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Autor Thema: Ein Hoch auf die Laufzeitverlängerung :-)  (Gelesen 14616 mal)

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Offline superhaase

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Ein Hoch auf die Laufzeitverlängerung :-)
« Antwort #15 am: 12. November 2009, 11:51:26 »
Passende Untersuchung im Auftrag der HSE AG:

Entwicklungsperspektiven des deutschen
8) solar power rules

Offline nomos

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Ein Hoch auf die Laufzeitverlängerung :-)
« Antwort #16 am: 12. November 2009, 13:27:07 »
Zitat
Original von superhaase
Passende Untersuchung im Auftrag der HSE AG
    Überlegungen in alle Richtungen. Vordenken und Überlegen vor dem Handeln ist immer gut.
    Aber was passt denn da jetzt und für wen?

    \"Für die Deckung dieses Bedarfs kommen grundsätzlich Kraftwerke sowohl im In – als auch im Ausland in Frage. \"

    Aha, das hatte ich mir auch schon mal gedacht. An den bundesdeutschen Grenzen macht aber auch gar nichts mehr Halt.


    ... und was ist mit der \"Entwicklungsperspektive\" Strom aus Importkohle? Das Glaubwürdigkeitsproblem der deutschen Energiepolitik ist nicht neu und nicht beseitigt.
siehe z.B. hier
[/list]

Offline Wolfgang_AW

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Ein Hoch auf die Laufzeitverlängerung :-)
« Antwort #17 am: 14. November 2009, 10:49:31 »
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,661036,00.html

Zitat
Von wegen fast immer am Netz: Die deutschen Atomkraftwerke stehen wegen Nachrüstungen oder technischer Probleme bis zu rund 30 Prozent ihrer Betriebszeit still. Den Negativrekord hält der Pannenreaktor Brunsbüttel.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline nomos

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Ein Hoch auf die Laufzeitverlängerung :-)
« Antwort #18 am: 14. November 2009, 11:15:00 »
Zitat
Original von Wolfgang_AW
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,661036,00.html

Zitat
Von wegen fast immer am Netz: Die deutschen Atomkraftwerke stehen wegen Nachrüstungen oder technischer Probleme bis zu rund 30 Prozent ihrer Betriebszeit still. Den Negativrekord hält der Pannenreaktor Brunsbüttel.
    Ja, und das ist gut so. Sicherheit geht bei deutschen Atomkraftwerken vor.  100 Prozent Laufzeit sind unrealistisch, Revisionen sind zur Sicherheit zwingend und Pannenreaktoren wie Brunsbüttel gehören vom Netz. Sorgen sollten wir uns mehr um unsichere AKWs die nicht vom Netz gehen. Die sind außerhalb der Grenzen Deutschlands zu finden.

    Jedes Argument wird gesucht und genutzt. Standzeiten sind allerdings kaum geeignet für ein Pro oder Contra. Das geht eher zu Gunsten von Atom und Kohle aus. Wie sind denn die Standzeiten der Windräder oder wie viele Stunden liefern die deutschen Solardächer Strom von den 8760 möglichen im Jahr?.

Offline superhaase

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Ein Hoch auf die Laufzeitverlängerung :-)
« Antwort #19 am: 14. November 2009, 12:28:53 »
Zitat
Original von nomos
Sorgen sollten wir uns mehr um unsichere AKWs die nicht vom Netz gehen. Die sind außerhalb der Grenzen Deutschlands zu finden.
Aber nicht nur.
Von dem obenerwähnten Notkühlkreislauf-Verstopfungsproblem sind in Deutschland auch einige AKWs betroffen, die die derzeit am Netz sind!

