. Duldung der Versorgungssperre ging.

III) Ruhe vor dem Sturm Da mit Auszug/Umzug die o.g. Klage auf Versorgungssperre gegenstandslos wurde (mal von der späteren Kostenentscheidung abgesehen, die endgültig erst im Herbst 2010 erfolgte), war das Kapitel zunächst vorbei...

Ich bin aufgrund des eindeutigen Schreibens v. [Name] ans Gericht davon ausgegangen, dass zum einen der restliche Zeitraum zwischen Ablesung u.  Auszug
(knapp über 2 Wochen) noch nachberechnet wird (war ja im Winter - kommen schon ein paar € zusammen) und zum anderen, dass nach der ausdrücklich erklärten Stornierung dann auch eine (hoffentlich) richtige Schlussrechnung erfolgte.

Das erste, was dann im Januar 2010 kam, war eine Mahnung !!!
Die angeblich zu stornierende Rg. v. 04.12.09 wurde dann nämlich doch nicht storniert, sondern mit der alten Fälligkeit (21.12.09) einfach weitergeführt.
Und gleich wieder 11,-- € Mahnkosten drauf.
Dann wurden sogar noch Abschlagszahlungen verlangt (vier Wochen nach Auszug).
Mit einer Ausnahme: die o.g. 75,-- € waren (wenn auch nicht auf den ersten Blick ersichtlich - bei den kumulierten Summen) verschwunden - geht doch könnte man meinen...

Denn es kam mit gleichem Datum noch weitere Post v.  der Entega. Eine \"Zahlungserinnerung\" über genau diese 75,-- € (die ja lt. Entega-Anwalt überhaupt nicht in die Rechnung gehörten).
Neu und dank der kleinen Schrift auch nur schlecht erkennbar war an dieser
 Zahlungserinnerung, dass diese merkwürdigen 75,-- € nun unter einem eigenen Vertragskonto geführt wurden (daher auch aus dem alten Vertragskonto weggefallen, das aber natürlich noch weitergeführt wird).

Damit war nicht nur die zugesagte Stornierung nicht erfolgt, sondern auch die unberechtigten 75,-- € wurden weiter verlangt - jetzt sogar formal unter neuer Kontonummer (vier Wochen nach Auszug).

Dass dann ca. 1 Woche später tatsächlich eine sog. Schlussrechnung erfolgte, gehört der Vollständigkeit dazu.
Aber auch hier wird keine Neuberechnung vorgenommen, sondern einfach die alten Beträge mit den alten Fälligkeitsbestimmungen fortgeführt.
Zusätzlich der 38,-- € für den Zeitraum kurz vor Auszug.

Ende Januar 2010 kam dann auch schon die erste Mahnung für die ominösen
75,-- € (müssig auf die Rücknahme durch RA [Name] hinzuweisen). Ebenfalls gleich wieder mit 11,-- € Mahngebühren - was sich noch so weiterzieht...

IV) 2. Entega-Klage (AG Groß-Gerau Az. 61 C 274/10)
Die weiteren Mahnungen schenke ich mir hier; irgendwann kam dann der Mahnbescheid - jetzt von anderen Anwälten ([Name] u. [Name], Mainz).
Neben den \"normalen\" Forderungen (altes Vertragskonto), wurden dann auch
 die 75,-- € (neues Vertragskonto) als \"Warenlieferung\" bezeichnet und
297,50 als Schadenersatz.
Zuzüglich Kosten fürs gerichtliche Mahnverfahren.

Dagegen Teil-Widerspruch (knapp über 500,-- €) eingelegt, die Sache geht wieder ans Amtsgericht.
Nun konnten sich die neuen Entega-Anwälte blamieren...
Nicht nur dass - entgegen der ganzen Vorgeschichte - in der Klagebegründung alle Teilforderungen als völlig eindeutig dargestellt wurden, beim Thema Schadenersatz (297,50 €) wirds ganz spannend:

Diese 297,50 würden den angeblichen Mehraufwand bei Zahlungsrückständen abdecken, der der Klägerin als erhöhten Aufwand bei Zahlungsklagen entstünde.
Grundlage seien die \"Ergänzenden Bedingungen Strom und Gas, Stand 01.
02.2008\".
Dann wird formal auf die Strom- (bzw. Gas-)Grundversorgungsverordnung verwiesen. Das weitere zitiere ich wörtlich:

