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Autor Thema: Reparatur (atmosph. Kessel) oder Modernisierung (Brennwerttherme)  (Gelesen 36332 mal)

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Offline Kampfzwerg

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Hallo zusammen,

bei Einzug 1991 in ein 3-F.-Haus installierten wir einen atmoshärischen Heizkessel von Vaillant VKS 26/2.
Der läuft bis dato völlig problemlos und der Schornsteinfeger attestiert regelmässig sehr gute Werte.

Dazu gab es eine witterungsgeführte 2-Kreis-Regelung VRC Set MBW.

Diese Regelung ist seit Nov. 09 defekt und die Produktion dieses Modells wurde inzwischen eingestellt.
Der Winter war ziemlich ungemütlich,...aber das ist eine längere Geschichte.

Wir stehen nun vor der Entscheidung - möglichstvor dem nächsten Winter ;-) -  entweder eine Reparatur mit einer neuen Regelung von W+S Kalormatik 630/3 für 1000,- netto, also ca. 1500,-, zu finanzieren - oder eine Modernisierung auf Brennwerttherme in Angriff zu nehmen.

Dazwischen liegen aber nicht nur ein paar Monate sondern auch einige Tausender!
Die Meinungen der Handwerker sind ebenfalls unterschiedlich.
Die Fördertöpfe scheinen leer zu sein und wir haben leider auch keinen Goldesel.

1. Wir suchen also dringendst nach Entscheidungshilfen und/oder Erfahrungsberichten :-)
Lohnt sich noch eine Reparatur, das wäre - zumindest kurzfristig gesehen-die \"kostengünstigste\" Variante -
oder aber nicht?

2. Oder gibt es als Alternative vielleicht einen günstigeren Regler?

3. Wäre der \"Bajorath\"- Regler vielleicht eine Alternative? Gibt es dazu Erfahrungen?

Offline Bors

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Reparatur (atmosph. Kessel) oder Modernisierung (Brennwerttherme)
« Antwort #1 am: 04. Juni 2010, 22:08:05 »
Hallo,

ich habe dazu mehrere Fragen:

Was für Heizflächen hat das Haus (Flachheizkörper oder Fußbodenheizung)?
Wenn es Flachheizkörper sind, wie ist die Größe (Höhe, Breite, Tiefe)?
Wie ist das Haus gedämmt?
Wie alt sind die Fenster?
Was bedeutet W&S bei der calormatic 630/3?  

Für die Reparatur eines 19 Jahre alten Kessel würde ich nie mehr so viel Geld ausgeben. Bei dem Alter können als nächstes tausend andere Teile kaputt gehen. Dieser Kessel ist im Vergleich zu heutigen Geräten mit Sicherheit eine Energieschleuder. Wir haben vor 8 Jahren den alten Kessel herausgeschmissen, die Heizkörper auf Brennwertgröße (55/45/20 Grad) ausgetauscht und ein Gasbrennwertgerät von Junkers mit witterungsgeführter Regelung und Warmwasser-Solaranlage installiert. Der Verbrauch sank auf Anhieb um über 30 %!
Die aktuellen Geräte sind aufgrund der inzwischen wieder deutlich verbesserten Regelungstechnik und Hocheffizienzpumpen sicherlich noch einmal deutlich sparsamer.

Gruß

Bors

Offline Sukram

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Reparatur (atmosph. Kessel) oder Modernisierung (Brennwerttherme)
« Antwort #2 am: 04. Juni 2010, 23:37:50 »
Guten Abend, Kampfzwerg,

Athmosphärische Gaskessel sind Stand Technik der 60er Jahre und dürfen in anderen Ländern gar nicht mehr installiert werden. KEINEN Euro mehr da \'reininvestieren.
(natürlich gäb\'s auch günstigere Regler, z.B. von TA[\"Technische Alternative], aber >>500,- würden\'s  wohl auf jeden Fall; Wobei mir das 1000,-€-Angebot reichlich \"fett\" erscheint).