Wer glaubt, dass die deutschen Atomkraftwerke die sichersten der Welt sind, und dass die deutschen Betreiber die verantwortungsvollsten Betreiber der Welt sind, ist auf beiden Ohren blind! ;)

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline nomos

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Ein Hoch auf die Laufzeitverlängerung :-)
« Antwort #20 am: 14. November 2009, 13:18:34 »
Zitat
Original von superhaase
Wer glaubt, dass die deutschen Atomkraftwerke die sichersten der Welt sind, und dass die deutschen Betreiber die verantwortungsvollsten Betreiber der Welt sind, ist auf beiden Ohren blind! ;)
    Klar, wie man Sie kennt, gehen Sie vom Gegenteil aus. Wir haben die verantwortungslosesten Betreiber und die unsichersten Atomkraftwerke der Welt. Liegt das nur an den Ohren?  ;)

Offline superhaase

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Ein Hoch auf die Laufzeitverlängerung :-)
« Antwort #21 am: 14. November 2009, 13:25:34 »
@nomos:

Nein, das Gegenteil ist sicher auch nicht richtig.
Wir haben in Deutschland aber ebenso gravierende Sicherheitsprobleme und ebenso vertuschende und schlampige Betreiber wie in den anderen Ländern auch.

Es ist einfach nur nicht gerechtfertigt, zu behaupten, wir Deutschen hätten als einzige einigermaßen sichere Atomkraftwerke und hätten da alles (auch die Beteiber) im Griff.
8) solar power rules

Offline nomos

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Ein Hoch auf die Laufzeitverlängerung :-)
« Antwort #22 am: 14. November 2009, 13:42:02 »
Zitat
Original von superhaase
Es ist einfach nur nicht gerechtfertigt, zu behaupten, wir Deutschen hätten als einzige einigermaßen sichere Atomkraftwerke und hätten da alles (auch die Beteiber) im Griff.
    Ja klar, da ist \"nur nichts gerechtfertigt\". Weil die Verantwortung hier nicht ernst genommen wird, stehen die deutschen Atomkraftwerke zu 30 % still!? Sorry, das Gegenteil wird damit deutlich. Man kann zum Atomstrom stehen wie man will, aber die deutschen Betreiber und die deutsche Aufsicht sind keine verantwortunglosen Gesellen.

    Die AKWs haben keine Zukunft, in Deutschland schon mittelfristig keine. Man sollte jetzt aber von den Aktivisten nicht ständig übertreiben und jeden Stillstand mit einem Supergau begründen und verkaufen zu wollen. Wenn das Verstopfungsproblem ein unbekanntes oder unbeherrschbares Risiko darstellen sollte, informieren Sie am Besten sofort die Aufsichtsbehörden. Wenn das der Fall ist, wird man aus Verantwortung sofort stilllegen, da bin ich mir sicher.
PS:
.... und für ausreichenden, umweltgerechten und bezahlbaren Ersatz wird man sorgen müssen. Der Beitrag der Atomkraftwerke zur Stromversorgung ist ja nicht gerade so unbedeutend wie der Solarstrom von den deutschen Dächern  ;) .

Offline Christian Guhl

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Ein Hoch auf die Laufzeitverlängerung :-)
« Antwort #23 am: 14. November 2009, 13:48:46 »
Zitat
Original von nomos
Sorgen sollten wir uns mehr um unsichere AKWs die nicht vom Netz gehen. Die sind außerhalb der Grenzen Deutschlands zu finden.
Das ist ja wie bei Kleinkindern. Rumquengeln wenn man etwas nicht machen soll : \"Aber der macht das doch auch !\" Erst einmal vor der eigenen Tür fegen, bevor man mit dem Finger auf andere zeigt. Wenn dann das letzte AKW in Deutschland abgeschaltet ist und wir von diesem gefährlichen Irrweg wieder auf den Pfad der Tugend zurückgekehrt sind, können wir unsere Nachbarn kritisieren.

Offline nomos

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Ein Hoch auf die Laufzeitverlängerung :-)
« Antwort #24 am: 14. November 2009, 14:02:14 »
Zitat
Original von Christian Guhl
Das ist ja wie bei Kleinkindern.
    @Christian Guhl, wir sind keine Kleinkinder. Deutschland hat kein autarkes Energiesystem. Risiken und Energie sind grenzübrschreitend. Eine solche Schneckenhaushaltung würde ich eher Kleinkindern zuordnen.

