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Wegen der Krise ist der Strommarkt eingebrochen. Die Düsseldorfer Stadtwerke müssen 20 Millionen Euro allein im Jahr 2010 sparen. Und die Belastungen könnten noch steigen. Um die gewünschte Gesamtgewinn-Marge nicht zu gefährden, steht fast alles auf dem Prüfstand.Wenn aus dem riesigen Schlot der Lausward kein Qualm mehr aufsteigt, dann ist es wirklich ernst mit der Krise. Schon mehrmals haben die Stadtwerke dieses Jahr die Turbinen für den großen Gasblock E abschalten müssen. Weil es sich zeitweise schlicht nicht lohnte, den Strom hier selbst zu produzieren. Auf der Leipziger Energiebörse liegen die Preise im Keller. Und der Sinkflug geht weiter. Die Stadtwerke, die dort einen Teil des Strombedarfs für Düsseldorf durch Einkäufe decken, bleiben nun auf ihren noch im Vorjahr teuer erworbenen „Vorräten” sitzen und müssen sie nun zu Schnäppchenpreisen loswerden. Die Wirtschaftsflaute hat das Unternehmen voll erwischt. Die Erlöse aus der Stromerzeugung und dem Verkauf gehen bis Jahresende um neun Millionen Euro zurück. Für 2010 wird gar ein Einbruch von 20 Millionen Euro erwartet. Das Problem ist nicht hausgemacht. Alle Energiekonzerne leiden unter den Absatzschwierigkeiten. Allein die seit Monaten anhaltende Kurzarbeit beim Sprinter-Werk in Rath schlägt sich deutlich auf die Minus-Bilanz der Stadtwerke nieder. Je mehr Unternehmen ihre Produktion zurückfahren oder einstellen, umso weniger Strom wird benötigt. Das Geschäft mit den Industriekunden ist dieses Jahr um zehn bis 20 Prozent eingebrochen. Die Stadtwerke müssen gegensteuern, um diese Verluste wieder auszugleichen und die vom Mehrheitseigner EnBW gewünschte Gesamtgewinn-Marge von über 60 Millionen Euro nicht zu gefährden. Das wird dieses Jahr noch gerade so gelingen. Doch spätestens dann geht es ans Eingemachte, wird gespart und gestrichen - 20 Millionen Euro allein 2010. Vielleicht auch mehr.
Markus F. Schmidt gerät immer mehr in die Kritik: Die Gesellschafter EnBW und die Stadt zweifeln, dass er der richtige Mann ist, um das Unternehmen auf Dauer wirtschaftlich erfolgreich zu positionieren. (...)Die Kritikpunkte: die gescheiterten Beteiligungen an den Stadtwerken in Neuss und Wuppertal sowie die Planungspleite für das Kohlekraftwerk auf der Lausward. Überhaupt fehle ihm das strategische Denken für eine Neuausrichtung des Unternehmens weg von der Kohle.
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