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Autor Thema: Nutzfahrzeuge  (Gelesen 6013 mal)

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Offline Wolfgang_AW

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Nutzfahrzeuge
« am: 06. März 2010, 12:31:55 »
Nicht vergessen sollte man in der Debatte den Nutzen des Hybridantriebs für die Sparte der Nutzfahrzeuge und zwar nicht nur hinsichtlich der Verbrauchseinsparung sondern auch unter dem Aspekt weniger Immissionen wie Feinstaub/Ruß oder Lärm.

Hybridantriebe im Nutzfahrzeug

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline userD0010

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Nutzfahrzeuge
« Antwort #1 am: 08. März 2010, 09:07:46 »
@Wolfgang_AW
\"Nicht vergessen sollte man in der Debatte den Nutzen des Hybridantriebs für die Sparte der Nutzfahrzeuge und zwar nicht nur hinsichtlich der Verbrauchseinsparung sondern auch unter dem Aspekt weniger Immissionen wie Feinstaub/Ruß oder Lärm.\"

 \"unter dem Aspekt weniger Immissionen wie Feinstaub/Ruß oder Lärm ?\"

Hier sind doch vermutlich die EMISSIONEN gemeint und beim Lärm ist es doch wohl noch ein weiter Weg, was sie sog. Nutzfahrzeuge betrifft.
Ein Nutzfahrzeug im Fernverkehr (in dieser Kategorie handelt es sich vermutlich um Lastkraftwagen mit hoher Nutzlast und hohem Gesamtgewicht) wird vermutlich noch über Jahre den Großteil seiner Antriebskraft über Dieselmotoren erforderlich machen und damit die Lärmverursachung allerhöchstens auf das Anfahren beeinflussen.
Und auch wenn wir bundesrepublikanisch noch so starke Anstrengungen bei und mit Hybrid-Antrieben unternehmen, dürfen wir nicht vergessen, dass die Mehrzahl der Nutzfahrzeuge auf deutschen Autobahnen Fremdkennzeichen tragen und damit -zumindest- außerhalb deutscher Gesetzgebung agieren.
Dem könnte man zwar mit einer relativ hohen Maut begegnen; dabei aber stellt sich die Frage, wie sich diese auf die Preis- und Kostenentwicklung auswirken würde.

Offline Wolfgang_AW

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Nutzfahrzeuge
« Antwort #2 am: 08. März 2010, 11:27:54 »
Ich meinte schon Immisionen, wobei auch die Emissionen gemeint sind.

http://de.wikipedia.org/wiki/Emission_%28Umwelt%29

Zitat
Jede Emission hat eine Immission (lat. immittere, „hineinschicken, -senden“), deutsch Eintrag, in ein Umweltmedium zur Folge.
...
Der Begriff Emission ist in der Physik allgemein üblich, Immission hauptsächlich nur in der Umwelttechnik und im Umweltrecht.

Klar ist das ein sehr weiter Weg. Ich dachte zunächst auch nur an die Vorteile für die Innenstädte bzw deren Bewohner. So ist z.B. beim Anfahren und Hochschalten der Lärmausstoß besonders unangenehm.
Das System wird sich sicher zunächst bei kleineren Nutzfahrzeugen (Verteilerfahrzeuge) und Bussen in den Städten durchsetzen, bei den großen Zügen kommt die Kraftstoffeinsparung mehr zum tragen. Da brächte zunächst eine Verlagerung der Güter auf andere Transportträger möglw. einen höheren Nutzen.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
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(Alfred Polgar)

Offline nomos

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Nutzfahrzeuge
« Antwort #3 am: 08. März 2010, 12:05:52 »
Was für ein Irrsinn Umweltpolitik sein kann, ist aktuell am Beispiel Stuttgarts zu sehen. Da hat man Umweltzonen eingerichtet und damit den LKW-Verkehr (mit Plakette) durch die Stadt ermöglicht.  Auch hier wurde nur Geld verschwendet, Autofahrer zur Kasse gebeten und die Bürokratie befördert. Wirkung gleich null. Was die Lastkraftwagen betrifft hat Stuttgart mit den Umweltzonen Öl ins Feuer gegossen. Manche glauben wohl immer noch, mit dem bunten Bekleben von Windschutzscheiben sei es beim Feinstaub getan.  Es gibt auch Quellen, die haben mit dem Verkehr wenig zu tun. Die immer mehr und zu tausenden gekauften Baumarktöfen (auch eine Folge der hohen Gaspreise), werden zugelassen. Billige Braunkohle gibt es im Tragepack neben den Öfen ebenfalls vom Baumarkt.  

