Versorger verrechnet Guthaben ohne Mitteilung

[angeljustus]

Ist doch schön, dass uns jemand mit dieser Lachnummer aus dem Sommerloch heraushilft.  

[bolli]

Original von nachtspeicher99

Ich hatte etwa 1800 EUR gezahlt, die EWE aber nur 1400 EUR als gezahlter Abschlag ausgewiesen und den Fehlbetrag nicht erklärt.

Die Jahresrechnung betrug aber etwa 1150 EUR, so dass ein Guthaben von etwa 250 EUR ausgewiesen wurde.

Ich frage mich nur, wie man, wenn man so penibel genau ist, von satten 650,- EUR für ein Jahr haben kann, wo doch allenthalben hier steht, dass man als Widerständler seinen Verbrauch permanent im Auge behalten soll und ggf. die Abschläge laufend anpassen, soll, so dass möglichst keine Überzahlungen enststehen.

Da scheint mir auch noch ein gewisser Lernbedarf vorhanden.  

[nachtspeicher99]

Hallo Bolli,

ich kann nicht erst hergehen, dem Versorger einen von mir neu berechneten Abschlag präsentieren, diesen dann auch zunächst zahlen, mir dann einen Pelletofen kaufen und dann während des laufenden Abrechnungsjahres einen nochmals verminderten Abschlag zahlen. Schließlich war mir ja nicht genau klar, wie hoch die Einsparung beim Pelletheizen ist / sein wird.

Hätte ich den Pelletofen nicht eingesetzt, wäre die genannte Differenz auch nicht entstanden, alles klar?

Somit hatte ich mit einem Restrisiko gerechnet, aber wo ist das Problem? Ich zahle jetzt keine Abschläge mehr und hole mir das Geld so zurück.

Außerdem habe ich dem Versorger das von mir berechnete Guthaben über meinen Anwalt mitteilen lassen und die Aufrechnung angekündigt, fertig. Den Rest wird man sehen...

Gruß

[RR-E-ft]

Den Zähler hätte man mindestens monatlich ablesen können, um zu sehen, ob die laufenden Abschläge zu Überzahlungen führen.

Nun muss man vor allem sehen, ob nicht etwa mit einbezogenen AGB ein Aufrechnungsverbot zugunsten des Versorgers vertraglich vereinbart ist.

Wenn man entgegen vertraglicher Abrede, die eine Aufrechnung ausschließt, aufrechnet, dann geht vielleicht jemand zur Polizei und erstattet deshalb Anzeige und erntet dafür ein Kopfschütteln.

[nachtspeicher99]

Hallo,

mein Anwalt verweist in seinem Anschreiben auf § 273 BGB (Zurückbehaltungsrecht)......

Schließlich hätte die EWE die Abschläge der letzten 12 Monate nicht mit Forderungen aus der Vergangenheit verrechnen dürfen, weil ein Widerspruch gegen die Preiserhöhung vorlag. In diesem Widerspruch wird explizit auf das Verrechnungsverbot hingewiesen. Der Versorger ging sogar noch einen Schritt weiter:

Er verrechnet ausgewiesenes Restguthaben mit noch älteren Rückständen, ohne einen Hinweis in der aktuellen Rechnung! Die Rechnung entspricht somit nicht der Realität und weist für einen bestimmten Zeitraum gebundene Zahlungen gar nicht erst auf!

Der betreffende Monat, für den die Abschlagszahlung bestimmt war, ist im Verwendungszweck von mir genau genannt.

Auch die EWE hat in Ihren AGB´s die Aufrechnung in bestimmten Fällen ausgeschlossen. Ob das hier so ein Fall wird, müssen dann die Gerichte entscheiden. Vielleicht entscheidet sich dann auch die Sache insgesamt?

Zur Polizei wird deswegen wohl keiner laufen.

Noch mal zu meiner Abrechnung:

Die Anzeige war ja nur fällig, da die EWE mir definitiv ein Guthaben ausgewiesen hat und mich sogar bat, ihr die Bankverbindung zwecks Erstattung des Betrages mitzuteilen.

Sicherlich werden, wenn es überhaupt dazu kommt, die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen hoffentlich zur Klärung der Rechnung beitragen.

Wir (ich) warten jetzt einfach mal ab. Ich betrachte den Vorgang jedenfalls nicht als Lachnummer. Vielmehr wünschte ich mir, dass mehr Kunden der EWE in die gleiche Kerbe schlagen würden, aber der echte Ostfriese ist leidensfähig und genügsam, da sehe ich ein Problem!

Die Oma mit ihrem Nachtspeicherofen zahlt, bis die Rente futsch ist, dann gibt es eine Strickjacke vom Sohn zum Geburtstag und die Birne ist geschält.

Gruß