Bajorath - also im Prinzip rücklaufgeführte Regelung- wird meines Erachtens überbewertet und ist überteuert (und könnte bei Deiner Kiste sowieso wenig(er) \'rausholen).

Eine richtig (!) dimensionierte (Anhaltspunkt: Max. Jahresverbrauch in KWh geteilt durch 290= max. benötigte Leistung), raumluftunabhängig über Luft-Abgas-System betriebene  Brennwertherme mit weitem Modulationsbereich und dazu idealerweise hydraulischer Abgleich der Heizlächen ist hier angesagt; wie Bors schon schrieb, sind da (m.e. bereits ohne Solar) 30% Einsparung zu erwarten.

Das billigste (und das habt ihr da damals installert) ist nicht immer das günstigste...

Selberdurchrechnen:
>>> http://www.co2online.de

Sowas wirkt sich ja auch auf den Energieausweis aus, den ihr pot. Mietern vorlegen müsst...
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Offline Kampfzwerg

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Reparatur (atmosph. Kessel) oder Modernisierung (Brennwerttherme)
« Antwort #3 am: 05. Juni 2010, 18:08:43 »
Hallo Bors, hallo Sukram,

Vielen Dank für Euer schnelles feedback!

Mir ist natürlich auch klar, dass der Kessel energetisch gesehen heutzutage eine kleine Katastrophe ist, ich hoff(t)e nur, eine einigermassen kostengünstige Lösung zu finden, z. Zt. habe ich gleich mehrere \"Baustellen\"  ;-)
Für den Kessel war der Bauträger verantwortlich, davon mal abgesehen, war Klima- und Energiepolitik aber damals noch nicht wirklich ein Thema. Da hiess es eigentlich nur \"weg vom Öl\".

Persönlich bin ich auch eher ein Anhänger der These \"dass wir zu arm sind, um es uns leisten zu können, zu billig einzukaufen\", und das spiegelt sich auch ganz sicher hier im Haus wieder. Ich habe in den letzten  Jahren auch viel dazugelernt und würde heute sicher das eine oder andere anders machen.
Es geht mir daher nicht um die billigste Lösung, sondern um ein gutes Gleichgewicht von Preis u. Leistung, und natürlich auch für die Zukunft, eine vernünftige - aber auch bezahlbare - Lösung mit Blick auf eine optionale Vermietung.
Also sammel ich jetzt Infos, um die Thematik zu durchblicken und eine vernünftige Entscheidung treffen zu können, und da ich nicht wirklich ein Techniker bin....eine mühsame Angelegenheit.


zu Euren Fragen:

3 Etagen mit FBH, WF insg. ca .240 qm
2 flach-Heizkörper im Keller (Waschküche u. Lagerraum)
2 Flach-Heizkörper im ausgebauten Dachboden, der zu den darunterliegenden Wohnräumen offen, also kein abgeschlossener Raum, ist (eine Art Galerie)
Ich denke, die Heizkörper könnte man also vernachlässigen?

Die Fenster sind ebenfalls BJ 91, 2-fach Isolierverglasung.
Die Dichtungen sollten allerdings wohl einmal überprüft werden, habe ich mir sagen lassen.

Die Dämmung ist gut, eine Thermografie im letzten Winter ergab keine Schwachstellen bei Wänden und Dach.

Das \"W+S\" entnahm ich dem Rep-Angebot, es bezeichnete die Herstellerfirma. Scheint aber nicht richtig zu sein, google ergab Vaillant.
Und als günstigstes Angebot 760,- bei Ebay. Und 980,- bei Vaillant.
Aber es muss ja auch noch eingebaut werden. Witzigerweise wies der Handwerker gleich darauf hin, dass er keinen Einbau machen würde, sollten wir den Regler woanders kaufen.


Ein Techniker sagte uns, dass man heutzutage gerade mit dem Regler das höchste Einsparpotenzial erzielen würde. Die Brennwerttechnik wäre heutzutage so ausgefeilt, dass sie schon als Standard bezeichnet werden könnte und fast schon Nebensache wäre.

