Energiepolitik > Erneuerbare Energie
Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
nomos:
Lobbyisten sind am Werk um die Bundesregierung bei der zwingend notwendigen Absenkung der PV-Umlageneinspeisevergütung unter Druck setzen.
Dazu sind auch Umfragen gut, möglichst noch mit einem Hauch von Wissenschaft und angeblicher Unterstützung der Verbraucher.
Das Umfeld, die Begleittexte und die Fragestellung liefern das gewünschte Ergebnis.\"Die neue Bundesregierung will die Einspeisevergütung für Solarstrom drastisch senken. Wie denken Sie darüber?\"
- Absolut richtig - die Fördersätze sind völlig überhöht (18,5%)
- Finde ich gut, denn die Förderung hat den Strom noch teurer gemacht (12,5%)
- Sehe ich kritisch, die Solarbranche braucht noch Unterstützung (17,6% )
- Finde ich völlig falsch, wir brauchen noch viel mehr Solarstrom (51,4%)
Die Umfrage wird jetzt in der bundesdeutschen Medienwelt mit den entsprechenden Kommentaren verbreitet. Da wird dem Bürger erklärt, die Umfrage zeige, dass eine Kürzung von 30 % am Wählerwillen vorbei geht und mehr. Wer begrüsst eine solche Umfrage mit passendem Ergebnis, sicher BSW-Solar & Co. Den Gipfel der Interpretation liefert der Solarserver:
Deutsche sind empört über Kürzung der Solarstrom-Vergütung[/list]
Aber dass angeblich \"die Verbraucher\" dahinter stehen sollen, ist mehr als merkwürdig. Einige mit eigener oder geplanten Dachanlage sicher, es wird ja ordentlich Geld zu Lasten der übrigen Verbraucher damit verdient. Aber sind das Alle oder die Mehrheit?
Die kritiklose Nähe zu PV-Solar des Bund der Energieverbraucher ist bei aufgeklärten Verbrauchern nicht zu übersehen und kann nicht kritiklos bleiben.
siehe hier
superhaase:
Diese Umfrage ist wahrlich Mumpitz - allein schon die Vorgabe der wählbaren Antworten ist lächerlich.
Da sollte man schon mit realen Zahlen unterlegte Antworten vorgeben, die die derzeitige Überförderung deutlich machen.
Dass der BdEV hier eine sofortige deutliche Senkung ablehnt, kann ich auch nicht verstehen. Dass die Photovoltaik derzeit deutlich überfördert ist, gesteht ja sogar die PV-Industrie größtenteils ein.
Damit tut man der Photovoltaik langfristig keinen Gefallen, denn dadurch wird die Akzeptanz in der Bevölkerung langfristig gefährdet.
Den Verbrauchern tut man keinen Gefallen, da sie in Zukunft unnötig viel Geld bezahlen müssen.
Kommt die deutliche Absenkung nicht jetzt, werden wir 2010 einen so großen Zubau an PV-Anlagen haben, dass die jetzige Diskussion noch viel heftiger wiederholt werden wird und die PV insgesamt an Akzeptanz verliert. Wenn dann unvermeidbar endlich im Jahr 2011 stark gesenkt wird, ist bis dahin kein Vorteil erreicht worden, nur höhere Kosten für die Verbraucher und ein Imageschaden für die Photovoltaik.
Der BdEV hat hier wohl nicht den richtigen Überblick.
ciao,
sh
nomos:
@sh, besten Dank, dass ich Ihnen mal so gut wie uneingeschränkt zustimmen kann, muss ich mir im Kalender anstreichen.
Hier eine andere aktuelle Studie aus München (TNS-INFRATEST), die die differenzierte Meinungslage wohl besser wiedergibt:
--- Zitat ---München, 10. November 2009 - Die Republik ist gegenwärtig nahezu paritätisch geteilt in Befürworter und Gegner der Kernenergie. Interessanterweise sind vor diesem Hintergrund 56 Prozent generell dazu bereit, für Ökostrom etwas mehr zu bezahlen. 92 Prozent stimmen sogar der Aussage zu, dass es ihnen persönlich wichtig ist, ressourcen- und umweltschonende Energie einzusetzen.
--- Ende Zitat ---
Die Verbraucher sind überwiegend bereit, etwas mehr zu bezahlen, wenn es der Umwelt und dem Klima nützt (Ökostrom). Zu Überziehungen sind die Verbraucher nicht bereit und eine solche Förderung wird von der überwiegenden Mehrheit sicher nicht akzeptiert. Ohne deutliche Korrektur wird die noch vorhandene Akzeptanz der PV-EEG-Förderung rasch weiter abnehmen.
Hier klicken und weiterlesen (Umfage-Charts) (Gesamte Pressemitteilung)
PS:
Pressemitteilung Bundesverband der Energie-Abnehmer e. V. (VEA)
Montag, 16. November 2009
Subventionen für Ökostrom stoppen oder deckeln
Wirtschaftsweise bestätigen VEA-Forderung nach Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes
Hannover – Die Subventionen für Erneuerbare Energien sprengen alle Prognosen. Auf Deutschlands Verbraucher kommen unerwartete Mehrkosten zu. Nur durch Solarstrom werden es bis 2013 rund 77 Milliarden Euro sein. Mehr Marktwirtschaft beim Subventionieren fordern deshalb die fünf Wirtschaftsweisen in ihrem neuen Gutachten zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.
Manfred Panitz, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Bundesverbands der Energie-Abnehmer e. V. (VEA), fordert die Bundesregierung´erneut zum Handeln auf: „Die Subventionen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sind sofort zu stoppen oder wenigstens zu deckeln.“
Die EEG-Förderung der Fotovoltaik entfalte keine nennenswerte Klimawirkung und sollte geändert werden, erklären die Wirtschaftsweisen weiter.
„Der EU-weite Ausstoß von Treibhausgas wird genau der festgelegten Obergrenze entsprechen – ob mit oder ohne EEG. Das Gesetz sorgt nur dafür, dass der Rauch aus anderen Schornsteinen qualmt“, erklärt Manfred Panitz. Laut Gutachten muss Deutschland weiterhin eine hohe Erzeugungskapazität an konventionellen Kraftwerken vorhalten, um die Grundlast zu decken.
„Der VEA fordert daher erneut die Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken,“ so Panitz.
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xy78:
sogar Solarworld-Chef Asbeck wünscht eine Senkung, und das will schon was heißen, schließlich muß seine Firma ja Anlagen verkaufen um Umsatz und Gewinn zu haben
egn:
--- Zitat ---Hannover – Die Subventionen für Erneuerbare Energien sprengen alle Prognosen. Auf Deutschlands Verbraucher kommen unerwartete Mehrkosten zu. Nur durch Solarstrom werden es bis 2013 rund 77 Milliarden Euro sein. Mehr Marktwirtschaft beim Subventionieren fordern deshalb die fünf Wirtschaftsweisen in ihrem neuen Gutachten zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.
--- Ende Zitat ---
Die 77 Milliarden bis 2013 sind völliger Quatsch. Es sind nicht die Gesamtkosten, sondern nur die Differenzkosten relevant. Bei Differenzkosten von 3-4 Mrd €/Jahr dauert es Jahrzehnte bis die 77 Mrd. Euro erreicht wären.
Das ist wieder mal die übliche Propaganda auf die nur Leute reinfallen die alles glauben was irgendwelche Interessensverbände so verbreiten. Das ist hier wieder das Gleiche wie beim Brutto- und Nettostromverbrauch.
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