Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Solar-Konkurrent aus Fernost  (Gelesen 3787 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Netznutzer

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 1.524
  • Karma: +4/-4

Offline DieAdmin

  • Administrator
  • Forenmitglied
  • *****
  • Beiträge: 3.137
  • Karma: +9/-4
  • Geschlecht: Weiblich
Solar-Konkurrent aus Fernost
« Antwort #1 am: 08. November 2010, 13:58:52 »

Offline userD0010

  • Gelöschte User
  • Forenmitglied
  • Beiträge: 1.590
  • Karma: +6/-16
  • Geschlecht: Männlich
Solar-Konkurrent aus Fernost
« Antwort #2 am: 08. November 2010, 16:38:18 »
Bis mit dieser Methode jedem chinesischen Haushalt \"ein Licht aufgeht\" werden wohl noch viele viele Stromspargel in Chinas Himmel wachsen müssen und wenn das letzte Drittel versorgt ist, bedarf es des Ersatzes der ersten Drittel allemal.
Es bleibt nur zu hoffen, dass wir Europäer nicht auf die billigen Kopien aus Fernost hereinfallen.

Wie intelligent die chinesischen Entwicklungspläne sind, erkennt man doch daran, dass derzeit Diesel nicht erhältlich ist, weil man die Luftverschmutzung eindämmen will.

Offline Netznutzer

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 1.524
  • Karma: +4/-4
Solar-Konkurrent aus Fernost
« Antwort #3 am: 08. November 2010, 17:50:47 »
@ Terbeck

Zitat
Es bleibt nur zu hoffen, dass wir Europäer nicht auf die billigen Kopien aus Fernost hereinfallen.

Ying Li wird der Sargnagel für reichlich deutsche Solarmodulhersteller werden. Die Zeitungsmeldungen, wo Sie lesen können, die deutschen PV-Anlagen schauen auf Qualität und bevorzugen deutsche Module usw., alles Quatsch. Es werden Ying Li Module verbaut, weil diese trotz Zoll und EUSt. um längen billiger sind, als die heimischen. Selbst die heimischen Installateuer preisen diese Module als \"best Product\" an, weil sie mit diesen noch einigermassen Marge haben.

Gruß

NN

Offline userD0010

  • Gelöschte User
  • Forenmitglied
  • Beiträge: 1.590
  • Karma: +6/-16
  • Geschlecht: Männlich
Solar-Konkurrent aus Fernost
« Antwort #4 am: 08. November 2010, 18:08:37 »
Die Frage stellt sich dennoch, wer welche Garantie für diesen China-Deal übernimmt, wer diese Billig-Kopien dann ersetzen lassen kann und dafür nicht auch noch Abschreibemöglichkeiten in Anspruch nimmt.
Wenn die Chinesen etwas nicht zum Import zulassen, weil es ihre eigene Industrie schädigen könnte, gibt es hohe Import-Zölle oder andere \"Unwägbarkeiten\".
In dieser unserer Republik ist soetwas ja nicht denkbar, lieber lassen wir unsere mit dem Produkt beschäftigten Unternehmen vor die Wand fahren.

Und, letztendlich, die höhere Gewinnmarge der heimischen Installationsbetriebe kommt doch über den Umweg der Einspeisevergütung wieder beim Investor an.

Warum werden denn diese billigen Kopien aus Fernost mit Importzöllen belegt, die dann keinen Preisvorteil gegenüber der heimischen Industrie mehr bieten?

Offline PLUS

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 3.319
  • Karma: +6/-6
Solar-Konkurrent aus Fernost
« Antwort #5 am: 08. November 2010, 19:18:29 »
Zitat
Original von h.terbeck...
Und, letztendlich, die höhere Gewinnmarge der heimischen Installationsbetriebe kommt doch über den Umweg der Einspeisevergütung wieder beim Investor an.

Warum werden denn diese billigen Kopien aus Fernost mit Importzöllen belegt, die dann keinen Preisvorteil gegenüber der heimischen Industrie mehr bieten?
China war 2009 Exportweltmeister und Deutschland  Vize.

Bei uns brummt wieder die Wirtschaft, besser als sonst wo, dem Export sei Dank und da wird nach Protektion gerufen.  :(

@h.terbeck, da fehlt jedes Verständnis!

