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Autor Thema: Angst belebt das Geschäft  (Gelesen 4959 mal)

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Offline Watzl

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Angst belebt das Geschäft
« am: 27. September 2005, 23:54:56 »
Folgende mail habe ich kürzlich erhalten. Ohne Namen und ohne Unterschrift.
Es war lediglich zu erkennen, das es von einer Vertragsfirma kam.

Hier der Text:

Die Vorstellung, dass man von so einem, der giftiges Gas (Anfang 1999, eine Firma aus dem Raum Karlsruhe) verkauft Schadenersatz haben könne, ist naiv. Der ist spätestens dann bankrott, wenn man ihm auf die Schliche kommt. Was die so genannten \"Freien Anbieter\" auch nicht machen ist, dass sie die Gasanlage inspizieren bevor sie einem Kunden etwas verkaufen. Da muß mal wieder jemand in die Luft fliegen, damit die Gaskunden aufwachen oder von den Behörden gewisse Anforderungen an Gaslieferanten gestellt werden



Meine Antwort dazu.

Sehr geehrte Damen und Herren,
 
auch wenn der Stil in einem Email etwas laxer ist als der in einem Geschäftsbrief, so sollten doch gewisse Mindestanforderungen in der Kommunikation mit andern Menschen nicht auf der Strecke bleiben. Solche anonymes Email, wie das von Fittkau Thermogas Büro Süd, finden in der Regel auch keine Resonanz in Form einer Antwort. Schlechter Stil !
 
Aber zur Sachen:
 
Diese alte Mär von dem Giftgaslieferanten vor 6 Jahren lebt offensichtlich immer noch in den Köpfen so mancher, die ihren eigenen Ruf nur dadurch meinen besser machen zu können, indem sie andere schlecht machen. Ich kenne hier offensichtlich doch mehr Details als ihnen bekannt sein dürften. Da wurde tatsächlich Industriegas, das für den häuslichen Brenner in der Heizung oder für den Herd nicht geeignet war auf den Markt geworfen. Die Menge war aber so groß, dass dieses kleine Unternehmen gar nicht in der Lage gewesen wäre, diese zu vertanken. Mir ist auch ein Fall einer damals noch existierenden Flüssiggasvertragsfirma bekannt, die beim Kunden irgendwann in dieser Zeit (kurz nach Einfuhr der Energiesteuer) mit zwei Fahrzeugen erschienen waren, um zum einen abzutanken und dann wieder den Tank aus einem anderen Fahrzeug neu zu befüllen. Was war da wohl geschehen? Aber lassen wir diese Geschichte.
 
Anlage inspizieren. Es ist schon dreist, wenn sie sagen, dass freie Anbieter, die Anlage nicht inspizieren würden. Sie wären wohl von allen guten Geistern verlassen, würden sie ohne Prüfung den Tankrüssel anschließen. Sie machen eine Sichtprüfung, wie sie auch alle zwei Jahre vorgeschrieben ist. Sichtprüfug heißt eben nur anschauen und begutachten. Sie wollen die ganze Anlage abdrücken. Wozu? Die Flüssiggaskunden wohnen in der Regel neben ihren Tanks und haben schon daher ein gesteigertes Interesse, dass ihnen da nichts um die Ohren fliegt. Wozu also dieses Angebot \"inspizieren\", wenn alle erforderlichen Prüfungen stattgefunden haben. Wurde die Anlage verändert, so wie bei mir. wo wegen eines Neubaus die Zuleitung zum alten Haus verlegt werden mußt, so wird die Leitung vom Monteur ganz selbstverständlich abgedrückt und ein Prüfprotokoll bleibt bei mir. Schon allein aus Eigennutz wird der Installateur sein Arbeit mittels einer Druckprfüng für gut befinden wollen.
 
\" .....muss wieder einmal jemand in die Luft fliegen....\"
 
Was soll den bitte das heißen. Da wird die übliche Masche geritten: mach dem Kunden zuerst Angst und er unterschreibt dir dann liebendgerne einen Wartungsvertrag.
Nennen sie bitte ganz konkret Fälle, wo Flüssiggastanks jemandem um Ohren geflogen sind. Flüssiggastanks wohlgemerkt und keine manipulierten Erdgasleitungen. Also wo ist da was passiert und was wurde als Ursache festgestellt. Wenn jemand an seinen Gastank eine Zapfstelle hinbastelt, um sich seine Campinggasflasche zu füllen, dann kann es schon sein, dass es da Probleme geben könnte. Wir reden hier aber von seriösen Flüssiggasanlagen, dei vom Fachmann installiert wurden. Als bitte Fakten auf den Tisch und das ncht anonym.Sie haben doch sicherlich nichts zu verbergen?
 