@Sukram
Zu dem Bajorath-Regler.
Eigentlich leuchtet mir die unterschiedliche Herangehensweise mittels rücklaufgeführter Regelung ein.
Um Preise habe ich mich noch nicht gekümmert ;-)
Bei der Info auf den Seiten des BdeV war zu lesen, dass erhebliche Einsparungen auch ohne Erneuerung des Heizkessels möglich wären. Fand ich natürlich interessant.
Zumal unser Wasserspeicher erst 2005 erneuert wurde und sich dessen Preis bei einer kompletten Modernisierung noch nicht wirklich amortisiert hätte und uns versichert wurde, der Heizkessel selbst wäre eigentlich fast unkaputtbar.
Warum denkst Du, der wäre überbewertet und zu teuer?

Die Berechnung der richtigen Dimension ist mir noch nicht ganz klar:
Wenn ich den max. Jahresverbrauch der letzten Jahre für das ganze Haus berechne, komme ich pro Jahr auf ca. 48.000 kWh : 290= wäre 165 ??

Hydraulischer Abgleich wäre ganz sicher notwendig, die Heizkörper unterm Dach werden nicht mehr richtig heiss, und Entlüftung bringt nichts.  

Eine vernünftige Regelung der Heizungsanlage erschwert wohl ebenfalls, dass wir im Heizkeller ausserdem noch eine völlig überdimensionierte Pumpe für das gesamte System und die 3 zu versorgenden Etagen haben (Stromfresser) und wir überlegen jetzt, für jede Etage eine eigene, kleinere Pumpe installieren zu lassen, um die FBH unabhängig von einander mit Temperaturfühlung steuern zu lassen.
Was meint ihr?

Eines ist jedenfalls jetzt schon klar, die ganze Sache ist eine verdammt komplexe Nummer und will wohl überlegt sein.
Und ich freue mich über jede Hilfe! Also noch einmal: Danke.


P.S.
Der Kosten / Nutzen - Vergleich auf
 http://www.co2online.de
ist wirklich hilfreich.

Offline Sukram

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Reparatur (atmosph. Kessel) oder Modernisierung (Brennwerttherme)
« Antwort #4 am: 05. Juni 2010, 20:15:01 »
Guten Tag, Kampfzwerg,

Hatte eine Null unterschlagen; im diesem Falle also < 16,5 KW.

Angesichts des -für ein Gebäude dieses Alters katastrophalen- Verbauchs von 200 KWh/qm*a (hast Du deinen Verbrauch bei CO2online mal bewerten lassen?)eher weniger.

Du hast recht- normalerweise kann man schon einiges an Altanlagen frisieren (ich selbst hab\' das ja so gemacht ;Mein Ölkessel ist aus \'73 ;-) und verbraucht jedenfalls weniger als Deiner).  
Nur ist das meiste davon bei einem Athmo prinzipiell wirkungslos.
Und- Du hast auch recht: Nomalerweise sind die Dinger fast so unkaputtbar wie ein \'57er Deutz -)

Zu den HK unter\'m Dach: Stimmt der Systemdruck? Ich würd\' mir (geradebei einem Brennerter) überlegen, alles über einen Kreis laufen zu lassen &lieber größere HK installieren; Wärme steigt nach oben und wer heizt schnmal den Keller...

Zum Speicher: sollte weiterverwendet werden können, wenn er groß genug ist (normalerweise: Je weniger Leistung, desto größer der Speicher).

Zu Bajorath: Mehrpreis technisch gesehen nicht gerechtfertigt- gleicher Aufwand. & Nicht alles, was der BdE empfielt,

Zur Pumpe: HK & FBH gehören eigentlich hyraulisch und regelungstechnisch getrennt- üblicherweise mit einem Dreiwegemischer; auf keien Fall soll man die FBH mit Systemtemperaturen >40°  beschicken- Du hast wohl wahrlich Bautrügertechnik von A bis Z installiert bekommen :-(

Ist bei der FBH wenigstens diffusionsdichtes Rohr verwendet worden? Sonst ist Verschlammung & Korrosion des Kessels vorprogrammiert, wenn man da keine Systemrennung = Wärmetauscher dazwischenschaltet...

