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Autor Thema: Missbrauchsverdacht bei Gaspreisen  (Gelesen 8490 mal)

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Missbrauchsverdacht bei Gaspreisen
« am: 05. Mai 2010, 16:30:43 »
Missbrauchsverdacht bei Gaspreisen

Das Westfalen- Blatt schreibt:

Zitat
»Wir sind sehr bestürzt darüber, dass wir im Visier der Kartellhüter sind«, sagte gestern Rolf Hagelstange, Geschäftsführer der Stadtwerke Lübbecke, auf Anfrage dieser Zeitung. Er zweifelt die Stichhaltigkeit der Erhebung an. »Zum einen sind teilweise falsche Netzentgelte abgezogen worden. Zum anderen hat die Behörde bei uns den allgemeinen Tarif zugrunde gelegt. Angebote wie der Kombi-Tarif für Kunden, die sowohl Strom als auch Gas bei uns beziehen, und der drei Prozent Preisnachlass bedeutet, wurden nicht berücksichtigt.«  Eine weitere Vergünstigung von drei Prozent bekämen die, die ihre Rechnung einmalig fürs ganze Jahr bezahlten. Das sei auch nicht miteinbezogen worden.

Ein Kombitarif hat mit der reinen Gasversorgung nichts zu tun. Wenn ein Kunde ohne Abschläge zu zahlen, am Ende des Jahres seine Gasrechnung auf einen Schlag bezahlt, bekommt er dafür gar keinen Rabatt. Rabatt bekommen allenfalls Kunden, die ihre prognostizierte zukünftige Gasrechnung ein ganzes Jahr im Voraus bezahlen, hierdurch den Stadtwerken einen Kredit gewähren und somit das Insolvenzrisiko der Stadtwerke tragen. Auch so etwas muss bei Preisvergleichen außen vor bleiben.

Es handelt sich um Kundenbindungsrabatte. Entsprechende Kunden informieren sich am markt nicht nach den günstigsten Preisen und wechseln nicht zum günstigsten Lieferanten, sondern lassen sich dummerweise mit vermeintlichen Häppchen abspeisen. So ein Kundenverhalten kann die Stadtwerke ermutigen, bei den Preisen ordentlich zuzulangen.

 

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