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GASAG erhöht zum 01.10.05 um 0,5 ct/kwh
msw:
[ 7-U-140-04 15-02-2005 ; 20-O-450-04 14-06-2005 ab Seite 2 dieses Threads]
Steigende Nachfrage nach Energie hält an – Preise weiter auf hohem Niveau - Preisanpassung zum 1. Oktober 2005 um 0,50 Cent/kWh - GASAG erneuert Fixpreisangebot
Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsförderung (ZEW), Mannheim, erwartet in seinem jüngsten Energiebarometer mittelfristig ein hohes Energiepreisniveau. Rohöl, Benzin und Heizöl erreichen seit 2004 Spitzenpreise, sie sind um mehr als 50 Prozent gegenüber Juni 2004 gestiegen.
Hauptursache für die steigenden Preise ist der weltweit rasant zunehmende Primärenergiebedarf, wobei insbesondere Länder wie Indien und China für das Wachstum verantwortlich zeichnen. Der globale Wettbewerb um Energie wird sich weiter verschärfen. Denn die Schwellenländer sind noch weit von den Bedarfsmengen in Westeuropa oder den USA entfernt. Auch der Einfluss von politischen Instabilitäten und Naturkatastrophen wirkt sich unmittelbar auf den Weltenergiemärkten aus.
Aufgrund der großen Nachfrage und der Tatsache, dass Deutschland bei
Energie weitgehend importabhängig ist, ist die Bundesrepublik vom weltweiten Wettbewerb in besonderem Maße betroffen. Das spiegelt sich auch in den deutschen Importpreisen für Erdgas wider. Der Importpreis für Erdgas ist seit Juni 2004 um mehr als 30 Prozent gestiegen. Er ist heute auf dem höchsten Stand seit 14 Jahren. Auch in vielen anderen europäischen Ländern, wie z. B. in Großbritannien, stiegen seit 2004 die Erdgaspreise um mehr als 50 Prozent, wobei dort monatliche Ausschläge bis zu 105 Prozent registriert wurden.
Trotz umfangreicher interner Kostensenkungsprogramme, wettbewerbsorientierter Einkaufspolitik und dem Einsatz des Berliner Erdgasspeichers erfordern die steigenden Gasbezugskosten, die die GASAG an ihre Vorlieferanten zahlen muss, eine teilweise Weitergabe dieser Kosten an ihre Kunden.
Deshalb wird das Unternehmen zum 1. Oktober 2005 eine Erhöhung des Tarifs und der veröffentlichten Sondergaspreise um 0,50 Cent/kWh (ohne MwSt.) vornehmen. Ein Durchschnittshaushalt verbraucht pro Jahr rund 20.000 kWh. Die monatliche Mehrbelastung beträgt nach der Preisanpassung für diesen Fall ca.10 Euro.
Die GASAG-Kunden haben die Möglichkeit ihren Zählerstand zum 30.09.2005 dem Unternehmen entweder schriftlich und neuerdings auch im Internet (www.service.gasag.de) oder telefonisch unter 0180 1 427242 mitzuteilen.
Außerdem wird die GASAG ihr Fixpreisangebot an ihre Berliner Kunden erneuern. Seit 2001 haben die Kunden in Berlin die Möglichkeit für ein Jahr einen Fixpreis zu wählen, der unabhängig von möglichen Preisbewegungen konstant bleibt. Der neue Fixpreis liegt 0,1 Cent/kWh über dem Normalpreis und bietet den GASAG-Kunden für ein Jahr Planungssicherheit.
Die Erdgaspreise der GASAG gehören heute zu den günstigen in Deutschland. Das haben unabhängige Untersuchungen z.B. der Stiftung Warentest und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erst kürzlich wieder bestätigt. Die bisherige Praxis der Preisgestaltung hat in Berlin dazu geführt, dass sich die Erdgaspreise heute in etwa auf dem Niveau des Jahres 2000 befinden.
Der Erdgaspreis für Haushalte ist jedoch erheblich durch Steuern und Abgaben belastet. Nahezu 30 Prozent des Erdgaspreises gehen als Steuern oder Abgaben an den Staat. Dazu gehört die Erdgassteuer (Mineralöl- und Ökosteuer), Konzessionsabgaben an die Kommunen sowie die Mehrwertsteuer. Bei einem Verbrauch von 20.000 kWh sind das über 300 Euro im Jahr.
Angesichts weltweit steigender Energiepreise ist die Aufklärung über einen sparsamen und effizienten Energieeinsatz von besonderer Bedeutung. Zusätzlich zur ständigen Energieberatung in ihrem Kundenzentrum in der Friedrichstrasse hat die GASAG dort unter der Schirmherrschaft der Senatorin für Verbraucherschutz, Heidi Knake-Werner und gemeinsam mit vielen Partnern, im August 2005 eine Energiesparwoche organisiert.
Die Besucher können sich im GASAG-Kundenzentrum an sechs Tagen in der Woche umfassend über Möglichkeiten des Energiesparens und des Einsatzes moderner Energietechnik informieren. Es ist z.B. viel zu wenig bekannt, dass schon durch geringfügige Veränderungen im Verbraucherverhalten große Einsparerfolge erzielt werden können. So reduziert beispielsweise eine Absenkung der Raumtemperatur um nur 1° C den Wärmebedarf um 6%. Auch in den noch weit verbreiteten alten Heizkesseln stecken erhebliche Einsparpotenziale, wie die von GASAG und dem Land Berlin Anfang des Jahres durchgeführte Aktion „Kessel-Casting“ gezeigt hat. Die Heizung in Verbindung mit der Warmwasserbereitung ist mit ca. 90 % der mit Abstand größte Energieverbraucher im Haus. Mit dem Austausch alter Anlagen durch eine moderne Erdgasheizung mit Brennwerttechnik kann die Heizkostenrechnung um über 30% gesenkt werden.