 Zur Pumpengröße: Ich beheize die HK von 2 Altbauten mit EINER kleinen Grundfos Alpha (das Urmodell) auf ihrer kleinsten Kennlinie; die regelt ihre Leistung nach dem damit eingestellten Differenzdruck = Stellung der Therostate selbsttätig und macht erst eine Nachtabsenkung sinvoll, weil sie diese erkennt und dann auf Minimum geht. Hat bei mir ca. 7% Minderverbrauch gebracht.

Moderne Thermen haben sowas aber schon drin & steuern solche Pumpen direkt an...

Es kann aber sinnvoll/notwendig sein, für FBH & HK separate/zusätzliche Pumpen zu benutzen.


Zu Effizient von Brennwertthermen: Auf dem Papier (\"Normnutzunsgrad\") sind sie alle nicht schlecht; in der Realität (Felduntersuchugen) trennt sich die Spreu vom Weizen... wobei auch die beste schlecht arbeiten wird, wenn die Einbindung/Systemungebung/Realisation nicht stimmt (Auf http://www.delta-q.de gibt\'s \'ne entspr. Untersuchung neu installierter Anlagen, die Jahrsnutzunsgraddifferenzen von bis zu 30% aufweisen).  

Zu mir: ich werd\' richtig fett Geld in die Hand nehmen und mir mittelftristig für >18.000 einen Holzpillenfresser gönnen, obwohl mein Öler keine Schwächen zeigt & Gas direkt vor\'m Haus liegt, da ich dann für <8000 Invest nutzen könnte...

Zum Heizer, der keine andere Regelung will:
a) unverschämt oder
b) er kann nix anderes als Kisten seiner \"Hausmarke\".
Einen geegneten fremden Regler an einen ollen Athmo anzupassen, ist für einen FACHmann nun wirklich keine Kunst- bei modernen Themen wär\' ich da vorsichtiger; Da gibt\'s nur ganz wenige, und die sind dann praktisch universell frei programmierbar (UVR... von TA z.B.). Und teuer.

NATÜRLICH gibt\'s bessere & schlechtere Regler; Meist sogar innerhalb eines Fabrikats (JEDER Hersteller hat auch sog. Bautrügermodelle ;-)

Ich behaupte: Zeigt ein Bauherr Interessse für seine Regelung und ihre Parametrierung, holt er > -5% \'raus. Selbst wenn der Regler über eine selbstlernenende/autodaptierende Otimierung der Heizkurve über zusätzlichen Raumfühler verfügt.
Die allermeisten Anlagen werden vom Heizer in fabrikmäßiger Voreinstellung in Betrieb genommen und übergeben- und gehen 20 Jahre später mit gleicher Einstellung in den Schrott :-(
(Meine Anlage war mal für 90/70° vor / Rücklauf gedacht; heute läuft sie etwa
auf 45/57. Tagsüber. Derselbe Kessel, dieselben Heizflächen, derselbe Regler).

Dein Athmo hat systemaische irreparable Schwächen:
Feste Leistung und innere Auskühlung. Und ich sehe nicht, dass daran regelungstechnisch was zu machen wäre.

MEIN Kessel ist dämmtechnisch mittlerweile fast auf üblichem Niveau. Und ca. 6% Abasverlust. Und er ist dicht, wenn er stillsteht.
Bei Dir zieht\'s durch wie Hechtsuppe ;-)

Muss grad\' weg...
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Offline Bors

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Reparatur (atmosph. Kessel) oder Modernisierung (Brennwerttherme)
« Antwort #5 am: 06. Juni 2010, 21:48:55 »
@Kampfzwerg

Wie hoch sind die Vorlauftemperaturen (von-bis) in der Regel?
Was mir wirklich zu denken gibt ist der momentane Verbrauch.
Wann ist das Haus gebaut worden? 1992 ist doch nur das Einzugsdatum, oder?