    Wasserstrom kaufen viele Deutsche gerne von ausländischen Atom- und Kohlestromproduzenten und glauben dann, sie seien besonders Grün. Dass sie sich nicht täuschen.  :(

Offline Wolfgang_AW

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Ein Hoch auf die Laufzeitverlängerung :-)
« Antwort #25 am: 14. November 2009, 14:48:42 »
@ nomos

Zitat
Ja, und das ist gut so. Sicherheit geht bei deutschen Atomkraftwerken vor. 100 Prozent Laufzeit sind unrealistisch, Revisionen sind zur Sicherheit zwingend und Pannenreaktoren wie Brunsbüttel gehören vom Netz.

Ich stimme zu, natürlich ist das gut so.
Ich stimme dem zu, dass unsichere Kernkraftwerke eher vom Netz zu gehen haben, als dass sie auf Teufel komm raus wg Gewinnmaximierung am Netz gehalten werden.

Laufzeitverlängerung heißt doch nichts anderes, als dass die Stromversorger die bewilligten Reststrommengen KKW auf die voll abgeschriebenen übertragen wollen, also von neu auf alt, weniger von alt auf neu, was ihnen ja jederzeit freistehen würde! Aber dabei kommen doch viel eher betriebswirtschaftliche als sicherheitrelevante Überlegungen zum Tragen.
Beispiel: Im Jahr 2007 hatte Vattenfall den Antrag auf Übertrag einer Reststrommenge von Mülheim-Kärlich auf das Kernkraftwerk Brunsbüttel gestellt, was das BMU abgelehnt hat, ebenso auf Biblis A.

Bisher wurde der Übertrag von neueren Kraftwerken auf ältere von der Genehmigungsbehörde und bislang auch den den Gerichten untersagt.

Wichtig ist doch, dass es zukünftig bei dieser Praxis bleibt!! Doch wenn nun Brüdele - Röttgen den rückwärtigen Übertrag rein nach Atomgesetz §7 Ab. 1 b weniger eng sehen, haben wir eben nicht, den hoffentlich auch von Ihnen erwünschten Effekt, dass die Reststrommengen immer auf jeweiles modernere und damit in der Regel vermutlich sicherere übertragen wird.

Auf Entscheidungen ausländischer /Regierungen/Kernkraftwerkbetreiber kann man nur dann Einfluß nehmen, wenn man bessere betriebswirtschaftliche oder energie- klimapolitische Alternativen anzubieten hat.

In dieser Diskussion werden natürlich Argumente gesucht und genutzt. Was ist daran zu kritisieren. Sie nutzen vor allem Argumente, die Ihre Auffasssung stützen, indem Sie zB. das EEG fast nur noch ausschließlich auf seine Kosten für den Verbraucher reduzieren.

Was die Kernkraft anbelangt, werden allerdings enorme Kosten ausgeblendet, andere völlig verdrängt und sind vom Steuerzahler zu bezahlen. Möglicherweise ist Ihnen das lieber, die fallen wenigstens in der Stromrechnung nicht an.

Wer zahlt denn die Kosten der Stillstände der KKWs? Glauben Sie nicht auch, dass diese Kosten eingepreist sind? Ich will damit zum Ausdruck bringen, dass der Anstieg der Strompreise doch nicht allein der Erhöhung des EEGs geschuldet sind.

Die Standzeiten der Windräder sind neben Wartung und Windmangel vermutl immer häufiger dem Umstand geschuldet, dass der produzierte Strom im Netz nicht aufgenommen werden kann, da die schnelle Regelung im Grundlastbereich durch die KKWs nicht möglich ist.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
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(Alfred Polgar)

Offline nomos

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Ein Hoch auf die Laufzeitverlängerung :-)
« Antwort #26 am: 14. November 2009, 15:29:09 »
@Wolfgang_AW, es gibt Wissenschaftler, die sehen die Risiken und die daraus möglichen externen Kosten der Kohlestromnutzung um ein vielfaches höher als die aus der friedlichen Nutzung der Kernenergie. Wir sollten nicht so tun, als wäre der Strom aus der Kernkraft das einzige Problem das wir haben.

