Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Klimawirkung des EEG verpufft  (Gelesen 14257 mal)

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Offline nomos

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Klimawirkung des EEG verpufft
« Antwort #15 am: 17. November 2009, 16:02:31 »
Zitat
Original von Sukram

Übrigens: Südbaden, Markgräflerland, 17.11.2009 15:43 17° (Tagesmax. 18,1°)
Heizung ist aus, Die Rosen haben Läuse, Marienkäfer sind am mampfen...
    @Sukram, tolles Klima!  :D
    Manche profitieren richtig vom Klimawandel. Baden z.B., dafür gehen die Malediven baden.  ;)

    Aber ernsthaft, was das Klima angeht, hat das EEG gegen die Weltwirtschaftskrise nicht mal die Wirkung einer statistisch nicht mehr erfassbaren Rundung. Also was lernen wir, bisher sind nur Krisen gut fürs Klima.   Auch ein Trauerspiel.  

    Hier klicken:
die deutsche Übersetzung[/list]

Offline Black

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Klimawirkung des EEG verpufft
« Antwort #16 am: 17. November 2009, 16:10:53 »
EEG Energie ist hauptsächlich deswegen sinnvoll, weil wir damit von fossilen Energieträgern unabhängig werden. Die sind nämlich begrenzt und gehören oft dem Ausland.

Achja... wenn die Wahrscheinlichkeit eines atomaren GAU bei 0,01 % liegt und man baut 1.000 neue Kraftwerke... wie hoch liegt dann die Wahrscheinlichkeit?
Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden zu senden auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert.

Matthäus, Kapitel 10, Vers 34

Offline Sukram

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Klimawirkung des EEG verpufft
« Antwort #17 am: 17. November 2009, 16:16:36 »
@nomos:

Schon klar-

http://www.theoildrum.com/files/Cohen%20-%20Oil%20Demand%20and%20GDP.png
Q: http://www.theoildrum.com

@Black: Klar. mit 20 Mio Einwohnern & später Realisierung de Morgenthau-Planes.
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Offline nomos

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Klimawirkung des EEG verpufft
« Antwort #18 am: 17. November 2009, 16:17:50 »
Zitat
Original von Black
EEG Energie ist hauptsächlich deswegen sinnvoll, weil wir damit von fossilen Energieträgern unabhängig werden. Die sind nämlich begrenzt und gehören oft dem Ausland.
    Ja, das ist auch wichtig, aber beim Thema hier geht es um die Klimawirkung des EEG.  
PS:
@Sukram, beachtliche Wirkung!

Offline Sukram

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Klimawirkung des EEG verpufft
« Antwort #19 am: 17. November 2009, 16:34:41 »
Jahaa- man sieht auch deutlich, was zuerst einbrach, @mein lieber Superhaase ;-)
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Offline superhaase

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Klimawirkung des EEG verpufft
« Antwort #20 am: 17. November 2009, 17:15:01 »
Zitat
Original von nomos
Auch die Gegendarstellung ändert nichts daran, das EEG und die Zertifikate verhindern letztendlich den vollständigen Verbrauch der fossilen Brennstoffe nicht. Vielleicht wird der Verbrauch etwas gestreckt, aber ob sich das Klima dadurch beeindrucken lässt?

Alleine der echte Ersatz durch alternative Energien und der gleichzeitig gesicherte globale Verzicht auf die entsprechende Menge an fossilen Brennstoffe hätte eine Wirkung.
Wenn man die Instrumente nur halbherzig einsetzt und damit nur den Verbrauch verlangsamt und in die Zukunft streckt, ist nichts gewonnen.
Das haben Sie recht.

Die Konsequenz aus dieser Erkenntnis ist, dass man den Umstieg auf erneuerbare Energien noch weiter forcieren muss und eine Energieversorgung aus 100 % erneuerbaren Energien in möglichst naher Zukunft anstreben muss - weltweit.

Nun muss ich Ihnen, lieber nomos, wohl nicht sagen, dass dadurch die Energie natürlich in noch kürzerer Zeit noch teurer werden wird. Das wird Ihnen nicht gefallen, wie ich Sie kenne.
Energie wird für den Otto Normalverbraucher nur bezahlbar bleiben, wenn der Otto seinen Energiekonsum verringern kann. Das muss alerdings nicht unbedingt nur auf Kosten des Komforts geschehen.
Langfristig, wenn die erneuerbaren Techniken etabliert sind und überall massenweise eingesetzt werden, wird die Energieversorgung dann durch weitere Effizienzsteigerungen wohl wieder billiger werden.

