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Autor Thema: RWE und E.ON steuern Strompreise zentral  (Gelesen 3645 mal)

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Offline RR-E-ft

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RWE und E.ON steuern Strompreise zentral
« am: 11. November 2010, 14:55:27 »
RWE steuert Strompreise zentral

Zitat
Strompreisentwicklung

Beim Thema „Strompreis“ gibt es zurzeit zwei gegenläufige Tendenzen. Auf der einen Seite haben die vier Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland Mitte Oktober dieses Jahres angekündigt, dass die EEG-Umlage im Zuge
des forcierten Ausbaus der erneuerbaren Energien von 2,047 Cent je Kilowattstunde im Jahr 2010 auf 3,530 Cent im Jahr 2011 steigen wird. Demnach wird es ab Anfang nächsten Jahres zu einer zusätzlichen Belastung des Strompreises um knapp 1,5 Cent je Kilowattstunde kommen – zuzüglich Mehrwertsteuer also insgesamt knapp 1,8 Cent.

Dieser Mehrbelastung, die die Politik zu verantworten hat, stehen zwar günstigere Strombeschaffungskosten infolge gesunkener Börsenpreise gegenüber.

Unter dem Strich werden wir aber nicht an Anhebungen des Strompreises zum 1. Januar 2011 vorbei kommen. Allerdings wird die RWE Vertrieb AG die Mehrkosten durch die EEG-Umlage wegen der niedrigeren Beschaffungskosten nicht in vollem Umfang an die Kunden weiter geben. Denn der Wettbewerb und die gesunkenen Börsenpreise dämpfen den politisch zu verantwortenden Preisanstieg für den Endkunden! Dies zeigt, dass der Strommarkt funktioniert und dass die Kunden von diesem Wettbewerb noch stärker profitieren könnten, wenn es nicht politischen Gegenwind zum Beispiel in Form einer steigenden EEG-Umlage gäbe.

Unsere Regionalgesellschaften werden dazu in Kürze nähere Einzelheiten bekannt geben. Das jeweilige Ausmaß der Preiserhöhung wird sich dabei auch an den regional unterschiedlichen Marktbedingungen unserer Vertriebsgesellschaften orientieren.

Nicht ersichtlich, wie RWE darauf kommt, was unter dem Strich stehen soll.

Die Vorteile aus erheblich gesunkenen Großhandelspreisen für Strom werden wohl  nicht umfassend an die Kunden weitergegeben.

Die Großhandelspreise sind wohl stärker gesunken, als die EEG- Umlage steigt. Unterm Strich müsste wohl eigentlich eine Entlastung der Kunden übrig bleiben.


Zentralsteuerung auch bei E.ON

Offline userD0010

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RWE und E.ON steuern Strompreise zentral
« Antwort #1 am: 11. November 2010, 20:13:21 »
@RR-E-ft
Gab es für derartiges Verhalten nicht mal den Begriff der kartellartigen Preisabsprachen?

Offline RR-E-ft

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RWE und E.ON steuern Strompreise zentral
« Antwort #2 am: 11. November 2010, 23:00:54 »
Ob sich da wer was abgesprochen hat, ist nicht ersichtlich.
Es scheint sich um eine Art Gepflogenheit marktmächtiger Energiekonzerne zu handeln. Wurde wohl schon immer so gehandhabt.
EnBW verhält sich wohl nicht anders.

Die Konzerne jammern über sinkenden Strompreise an den Börsen und bei den Haushaltskunden kommt von den fast dramatisch gesunkenen Börsenpreisen kaum etwas an.
Steigen die Börsenpreise, erhöht man deshalb die Strompreise gegenüber Haushaltskunden in einer Art Wettbewerb, wer dabei am schnellsten ist.

Darin ist man sich auch beim Branchenverband BDEW einig.

Zitat
Die Strompreiserhöhungen am Jahresanfang sind vor allem auf die Entwicklung der Großhandelspreise an der Strombörse zurückzuführen. Denn viele Unternehmen beschaffen den Großteil des Stroms für Haushaltskunden ein bis zwei Jahre im Voraus\", erläuterte Hildegard Müller, Vorsitzende des BDEW. Damals habe das durchschnittliche Preisniveau an der Börse deutlich höher gelegen als in den vergangenen Monaten.

\"Eine Trendwende bei den Haushaltsstrompreisen könnte es ab Anfang nächsten Jahres geben. Denn die Entwicklung beim Strompreis ist keine Einbahnstraße\", sagte Müller. Wenn die Großhandelspreise für Strom an der Börse weiter auf dem derzeitigen Niveau blieben, könnte dies zu niedrigeren Beschaffungspreisen für die Stromvertriebsgesellschaften und damit zu niedrigeren Strompreisen für die Haushaltskunden führen.

So las man es 2009 im April 2009. Die Börsenpreise sanken weiter dramatisch.

Zur Einnerung: Entwicklung der Börsenpreise

Die dramatische Lage 2008 ff.

Offline userD0010

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RWE und E.ON steuern Strompreise zentral
« Antwort #3 am: 12. November 2010, 10:47:05 »
Und RWE kündigt für das Geschäftsjahr 2010 eine Gewinnsteigerung um etwa 10 Prozent bei etwa gleich hoher Umsatzsteigerung ah.
Wo ist denn da wohl die Differenz lt. Entwicklung der Börsenpreise zwischen 2009 und 2010 geblieben?

 

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