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Autor Thema: Bald Fusionsreaktor für zu Hause?  (Gelesen 7849 mal)

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Offline Elohim.Vista

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Bald Fusionsreaktor für zu Hause?
« am: 11. Februar 2011, 15:31:50 »
Von Medien (noch) unterdrückt und von Fördertöpfen ausgeschlossen bricht sich eine neue Form der Energieerzeugung Bahn:

Dezentrale Energieerzeugung durch \"Kalte Fusion\": Bei der Kernreaktion von Nickel- und Wasserstoffatomen soll Wärme zum 30ig fachen der eingesetzten Anschubenergie (benötigt für die Erzeugung des Wasserstoffs) entstehen, und das bei Zimmertemperatur.

Es soll bereits Kleinreaktoren geben, welche über das Prototypen-Stadium hinaus sind.

Eine dezentrale Versorgungseinheit für zu Hause könnte dann aus einem derartigen Wärme-Reaktor in Kombnation mit einem Stierling-Stromerzeuger bestehen. Letztere gibt es bereits als Wärme-Stromgeneratoren auf Basis fossiler Energie.


Siehe auch

http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/01/26/Vermischtes/Kernfusion-bei-Zimmertemperatur

und der etwas reißerische Artikel von Politalia (siehe auch die Links im Artikel)

http:// [URL]http://www.politaia.org/wirtschaft/gerald-celente-kalte-fusion-ist-der-grose-game-changer-groesste-investitionsgelegenheit-des-21-jahrhunderts/[/URL]

als auch der wissenschaftliche Background zur Kernphysik der \'Cold Fusion\'

http://www.journal-of-nuclear-physics.com/?p=338#more-338



Weg mit der Wucherpreis-Diktatur durch Strom- und Ölkartelle!

Offline hko

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Bald Fusionsreaktor für zu Hause?
« Antwort #1 am: 12. Februar 2011, 10:17:25 »
Hallo Elohim.Vista,

schön wärs, aber siehe:

wikipedia kalte fusion

Gruß hko

Offline Wolfgang_AW

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Bald Fusionsreaktor für zu Hause?
« Antwort #2 am: 28. März 2011, 15:51:10 »
Kalte Fusion in der Black Box?


Zitat
Die Festkörperkernforschung überprüft einen möglicherweise revolutionären Durchbruch bei der Energieerzeugung

Falls das kein Fake ist, die etablierte Wissenschaft hat ja ihre Probleme damit, könnte es in der Energieversorgung ein großer Schritt nach vorne sein.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline superhaase

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Bald Fusionsreaktor für zu Hause?
« Antwort #3 am: 28. März 2011, 16:48:55 »
Bin ja gespannt, ob man davon irgendwann mal mehr hört.
Klingt ja recht phantastisch.
8) solar power rules

Offline PLUS

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Bald Fusionsreaktor für zu Hause?
« Antwort #4 am: 28. März 2011, 17:50:36 »
Her damit!

Sollte die \"Kalte Fusion\" tatsächlich schon demnächst so funktionieren, müssten u. a. Solaristen jetzt schon kalte Füße bekommen. ;)

Wer braucht dann noch den teueren Solarstrom und wer bezahlt die garantierten Einspeisevergütungen in den nächsten zwanzig Jahren?

Für die Japaner und die restliche Welt wäre das ein Segen.  CO2-frei, dezentral und unschlagbar günstig \"Firma kündigt Strom für 1 Cent pro Kilowattstunde an\".

Fast wie im Schlaraffenland! Zu schön ....

Offline ESG-Rebell

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Bald Fusionsreaktor für zu Hause?
« Antwort #5 am: 28. März 2011, 18:39:02 »
Gäähhhhhn - das war doch schon vor zehn Jahren eine uralte Zeitungsente.

Zitat
Bei der Vorführung waren zahlreiche Physiker anwesend und konnten Messungen vornehmen. Vertiefende Analysen wurrden ihnen jedoch nicht erlaubt. Die beiden Erfinder geben an, das genaue Funktionsprinzip nicht zu kennen – sie haben es aber offenbar bereits patentieren lassen. (http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/01/26/Vermischtes/Kernfusion-bei-Zimmertemperatur)
Das sagt doch schon alles. Drollig im übrigen, worauf sich die Patentaussage wohl beziehen mag, wenn schon das Funktionsprinzip nicht verstanden worden ist.

Noch als Student war ich auf dieses Thema gestoßen und musste schon damals selbst feststellen, dass nichts Greifbares dahinter steckt.

