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Autor Thema: Spiegel: Künast fordert Entkopplung vom Ölpreis  (Gelesen 3837 mal)

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Offline Menace

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Spiegel: Künast fordert Entkopplung vom Ölpreis
« am: 08. September 2005, 11:27:25 »
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,373465,00.html

Kann das Stadtwerk wirklich nichts für hohe Einkaufspreise? Wie soll man als Verbraucher der von den SW verklagt wird denn vor Gericht siegen, wenn die tatsächlich selbst überhöhte Preise bezahlen müssen? Müsste man dann nicht schlechte Unternehmensführung beklagen?

Offline RR-E-ft

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Spiegel: Künast fordert Entkopplung vom Ölpreis
« Antwort #1 am: 08. September 2005, 11:49:41 »
@Menace

Auch Stadtwerke sind nicht wehrlos:

Preisaufsichtsbehörde


Dies gilt ebenso bei den Strompreisen:

Sie haben aber einfach noch nicht begonnen, sich zur Wehr zu setzen.

Der VIK e.V. (Großkunden) hat eine Kartellbeschwerde an das BKartA gerichtet.

Das hätten die Stadtwerke auch schon längst tun können.

Zumeist gehören die Stadtwerke aber selbst zum Lobbyverband VDEW, der die Oligopolinteressen stützt.

An vielen Stadtwerken ist das Oligopol über verschiedene Beteiligungen beteiligt.

So ist allein die E.ON Ruhrgas- Tochter Thüga an über einhundert Stadtwerken beteiligt. Ein Verbandsoberer des VKU Verband der kommunalen Unternehmen ist Aufsichtsrat bei der Thüga.


Was wollen Sie also erwarten?

Vgl. etwa hier:
Preiserhöhung der Gasanstalt Kaiserslautern


Freundliche Grüße
aus Jena



Thomas Fricke
Rechtsanwalt

Offline Cremer

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Spiegel: Künast fordert Entkopplung vom Ölpreis
« Antwort #2 am: 08. September 2005, 11:50:33 »
@Menace,

war bereits schon hier im Forum Thema gewesen.

Selbst die ca. 700 Klein-Gasversorger wie Stadtwerke haben die Möglicketit Widersruch einzulegen oder sich gleich einen neuen Gaslieferanten mit günstigeren  Einkaufspreisen zu suchen

Siehe:
5 Bürgermeister im Münsterland haben Widedrspruch eingelegt

OB der Stadt Dinkelsbühl hat den langjährigen Gaslieferungsvertrag mit der N-Energie gekündigt, obwohl die N-Energie Mitgesellschafter in den Stadtwerken Dinkelsbühl ist

Aber auch die eigentlichen Ursachen für die hohen Gewinne der Stadtwerke sind:
Die Klein-Gasversorger wie die Stadtwerke Kreuznach haben 11% Gewinn nach Steuer.  Davon führen die z.B. in 2004 3,6 Mio € an die stadteigene Holding ab, die wiederum damit alle anderen defizitären städt. Gesellschaften wie Badgesellschaft, Kurmittelproduktionsgesellschaft, Parkhaus und Parkplatzverwaltung, Tourismus & Marketing \"füttert\" das ist überall so. Nur 2,4 Mio € gingen an die 49% Minderheitsbeteiligten RWE und Saar-Ferngas.
Nach dem Haushaltsplan der Stadt Kreuznach wird bei den Stadtwerken in der Sparte Wasser in 2005 19,8% Gewinn erwartet !!! Das ist Wucher für ein Lebensmittel!!
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

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gerd@cremer-kreuznach.de

 

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