\"Dass in der Vorbereitung einer Zahlungsklage auf Seiten des von der
Klägerin zwischengeschalteten Dienstleisters (Entega Service GmbH, jetzt  COUNT + CARE GmbH) ein erhöhter Aufwand besteht, liegt auf der Hand.
Unterlagen müssen gesichtet und zusammengestellt, Fristen überprüft und gegebenenfalls auch Zahlungseingänge geklärt werden.
Diesen erhöhten Aufwand stellt die COUNT + CARE GmbH der Klägerin in der
 jetzt geltend gemachten Höhe in Rechnung. Diese Kosten entsteheh also
bereits vor Beauftragung eines Anwalts.\"

Mit anderen Worten, die Entega Vertrieb GmbH & Co. KG (Klägerin) beauftragt einen \"Dienstleister\" (vormals Entega Service GmbH) mit Buchhaltungsaufgaben, die sie sich dann pauschal vom Kunden bezahlen lassen will.
Gehts noch ? Der letzte Sachsenkönig hätte gesagt: macht doch eiern
Dregg alleene.
Wozu eine (angebliche) Drittfirma für eigene organisatorische bzw. kaufmännische Aufgaben beauftragen ? Davon abgesehen, dass die COUNT & CARE (vor der Umbenennung Entega Service) ebenfalls zum HEAG-Konzern gehört. Alles sehr objektiv.

Noch eine letzte Anmerkung aus der Klagebegründung: \"da davon ausgegangen werden muss , dass sich der Beklagte nicht rechtserheblich einlassen wird, könnte ohne mündliche Verhandlung durch Versäumnisurteil  entschieden werden\".

Mein Erwiderungsschreiben war etwas harsch.
Haupteinwände, die angeblichen 75,-- € ohne Rechtsgrund, die übrige Abrechnung fehlerhaft, pauschale Schadenersatz-/Inkassoforderungen (die berüchtigten 71,33 €) ebenfalls ohne Begründung.

Im nächsten Anwaltsschreiben wieder viel heiße Luft.
Am Ende dann in einem Satz:

\"Soweit Gerichts-/Anwaltskosten in Höhe von 75,-- € eingebucht wurden, wird die Klage zurückgenommen.\"
Also das \"neue\" Vertragskonto...

Dann wieder zurückgeschossen, dass die gesamte Rg. v. 04.12.09 storniert  worden sei, dass die §§ der GasGVV wg. der Pauschalen zu Unrecht v. der Entega angewendet werden usw.

Die Sache ist nach wie vor beim AG Groß-Gerau offen.

Letzter (schlauer) Brief der Mainzer Rechtsverdreher ans Gericht, sie bräuchten mehr Zeit, da die von mir zitierten Schreiben des Kollegen [Name] noch nicht beschafft werden konnten.

Schlechter Witz. Meine Erwiderung: Dilettantismus a la Entega.

V) Weitere Mahnungen der Entega
Obwohl die besagten 75,-- € jetzt bereits zweimal ggü. Gericht widerrufen bzw. förmlich zurückgenommen wurden, entblödet sich das sog. Forderungsmanagement der Entega nicht, genau diesen Betrag in schöner Regelmäßigkeit anzumahnen - jedesmal mit weitern 11,-- € Mahnkosten.

Zur Zeit sollen 66,-- € an Mahnkosten für eine nicht existente Forderung  in Höhe v. 75,-- € gezahlt werden.
Gleichzeitig enthalten diese \"Mahnschreiben\" unverhohlen die Drohung, die Energieversorgung beim zuständigen Netzbetreiber für meine Entnahmestelle unterbrechen zu lassen.
 
