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Autor Thema: Stromnetz der Bahn soll Windenergie durchleiten  (Gelesen 2745 mal)

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Offline Netznutzer

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Stromnetz der Bahn soll Windenergie durchleiten
« am: 02. Oktober 2010, 17:51:46 »
http://www.welt.de/wirtschaft/article10027003/Stromnetz-der-Bahn-soll-Windenergie-durchleiten.html

Soviel zur Akzeptanz neuer Hochspannungsleitungen. Auch wenn Ökostrom durchfliesst, werden sie nicht gemocht. Ist eben genauso, wie ein Windrad an der Grenze zu meinem Garten.

Wenn man auf der einen Seite die Netzbetreiber als Preistreiber und Geldgeile bezeichnet, dann darf man sich auf der anderen Seite nicht wundern, wenn eben nicht das teure Erdkabel als Transportmittel gewählt wird, sondern die preiswertere Freileitung, die aber keiner mag.

Es bleibt dabei, Wasch mir den Rücken aber mach mich nicht nass, geht nicht. Entweder oder, mdass sind die Alternativen.

Die Bahntrassen führen zum Glück nicht durch Wohngebiete, wo sich ebenfalls Anwohner an noch höheren Leitungsmasten gestört fühlen könnten.

Gruß

NN

Offline superhaase

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Stromnetz der Bahn soll Windenergie durchleiten
« Antwort #1 am: 02. Oktober 2010, 22:01:04 »
Es wäre schon viel geholfen, wenn die Atomkraftwerke wie früher vereinbart vom Netz gehen würden.

Was sagen denn Sie als Netzbetreiber dazu, dass in Studien behauptet wird, dass sehr viele Netzausbaupläne überflüssig wären, wenn man die Atom- und Kohlekraftwerke bei ausreichend Wind auch wirklich abschalten würde?

Es heißt ja an einigen Stellen in der Fachwelt, dass die vorhandenen Netzkapazitäten für den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien weitgehend (meiner Meinung nach sicher nicht völlig, vor allem nicht zur Anbindung von Offshore Windparks) ausreichen würden, wenn Atomstrom und Kohlestrom nicht die Netze verstopfen würde.

Ist auf diesen Vorwurf von Seiten der Stromkonzerne schon mal sachlich dagegen argumentiert worden?

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline Cremer

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Stromnetz der Bahn soll Windenergie durchleiten
« Antwort #2 am: 02. Oktober 2010, 23:11:19 »
Das mit dem Durchleiten ist ein Schmarren.

Die Freileitunghochspannungstrassen der Deutschen Bahn sin anders ausgerichtet als die üblichen Hochspannungsleitungen.

Erstens hat die Bahn im Hochspannungsnetz nur Zwei Phasen, nämlich +55 KV, -55 KV, also keine drei Phasen. erkennbar ist dies immer an nur 4 Freileitungen statt 6

Zweitens sind es nur 16 2/3 Hertz statt 50 Hz.

Drittens sind damit die Abmessungen der Strommaste anders und kleiner. Damit lassen sich keine zusätzlichen Freileitungen drauflegen.
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

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Offline Gridpem

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Stromnetz der Bahn soll Windenergie durchleiten
« Antwort #3 am: 03. Oktober 2010, 10:57:15 »
@ Cremer,

Warum soll das langfristig nicht gehen. In anderen Ländern geht so etwas auch. Da werden auch verschiedene Systeme auf den gleichen Masten geführt.

Die bestehenden Netze sind dafür sicherlich nicht geeignet, aber beim Neubau von Trassen sind soche Überlegungen bestimmt nicht verkehrt.

Das Nutzen der Trassen der Bahn zum Errichten von zusätzlichen Leitungen der Energieversorger ist auch gar nicht so abwegig. Die meiste Zeit bei der Planung geht ja für die Trassengehmigungen drauf. Da sollte bestimmt was machbar sein.

Man muss im Netzausbau neue Wege gehen, wenn die Energiemengen aller geplanten Offshor-Anlagen bis in den Süden geleitet werden müssen.

Gruß aus Meck-Pomm

Offline Netznutzer

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Stromnetz der Bahn soll Windenergie durchleiten
« Antwort #4 am: 03. Oktober 2010, 16:44:01 »
Wird die Bahn dann zum 5. Übertragungsnetzbetreiber, inkl. Bereitstellung von Regelenergie?, oder verpachtet sie einfach Ihre Masten und diese Pachtkosten kommen dann zusätzlich zum Hoch/Höchstspannungsentgelt hinzu. Wer ist zuständig, wenn ein Mast knickt? Schaltet die Bahn ihr Netz ab, wenn das aufgesetzte Hochspannungsnetz gewartet wird, ebenso umgekehrt?

Gruß

NN

 

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