Warum die deutsche Solarwirtschaft nicht mehr konkurrenzfähig ist liegt auch mit an der extremen Subventionspolitik. Die Chinesen haben im Gegensatz davon auch profitiert, sich aber nicht auf den Subventionen ausgeruht. Sie liefern heute beste Qualität zu weit günstigeren Preisen. Daran ändert keine weitere EE-Solar-Umlage mehr etwas und das täuscht auch nicht darüber hinweg, dass die Stromerzeugung selbst mit den günstigeren chinesischen Modulen unwirtschaftlich bleibt. Daher weg mit dieser unsinnigen Subvention und der Spuck hat ein Ende! Was sich dann noch rechnet ist ok!

Warum es aus Verbrauchersicht gut sein soll, dass eine höhere Gewinnmarge über die Einspeisevergütung (\"wieder\")  beim Investor landet ist nicht nachvollziehbar.  Das kann nur ein Investor so formulieren.  ;)Das Geld stammt von den Verbrauchern und nicht vom Investor! Die Verbraucher zahlen die weit überhöhte Rendite und dazu noch diese unwirtschaftlichste aller Stormerzeugungen. Die Gier nach Rendite und die überzogene Förderung hat diesen deutschen Solarboom am 50. nördlichen Breitengrad (!) ausgelöst, von dem auch zunehmend die Chinesen profitieren. Nicht umsonst beträgt die Belastung aus der Umlage ab 1.1.11 für jede kWh-Strom 4,20 Cent für den Verbraucher.

Offline userD0010

  • Gelöschte User
  • Forenmitglied
  • Beiträge: 1.590
  • Karma: +6/-16
  • Geschlecht: Männlich
Solar-Konkurrent aus Fernost
« Antwort #6 am: 08. November 2010, 20:46:22 »
@PLUS
Bei uns brummt wieder die Wirtschaft, besser als sonst wo, dem Export sei Dank und da wird nach Protektion gerufen   .............      da fehlt jedes Verständnis!

Hoffentlich fehlt den Arbeitnehmern der nicht protegierten deutschen Hersteller auch jegliches Verständnis, wenn dank der Billigimporte ihr Arbeitsplatz weggefallen ist.

Ist übrigens aufgefallen, wie intelligent der Chinesische Markt sich vor nicht sonderlich erwünschten Importen schützt.
Wahrlich nicht mit der Bitte um Verständnis für deren eigenen Interessen, sondern ganz einfach mit Importrestriktionen, denen niemand zu widersprechen wagt, weil er in der Furcht lebt, in chinesische Ungnade zu fallen, die allerdings in den seltensten Fällen lange anhält.

Wir sind doch nicht Vize geworden, weil unsere Exportprodukte schlechter geworden sind sondern einfach der Tatsache geschuldet, dass China seine Währung und Umtauschkurse künstlich niedrig gehalten hat und u.a. auch nicht gerade nur gesunde und einwandfreie Produkte auf den Weltmarkt schwemmt, sondern auch mit Kopien und Billigprodukten Marktanteile erzielt, die deutsche Hersteller nicht zu bieten in der Lage sind bzw. sein wollenl.

Offline PLUS

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 3.319
  • Karma: +6/-6
Solar-Konkurrent aus Fernost
« Antwort #7 am: 08. November 2010, 21:03:22 »
Zitat
Original von h.terbeck
...Hoffentlich fehlt den Arbeitnehmern der nicht protegierten deutschen Hersteller auch jegliches Verständnis, wenn dank der Billigimporte ihr Arbeitsplatz weggefallen ist.
.....
Wir sind doch nicht Vize geworden, weil unsere Exportprodukte schlechter geworden sind sondern einfach der Tatsache geschuldet, dass China seine Währung und Umtauschkurse künstlich niedrig gehalten hat und u.a. auch nicht gerade nur gesunde und einwandfreie Produkte auf den Weltmarkt schwemmt, sondern auch mit Kopien und Billigprodukten Marktanteile erzielt, die deutsche Hersteller nicht zu bieten in der Lage sind bzw. sein wollenl.
@Sorry, da kann ich  nicht mehr folgen. @h.terbeck, ohne China gäbe es in mancher Branche weit weniger Dynamik und manchen deutschen Arbeitsplatz weniger: Export nach China- Spiegel

Das Arbeitsplatzargument ist bei den deutschen Solarmodulen noch unsinniger wie bei der deutschen Kohleförderung. Ich halte zwar wenig von solchen Fragen, aber wenn schon, was \"kostet\" denn ein subventionierter deutscher Solarzellen-Arbeitsplatz?