Trotzdem wird man um erst mal kräftig steigende Energiepreise nicht herumkommen, wenn es wirklich was werden soll mit dem Klimaschutz und der Resourcenbewahrung. Das macht natürlich nur im globalen Gesamtzusammenhang Sinn.

Zitat
Wenn die Frau Prof. Kemfert das EEG hochhält wird es dafür Gründe geben. Die herausragende Wirkung für das Klima ist es sicher nicht.
Oh doch. Das EEG hat eine hervorragende Wirkung für den Klimaschutz. Bisher jedenfalls weit mehr als der Zertifikatehandel, da bisher viel zu viele Zertifikate zugeteilt wurden - und auch noch weitgehend kostenlos. Wenn der Zertifikatehandel etwas für das Klima leisten soll muss er viel stringenter werden. Das wird dann allerdings zu schneller steigenden Energiepreisen für alle fossilen Energieträger führen. Umgekehrt ergibt sich dann immerhin eine Senkung der EEG-Umlage, weil die Differenz zwischen Ökostrom und fossilem Strom geringer wird.
Wie gesagt kann durch geschickten Einsatz beider Instrumente viel erreicht werden, und das schnell.

Das größte Problem wird aber sein, das weltweit schnell durchzusetzen.
Immerhin hat sich hier inzwischen auch in China und den USA einiges verändert und es besteht mehr Hoffnung als noch vor ein oder zwei Jahren.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.

ciao,
sh
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Offline Sukram

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Klimawirkung des EEG verpufft
« Antwort #21 am: 17. November 2009, 17:29:01 »
Zitat
Klimakiller Obama

Der Hoffnungsträger versagt: Mit seiner Unfähigkeit, den Klimagipfel von Kopenhagen zum Erfolg zu führen, heizt US-Präsident Barack Obama globale Konflikte an. ...

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,661622,00.html

Und siehe: Der Mann ist auch nur ein Mensch ;-)
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Offline nomos

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Klimawirkung des EEG verpufft
« Antwort #22 am: 17. November 2009, 18:14:41 »
Zitat
Original von superhaase
Zitat
Original von nomos
Wenn die Frau Prof. Kemfert das EEG hochhält wird es dafür Gründe geben. Die herausragende Wirkung für das Klima ist es sicher nicht.
Oh doch. Das EEG hat eine hervorragende Wirkung für den Klimaschutz. ...
    @sh, das sehen nicht alle so und haben es auch so nicht gelesen:

Pressemitteilung Bundesverband der Energie-Abnehmer e. V. (VEA)

Montag, 16. November 2009
Subventionen für Ökostrom stoppen oder deckeln
Wirtschaftsweise bestätigen VEA-Forderung nach Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes


Hannover – Die Subventionen für Erneuerbare Energien sprengen alle Prognosen. Auf Deutschlands Verbraucher kommen unerwartete Mehrkosten zu. Nur durch Solarstrom werden es bis 2013 rund 77 Milliarden Euro sein. Mehr Marktwirtschaft beim Subventionieren fordern deshalb die fünf Wirtschaftsweisen in ihrem neuen Gutachten zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.

Manfred Panitz, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Bundesverbands der Energie-Abnehmer e. V. (VEA), fordert die Bundesregierung erneut zum Handeln auf:

„Die Subventionen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sind sofort zu stoppen oder wenigstens zu deckeln.“
Die EEG-Förderung der Fotovoltaik entfalte keine nennenswerte Klimawirkung und sollte geändert werden, erklären die Wirtschaftsweisen weiter.

„Der EU-weite Ausstoß von Treibhausgas wird genau der festgelegten Obergrenze entsprechen – ob mit oder ohne EEG. Das Gesetz sorgt nur dafür, dass der Rauch aus anderen Schornsteinen qualmt“, erklärt Manfred Panitz. Laut Gutachten muss Deutschland weiterhin eine hohe Erzeugungskapazität an konventionellen Kraftwerken vorhalten, um die Grundlast zu decken.