Das Lkw-Durchfahrtsverbot in Stuttgart ist wieder da. Ab März 2010 dürfen LKW nicht mehr durch die Stadt fahren, etwa um Umwege und Staus auf der Autobahn zu umgehen.

Mit der Einführung der Umweltzone 2008 war das Verbot abgeschafft worden. Jetzt feiert es sein Comeback - weil das Regierungspräsidium gerichtlich zu wirksamen Maßnahmen zur Reduzierung krebserregenden Feinstaubs gezwungen wurde.

Durchgesetzt wurden zugleich auch diverse Tempolimits auf den Hauptverkehrsachsen. Auch werden Fahrzeuge mit roter und gelber Umweltplakette eher aus der Umweltzone ausgesperrt als geplant. Stuttgart gilt als die am meisten mit Feinstaub belastete Stadt Deutschlands.

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Offline userD0010

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Nutzfahrzeuge
« Antwort #4 am: 08. März 2010, 12:50:04 »
@WOLFGANG_AW
\"Da brächte zunächst eine Verlagerung der Güter auf andere Transportträger möglw. einen höheren Nutzen.\"

Welche \"anderen Transportträger\" meinen Sie denn?
Wenn Sie die Bahn in Betracht ziehen, sollten Sie sich zunächst einmal einen großen Lagerraum für Ihre Lebensmittel zulegen, denn die \"jUST IN TIME\" Belieferung scheidet dann grundsätzlich aus, aber nicht nur für Ihre Lebensmittel, sondern auch für die meisten Industriebetriebe, die selbst keine Lagerflächen vorhalten, sondern das Risiko auf den Vorlieferanten und den Transportunternehmer verlagert haben. Denn der Letztere muss auf Gedeih und Verderb pünktlich entweder das Lager des Lebensmitteldiscounters oder die Produktion von Daimler & Co. angefahren haben, egal was die Arbeitszeitvorschriften so eigentlich vorgesehen haben.

Und im internationalen Güterverkehr wird  -und da gehe ich jede Wette ein- eine Verlagerung des Gütertransportes auf \"andere\" Verkehrsträger noch weniger möglich sein, es sei denn, dass Sie bereit sind, auf Ihre Ware unendlich lange zu warten oder den doppelten oder dreifachen Anteil der Transportkosten an dem Kaufpreis zu tragen.

Was die Emissionen (Ausstoß von Abgasen aus dem Auspuff eines Nutzfahrzeuges) betrifft, gäbe es sicherlich bessere Möglichkeiten, hier regulierend einzugreifen, wenn dem nicht die Gewerbefreiheit entgegenstünde.
Wie wär´s denn mit dem Verbot des Transportes von Milch und Milchprodukten über eine Distanz von 100 Kilometern?
Brauchen wir denn Joghurt aus Oberbayern in Schleswig Holstein?
Ist es nötig, Krabben zum Pulen nach Marocco zu transportieren und die Geschälten wieder zurück zum deutschen Handel?
Ist es dringend für unsere Gesundheit erforderlich, dass wir im Winter Erdbeeren, frische Pflaumen, Mango´s etc. aus den entferntesten Regionen dieser Welt in deutsche Lande karren?
Ist es nötig, dass jeder Politclown in Berlin in einer motorisiert überzogenen Karosse durch die Stadt oder über Land chauffiert wird?
Ist es nötig, dass die Anführer dieser Politclowns mit großdimensionierten Flugzeugen (A 340 etc.) nach Amerika düsen, wo doch ein Sitzplatz der 1. Klasse (schon allen wegen des Status) ausreichen würde und es genügend Flugverbindungen gibt, die diese Paradiesvögel nicht übermäßig belasten würden. Da würden sogar  Economy-Class Tickets für zwei dringendst notwendige Leibwächter sowie zwei Kofferträger (allein schon wegen der (Un-)Wichtigkeit des Begnadeten und seines Besuches in Washington noch nicht einmal 10 Prozent der verplemperten Kosten der Flugbereitschaft ausmachen.