Schutzzölle sind Gift, besonders für Deutschland und deutsche Arbeitsplätze.
Was auf Dauer ohne Subvention wettbewerbsfähig ist, setzt sich durch. Auf die Wettbewerbsfähigkeit ist daher besonders zu achten. Nur preiswerte Qualität wird sich behaupten,  Protektion ist schädlich.

Offline userD0010

  • Gelöschte User
  • Forenmitglied
  • Beiträge: 1.590
  • Karma: +6/-16
  • Geschlecht: Männlich
Solar-Konkurrent aus Fernost
« Antwort #8 am: 08. November 2010, 21:15:19 »
\"Was auf Dauer ohne Subvention wettbewerbsfähig ist, setzt sich durch. Auf die Wettbewerbsfähigkeit ist daher besonders zu achten. Nur preiswerte Qualität wird sich behaupten, Protektion ist schädlich. \"

Wie wahr, wie wahr.
Und die Wettbewerbsfähigkeit Chinas ist unumstritten.

Dass diese Wettbewerbsfähigkeit aber nur durch die künstliche Wechselkurssteuerung beibehalten wird, dürfte hoffentlich unstreitig sein.
Dass daneben die staatsgelenkte Lohnpolitik ihren Beitrag zur \"Wettbewerbsfähigkeit\" leistet, ist ebenfalls bekannt.

Über Qualität zu streiten ist müßig. Man schaue nur auf das edle Spielzeug aus Fernost.

Protektion ist vielfach der Schutz der eigenen Märkte und dieser Schutz wird von China massiv ausgeübt und wenn das nicht funktioniert, stehen dem Chinesischen Staat ausreichend \"legale\" Möglichkeiten zur Verfügung, den eigenen Interessen Vortrieb zu geben.

Offline PLUS

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 3.319
  • Karma: +6/-6
Solar-Konkurrent aus Fernost
« Antwort #9 am: 08. November 2010, 21:33:44 »
Die Zahlen gelesen? Sie sprechen eine andere Sprache:

Deutschland hat 2009 nach China für 37 Milliarden € exportiert.
Zuwachs gegenüber dem Vorjahr 7 %. Nach Russland wurden für 21 Milliarden € exportiert, bei einem Rückgang von 36,6 %. Die Zahlen für dieses Jahr werden wir sehen.

... und es ist nicht gut, die Chinesen falsch einzuschätzen oder gar zu unterschätzen. Schrottspielzeug muss keiner kaufen. Es wird oft solange auf die Billigkonkurrenz geschimpft und nichts getan, bis die Konkurrenz billig und ebenso gut ist. Qualitätsstandards und die Bedingungen für Spielzeug gelten für alle und sie sind einzuhalten. Was nicht geeignet ist, kann nicht verkauft werden. Zur Protektion taugen Schadstoff- und andere Schutzbedingungen allerdings genau so wenig wie Schutzzölle.

Offline Netznutzer

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 1.524
  • Karma: +4/-4
Solar-Konkurrent aus Fernost
« Antwort #10 am: 08. November 2010, 22:03:37 »
Vergeßt nicht, dass wir gern jedes Jahr \"Entwicklungshilfe\" nach China exportieren, dem Exportweltmeister!

Gruß

NN

Offline PLUS

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 3.319
  • Karma: +6/-6
Solar-Konkurrent aus Fernost
« Antwort #11 am: 09. November 2010, 09:10:08 »
Zitat
Original von Netznutzer
Vergeßt nicht, dass wir gern jedes Jahr \"Entwicklungshilfe\" nach China exportieren, dem Exportweltmeister!
@Netznutzer, es ist eine  berechtigte Frage, warum Deutschland da noch Entwicklungshilfe bezahlt. Niebel wollte die ja schon gleich nach  seinem Amtsantritt streichen. Sie fließt immer noch.
Allerdings ist diese Entwicklungshilfe ein Klacks gegen den Profit, den China aus der deutschen Solarförderung zieht.

 

Bund der Energieverbraucher e.V. | Impressum & Datenschutz