„Der VEA fordert daher erneut die Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken,“ so Panitz.
[/FONT]
PS
Was die Kernenergie angeht, da steht in dieser offiziellen Broschüre folgendes:

Ausstieg aus der Kernenergie für 2023 geplant

Am 14. Juni 2000 wurde zwischen der damaligen rotgrünen Bundesregierung und den Energieversorgungsunternehmen eine Vereinbarung getroffen, die die weitere Nutzung der in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke regelt. Gemäß der durchgeführten Berechnungen über die künftig zu erzeugenden Strommengen und wegen der Beschränkung der Laufzeit auf höchstens 32 Jahre seit Inbetriebnahme wird sich der Beitrag der deutschen Kernkraftwerke zur Stromerzeugung voraussichtlich im Jahr 2023 auf Null verringern. Innerhalb der führenden Industriestaaten der Welt ist Deutschland mit dieser Haltung allerdings isoliert, da die anderen Staaten in einer weiteren Nutzung der CO2-freien Kernenergie eine klimarelevante Option sehen.

aus Energie auf einen Blick 2009 Stat.Bundesamt

[/list][/SIZE]

Offline superhaase

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Klimawirkung des EEG verpufft
« Antwort #23 am: 17. November 2009, 19:00:42 »
@nomos:
Eine kleinere Schrift hätte es auch getan. Wir sind ja nicht sehbehindert. ;)

Zitat
Die EEG-Förderung der Fotovoltaik entfalte keine nennenswerte Klimawirkung und sollte geändert werden, erklären die Wirtschaftsweisen weiter.
Der beliebte Fehler der kurzfristigen Betrachtung.
Dass der PV-Strom im Jahr 2008 erst 1% zum Gesamtverbrauch beigetragen hat, bedeutet ja nicht, dass er das auch in Zukunft nicht übertrifft. Der Anteil steigt doch gerade rasant an, was bei der derzeitigen Überförderung ja das viel diskutierte Problem der immensen unnötigen Kosten für die Verbraucher erst hervorruft.
Die PV-Förderung hat ja gerade zum Ziel, den PV-Strom billiger zu machen, so dass er bei Erreichen der Netzparität keine so hohe Kostenbelastung mehr darstellt und dann durch weiteren Zubau in langfristiger Zukunft einen erheblichen Anteil zu günstigen Kosten liefern kann. Bliebe der Beitrag zur CO2-Einsparung unbedeutend, gäbe es auch kein drohendes Kostenproblem des PV-Stroms.
Wenn die 5 Wirtschaftweisen das so gesagt haben, dann beweist das nur, dass sie kurzfristig denkende Fachidioten (sorry :D) sind und vom Thema erneuerbare Energien und EEG nicht viel verstehen.

Der VEA ist der Lobbyverband der stromverbrauchenden Industrie, die haben auch nur ihren heutigen Geldbeutel im Kopf, und sonst wohl eher nichts. Er kommt wieder mit dem Unsinn mit der durch den CO2-Handel aufgehobenen Wirkung des EEG daher.
Auch der Quatsch mit der nötigen Vorhaltung von Grundlastkraftwerken (die Mähr von den Schattenkraftwerken) im Hintergrund zeigt, dass der Spitzenmann des VEA nicht viel Ahnung von der Materie hat. Er plappert längst widerlegten Unsinn nach. Hatten wir alles schon in diesem Forum diskutiert.
Weitere Diskussionen über dessen Äußerungen erübrigen sich damit.

Wenn er andererseits die deutschen Atomkraftwerke länger laufen lassen will, dann soll sein Verband doch bitte schön die Kosten für die Sicherheitsnachrüstungen der AKWs übernehmen, und auch gleich die Ewigkeitskosten der Atommülllagerung garantieren und dafür schon mal in einen zu gründenden Fonds einzahlen. Nebenbei darf er dann auch noch die unbeschränkte Haftung für Atomunfälle bei einem noch zu findenden Versicherer versichern, denn das kommt bei Aufkündigung des Atomkonsenses sicher wieder auf die Tagesordnung.
Viel Spaß mit dem doch ach so billigen und ach so umweltfreundlichen Atomstrom!