Trotz der verständlichen Diskussion über steigende Energiepreise bleibt Erdgas eine Erfolgsgeschichte: 47 Prozent der deutschen Wohnungen werden mit Erdgas beheizt. Tendenz steigend. 75 Prozent der zum Bau genehmigten neuen Wohnungen erhalten eine Erdgasheizung. Auch im Verkehrsbereich sind Erdgasfahrzeuge auf dem Vormarsch. Allein in Berlin erhöhte sich der Fahrzeugbestand 2004 um 68 Prozent. Bundesweit sind rund 30 000 Erdgasfahrzeuge unterwegs. Das Tankstellennetz wird permanent erweitert. Über 600 Zapfsäulen stehen zur Verfügung. Bis 2007 werden es über 1000 Tankstellen sein.
Wir sind für Sie da.
24-h-Hotline: 0180 1 427242 (zum Ortstarif aus dem Festnetz der Deutschen Telekom)
Alle Services im Internet: www.gasag.de, Fragen per E-Mail unter service@gasag.de.
msw:
mein derzeiger Tarif Vario kostet 4,2 ct/kwh - eine Erhöhung um 0,5 ct/kwh (netto natürlich, also plus 16 Mwst sind es dann schon +0,58 ct/kwh) das sind mal schlapp über 10 %.
Weiss jemand ob die Verbraucherzentrale Berlin da ähnliches anstrebt, wie die Verbraucherzentrale in Hamburg heute gegen Eon-Hanse?
Grüsse aus Berlin. msw
Monaco:
\"Trotz umfangreicher interner Kostensenkungsprogramme, wettbewerbsorientierter Einkaufspolitik und dem Einsatz des Berliner Erdgasspeichers erfordern die steigenden Gasbezugskosten, die die GASAG an ihre Vorlieferanten zahlen muss, eine teilweise Weitergabe dieser Kosten an ihre Kunden\".
Wenn man die gestiegenen Preise nur teilweise weitergeben möchte, wird die GASAG früher oder später Konkurs anmelden müssen. Schließlich arbeitet man nicht mehr kostendeckend. Es sein denn, die bisherigen Preise waren zu hoch angesetzt ...
Monaco
RR-E-ft:
Bevor ein Gasversorger Konkurs anmeldet, würden wir wohl erst einmal von Gewinnwarnungen hören..... Unwahrscheinlich.
Die Berliner VZ soll den Berlinern immer noch ernsthaft empfehlen, unter Vorbehalt zu zahlen. Irgendwer scheint da die Zeichen der Zeit (noch) nicht erkannt zu haben.
Gerade in Berlin haben doch besonders viele Haushalte Erdgas.
Aber Icke lässt sich doch nicht uff´n Arm nehmen von die Gaser, wa.
Nach umfangreichen Rechnungskürzungen dürfte auch der dortige Gasversorger ein Bild abgeben, wie Bolle uff´m Milchwagen.
Knorke.
Viellicht geht mal jemand hin, und weckt die VZ Berlin auf.
Die sollen sich mit Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen, und Mecklenburg-Vorpommern in Verbindung setzen.
Da ist man viel weiter.
Ansonsten haben Sie hier mit Graf Koks einen Berliner Rechtsanwalt im Forum.
Freundliche Grüße
aus Jena
Thomas Fricke
Rechtsanwalt
Graf Koks:
Lieber Herr Fricke, bitte vergreifen Sie sich nicht an unserem Dialekt ...
Es ist i.Ü. jemand aufgewacht:
Verbraucherzentrale prüft Klage gegen die GASAG
Die Verbraucherzentrale Berlin begrüßt die Entscheidung des Hamburger Landgerichts, wonach Eon Hanse seine Gaspreis-Kalkulation offen legen muss. Erfreulich ist auch, dass das Gericht der Ölpreisbindung die rote Karte gezeigt hat.
Das Hamburger Beispiel hat die Verbraucherzentrale Berlin ermutigt, ebenfalls eine gemeinsame Prozessführung gegen die GASAG-Preiserhöhungen zu prüfen.
Schon jetzt können alle betroffenen GASAG-Kunden, die sich einer Rechtsgemeinschaft unter der Koordinierung und Unterstützung der Verbraucherzentrale anschließen wollen, Ihre Unterlagen (Rechnung, Preiserhöhungsankündigung, etc.) der Verbraucherzentrale einreichen. Eine solche Rechtsgemeinschaft hat den Vorteil, dass das Prozesskostenrisiko gemindert werden kann.
Entgegen den Vorschriften in § 1 des am 13. Juli 2005 in Kraft getretenen Energiewirt-schaftsgesetzes sind die Erdgaspreise der GASAG weder preisgünstig noch verbraucherfreundlich und sind schon gar nicht „billig“ nach § 315 Abs. 3 des Bürgerlichen Gesetzbuches.
Es wird erwartet, dass die Prüfung der Erfolgsaussichten bis Ende September abgeschlossen ist, damit die Teilnehmer umgehend benachrichtigt werden können.
Die Anschrift der Verbraucherzentrale Berlin e. V. lautet: Bayreuther Str. 40, 10787 Berlin
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