Einen schönen Abend noch

H. Watzl

Offline Gasmann2x

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Angst belebt das Geschäft
« Antwort #1 am: 30. September 2005, 19:36:42 »
Hallo zusammen,

Stil hin, Stil her, aber so unrecht hat der Mensch gar nicht.

Es drehte sich immerhin um etliche hundert Tonnen, welche auch anderen Zwischenhändlern angeboten wurden, diese aber ablehnten, weil die schlechte Qualität (Verunreinigung!) explizit ausgewiesen war.

\"BUTTERMILCH-GAS\" hatte dann gekauft.
So klein war der damals auch nicht, er hatte 6 Tankwagen;
d.h., wenn er gute Preise machte, und das konnte er ja aufgrund des geringen Einstandspreises, dann konnte er also ca. 1000 to       (1.900.000 Liter) pro Monat unter die Leute bringen.
Wenn ich mich recht entsinne, sprach man seinerzeit von ca. 1000 Tanks, welche wieder abgepumpt werden mussten.

Interessanterweise weigerte sich Herr Buttermilch gegenüber der Gewerbeaufsicht, die Adressen der mit dieser Brühe gefüllten Tanks mitzuteilen - das zeugt ja von einem gewissen Schuldbewusstsein.
Nach einigen Tagen Erzwingungshaft änderte er dann seine Meinung und gab die Daten preis.

Mit dem Abpumpen der Behälter und dem Entsorgen des Gases wurden dann andere Unternehmen beauftragt.

Als es dann ums Bezahlen ging, meldete  B. Insolvenz an.

Die Geschäfte wurden dann unter dem Namen eines Verwandten gleichen Namens weitergeführt, allerdings im Nachbar- Bundesland, denn die Behörden in BW hatten ihn nach diesem Vorfall zu streng kontrolliert.

Jetzt zu sagen, alle freien Anbieter würden das Gas panschen, ist natürlich völliger Quatsch.

Genau so ein Quatsch ist es natürlich, so etwas kategorisch auszuschließen - schwarze Schafe kann es in jeder Branche geben.

Ihren Hinweis auf die \"Flüsiggasvertragsfirma\" halte ich eher für unwahrscheinlich.

Erstmal haben die \"Vertragsfirmen\" etwas mehr Marge, d.h., die haben so etwas eigentlich weniger nötig,
ausserdem sind in großen Firmen zu viele Mitwisser;
ausserdem kann es andere Gründe geben, zwei Tankwagen einzusetzen
Ich erinnere mich an einen Beitrag hier vor einigen(2?) Jahren (altes Forum), in dem der Schreiber Probleme mit seinem Druckregler schilderte, welche sein Gaslieferant erstmal nicht in den Griff bekam; nach einigen erfolglosen Versuchen tippte der Lieferant auf Feuchtigkeit im Gas und tauschte dieses dann aus - eben mit zwei Tankwagen. Damit war das Problem behoben. Und so etwas kann immer mal vorkommen.

Schönes Wochenende
« Letzte Änderung: 30. Januar 2020, 09:11:48 von DieAdmin »

Offline Watzl

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Angst belebt das Geschäft
« Antwort #2 am: 02. Oktober 2005, 12:53:13 »
Es ist schon sonderbar, dass diese eine Geschichte immer wieder auch noch nach Jahrenhervorgekramt wird, um damit gegen die freien Galieferanten Wetter zu machen. Einen anderen als diesen Fall gibt es offensichtlich nicht und daher immer wieder der Griff in diese Kiste. Im übrigen ist dieser Händler eben nicht vom Markt verschwunden. Das wäre den Vertragshändlern wohl das allerliebste gewesen.

Freie Händler bieten Gas zu fairen Preisen an und bieten auch Service, der nicht an einen Vertrags gekoppelt ist. Vertragshändler haben damit ein Problem. In zig Beispielen hier im Forum wird doch geschildert, wo die Preise der Vertragshändler liegen. Die Problematik, der einseitigen Übernahme der Kosten bei Vetragskündigung durch den Mieter und und und.....

Die \"Giftgasgeschichte\" ist nun schon viele Jahre her. Die Geschäftspraxis der Vertragshändler ist immer noch die gleiche. Darüber sollten wir uns unterhalten


H. Watzl

 

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