Der Mann vom VEA schwätzt doch nur dummes Zeug. Traurig das.

ciao,
sh
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Offline nomos

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Klimawirkung des EEG verpufft
« Antwort #24 am: 17. November 2009, 19:23:11 »
@sh, Schrift wurde verkleinert. Dass PV-Strom die  1 %-Hürde nehmen wird, ist keine Frage. Das wäre ja bei den von den Stromverbraucheren  aufzubringenden Milliarden und dem gigantischen Zubau ja noch schöner. Jeden Tag gibt es neue Rekordmeldungen für neue Anlagen. Wo steht denn aktuell die größte PV-Anlage Deutschlands?

Die Leistung wird trotzdem bei dieser Förderung niemals in einem akzeptablen Verhältnis zum Aufwand stehen. Damit das nicht weiter in die falsche Richtung geht, muss jetzt unverzüglich eine klare Korrektur erfolgen. Die Forderung des VEA ist im Gegensatz zum unbeweglichen BdEV richtig!

Der wesentliche Beitrag der Sonnenenergie ist für die Zukunft nicht von deutschen Dächern zu erwarten, da gibt es andere Standorte und andere Techniken.  

Man muss nicht alles teilen was der VEA veröffentlicht, es ist aber auch nicht alles Quatsch. Dass der Verband die Interessen seiner Mitglieder als Stromverbraucher vertritt ist klar. Wie sieht das bei den Haushaltskunden, Freiberuflern  und Kleingewerbetreibenden aus?

Offline superhaase

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Klimawirkung des EEG verpufft
« Antwort #25 am: 17. November 2009, 19:32:04 »
Zitat
Original von nomos
Dass PV-Strom die  1 %-Hürde nehmen wird, ist keine Frage.
Er hat sie schon 2008 übertroffen.

Zitat
Die Leistung wird trotzdem bei dieser Förderung niemals in einem akzeptablen Verhältnis zum Aufwand stehen.
...
Der wesentliche Beitrag der Sonnenenergie ist für die Zukunft nicht von deutschen Dächern zu erwarten, da gibt es andere Standorte und andere Techniken.
Das ist ganz einfach eine falsche und durch nichts belegte Behauptung.
Alle wissenschaftlichen Prognosen und die Prognosen der Bundesregierung sagen das Gegenteil.
Der PV-Strom wird weiterer Zukunft einen bedeutenden Beitrag leisten, zu günstigen Kosten.
Daher macht die Förderung Sinn. Dies ist eben der Vorteil des EEG gegenüber einem reinen CO2-Zertifikatehandel: Beim Zertifikatehandel hätte die Photovoltaik keine Chance, jemals eingeführt zu werden, weil Sie anfangs zu teuer ist. Keiner würde in PV investieren.
Photovoltaik ist aber ein wichtiger \"Energieträger\", um die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zu verstetigen und somit sicherer und kostengünstiger zu machen, da dann weniger Speicher- und Regelkapazitäten benötigt werden.
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Offline nomos

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Klimawirkung des EEG verpufft
« Antwort #26 am: 17. November 2009, 19:40:17 »
Zitat
Original von superhaase
Das ist ganz einfach eine falsche und durch nichts belegte Behauptung.
Alle wissenschaftlichen Prognosen und die Prognosen der Bundesregierung sagen das Gegenteil.
.......
    @sh, dann Zahlen, Fakten, wann werden für den  genannten Input der Stromverbraucher von 77 Milliarden EURO angemessen wertmässiger Strom an die Verbraucher geliefert.  Wenn keine Korrektur erfolgt, wird die Summe ja noch weiter steigen.  Zeigen Sie den Output auf.
PS: Wie kommen Sie darauf, dass mit zunehmenen PV-Anlagen weniger Regelkapazitäten erforderlich sind. Ihre Erwartungen an Einsparpotential sind doch sehr sehr hoch. Wieviel Milliarden?  ;)

Offline superhaase

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Klimawirkung des EEG verpufft
« Antwort #27 am: 17. November 2009, 20:21:19 »
Zitat
Original von nomos
Wie kommen Sie darauf, dass mit zunehmenen PV-Anlagen weniger Regelkapazitäten erforderlich sind.
Die Photovoltaik liefert tagsüber zu Hochlastzeiten Strom.
Sie liefert den Strom größtenteils sehr verbrauchsnah (auf Dächern) und daher netzentlastend.

