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Autor Thema: Suche - eilig - BeispielFamilie für Plusminus-Beitrag  (Gelesen 6010 mal)

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Offline MHouben

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Suche - eilig - BeispielFamilie für Plusminus-Beitrag
« am: 24. August 2006, 16:24:33 »
Hallo zusammen,

ich suche - mal wieder - für einen Plusminus-Fernsehbeitrag eine Familie, an deren Beispiel ich nachrechnen kann, wie sehr die Energiepreissteigerung der letzten Jahre den Geldbeutel belastet.

Der Beitrag wird sich dabei insbesonders auch mit den praktischen Auswirkungen der europäischen \'eonisierung\' beschäftigen, und der Konzentration auf wenige Anbieter. Da wäre es schön, eine Familie zu haben, die nicht nur indirekt sondern als Endkunde direkt an einem der \'großen\' hängt, also e.on oder RWE.

Die gesuchte Familie muss nicht wirklich als \'Gaspreisboykotteur\' engagiert sein (es würde aber auch nicht stören, wenn doch), es wäre aber doch schön, wenn es sich um eine thypische Familie mit Kindern handelt. Die mir schon bekannten und fernseherprobten Gasrebellen aus Paderborn sind aus vielerlei Gründen dafür diesmal nicht die Idealbesetzung, allerdings werde ich sie heute noch anrufen, ob sie jemanden kennen -
aber davon abgesehen.... bitte, wer da mittmachen will oder auch nur jemand kennt, der eventuell in Frage käme....... bitte melden. Auch wenn es irgendwie lästig ist, alles mit einer Beispielfamilie erzählen zu müssen...... die Geschichte um die es geht, ist die Mühe wert.

vielen Dank
Michael Houben
mail@mhouben.de

Offline uwes

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Suche - eilig - BeispielFamilie für Plusminus-Beitrag
« Antwort #1 am: 25. August 2006, 11:19:01 »
Sehr geehrter Herr Houben,

Auch wenn Plusminus als Magazinsendung eines öffentlich- rechtlichen Senders bei mir hohe Wertschätzung genießt, meine ich doch, dass man inhaltlich etwas mehr machen kann und sollte, als "nur" eine betroffene Familie für diejenigen aufzuzeigen, deren Leseverständnis über das Headline-Denken der Bildzeitung nicht hinauskommt.

Wir haben gerade in Delmenhorst unseren Musterrechtsstreit gewonnen.
http://www.taz.de/pt/2006/08/17/a0235.1/text
Im Prozess ist bereits deutlich geworden, dass die Vorlage einer Kostenkalkulation sowie der Vertragswerke durch die Stadtwerke wohl größte Probleme für dieselbige mit sich bringen würde. Immerhin werden durch die Gewinne der swd GmbH Delmenhorst auf staatliche Unterstützung angewiesene halbstaatliche Institutionen - wie die Busgesellschaft und das Hallen- und Freibad quersubventioniert mithin alleine von den Gas- und Wasserkunden mitfinanziert, die nach den Vorschriften des Energiewirtschaftsgesetzes eigentlich davon ausgehen können, dass die Versorger nur einen Kostenpreis mit geringen Gewinnanteilen verlangen dürfen.

Der eigentliche Skandal liegt doch wieder darin, dass nur eine zahlenmäßig beschränkte Bevölkerungsgruppe für typische Staatsubventionsmaßnahmen aufkommt, ohne dass hierfür Steuermittel zur Verfügung gestellt werden müssen. So dürfte es auch bei vielen anderen Versorgern aussehen. In Delmenhorst wird dies wie folgt gerechtfertigt: (Auszug aus dem Protokoll über die Sondersitzung des Stadtrates vom 27.4.2006 -Hier mit der Suchfunktion zu finden:
http://buergerinfo.delmenhorst.de/si018.asp )

"Es handele sich hier um eine Systematik, die es in Konzernen gebe. So würden in Konzernen in einigen Bereichen Gewinne und in anderen Verluste gemacht. Auch ohne Stadtwerke wären die Delbuspreise die gleichen wie jetzt. Wie allgemein bekannt sei, könne man bei den Buspreisen keine Gewinne erzielen. Diese Verluste seien von dem zu tragen, der sie bestellt habe und dies sei hier die Stadt. Dies bedeute, dass die Stadt die kompletten Verluste auszugleichen habe. Auf der anderen Seite erwirtschaften die Stadtwerke Gewinne, die zu versteuern seien. Wenn aber hier im Konzern Gewinne und Verluste gegengerechtet werden können, vermindere dies die Steuerlast. Es ändere sich nichts an den Buspreisen und es erfolge somit auch keine Subvention der Buspreise, sondern es werden weniger Steuern an Land und Bund gezahlt. Diese Steuereinsparungen kommen dem städtischen Haushalt zu gute und damit zu Gunsten der Zuschüsse, die die Stadt sonst dem übrigen Haushalt entnehmen müsste, um Schulen oder andere Dinge zu bauen."
Mit freundlichen Grüßen

Uwes
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Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten

Offline MHouben

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Suche - eilig - BeispielFamilie für Plusminus-Beitrag
« Antwort #2 am: 25. August 2006, 12:00:51 »
Sehr geehrter Herr "Uwes"

nicht zu kurz gegriffen. Auch das Thema quersubvention in öffentlichen Haushalten durch Stadtwerke habe ich schon behandelt - und es ist sicher immer wieder mal eine kritische Betrachtung wert.
Gleichzeitig erlaube ich mir eine Bemerkung: Eine kommunale Quersubvention ist zumindest noch demokratisch beschlossen bzw kann innerhalb einer Gemeinde noch thematisiert und evtl sogar korrigiert werden.
Wo immer die Kontrolle endgültig an Aktiengesellschaften abgegeben wurde obliegt die Kontrolle allein den Aktionärsvertretern.

Sie können Sicher sein, wenn auch die Auswirkungen der Energiepreisentwicklung am Beispiel einer Familie gezeigt werden.....
Der eigentliche inhaltliche Schwerpunkt wird doch auf  einer Reihe recht eindrucksvoller Zahlen aus der europäischen Energiewirtschaft basieren

Michael Houben

P.S.
Eine Familie wurde inzwischen gefunden

Offline RR-E-ft

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Suche - eilig - BeispielFamilie für Plusminus-Beitrag
« Antwort #3 am: 23. Dezember 2009, 20:29:32 »
Sehr geehrter Herr Houben,

viel Erfolg für Ihren Beitrag.

Es steht zu hoffen, dass noch einmal deutlich herausgerabeitet werden kann, dass die Gaspreise für Haushaltskunden 2003/2006 in absoluten Beträgen in Ct/ kWh  ca. doppelt so stark anstiegen als (oder wie) die Erdgasimportpreise.

Weite Quellen hier: Unbillige Weitergabe eines tatsächlichen Bezugskostenanstiegs laut Bundesgerichtshof

Nach meiner festen Überzeugung hätte sich das Gas ohne die vermachteten Strukturen gegenüber Haushaltskunden allenfalls entsprechend der Verteuerung des importierten Erdgases in Ct/ kWh verteuert, wäre wohl eher noch geringer ausgefallen, da die Netzkosten behördlich teilweise erheblich abgesenkt wurden.

Freundliche Grüße

Thomas Fricke

 

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