Wer die kalte Fusion erfindet, der schreibe einen Beitrag für ein passendes wissenschaftliches Journal, mit Hilfe dessen andere Forscher in die Lage versetzt werden, die Messergebnisse zu reproduzieren.

Sodann kann er schon \'mal Maß nehmen für den Frack, den er für die Entgegennahme des Nobelpreises in Stockholm benötigen wird.

Wer nichts erfunden hat sondern sich nur wichtig machen will, der baue einen Versuch auf, der durch eine versteckte Batterie mit Energie versorgt wird und behaupte, die fehlende bzw. negative Berichterstattung beruhe auf Intrigen.

Eine weitere derartige Erfindung, welche u. a. für die Enterprise 1701-A zwingeng benötigt werden wird, ist die Antigravitation, die sich durch schnelle Rotation einer supraleitenden Scheibe erzeugen lässt ;)

Gruss,
ESG-Rebell.

Offline Wolfgang_AW

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Bald Fusionsreaktor für zu Hause?
« Antwort #6 am: 30. März 2011, 11:53:40 »
@ESG-Rebell

Ich will Ihre Überlegungen zur kalten Fusion nicht relativieren, natürlich kann es sein, dass man nur mal ins Rampenlicht will, um vielleicht auch wieder an Forschungsgelder zu kommen.

Aber das gilt doch um so mehr für die Kernfusion, wo uns seit den 60igern des vorherigen Jahrhunderts vollmundig erklärt wird, was das für eine tolle Technologie sei.

Und diese Erklärungen sind noch nicht einmal umsonst - im Gegenteil! Seit ~ 50 Jahren wird mit Milliardenaufwand geforscht, zum heutigen Zeitpunkt könnte, eventuell, vielleicht 2050 die Forschungsphase abgeschlossen sein.

Zwischendurch wird uns mal wieder ein Bröckchen hingeworfen, dass es gelungen sei zwei oder drei Atomkerne zu verschmelzen und dass Plasma im Nano-Sekundenbereich zur Verfügung stand.

Der Traum von der unerschöpflichen Energeiquelle

Zitat
Die Arbeit auf diesem Gebiet gilt als Extremforschung: extrem teuer, extrem kompliziert und extrem langwierig.

http://www.physi.uni-heidelberg.de/~pelte/energie3/data/kap4/fusion.htm

Zitat
  • IFMIF (International Fusion Materials Irradiation Facility): In diesem Experiment sollen die Eigenschaften von Materialien untersucht werden, die den hohen Neutronenflüssen ausgesetzt sind. Der Beginn dieses Experiments ist für 2008 geplant, erste Versuche sollen 2015 stattfinden und erst ca. 25 Jahre später abgeschlossen sein.
  • DEMO ist ein Fusionsreaktor, der nach den ersten Experimenten mit ITER im Jahr 2024 errichtet werden soll und in dem die Erfahrungen mit ITER berücksichtigt sind. Dieses Experiment soll die kommerziellen Möglichkeiten zur Nutzung der Wasserstofffusion demonstrieren und bis zum Jahr 2050 laufen.
  • Die Errichtung des endgültigen Fusionsreaktors POWER PLANT wird nicht vor dem Jahr 2045 geschehen und die Energie aus diesem Reaktor wird wahrscheinlich erst nach dem Jahr 2055 zur Verfügung stehen. Zu diesem Zeitpunkt sind nach den Berechnungen in Energie2 die meisten Vorräte an fossilen Energieträgern schon abgebaut, die Energie aus der Wasserstofffusion käme also zu spät, um uns vor einer schweren Energiekrise zu bewahren.

Zu den irrsinnigen Kosten und hier nur zu ITER:

ITER

Zitat
Die Errichtung sollte zunächst gut 5,5 Mrd. Euro kosten (5.896 Mio. EUR in Preisen des Jahres 2008 ). Im September 2008 erklärte der stellvertretende ITER-Direktor Norbert Holtkamp auf dem 25. Symposium zur Fusionstechnologie in Rostock, dass die ursprünglich geplanten Kosten mindestens um 10 Prozent steigen würden, eventuell sogar um 100 Prozent. Zurückzuführen sei dies auf die stark gestiegenen Preise für Rohstoffe und Energie sowie teure technische Weiterentwicklungen.

Im Mai 2010 teilte die Europäische Kommission mit, dass ihr Anteil an den Baukosten von ehemals geplanten 2,7 Milliarden Euro auf 7,3 Milliarden Euro steigen wird. Daraus errechnen sich Gesamtkosten für den Bau von 16 Milliarden Euro.

Leeres Versprechen Kernfusion


Zitat
Bis es soweit ist, werden allein die Forschungskosten voraussichtlich auf 100 Mrd. Euro geklettert sein.
(...)