Ferner liefert sie weitgehend antizyklisch zur Windkraft Strom - sowohl jahreszeitlich betrachtet, als auch wettermäßig betrachtet.
Das ist einer der wichtigsten Aspekte.
Dadurch wird schon mal eine erhebliche Verstetigung des Stromangebots aus erneuerbaren Energien erreicht.

Zitat
Ihre Erwartungen an Einsparpotential sind doch sehr sehr hoch. Wieviel Milliarden?  ;)
In Milliarden kann ich das hier nicht beziffern. Aber die Studien zu einer Stromversorgung aus 100% Erneuerbaren Energien zeigen diese gegenseitige Ergänzung der verschiedenen erneuerbaren Energiequellen.
Dass dadurch große Investitionen in Energiespeicheranlagen (Pumpspeicherkraftwerke, Druckluftspeicherkraftwerke etc.) und überzählige Kraftwerke (z.B. Biogasverstromungsanlagen als Reservekapazität) eingespart werden, liegt auf der Hand.
Die Stromversorgung wird dadurch billiger und sicherer.

Es ist ja gerade der - oft absichtliche - Fehler vieler Kritiker der erneuerbaren Energien bzw. der Stromkonzernlobbyisten, dass sie immer einzelne Energiequellen herausgreifen und deren unstetige Verfügbarkeit anprangern und dann schlussfolgern, eine Stromversorgung nur aus erneuerbaren Energien sei unmöglich.
Nur die Gesamtbetrachtung hat Sinn.

Dass die Photovoltaik schnell billiger wird, erleben wir ja gerade: Dadurch ist die aktuelle Diskussion um die Überförderung entstanden, weil nicht mit einer so schnellen Kostensenkung gerechnet wurde.
Warum die Photovoltaik in Zukunft einmal die wohl kostengünstigte Art der Stromerzeugung sein wird, hab ich Ihnen auch schon ausführlich erläutert.
Sie müssen das im Licht einer Stromversorgung zu 100% aus Erneuerbaren Energien sehen. Da gibts dann keinen billigen Braunkohlestrom mehr.

Dies alles sind Gründe dafür, dass die anfangs sehr hohe Förderung des PV-Strom gerechtfertigt ist, weil es sich langfristig für die Verbraucher und die gesamte Volkswirtschaft auszahlen wird.

Bei der derzeitigen DESERTEC-Euphorie möchte ich schon mal Zweifel anmelden, dass der DESERTEC-Strom mit dem zukünftigen PV-Strom (so etwa ab 2030) von deutschen Dächern preislich konkurrieren können wird. Das meine ich ernst. Der laufende Betriebsaufwand ist bei thermischen Solarkraftwerken doch sehr groß im Vergleich zur Photovoltaik.
Nach einem hohen Eigenverbrauchsanteil können die PV-Dachanlagenbetreiber bei uns den Überschuss zu recht günstigen Preisen (also zu Marktpreisen unter den eigentlichen Gestehungskosten) ins Netz einspeisen, und machen immer noch insgesamt einen Gewinn, wenn der Bezugspreis für Netzstrom deutlich über den Gestehungskosten liegen wird. Dann ist gar keine EEG-Förderung mehr nötig. Das wird einge Zeit nach Erreichen der Netzparität der Fall sein. Zunächst für Privathaushalte mit ihrem hohen Strombezugspreisen, und später auch für Gewerbekunden, mit den niedrigeren Bezugspreisen. Bei abgeschriebenen und abbezahlten Altanlagen, die noch viele Jahre weiterlaufen werden, stellt sich die Frage der Rentabilität dann sowieso nicht mehr, die können den Überschussstrom wohl dann auch ins Netz \"schenken\".

Trotzdem ist DESERTEC insgesamt keine schlechte Sache, auch und vor allem für die afrikanischen Länder und deren Stromversorgung. Man sollte nur nicht erwarten, dass DESERTEC den mitteleuropäischen Solarstrom ersetzen wird. Ich möchte sogar die Prognose wagen, dass die Photovoltaik eines Tages auch in Wüstengebieten die solarthermischen Kraftwerke zumindest teilweise ablösen wird, weil sie billiger produzieren wird. Der Gesamtwirkungsgrad der solarthermischen Stromerzeugung ist nämlich nicht viel besser als der der Photovoltaik, und die Kostensenkungspotentiale schätze ich bei der Photovoltaik viel größer ein, Betriebskosten und Zuverlässigkeit sind sowieso schon viel besser. Allerdings bleibt der Vorteil der Wärmespeicherung und der Stromerzeugung nach Sonnenuntergang auf Seiten der solarthermischen Stromerzeugung.

