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Autor Thema: Mieteinheit mit 70 Mietern / Wie Initiative organisieren?  (Gelesen 4686 mal)

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Offline Thorsten

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Mieteinheit mit 70 Mietern / Wie Initiative organisieren?
« am: 16. September 2005, 23:27:48 »
Hallo



Kann mir jemand ein paar Tipps geben, wie man eine Mieterinitiative organisiert.

Also soviel weiß ich schon:

Alle Mieter bekommen einen Brief von mir, dass ich mich gegen die Gaspreiserhöhung unseres Versorgers wehren werde, durch den Musterbrief. Und ich frage sie, ob sie ebenfalls Einspruch erheben wollen, und wir unseren Protest gegenseitig absprechen.


Was kann man noch in eine gemeinsame Aktion einbringen, was kommt an Verwaltungsarbeit auf einen zu, an Kosten usw.

Außerdem meine Frage: Ich weiß aus der Presse, dass der Versorger die Gaspreise zum 1. Oktober 2005 um 15% erhöhen will. Ist der Versorger verpflichtet jeden Mieter einzeln per Brief darüber zu informieren?


Thorsten
Thorsten

Offline Cremer

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Mieteinheit mit 70 Mietern / Wie Initiative organisieren?
« Antwort #1 am: 16. September 2005, 23:56:37 »
@Thorsten,

Der Versorger veröffentlicht in der Tagespresse, das genügt. Kein Kunde erhält exklusiv einen Brief.

Ansonsten ist es Eigeninitiative.
Bei mir war es so, dass ich dies in der Tagespresse kund tat und zu einer Informationsveranstaltung einlud. Lokal mit Sitzmöglichkeiten aussuche, etc. Da kamen 60 Personen.
Bei der zweiten Veranstaltung waren wir zwar nur noch ca. 30 Personen, ungünstiger Termin, Fassenachtsfreitag, aber das Fernsehen war dabei, vor eine Stunde Dreh bei mir und bei den Stadtwerken und brachten in der Landesschau einen sehr guten Beitrag. Dieser wurde Ausschnittsweise mehrfach bereits wiederholt.

Am Montag entscheidet die Fernsehredaktion, SWR im Dritten, ob sie einen weiteren Beitrag, dann live, am 28.9. bringen sollen.

Wir sind zur Zeit die einzige Bürgerinitiative in Rheinland-Pfalz.
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

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Offline Graf Koks

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Mieteinheit mit 70 Mietern / Wie Initiative organisieren?
« Antwort #2 am: 19. September 2005, 21:27:15 »
@Thorsten:

Wenn ich sie richtig verstehe, ist in Ihrem Hause nicht jeder einzelne Mieter Kunde beim Versorger, sondern der Vermieter, der die Zentralheizung mit Gas betreibt.

Hierfür gibt es meines Wissens einen Musterbrief auf der Seite des B.d.E.. Bitte mal suchen. In Berlin beteiligt sich meines Wissens bereits der Verband \"Haus & Grund\" auf Seiten der Hauseigentümer am Preisprotest. Unter Umständen rennen Sie auch bei Ihrem Vermieter offene Türen ein. Der Vermieter ist - aus nebenkostenrechtlicher Sicht - zur sparsamen Bewirtschaftung verpflichtet, ob dies so weit geht, dass der Mieter von ihm die Rechnungskürzung verlangen kann, ist eine spannende Frage.

Ein gut begründetes Schreiben könnte hier u.U. schon helfen, insbesondere unter Hinweis auf die offizielle Linie des Eigentümerverbandes in Berlin.


M.f.G. aus Berlin
Graf Koks

Offline Thorsten

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Mieteinheit mit 70 Mietern / Wie Initiative organisieren?
« Antwort #3 am: 19. September 2005, 22:30:18 »
@Graf Koks

Jeder einzelne Mieter ist Kunde beim Gasversorger. Ich könnte allen Mietern (70) einen Brief in den Briefkasten werfen, ob man sich bei den Unbilligkeitserklärungen und den Reaktionen des Versorgers abspricht. Der Vermieter ist da außen vor.

Was ich noch wissen wollte ist, ob man eine Widerspruchsfrist einhalten muss (bei Preiserhöhung 1. Okt. 2005).


Nette Grüße
Thorsten
Thorsten

Offline Cremer

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Mieteinheit mit 70 Mietern / Wie Initiative organisieren?
« Antwort #4 am: 20. September 2005, 08:01:34 »
@Thorsten,

solange noch keine Jahresabrechnung vorliegt, können Sie Widerspruch einlegen.

Legen Sie Widerspruch ab Beginn des jetzigen Abrechnungszeitraumes ein. Damit haben Sie gegen alle Preiserhöhungen ab der letzten Jahresrechnung Widerspruch eingelegt und nehmen diese mit.

Warten Sie den 1.10.05 ab, damit Sie wissen, um wieviel der Versorger erhöht und legen Sie anschließend aufgrund der Veröffentlichung der Preise in der Presse Widerspruch ein.

Informieren Sie alle anderen Mieter, ob die mitmachen wollen.
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

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