Ansonsten ist auch der Kommentar von NOMOS nicht nur lesenswert, sondern zeigt deutlich, wie es um die verwirrten Köpfe bei unseren sog. Eliten bestellt ist.

Nicht jeder Furz emittiert auch Wohlgerüche!

Offline Wolfgang_AW

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Nutzfahrzeuge
« Antwort #5 am: 08. März 2010, 18:02:32 »
@nomos
@h.terbeck

Sehe ich ebenso.

Was ist denn an der \"Umweltplakette\" \"Umwelt\"-Politik? Man suchte nach einer Geldquelle und ließ sie sprudeln. Mit Sachverstand und Umweltpolitik hatte das nichts zu tun, denn die mahnenden Stimmen waren ja bereits vor Einführung der Plaketten bekannt. Man zog es eben durch - politischer Aktionismus.

Ich gönne den Politikern im Ländle/Stuttgart den Reinfall. Vielleicht kommt ja bald, wenn festgestellt wird, dass auch das LKW-Verbot nicht die gewünschte Entlastung bringt, der KPF (Kamin-Partikel-Filter)

Leid tun mir, als ein Sohn Stuttgarts, die Anwohner, die im Kessel mit Lärm und Staub leben müssen.

Übrigens hat Hamburg auch ein Problem, dort schlägt der Feinstaub von den im Hafen liegenden Schiffen zu, die ihre Stromversorgung mit Diesel/Schweröl sicherstellen.

Zitat
Eindeutiges Ergebnis: In der Umgebung des Kreuzfahrtterminals werden die zulässigen Grenzwerte immer wieder überschritten. Behnisch-Architekten haben unter anderem deshalb für die ebenfalls von ihnen entworfene Unilever-Zentrale in der Hafencity ein \"hybrides Lüftungssystem\" eingeplant und vor die Fenster eine schützende Außenhaut spannen lassen. So gelten die Grenzwerte als eingehalten.

Die Schadstoffe entstehen, weil die Schiffe sich über ihre Dieselaggregate selbst mit Strom versorgen - und ein Kreuzfahrtriese mit mehreren tausend Passagieren, die sich in Restaurants, Saunalandschaften, Pools, Musical-Theatern und Shopping-Arkaden verlustieren, schluckt da so einiges. Die Schiffe verfeuern Tag und Nacht Schweröl oder Schiffsdiesel und pusten die dabei entstehenden Abgase aus ihren Schornsteinen; pro Stunde entsteht da so viel Feinstaub wie von 50.000 Pkw, die 130 km/h fahren. Dazu kommen große Mengen an Schwefeldioxid, Stickstoffdioxid und Benzol - Schadstoffe, die zu Krebs und Atemwegserkrankungen führen können.

Wo reiche Leute röcheln müssen

Dort zieht man auch den Schwanz ein und drückt sich um ein Gebot für den Landanschluss herum - Tourismus vor Feinstaub - na toll!

Ich dachte an die Bahn, natürlich nicht an den heruntergekommenen Zustand der heutigen Gütersparte. Aber eher wird ja für zig Milliarden (die nicht vorhanden sind) in Stuttgart ein Untergrundbahnhof und eine neue Hochgeschwindigkeitsstrecke nach Ulm geplant/gebaut. Sinnvolle Argumente prallen an unseren Politikern eh ab wie ein Popel von der Panzerplatte, denn es zahlt ja der deutsche Michel.

[Ironie]Vielleicht ändert sich mit dem Elektroantrieb ja alles zum Guten[/Ironie] Da hätte auch der Stern von Untertürkheim und Sindelfingen was davon.

Aber da gibt es auch noch so ein Sprichwort mit dem Krug ... - der Leidensdruck ist nur noch nicht groß genug.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
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