Gruß

Bors

Offline Kampfzwerg

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Reparatur (atmosph. Kessel) oder Modernisierung (Brennwerttherme)
« Antwort #6 am: 07. Juni 2010, 14:33:52 »
moin, moin zusammen,

ich muss zugeben, dass ich nicht alles verstehe, aber ich arbeite dran-
und der Verbrauch gibt mir ebenfalls sehr zu denken ;-)


-Baujahr Haus 91
-Vorlauftemperatur Kessel i.d.R etwas über 40 Grad, im Moment bei 28, die HZG ist zur Zeit ausgeschaltet :-)
-lt. Druckmesser am Ausdehnungsgefäss zeigt 1,5 bar (wenn Du das meintest?)
-Wasserspeicher 190 l
-Mischer & Wärmetauscher vorhanden, FBH wird mit max. 40° beschickt

 \"Nutzungsgrade\" von über ! 100% fand ich immer schon sehr merkwürdig....die Untersuchungen auf delta-q.de muss ich mir noch anschauen.


Dein Athmo hat systemaische irreparable Schwächen:
Feste Leistung und innere Auskühlung. Und ich sehe nicht, dass daran regelungstechnisch was zu machen wäre.

Könnte ich dazu mal eine Übersetzung bekommen?


Mein Verbrauch scheint aber alles in allem wirklich katastrophal zu sein
und es zieht durch wie Hechtsuppe, ich versteh nur nicht warum :(

Bautrügergesellschaft ist ein schönes Wort :-)


Viele Grüße
Kampfzwerg

Offline Sukram

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Reparatur (atmosph. Kessel) oder Modernisierung (Brennwerttherme)
« Antwort #7 am: 07. Juni 2010, 21:30:04 »
Zitat
Original von Kampfzwerg
...
-Vorlauftemperatur Kessel i.d.R etwas über 40 Grad, im Moment bei 28, die HZG ist zur Zeit ausgeschaltet :-)
-lt. Druckmesser am Ausdehnungsgefäss zeigt 1,5 bar (wenn Du das meintest?)
-Wasserspeicher 190 l
-Mischer & Wärmetauscher vorhanden, FBH wird mit max. 40° beschickt
...
Dein Athmo hat systemaische irreparable Schwächen:
Feste Leistung und innere Auskühlung. Und ich sehe nicht, dass daran regelungstechnisch was zu machen wäre.

Könnte ich dazu mal eine Übersetzung bekommen?

Die Bajorath kann da garnix machen.

Wieso hast Du 28° Vorlauf, wenn die Hzg aus ist? Mischer zu, Pumpe aus.
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Offline hko

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Reparatur (atmosph. Kessel) oder Modernisierung (Brennwerttherme)
« Antwort #8 am: 08. Juni 2010, 09:38:18 »
Hallo Kampfzwerg,

ich habe die Fragen und Antworten mit Interesse gelesen.

Hierzu meine Gedanken:

\"defekter Regler\": wenn Ihr Heizungsbauer Ihnen nicht helfen kann oder will, direkt an Vaillant wenden (schriftlich!). Meiner Meinung nach muss der Ihnen helfen!

\"Mir ist natürlich auch klar, dass der Kessel energetisch gesehen heutzutage eine kleine Katastrophe ist\": Für diese Beurteilung könnten die Daten des letzten Schornsteinfeger-Protokolls evtl. hilfreich sein.
Übrigens: Wenn man alle Aussagen über Einsparungen, die man so findet - besonders von Firmen und Verkäufern - zusammenfasst, könnte man zu dem Ergebnis kommen, dass man mit der Heizanlage Energie gewinnen kann ;)

\"Es zieht durch wie Hechtsuppe, ich versteh nur nicht warum\": Ihr Haus ist offensichtlich sehr undicht. Bevor Sie jetzt evtl. den Kessel austauschen sollten Sie diese Undichtigkeiten so gut wie möglich beseitigen. Die Ursachen suchen Sie am besten an einem windstarken Tag. Alle Fenster und Außentüren sind zu prüfen, z.B. mit einem Wollfaden.
Eine durchgehende offene Verbindung vom Keller bis zum Dachgeschoss ohne Türen ist natürlich äußerst ungünstig. Sie sollten prüfen, ob nicht eine Trennung, z.B. mit Glastüren und Glaswänden, machbar ist.