ciao,
sh
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Offline Cremer

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Klimawirkung des EEG verpufft
« Antwort #28 am: 17. November 2009, 23:04:01 »
@sh,

was ist denn dass für ein Schmarren

Zitat
Die Photovoltaik liefert tagsüber zu Hochlastzeiten Strom

Hochlastzeit ist bis knapp 9.00 Uhr morgens und abend ab 17.00

da scheint keine Sonne mehr :D
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

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Offline egn

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« Antwort #29 am: 18. November 2009, 08:07:31 »
Zitat
Original von Cremer
Hochlastzeit ist bis knapp 9.00 Uhr morgens und abend ab 17.00

da scheint keine Sonne mehr :D

Es ist schon komisch, dass an der EEX am Spotmarkt in der Regel von 8-20 Uhr am teuersten ist.

Und wenn man sich die tägliche Erzeugung ansieht dann kann man das auch verstehen.

Woran wird das wohl liegen?

Genau, daran dass bei uns die überwiegende Zahl der Betriebe genau um diese Zeit ihre Leistung erbringen und dafür Strom brauchen

Natürlich gibt es je nach Jahreszeit und Tag auch noch Spitzen am frühen Morgen und am späten Abend. Aber es wurde ja nicht gesagt, dass mit PV alle Spitzen die am Tag auftreten abgedeckt werden.

Wenn also PV genau iin der Zeit von 8-18 Uhr und in der Kernzeit von 10-16 Uhr den meisten Strom einspeist, dann führt das zur Verdrängung von Spitzenlast. Sobald in wenigen Jahren die Netzparität erreicht ist wird es nicht lange dauern bis Betriebe ihre Dächer mit PV bedecken um den dann in Eigennutzung sehr günstigen Strom von PV nutzen. Mit dem neuen EEG wird die Eigennutzung auch heute schon langsam attraktiv, auch wenn die Netzparität noch nicht erreicht ist. Die effektiven Stromkosten pro kWh aus PV für Eigennutzung sinken von in 2009 errichteten Anlagen von 18,0 ct/kWh in 2010 auf 16,6 ct/kWh, 2011 15,1 ct/kWh, 2012 13,7 ct/kWh, 2013 12,5 ct/kWh, 2014 11,4 ct/kWh, usw. Dies kann für Betriebe mit PV-Eigenversorgung schnell zu einem Wettbewerbsvorteil werden.

Übrigens führt die zunehmende Eigennutzung schnell dazu dass die durchschnittlichen Kosten pro kWh aus PV-Anlagen sinken. Denn anstatt heute 43 ct/kWh werden für Eigennutzung nur 25 ct/kWh vergütet. Deshalb ist der von EEG-Gegner prognostizierte Anstieg der Gesamtkosten des EEG bei weiterm Ausbau völlig aus der Luft gegriffen. Und wenn die Netzparität erreicht ist dann sind PV-Anlagen schon völlig ohne EEG für den Betreiber rentabel. Die Zusatzvergütung für Eigennutzung wird dann sehr schnell abgeschmolzen werden.

Informationen zur möglichen Entwicklung der Differenzkosten ermittelt mit verschiedenen Methoden findet man an folgenden Stellen:
http://www.clearingstelle-eeg.de/filemanager/active?fid=158
http://www.eeg-kwk.net/cps/rde/xbcr/eeg_kwk/2009-05-11_EEG-Mittelfristprognose-bis-2015%281%29.pdf
http://www.wind-energie.de/fileadmin/dokumente/Themen_A-Z/Potenzial%20der%20EE/BMU_ausbau_ee_praesentation.pdf

Soweit ich sehe berücksichtigt keine der Prognosen die Entwicklung vor dem Hintergrund der zunehmenden Eigennutzung des Stromes.

Und was Desertec angeht, da ist das Ziel den Strom über thermische Speicher über 25 h zu liefern. Dies schon alleine deswegen um die Leitungen kontinuierlich auszunutzen. Desertec soll Grundlaststrom liefern.

 

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