VI) Strafanzeige gg. Entega
Da mir nicht nur die wiederholt geltend gemachten angeblichen Kosten v. 75,-- € nebst der ganzen Mahnkosten auf den Sack gehen, sondern auch die  als Nötigung bzw. versuchte Erpressung zu qualifizierenden Drohungen in  den Mahnungen und vor allem der gesamte Ablauf (insbesondere die internen Abläufe) habe ich im Januar 11 Strafanzeige gg. die Geschäftsführung der Entega, die Anwälte usw. gestellt.
Vorwürfe: versuchter Abrechnungs-/Prozessbetrug, Nötigung etc.
Einzelheiten würden den Rahmen hier komplett sprengen (10 S. nebst 31 S.
 Anlagen). Az. der StA Darmsatdt: 400 UJs 102586/11.

VII) Aufforderung zur Stellungnahme
Nachdem das letzte \"Mahnschreiben\" wg. der 75,-- € (+ jetzt 66,-- € Mahnkosten) ins Haus flatterte, habe ich die jetzige Geschäftsleitung der Entega direkt angeschrieben, da wohl die \"Kommunikation\" zwischen Klägerin u. ihren Anwälten nicht so tolle ist (gelinde formuliert).
 
Mit Fristsetzung 24.02.11 habe ich die Entega aufgefordert, die verantwortlichen Personen (entweder eigene Mitarbeiter o. von der Count & Care) zu nennen, die die falschen Rechnungen, Mahnungen etc. produziert haben bzw. für diese Abläufe verantwortlich sind.

Der 24.02.11 ist vorüber und siehe da, keine Reaktion.
Daher auch die oben gewählte Überschrift.
Die Entega weigert sich, die zuständigen Mitarbeiter preiszugeben und somit jede Verantwortung zu übernehmen.
Beim Staatsanwalt kann sich die Entega aber nicht auf taub, stumm u. blöd stellen.

VIII) Kurzer Rückblick
Eingangs habe ich die Entega als \"Täuscher, Trickser, Lügner u. Betrüger\"
bezeichnet.
Alle genannten Merkmale wurden im Laufe der letzten 15 Monate übererfüllt.

Obwohl ich weiss, dass dieser Beitrag schon viel zu lang u. unübersichtlich ist, fehlen noch etliche Details u. \"Randbemerkungen\".

Nur kurz zu meiner Absicht, dies hier zu veröffentlichen:
Da ich von anderen Fällen weiss, die ebenfalls vor Gericht endeten (und teilweise zu Ungunsten der Entega ausgingen), bin ich mitnichten ein Einzelfall.
Die ganzen undurchsichtigen Buchungsabläufe bzw. die Organisation hat Methode.

Andere Betroffene sollten daher bloß nicht die Flinte ins Korn werfen...
Insbesondere bei den ganzen \"Pauschalen\" immer Nachweis der Kosten verlangen - ist so gesetzlich geregelt.
Ein grober Keil auf einen groben Klotz.

Die nächsten Tage werde ich das Thema fortsetzen.
Dann etwas zu den Hintergründen der Entega, HEAG, HSE - und die aktuellen Vorgänge in der Darmstädter \"Wirtschaftspolitik\".
Sofern es tatsächlich noch einer (hier in Südhessen) nicht wissen sollte, die Entega als Teil der HSE gehört großteils der Stadt DA.

Offline Goetz-lebt

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Entega stiehlt...
« Antwort #1 am: 01. März 2011, 17:20:09 »
Da seit letztem Samstag immerhin 75 Klicks erfolgten, werte ich das mal als
ermutigendes Zeichen, noch ein paar \"Ergänzungen\" insbesondere zu bestimmten Hintergründen zum Entega-Komplex  anzubringen.

1) Vorher noch kurze Zusammenfassung der Entega-Highlights
(ohne den Quatsch, den die Entega-Anwälte noch zusätzlich verursacht haben):

- Schreiben von mir (vor der Eskalation) wurden nicht bearbeitet
- Zahlungen \"falsch\" verbucht
- Nachfragen zu den beliebten Entega-Pauschalen (Wegekosten etc.) ignoriert
- unzulässige Beträge werden gebucht
- Aussagen/Erklärungen der eigenen Anwälte vor Gericht werden ignoriert
- nach Vertragsbeendigung wird ein zusätzliches \"Konto\" für mich eingerichtet
- nicht existente Forderungen/Fälligkeiten als Grundlage für Mahnkosten
(diese betragen Stand heute bereits 77,-- € für eine zurückgenommene Forderung v. 75,-- €)
- weitere völlig abstruse Buchungsvorgänge werden inzwischen bekannt
- rechtswidrige Mahnschreiben enthalten Drohungen, versuchte Nötigung etc.
- komplettes Durcheinander im \"Schriftverkehr\" ggü. dem Gericht
- Weigerung zur Stellungnahme (gleich ob zu den Pauschalen, die nicht nur völlig überhöht, sondern meiner relativ gut begründeten Meinung nach in der konkreten Form unwirksam sind - oder zu den Verantwortlichkeiten)

