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Solar-Absahner schaden der Ökobranche

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Netznutzer:
http://www.photon.de/photon/pd-2010-03.pdf

Gruß

NN

superhaase:
Die Rechnung der Photon bezüglich des nur verbleibenden Vorteils von 10 Mio. € nach Abzug von 15 Mio. € potentiellem Börsenwert des eigenverbrauchten Solarstroms (300 Mio. kWh/a) ist für mich nicht ganz nachvollziehbar.
Wer würde denn die 15 Mio. € Börsenerlös einstecken?
Der Verbraucher ja wohl nicht.
Wären das doch nicht etwa die ...
Wieso also zieht man das dann von der Verbraucherentlastung ab?
Das ist schon mal auf Anhieb der erste Zweifel an den Rechenbeispielen.
Was wohl eine detailiertere Recherche und Überprüfung dieser Zahlenspiele ergeben würde?
Die Photon sagt ja selbst, dass es hier nur um \"Vermutungen\" geht, denen teils \"etwas Religiöses anhaftet\".
Aha.

Zum Thema \"Netzentgelte und Konzessionsabgaben für Strom, der gar nicht durch das Netz fließt\" und \"Strombezugspflicht wegen der Rente (Ökosteuer)\" etc. kann man sicher unterschiedlicher Meinung sein.
Ich halte diese Denkweise für verquer.
Wenn man so argumentiert, dann müsste man ja auch den Verkauf von stromsparenden Kühlschränken verbieten. Das ist nämlich auch eine Geldersparnis für den Besitzer zu Lasten von Rentenversicherung und Kindergärten - was da wohl für auf 2009 abgezinste Milliardenbeträge rauskommen, wenn man eine Lebensdauer von 20 Jahren für solche Kühlsschränke annimmt? :rolleyes:

Fakt ist und bleibt, dass durch die Eigenverbrauchsregelung die EEG-Umlage gedämpft wird und somit der Verbraucher entlastet wird.
Sicher verdient dann die konventionelle Stromwirtschaft (z.B. Netzbetreiber) weniger - weshalb ja z.B. die Netzentgelte nicht steigen brauchen, denn die Netzbetreiber kassieren sowieso ein Vielfaches von dem, was sie in die Netze investieren. Das ist auch der Grund, warum diese so an den Haaren herbeigezogene Rechnungen aufmachen. Warum die Photon das so einfach abschreibt, ist ein Rätsel.
 
Schließlich bleiben noch die heraufbeschworenen Stromausfälle wegen der Eigenverbrauchsregelung.
Wie die Photon selbst sagt, sind das reine Spekulationen - durch nichts belegt. Es erscheint aber stark übertrieben, weil bei diesem Horrorszenario lauter worst-case-Annahmen auf die Spitze getrieben werden.

Wie Photon selbst schreibt, ist die neue erweiterte Eigenverbrauchsregelung ja vorerst bis Ende 2011 begrenzt.
Auch wenn die Photon das gleich wieder als \"Hintertürchen\" herabwürdigt - ist es nicht schon länger die Forderung vieler Verbände und auch der Verbraucherschützer, dass man Gesetze mit Verfallsdatum versehen soll, um dann erst bei erwiesenem Erfolg des Gesetzes eine Verlängerung zu beschließen?

Insofern ist es sicher in begrenztem Maß ein Experiment.
Man wird also in knapp zwei Jahren mehr wissen, ob die an die Wand gemalten Teufel alle das Tanzen anfangen werden.
Ich halte das für sehr unwahrscheinlich.
Warten wir es doch erst mal ab.

ciao,
sh

superhaase:
... von dem SPIEGEL-Artikel, nach dem der Strompreis 2011 wegen der PV-Förderung um 10% steigen soll.

Quelle: (bitte anklicken)
In Medienberichten werden immer wieder Zahlen zitiert, nach denen Photovoltaik den Strompreis drastisch steigen ließe. Jetzt distanzieren sich Wissenschafter, die die Aussage bezeugen sollten.


--- Zitat ---Gegner kämpfen teilweise mit fragwürdigen Zahlen und Aussagen für ihre Positionen. Ein Beispiel dafür ist die Berichterstattung verschiedener Medien wie der „Berliner Zeitung“ und „Spiegel Online“. Diese berichteten am 19. März unter Berufung auf Berechnungen des Energiekonzerns Vattenfall, nach denen die EEG-Umlage nächstes Jahr auf bis zu 4,4 Cent pro Kilowattstunde einschließlich Mehrwertsteuer erhöht werden müsse. Dadurch stiege der Strompreis um zehn Prozent. Zurzeit kostet die Umlage, über die die Vergütung aller erneuerbaren Energien finanziert wird, 2,05 Cent. Gegenüber der photovoltaik wollte Vattenfall die Zahlen nicht bestätigen. Eine offizielle Studie gebe es nicht, aber es würden viele Berechnungen in den Fachabteilungen angestellt, sagte eine Sprecherin.
--- Ende Zitat ---


--- Zitat ---Um der Aussage mehr Nachdruck zu verleihen, wird in verschiedenen Medienberichten das Leipziger Institut für Energie mit der Aussage zitiert, es halte „die Prognose für realistisch“. Das ist nach Angaben von Matthias Reichmuth, Projektleiter an dem Leipziger Institut, so nicht richtig.
--- Ende Zitat ---
und schließlich:

--- Zitat ---Wenn im kommenden Jahr eine hohe Umlage durch den Nachholbedarf 2010 [edit superhaase: wegen des unerwartet hohen Zubaus 2009 und 2010] zustande kommt, ist das ein einmaliger Effekt, der nicht fortgeschrieben werden kann. Deshalb geht Vattenfall in internen Schätzungen auch davon aus, dass die Umlage 2012 sinken wird.
--- Ende Zitat ---
Soviel zu der Glaubwürdigkeit des SPIEGEL.
Ich habs ja gleich gewusst.  :tongue:
Fehlalarm auf der ganzen Linie. Alles nur Panikmache und Propaganda.

ciao,
sh

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