Energiepolitik > Fossile Energie / Atomkraft
RWE demokratsisch und neue Kohlekraftwerke unrentabel
RR-E-ft:
RWE ist demokratsisch und neue Kohlekraftwerke sind unrentabel
Aufgrund der merit- order- Preisbildung sind die abgeschriebenen Atomkraftwerke nicht preisbestimmend. Wären sie preisbestimmend, lägen die Großhandelspreise für Strom bei den Grenzkosten der Stromerzeugung in KKW, mithin bei unter 2 EUR/ MWh bzw. 2 Ct/ kWh. Liegen sie aber nicht.
Und deshalb führt auch eine Laufzeitverlängerung nicht zu sinkenden Strompreisen.
Da wird uns wohl vom Prinzen, der keiner sein will, ein Märchen aufgetischt.
PLUS:
Es gibt halt viele Märchenerzähler und nicht nur die \"Grimmsche Sammlung\". Andere erzählen dafür das \"merit-order- und andere Solarmärchen\". Der ungebremste Ausbau soll ja bald dazu führen, dass ganze Atomkraftwerke ersetzt werden (vor allem nachts) und mit dem Merit-Order-Solar-Effekt wird der Strom erst so richtig günstig.
Sonntags 12.30 Uhr Ende Juli, wolkenloser Himmel, Urlaub, Freibad; keiner braucht den Solarstrom, Speicher fehlen! Auch alle neuen EE-geförderten Eigennutzer nutzen nicht eigen, sondern speisen in die Netze ein. Versorger suchen verzweifelt Abnehmer und zahlen noch Geld für die Stromabnahme.
Die Verbraucher dürfen über die sogenannte Umlage die garantierte teuere Abnahme und die Entsorgung des Ladenhüters Solarstrom bezahlen. Wie nennen wir jetzt diesen Effekt und warum haben wir eigentlich mit die höchsten Strompreise in Europa?
Irgendetwas stimmt da doch mit den Märchen nicht!
Wir bauen doch gar keine Atomkraftwerke mehr sondern schalten sie bald ab. Dafür sind wir schon Solarweltmeister und nageln weiter die Zellen auf die Dächer (Dank Extremförderung) was die Hämmer hergeben.
Egal ob Großkraftwerksbetreiber oder Solarspardachkleinkraftwerk, Hauptsache der Profit stimmt - die Verbraucher zahlen alles brav!
superhaase:
--- Zitat ---Original von PLUS
Sonntags 12.30 Uhr Ende Juli, wolkenloser Himmel, Urlaub, Freibad; keiner braucht den Solarstrom, Speicher fehlen! Auch alle neuen EE-geförderten Eigennutzer nutzen nicht eigen, sondern speisen in die Netze ein. Versorger suchen verzweifelt Abnehmer und zahlen noch Geld für die Stromabnahme.
--- Ende Zitat ---
Diese Situation ist in der Tat schon vorgekommen - allerdings nicht wegen dem Solarstrom, sondern wegen der Windkraft.
Nun ist es aber keineswegs so, dass der erzeugten Windstrom bzw. Solarstrom in Deutschland keine Abnehmer gefunden hätte.
Die installierte Leistung der Windkraft (ca. 22 GW) und der Photovoltaik (ca. 9 GW) reicht selbst bei gleichzeitiger Vollauslastung der Anlagen (was wetterbedingt praktisch nie vorkommt) noch nicht an die Jahresmindestlast in Deutschland heran (die liegt bei ca. 38 GW).
Wenn also jemand Geld dafür bezahlt hat, um seinen Strom loszuwerden, dann waren es die Braunkohle- und Kernkraftwerksbetreiber, die ihre trägen Kraftwerke wegen der hohen Abfahr- und Anfahrkosten nicht abschalten wollten, obwohl genügend sauberer Strom im Netz zur Verfügung stand.
Schuld an der Kuriosität mit den negativen Strompreisen waren also nicht die Windkraftwerke (und in Zukunft die PV-Anlagen), sondern es sind die trägen alten Großkraftwerke selbst, die ihren dreckigen Strom loswerden müssen, koste es was es wolle.
Es entsteht insofern auch kein finanzieller Schaden für die Stromverbraucher, da diese Kosten für das Losschlagen des unnötigen dreckigen Stroms allein die Betreiber der Großkraftwerke tragen müssen.