Früher als erwartet werden daher auch die Kosten auf den Bundeshaushalt durchschlagen. Bis 2013 kann das für die Bundesrepublik Mehrkosten in Höhe von 230 Mio. Euro bedeuten; bis 2020 steigen sie auf bis zu 900 Mio. Euro.

Zu den Kosten für ITER kommen zusätzlich die bundesdeutschen Mittel zur Förderung der Fusionsforschung. So erhält die Fusions-Community allein in diesem Jahr Förderungen in Höhe von 135 Mio. Euro und damit ein volles Drittel des Energieforschungsetats des zuständigen Bundesministeriums. Insgesamt wurde die Kernfusionsforschung in den vergangenen Jahrzehnten mit 3,3 Mrd. Euro unterstützt. Zum Vergleich: Für die Erforschung der Photovoltaik wurde bislang nur ein Drittel dieses Betrags investiert.

ich bin der Ansicht, dass sich die Fusions-Wissenschaft verselbständigt hat und es schaffte, sich eine bislang unerschöpfliche Geldquelle anzuzapfen - bei Erfolg bislang NULL.

Müsste doch eigentlich ein richtiger Aufreger für den Foristen sein

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline Wolfgang_AW

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Fusionsreaktor "Iter": Neue Verzögerungen, höhere Kosten
« Antwort #7 am: 13. November 2015, 17:36:30 »
Zu den irrsinnigen Kosten und hier nur zu ITER:

ITER

Zitat
Die Errichtung sollte zunächst gut 5,5 Mrd. Euro kosten (5.896 Mio. EUR in Preisen des Jahres 2008 ). Im September 2008 erklärte der stellvertretende ITER-Direktor Norbert Holtkamp auf dem 25. Symposium zur Fusionstechnologie in Rostock, dass die ursprünglich geplanten Kosten mindestens um 10 Prozent steigen würden, eventuell sogar um 100 Prozent. Zurückzuführen sei dies auf die stark gestiegenen Preise für Rohstoffe und Energie sowie teure technische Weiterentwicklungen.

Im Mai 2010 teilte die Europäische Kommission mit, dass ihr Anteil an den Baukosten von ehemals geplanten 2,7 Milliarden Euro auf 7,3 Milliarden Euro steigen wird. Daraus errechnen sich Gesamtkosten für den Bau von 16 Milliarden Euro.

Leeres Versprechen Kernfusion


Zitat
Bis es soweit ist, werden allein die Forschungskosten voraussichtlich auf 100 Mrd. Euro geklettert sein.
(...)

Früher als erwartet werden daher auch die Kosten auf den Bundeshaushalt durchschlagen. Bis 2013 kann das für die Bundesrepublik Mehrkosten in Höhe von 230 Mio. Euro bedeuten; bis 2020 steigen sie auf bis zu 900 Mio. Euro.

Zu den Kosten für ITER kommen zusätzlich die bundesdeutschen Mittel zur Förderung der Fusionsforschung. So erhält die Fusions-Community allein in diesem Jahr Förderungen in Höhe von 135 Mio. Euro und damit ein volles Drittel des Energieforschungsetats des zuständigen Bundesministeriums. Insgesamt wurde die Kernfusionsforschung in den vergangenen Jahrzehnten mit 3,3 Mrd. Euro unterstützt. Zum Vergleich: Für die Erforschung der Photovoltaik wurde bislang nur ein Drittel dieses Betrags investiert.

ich bin der Ansicht, dass sich die Fusions-Wissenschaft verselbständigt hat und es schaffte, sich eine bislang unerschöpfliche Geldquelle anzuzapfen - bei Erfolg bislang NULL.

Müsste doch eigentlich ein richtiger Aufreger für den Foristen <PLUS> sein

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW


Fusionsreaktor "Iter": Neue Verzögerungen, höhere Kosten

Zitat
Der Bau des Kernfusionsreaktors Iter wird noch teurer werden und noch länger dauern als bisher angenommen. Nach SPIEGEL-Informationen wird sich der Start um etwa fünf Jahre verschieben.
...
Der Startschuss für die Arbeit des Experimentalreaktors dürfte sich damit bis zum Jahr 2025 verzögern. Entsprechend reichen die bislang geschätzten 15 Milliarden Euro für den Bau der Fusionsanlage nicht aus. Mitte nächster Woche wird der Generaldirektor der Iter-Organisation, der Franzose Bernard Bigot, den Iter-Teilhabern offiziell einen neuen Preis für das Megaprojekt nennen und einen überarbeiteten Zeitplan vorstellen.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
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(Alfred Polgar)

 

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