Gruß hko

Offline Kampfzwerg

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Reparatur (atmosph. Kessel) oder Modernisierung (Brennwerttherme)
« Antwort #9 am: 09. Juni 2010, 14:13:36 »
Hallo hko,

ich habe Ihre Antwort gerade erst gesehen. Danke für Ihre Überlegungen.

Die meinen waren nicht unähnlich, deshalb habe ich ja überlegt trotz des Alters des Kessels noch einmal in einen neuen Regler zu investieren.

Der \"unabhängige\" Heizungsbauer, der uns keinen von mir selbst gekauften Regler einbauen wollte, sah ganz sicher nur seine eigene Marge schwimmen.
(Nachher stellte sich heraus, dass der Herr nebenbei eine \"Weisshaupt\"-Vertretung hatte, nun ratet mal, welche Therme er uns gerne verkauft hätte)

Inzwischen hatten wir einen Techniker von Vaillant für einen KV da, der Regler wäre zwar dadurch nicht billiger geworden, wohl aber der Arbeitslohn  ;)
und das will was heissen.


Die Werte des HK sind lt. Schornsteinfeger top.

Übrigens: Wenn man alle Aussagen über Einsparungen, die man so findet - besonders von Firmen und Verkäufern - zusammenfasst, könnte man zu dem Ergebnis kommen, dass man mit der Heizanlage Energie gewinnen kann
Wie denn? Kann man nicht? :D

Einige zugige Ecken kennen wir natürlich schon. Die Dichtungen der Fenster werden wir checken und wahrscheinlich teilweise noch zusätzliche Dichtlippen einbauen, wo es möglich ist.
Die Thermografie war, wie gesagt, o.k.

Die Dämmung der Rolladenkästen ist auch noch ein Thema.
(Sicher stimmt auch, viele \"offene Verbindungen\" sind heiztechnisch Mist.)

Frage ist nur, ob all das ausreicht um den Hecht am Ziehen zu hindern - oder ob nicht doch auf Brennwerttherme umzustellen, nicht die besserere, wenngleich auch ungleich teurere Lösung wäre?!

Grüße
Kampfzwerg

Offline hko

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« Antwort #10 am: 09. Juni 2010, 15:02:05 »
Hallo Kampfzwerg,

Zitat
Übrigens: Wenn man alle Aussagen über Einsparungen, die man so findet - besonders von Firmen und Verkäufern - zusammenfasst, könnte man zu dem Ergebnis kommen, dass man mit der Heizanlage Energie gewinnen kann
Wie denn? Kann man nicht?
Natürlich nicht. Aber zählen Sie mal all die Prozente zusammen, die man angeblich mit den verschiedensten Maßnahmen einsparen könnte, Sie werden meine Aussage verstehen. Und viele \"Fachleute\" wollen ja wirklich nur Ihr Bestes  ;), am liebsten werden Euro genommen!

Zum Thema neuer Kessel: nehmen wir mal an, dass Ihr alter Kessel einen Wirkungsgrad von 90% hat. Ein neuer Brennwertkessel könnte z.B. 102% Wirkungsgrad haben (Wirkungsgrad über 100%?? Liegt daran, dass in der Heizungsbranche als Bezugsgröße der untere Heizwert genommen wird, Brennwertkessel aber durch Ausnutzung der Kondensationswärme des Wasserdampfes den oberen Heizwert ansteuern, der liegt für Erdgas bei 110% bezogen auf den unteren Heizwert). Damit könnten Ihre Heizkosten auf 90/102 = 88% reduziert werden.
Jetzt rechnen Sie mal nach, ob sich für die Einsparung von 12% Heizkosten der Kauf eines neuen Kessels lohnt, obwohl der alte wohl noch tadellos ist.