(nur der Vollständigkeit halber möchte ich anmerken, dass ich im Dez. 09 auch die überdurchschnittlich hohe Gaspreissteigerung moniert habe - doch hier geht es nicht um ein paar Prozentpunkte hoch o. runter, sondern ums Prinzip)

2) Frage nach den Hintergründen
Wenn man nun nicht grundsätzliche Absicht unterstellt, die Kunden und auch Gerichte zu verdummen, stellt man sich dann doch die Frage, warum läuft es bei der Entega allgemein so schief ???
Einen Ansatz haben mir die Entegaanwälte selbst gegeben, indem sie auf die Einschaltung einer \"Fremdfirma\" verwiesen haben.
Diese nennt sich seit Anfang 2010 Count + Care GmbH (vorher \"Entega\" Service GmbH) jeweils Sitz in Mainz.
Anteilseigner: die Stadtwerke Mainz (reiner Zufall also, dass die Entega für etliche Mios Trikotwerbung bei dem lokalen Fussballclub geschaltet hat) und die HEAG Südhess. Energie AG (HSE), zu der zwangsläufig auch die Entega Vertrieb GmbH & Co. KG gehört.

Laut homepage der (nur dem Namen nach) neuen Count + Care gehören zu deren Hauptaufgaben der \"Zahlungsverkehr\" und das \"Forderungsmanagement\" - genau die Bereiche, die vielen Kunden den Ärger eingebrockt haben.
Daher ist es für den normalen Kunden überhaupt nicht ersichtlich, wer wann was falsch gemacht hat - erstens reagiert sowieso keiner, selbst wenn man bei den sog. Servicepoints (haha..) reklamiert und zweitens ist bei der Struktur auch keine Zuständigkeit ersichtlich (es werden ja nirgends Namen o. Durchwahlnummern genannt o.ä.).
Diese Masche hat Methode, ich habe diese \"geschickte\" (der o.K.  vergleichbar) Struktur an verschiedenen Stellen angeprangert - bisher ohne echten Erfolg.
 
Wie bereits an anderer Stelle schon angedeutet, führt ein Blick in den Jahresabschluss der Entega für 09 schon deutlich bei der Frage weiter, warum wird bei den o.g. Zahlen derart getrickst.
In 09 hat die Entega lt. Gewinn-Verlust-Rechnung nämlich einen satten Verlust v. über 4,8 Mios \"erwirtschaftet\".
In der Bilanz führt dies dann u.a. zu einem negativen Eigenkapital von 6,16
Mios. Wäre die Entega formal eine Kapitalgesellschaft, wäre eine solche negative Eigenkapitalquote zumindest \"starkes\" Indiz für eine Überschuldung.
Drohende bzw. eingetretene Überschuldung = Insolvenzantragsgrund = bei Unterlassung Strafbarkeit der Geschäftsführer/Vorstände.

Aber selbst wenn hier (vielleicht) strafjuristisch noch kein Verstoß gg. Insolvenzrecht vorliegt, dann liegt bei negativem Eigenkapital zumindest eine deutliche wirtschaftliche Schieflage vor.

Dies ist allein deshalb schon bemerkenswert, da die Entega eigentlich ihrer Konzernmutter (HEAG bzw. HEAG-Holding) Geld bringen soll bzw. muss.
Die Konzernmutter gehört nämlich mehrheitlich der Stadt Darmstadt, die ebenfalls seit sehr langer Zeit (trotz sprudelnder Gewerbesteuereinnahmen von Chemieunternehmen etc.) völlig pleite ist.
Um die zahlreichen und ebenfalls schwer durchschaubaren Aktivitäten der HSE bzw. der HEAG-Holding finanzieren zu können, müsste eigentlich die Entega als mit Abstand größter \"Umsatz\"-Bringer richtig Geld in die Kasse des Konzerns spülen - jedoch Pech gehabt.

