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Autor Thema: E.ON ohne Plan  (Gelesen 3281 mal)

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Offline RR-E-ft

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E.ON ohne Plan
« am: 10. November 2010, 23:27:22 »
E.On sucht nach Strategie

Jahrelang machte man u.a. der Politik weis, die hohen Energiepreise seien wegen bevorstehender notwendiger Investitionen in Kraftwerkspark und Netze, also in die Energieinfrastruktur in Deutschland  notwendig.

Nun will man sich von allen Bereichen trennen, die nicht mehr den Renditezielen entsprechen, alles soll auf den Prüfstand. Somit will man bereits  in den nächsten drei Jahren (bis Ende 2013) 15 Mrd. EUR Veräußerungserlöse erzielen und diese vorrangig in der weiten Welt investieren. China, Brasilien, Indien....

Das Kapital, welches man vorgeblich regional fest verwurzelt aufgesogen hat, wird nun ins Ausland transferiert, so wie bisher schon mit mäßigem Erfolg etwa in Russlands Weiten oder nach Südeuropa und in die Türkei.

Beim Netzausbau stehen jetzt hohe Investitionen ins Haus, also wird man sich wohl von den Netzen trennen. Die Strategie, die bundesweit gesteuerten Regionalversorger gegen den bundesweit gesteuerten, konzerneigenen Discounter E-wie-einfach antreten zu lassen, scheint wenig sinnvoll. Die Regionalversorger selbst sind im Endkundengeschäft wohl nicht mehr ganz so profitabel und könnten deshalb sehr schnell auf der Verkaufsliste landen...  

Gegakkert werden soll aber erst später.

Durch die weitere Konzentration sämtlicher Kompetenzen werden diese den Regionalgesellschaften fehlen, wenn man sie auf den Markt wirft. Die Ruhrgas- Leute sind heute schon entsetzt, was man planlos aus ihrem einst stolzen Laden gemacht hat. Am neuen Firmensitz soll der Schriftzug Ruhrgas schon nicht mehr auftauchen.

\"Die volle und gesamte Wahrheit aus den Händen des Vorstands der E.ON AG\" (Dr. Guido Knott)

Interessant zur Preispolitik \"Fragen und Antworten\" ab 0:27

Es gilt das gesprochene Wort.

Offline Cremer

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E.ON ohne Plan
« Antwort #1 am: 11. November 2010, 09:02:58 »
Steigerung in Deutschland des EBITA um 9% auf über 8 Milliarden Euro !!!!

Steigerung des EBITA auf den asiatischen Märkten von 5% auf 25% !!!!!!

das sagt schon alles. X(
MFG
Gerd Cremer
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Offline RR-E-ft

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E.ON ohne Plan
« Antwort #2 am: 11. November 2010, 12:57:02 »
Aus der Aufzeichnung der Pressekonferenz dort im Teil \"Fragen und Antworten\" ab 0:27 gibt der Vorstandsvorsitzende zu erkennen, dass die Münchener E.ON Vertrieb Deutschland GmbH (welche die Preise der Regionalversorger festlegt)  seines Wissens die Preise kostenunabhängig bildet.

Das bedeutet wohl, dass insbesondere die betroffenen grundversorgten Kunden  etwa wegen stark rückläufiger Großhandelspreise für Strom keine Preissenkung erwarten dürfen. (Eine solche hatte Vorgänger Bernotat noch in Aussicht gestellt. Teyssen bezichnete dies als Fehler der Vergangenheit.).

Bernotat gegenüber BILD

Zitat
BILD: Herr Bernotat, wegen der Wirtschaftskrise ist der Gaspreis deutlich gesunken. Wann sinkt endlich auch der Strompreis?

Bernotat: Die Großhandelspreise an der Strombörse sind in den letzten Monaten gesunken. Das kommt bei den Verbrauchern aber nicht sofort an. Die meisten Stromanbieter decken sich nämlich ein bis anderthalb Jahre im voraus ein. Das heißt, sie kaufen jetzt den deutlich günstigeren Strom für die Jahre 2010 und 2011.

BILD: Also wird Strom nächstes Jahr billiger!

Bernotat: Wenn es nur nach den Börsenpreisen ginge, ja. Allerdings erzeugen wir immer mehr grünen Strom in Deutschland. Dadurch steigt die Vergütung für die Erneuerbaren Energien allein in diesem Jahr um etwa 1 Milliarde Euro auf insgesamt 10 Milliarden Euro. Diese Kosten werden per Gesetz auf die Verbraucher umgelegt. Was unter dem Strich dabei herauskommt, lässt sich heute noch nicht sagen.


Die Vorteile aus erheblich gesunkenen Großhandelspreisen für Strom müssen an die Kunden weitergegeben werden.

Sonst  werden - entgegen gesetzlicher Verpflichtung - nicht alle preisbildenden Kostenfaktoren bei der Preisbildung berücksichtigt (BGH VIII ZR 138/07 Rn. 39, VIII ZR 81/08 Rn. 18].

Werden gesunkene Kosten nicht über Preisanpassungen an die Kunden weitergegeben, erhöht sich zwingend der Gewinnateil an den Preisen, erhöhen sich mithin die Margen für die Konzerngesellschaften. Eben davon berichtet ja auch der Konzern.

Der Vorstandsvorsitzende wollte süffisant angemerkt haben, dass E.ON die eigenen Kunden nicht als Kapitalsammelstelle  sehe.
Das Gegenteil wird wohl zutreffend sein.

E.ON zieht es in die Welt hinaus

Werden die Auslandsaktivitäten gesteigert und mit ihnen die außereuropäischen Umsätze und sind diese zudem profitabel, steigt freilich der aus diesem Geschäft stammende Anteil am Überschuss.
Wo diese Aktivitäten heute noch etwa 5 Prozent zum Ergebnis beitragen, sollen es künftig 25 Prozent sein.

Um in Wachstumsmärkte in der weiten Welt zu investieren, will man innerhalb von drei Jahren Veräüßerungserlöse in Höhe von 15 Mrd. EUR dadurch erzielen, dass man sich von nicht so profitablen Bereichen trennt.

Wo heute noch rote Gebiete auf der Karte sind, müssen morgen keine roten Gebiete (etwa E.ON - Stammgebiete auf der Deutschlandkarte) mehr sein.
Alles steht auf dem Prüfstand. Fokussieren will man sich etwa auf die Stromerzeugung.

 

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