Ich lebe wenige Kilometer von Neckarwestheim. Mit Neckarwestheim I steht dort das älteste AKW Deutschlands und ein zunehmendes Zwischenlager. Gegen ein sofortiges Abschalten von Neckarwestheim I und der Übertragung der Reststrommenge auf NW II spricht überhaupt nichts, im Gegenteil. Von mir aus noch heute!

Ich halte allerdings überhaupt nicht davon, unsinnige Geldverschwendung bei den EE und Belastungen der Verbraucher mit Fehlern bei der Atomstromförderung o. ä. zu rechtfertigen. Die unregelmässige Erzeugung von Wind- und Sonnenstrom und die damit verbundene aufwändige Regelung, sollte man jetzt aber nicht als Argument gegen die konventionellen Kraftwerke verwenden. Das Problem wird gelöst werden müssen, was den Wind- und Sonnen-Strom sicher nicht billiger machen wird.

Wenn ich mir die Verteidigung dieser Solarstromförderung und dem permanenten Versuch der Verknüpfung und Rechtfertigung mit dem Atomstrom gerade in einem Verbraucherforum ansehe, komme ich langsam zur selben Erkenntnis wie Theodor Fontane:

\"Gegen eine Dummheit, die gerade in Mode ist, kommt keine Klugheit auf.\"

Offline Wolfgang_AW

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« Antwort #27 am: 14. November 2009, 16:44:46 »
Sie schreiben sich in den Foren, der PV-Einspeisung wegen, die Finger wund. Die mag ja zu hoch sein, da man auch die Dynamik des Marktes vollig falsch eingeschätzt hat, das kann man ändern. Wurde ja auch schon geändert. Falls das nicht ausreicht muss man wieder ändern. Wo ist das Problem?

Sind Sie gegen PV-Strom?

Ihre Argumentation

Zitat
Ich halte allerdings überhaupt nicht davon, unsinnige Geldverschwendung bei den EE und Belastungen der Verbraucher mit Fehlern bei der Atomstromförderung o. ä. zu rechtfertigen.

ist im Vergleich allerdings sehr einseitig!

Was halten Sie denn von der unsinnigen Geldverschwendung bei der Kernkraft?

Mir fällt, wenn ich so manches hier in den Foren lese auch ein Sprichwort ein:

[align=center]\"Eigenes Gebrechen sieht man nicht\"[/align]


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

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« Antwort #28 am: 14. November 2009, 16:56:06 »
Zitat
Original von Wolfgang_AW
.......Mir fällt, wenn ich so manches hier in den Foren lese auch ein Sprichwort ein:
[align=center]\"Eigenes Gebrechen sieht man nicht\"[/align]
    @Wolfgang_AW, es ist doch immer wieder das gleiche Lied. Offensichtlich ist die Fixierung zementiert, man ist nicht mehr in der Lage, die Solarförderung völlig losgelöst von diesem dümmlichen AKW-Vergleich zu betrachten und zu beurteilen. Das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun.

    Wenn die Atomstormförderung ein Fehler gewesen sein sollte, dann ist das noch lange keine Rechtfertigung, jetzt beim Solarstrom das Geld der Verbraucher auf den Sonnendächern zu verbrennen.

    Sorry, aber jetzt nochmal klar und deutlich: Dieser Vergleich \"AKW-SOLAR\" ist dumm und töricht.  

    Und zur Kenntnis: Das sind nicht meine \"Gebrechen\".

Offline Wolfgang_AW

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Ein Hoch auf die Laufzeitverlängerung :-)
« Antwort #29 am: 14. November 2009, 18:07:48 »
Sie können sooft Sie wollen die These aufstellen, der Vergleich \"AKW-SOLAR\" ist dumm und töricht.

Sie wird deshalb nicht richtiger und fällt auf Sie zurück.

Die Frage, ob Sie gegen PV-Strom sind, haben Sie nicht beantwortet!

Weshalb ist es nicht zulässig, Energiearten miteinander zu vergleichen?

Allerdings ist der Vergleich GELDBEUTEL-SOLAR auch nicht gerade erquickend, Dummheit will ich Ihnen dabei NICHT unterstellen!


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
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