Wegen dieser wirtschaftl. Schieflage der Entega braucht man sich dann ja wohl nicht mehr zu wundern, dass es Methode hat, wenn aberwitzige Pauschalen angesetzt werden, sinnlose Umbuchungen erfolgen, unzulässige Beträge gebucht und mit sieben Mahnungen beigetrieben werden sollen oder auch Zahlungen willkürlich behandelt werden.
Bei den maroden Zahlen wundert eine überforderte und rechtswidrig agierende Buchhaltung nun überhaupt nicht mehr.

3) Öffentliche Tragweite
Jetzt sind nicht nur die Zahlen lt. GuV 2009 mehr als bescheiden und die Bilanz taugt nicht wirklich, um damit anzugeben, sondern es besteht eine deutliche Verflechtung mit der städtischen Wirtschaftspolitik - wie bereits an der Konzernmutter HEAG-Holding ersichtlich.

Nun ist aber schon seit geraumer Zeit ein weiterer \"Deal\" mit der HEAG geplant: der Anteilsankauf (40 %) von E.on, genauer gesagt Rückkauf durch die Stadt Darmstadt (ja offiziell über die Heag).
Die HSE (somit auch anteilig die Entega) gehören z.Zt. noch zu 40 % der E.on. Die will - warum wohl - den Schrott wieder abstoßen und hat der früheren Eignerin (die Stadt bzw. HEAG-Holding) dieses Paket zum Rückkauf angeboten bzw. es gibt da wohl eine Rückkaufoption (die Details sind auch nicht so entscheidend).
Jetzt will die E.on natürlich Geld und keine Lilien...

Es sind 305 Mios im Gespräch, die über eine Bürgschaft der Stadt abgesichert werden müssen.
Somit muss eine quasi zahlungsunfähige Kommune eine Bürgschaft für eine \"Investition\" übernehmen, die alles andere als lukrativ ist.
Nicht nur, weil die Cash-Kuh Entega \"schwächelt\" (ach ich sach ma am Arsch iss), nicht nur weil keiner so recht weiss, wie der \"Preis\" v. 305 Mios begründet werden soll, sondern weil die ganzen Überlegungen zum Rückkauf auf falschen Annahmen fußen.

Nicht nur wg. der verlängerten Atomlaufzeiten (was der Entega einen dicken Strich durch die Rechnung macht), sondern weil bereits heute die Entega lt. Bilanz nur heiße Luft bzw. ein kranker Patient ist. Mein Mitleid hält sich aber in sehr starken Grenzen...

Allerdings sollten sich mal einige Darmstädter den Saftladen Entega/HSE/HEAG genauer anschauen. Wenn die Zahlen so bleiben, ist eine Bürgschaft über 305 Mios nicht von schlechten Eltern.
Wenn der Bürgschaftsfall dann doch eintritt, soll hinterher keiner sagen, man hätte ja von nichts gewusst.

Wer mit welchem Parteibuch treibt in den einzelnen \"Töchtern\" sein Unwesen ?
Warum wechselt gerade bei der Entega seit Mitte 2010 häufig die Geschäftsleitung ?
Und warum reagiert der zuständige Dezernent im Magistrat der Stadt Darmstadt (quasi als Aufsichtsgremium bei der HEAG-Holding), der auch noch im Nebenjob Oberbürgermeister ist, entweder gar nicht bzw. unfähig ???

An dieser Stelle erlaube ich mir abzubrechen.
Ich warte die mich betreffenden Vorgänge bzw. von mir eingeleiteten Schritte erstmal ab.
Verarschen - insbesondere von abgehalfterten Fuzzis und deren Komplizen -
lässt sich ein Götz aber bestimmt nicht  - und zum Gruß !

Offline Regina***

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Entega stiehlt...
« Antwort #2 am: 13. März 2012, 14:06:18 »
Hallo,

was ist zwischenzeitlich bei der Sache rausgekommen?

Viele Grüße
Regina

 

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