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Wie die Bundesregierung die erneuerbaren Energien behindert

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PLUS:
Man muss nur aktuell Zeitung lesen, da werden die Fakten genannt:

Auch wegen deutlich mehr Solaranlagen sind die Strompreise für Haushaltskunden im ersten Halbjahr um 2,1 Prozent gestiegen.

... und die \"Experten\" sind doch wie erwartet schon längst wieder am (Zurück-)Rudern. Die Abweichungen von den Prognosen und Hochrechnungen gehen schon lange nicht mehr auf die berühmte Kuhhaut. Diese deutsche unkalkulierbare deckellose PV-Extremförderung ist das eigentliche Chaos der Energiepolitik und das führt ohne radikalen Kurswechsel in die Katastrophe. Wenn die nicht mehr ganz neue Bundesregierung etwas versäumt hat, dann hier.


--- Zitat ---Erster Ausblick auf 2011  

Wie hoch die EEG-Umlage im Jahr 2011 liegt, werden die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) bis zum 15.  Oktober 2010 veröffentlichen. Schon jetzt kursieren Abschätzungen, die einen weiteren, drastischen Anstieg erwarten lassen.    Grund hierfür ist zum Einen, dass die für 2010 berechnete Umlage mit 2,05 Ct/kWh nach bisheriger Einschätzung deutlich zu niedrig kalkuliert wurde. So hatten die ÜNB für 2009/2010 nur einen PV-Zubau von jeweils 2.200 MW erwartet. Die tatsächliche Entwicklung liegt jedoch schon im Jahr 2009 deutlich höher(3.800 MW); für den Zubau 2010 liegen Schätzungen zwischen 5.700 und 9.000 MW. Daneben übertrifft insbesondere die seit der EEG-Novelle 2009 höher vergütete Stromerzeugung aus kleinen Biogasanlagen deutlich die bisherigen Erwartungen, was die EEG-Differenzkosten ebenso erhöht. Außerdem führen niedrigere Stromgroßhandelspreise als ursprünglich unterstellt dazu, dass auch die Verkaufserlöse für deStrom unter den ursprünglichen Erwartungen der ÜNB liegen.   Hierdurch wird im Jahr 2011 eine Nachzahlung das Jahr 2010 erforderlich, die nach vorläufigen Abschätzungen bis zu 0,5 Ct/kWh betragen könnten. Dies erhöht die reguläre Umlage für 2011, deren Höhe derzeit allerdings noch kaum verlässlich abgeschätzt werden kann, zusätzlich.
....

--- Ende Zitat ---

Quelle: BM Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

Konkrete Berechnung liegen in der Zwischenzeit vor und die zeigen für die Verbraucher für 2011 eine weiter zunehmende und preistreibende EEG-Umlage ohne erkennbaren Nutzen für Verbraucher, Klima oder Umwelt.

superhaase:
@PLUS:

Diese Fakten und die steigende EEG-Umlage bestreitet doch gar niemand.
Die Überförderung wurde auch von mir nie bestritten.

Was Sie in Ihrem letzten Beitrag aufgeführt haben, sind alles Folgen der verspäteten Reaktion der Politik auf die massiven Preissenkungen bei der PV-Branche.

Wären die PV-Einspeisevergütungen nicht erst im Juli 2010 gesenkt worden, sondern schon zum 1.1.2009, mit einer Degressionsregel wie jetzt gültig, hätte es diesen übertriebenen Boom nicht gegeben.
Das wäre ,möglich gewesen, es gab genügend Hinweise - auch aus Teilen der Solarbranche.

Darüber darf man sich aufregen.
Nur hilft es jetzt nicht mehr.
Man kann die Zeit nicht zurückdrehen.

Ein Argument für eine Abschaffung der PV-Förderung ist das nicht.
Eine erneute Überförderung ist nach den jetzigen Regeln praktisch ausgeschlossen.

Es würde auch kaum etwas ändern, wenn man einen sofortigen Stopp der EEG-Förderung beschließen würde. Die EEG-Umlage würde nächstes Jahr trotzdem steigen wie jetzt vorausgesagt. Im Gegenteil wäre es dann noch schlimmer, weil das ganze Geld zum Fenster rausgeworfen worden wäre, wenn die PV-Industrie kurz vor dem Durchbruch wieder eingestampft werden würde, wenn die Förderung schlagartig wegfällt. Dann hätte der Verbraucher Milliarden investiert und könnte dafür in Zukunft keinen Nutzen ernten.
Unsinnigeres als einen sofortigen Stopp der PV-Förderung kann man also gar nicht fordern.

Ihre Behauptung, die EEG-Förderung hätte keinen Nutzen für Verbraucher Klima und Umwelt, ist idiotisch, um es mal deutlich zu sagen.
Auch das ist ein Märchen von Ihnen, das Sie ständig wiederholen.
Sie sind ein Märchenerzähler, nomos.

ciao,
sh

egn:
Die EEG-Umlage steigt doch wegen der höheren Differenzkosten. Die Differenzkosten sind weit geringer durch die höheren EEG-Kosten bedingt, als durch die sinkenden Preise an der EEX, da sich die EEG-Kosten auf 4 Mal soviel konventionellem Strom verteilt. Und die sinkenden Preise an der EEX werden auch maßgeblich durch die die steigende Einspeisung von EEG-Strom verursacht. Der EEG-Strom muss jetzt über die Börse verkauft werden. Nicht umsonst entstehen Situationen wo der Strom gar nichts mehr kostet.

Daraus folgt, dass man als Grundlage für die Beurteilung ob EEG-Strom die Rechnung der Verbraucher verteuert nicht alleine die Differenzkosten heranziehen kann. Tatsächlich muss man die Summe aus Börsenpreis des Stroms und Differenzkosten betrachten. Und hier stellt sich heraus, dass sich hier praktisch nichts geändert hat, die Kosten seit dem Höchststand an der Börse in 2008 sogar eher gesunken sind.

superhaase:
Ja, hier kommt auch der Merit-Order-Effekt zum Tragen.

Man darf nicht einfach die EEG-Vergütungen zusammenzählen und das als zusätzliche Kosten für den Verbraucher darstellen.
Diese Rechnung ist falsch.

Nicht umsonst beschwerden sich ja die Stromkonzerne, dass ihnen die PV vermehrt die lukrativen Mittags-Spitzenpreise kaputt macht (= preissenkend wirkt und Marktanteile wegnimmt).

Das ist auch der Grund dafür, dass der BDEW und andere Propagandavereine der Stromkonzerne so massiv gegen die EE und insbesondere die PV mobil machen.

ciao,
sh

egn:
Gestern wurden um die Mittagszeit wieder etwa 8 GW Leistung eingespeist. Insgesamt waren es gestern mehr als 50 GWh die den Konzernen durch PV verloren gingen. Nächstes Jahr sind es an einem typischen Sonnentag schon bestimmt das Doppelte. Bei 70 % Marktanteil verursacht eine durchschnittliche Senkung des Preises um 10 €/MWh geringere Einnahmen von mehr als 4 Mrd €/a. Hinzu kommen noch die Verluste an Marktanteilen.

Dass da den Konzernen langsam der A**** auf Grundeis geht ist logisch.

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