In fernerer Zukunft wird allerdings auch die Situation eintreten, dass insgesamt mehr Wind- und Sonnenstrom erzeugt werden kann, als im selben Moment in Deutschland verbraucht wird.
Dann wird es nötig sein, diesen zu speichern, oder in manchen Situationen auch, z.B. einige Windkraftwerke zu drosseln.
Bei einer Stromvollversorgung aus 100% Erneuerbaren Energien, wird es dazu kommen.
Eine entsprechende Studie hierzu liefert mit einer Vorabstellungnahme aktuell z.B. der von der Bundesregierung beauftragte Sachverständigenrat für Umweltfragen:
100% erneuerbare Stromversorgung bis 2050: klimaverträglich, sicher, bezahlbar
Darin wird u.a. dargestellt, dass selbst unter den ungünstigsten Annahmen spätestens ab dem Jahr 2045 der Strom aus erneuerbaren Energien billiger ist als der fossile Strom. Dabei wird eine Umstellung auf 100% sauberen Strom bis zum Jahr 2050 angenommen.
ciao,
sh
PLUS:
Marktpreise bringen nomalerweise Angebot und Nachfrage ins Gleichgewicht. Hier wird am Solarförderbeispiel wieder einmal deutlich, dass Subventionen grundsätzlich schädlich sind. Diese besondere \"Subvention\" für die Verbraucher sowieso.
Strom, der nicht nachgefragt wird, würde sonst maximal zu den Produktionskosten angeboten. Das ist bei EE-Strom nicht der Fall. Der muss, gebraucht oder nicht, immer zum garantierten EE-Preis abgenommen werden . Strom ist nicht speicherbar. Das muss den Einspeiser nicht interessieren. Was er nicht braucht bekommt er los, garantiert. Die Überproduktion muß von anderen entsorgt werden (Netzstabilität). Das sind wesentliche Fehler der deutschen Energiepolitik.
Eine sichere Netzstabilität kann nicht alleine auf unsichere Wind- und Solarstromerzeugung setzen. Drosselung ja, aber das Abschalten aller Kraftwerke wäre unverantwortlich. Welche Stromerzeugung ist unzuverlässiger und uneffektiver als deutscher Solarstorm?
Ohne Speichermöglichkeiten ist der leider weiter feststellbare ungebremste Solarstormausbau grober Unfug. Wind und Sonne! Wir werden die sonnigen Sonntage mit unnützer Stromerzeugung und Entsorgung erleben. Die Verbraucher werden zusätzlich bezahlen!
Es geht da schon lange nicht mehr um eine optimale Versorgung à la EnWG oder um die Umwelt, das Klima. Die Gier nach langfristig garantierter Rendite ist das Motiv.
Apropos Energiestudien, diese wurden leider bisher immer von der Wirklichkeit eingeholt. Mit zuviel \"Gas\" fährt man jedes Studien-EE-Auto regelmässig gegen den Baum.
superhaase:
--- Zitat ---Original von PLUS
... Das sind wesentliche Fehler der deutschen Energiepolitik.
--- Ende Zitat ---
Ihr wesentlicher Fehler ist, dass Sie nicht global und langfristig denken ...
Ist Ihr Motiv die egoistische Gier nach allzeit billiger Energie, egal woher, egal auf wessen Kosten?
Sowas hatten wir schon hier im Forum.
Nein? Dann:
Sie sehen wohl nicht die Notwendigkeit zum Umstieg auf erneuerbare Energien?
Sie sehen nicht die Notwendigkeit zu einer Anschubfinanzierung für deren Einführung, um gegen die (auch subventionierten) konventionellen Energien in den Markt kommen zu können?
Ein Umstieg funktioniert nach Ihrer Meinung wohl so, dass man nichts tun und nichts investieren muss, sondern nur abwarten, bis die Erneurerbaren Energien samt der erforderlichen Technik und Infrastruktur von alleine vom Himmel fallen?
Nein? Sie sind kein Träumer, sondern Realist?
Gut. Dann:
Wie sieht Ihr alternativer Vorschlag zur Weiterentwicklung der europäischen Stromversorgung aus?
Meckern kann man leicht, konstruktive Vorschläge sind da schon etwas aufwändiger...
Lesen Sie doch erst mal die von mir oben verlinkte Stellungnahme durch, dann haben Sie schon mal eine erste Ahnung, um was es überhaupt geht. ;)
Auch über Speichermöglichkeiten steht darin sehr, sehr viel geschrieben.
ciao,
sh
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