Zitat
Frage ist nur, ob all das ausreicht um den Hecht am Ziehen zu hindern - oder ob nicht doch auf Brennwerttherme umzustellen, nicht die besserere, wenngleich auch ungleich teurere Lösung wäre?!
Der Kessel hat mit dem \"Hecht\" doch nichts zu tun, die Ursachen sind das undichte Haus und die ungünstige Aufteilung! Das müssen Sie korrigieren!

Gruß hko

Offline Sukram

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« Antwort #11 am: 09. Juni 2010, 15:49:40 »
Aaaalso, Kollege: Ein Inschenör sollte schon zwischen (feuerungstechnischem) Wirkungsgrad und Jahrsnutzungsgrad (wiederum nicht zu verwechseln mit Normnutzungsgrad) zu unterscheiden wissen :-(

Täte ich bei mir ersteren ansetzen, dann hätte mein Museumsstück im Originalzustand kaum 15% verschwendet und ein akteller NT käme dann, wie ungefähr mein Kessel heute, auf 5-6% Verlust;

Tatsächlich betrug sei Allzeit-Maximalverbrauch 5.580 Liter-heute begnügt er sich mit <=2800. Der Löwenanteil der Einsparungen, >1600l, geht dabei auf anlagentechnische Verbesserungen, Rest auf Klimaerwämung, Nutzungsänderungen und leichte bauliche Verbesserungen (Dachbodendämmung, da eine oder andere Fenster...).

Und in moderner NT \"verschwendet\" ca. 15% (alle Angaben auf den Heizwert bezogen- der (Gas)Brennwert(nutzen) liegt auch in der Realität rd.10% höher).
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« Antwort #12 am: 09. Juni 2010, 16:41:18 »
@Sukram,

bitte alles lesen!

Kampfzwerg hat doch einen aktuellen NT, der im Jahr 1991 längst Standard war und nach Meinung seines Schornsteinfegers auch heute top Werte aufweist.

Als Sie Ihr Museumsstück ersetzt haben, haben Sie doch Ihren wärmsten Raum - wunderbar geeignet zum Wäschetrocknen - verloren.  Wenn Sie heute im tiefen Winter in Ihren Heizungskeller gehen, müssen Sie sich doch extra warm anziehen!?

Die Begriffe  (feuerungstechnischer) Wirkungsgrad, Jahrsnutzungsgrad  und Normnutzungsgrad sind mir bekannt.  Ich bin aber der Meinung, dass man damit Laien wie Kampfzwerg keine Hilfestellung geben kann. Und meine Ratschläge sind doch wohl nicht falsch?? Höchstens das Ergebnis von 12% Einsparung könnte etwas zu hoch ausgefallen sein.

Gruß hko

Offline Sukram

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« Antwort #13 am: 09. Juni 2010, 19:57:52 »
Wie jetzt:- das ist doch nach Kampfzwergs Angaben ein Athmo- 60er Jahre Technik, auch wenn man die heute noch kaufen kann:

Zitat
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& die Abgasverluste, d.h. der feuerungstechnische Wirkungsgrad, sind (auch bei modernen Kesseln) nur ein mehr oder weniger kleiner Teil der Gesamtverluste.
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Offline Kampfzwerg

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« Antwort #14 am: 09. Juni 2010, 21:38:50 »
Hallo zusammen,

lt. des letzten Schornsteinfegerprotokolls lagen die Abgasverluste bei 6% und auch in den ganzen letzten Jahren immer zw. 5-7 %

Der Schornsteinfegermeister unseres Vertrauens ;-) attestierte noch im Januar \"besser geht nicht\"-
danach scheint unser HK wohl doch nicht die Ursache der \"kleinen Katastrophe\" zu sein?

Nach meinem Laienverständnis wären die Ursachen des exorbitant hohen Verbrauchs vielleicht also wirklich woanders zu suchen.
1. Fensterdichtungen
2. wärmedeämmung Rolladenkästen

so weit - so gut.
Allerdings, selbst wenn diese \"Lecks\" beseitigt wären, wäre das denn Grund genug für die Investition in eine neue Regelung für min. einen Tausender + Märchensteuer u. AL? In eine so genannte \"veraltete\" Technik?

 

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