Energiepolitik > Fossile Energie / Atomkraft
Schwarz-Gelb sagt Atomausstieg ab
Wolfgang_AW:
Die Diskussion um Laufzeitverlängerung und Neubau ist, wenn die vorhandenen und zukünftigen Ingenieurs- Facharbeiter- Ausbildungskapazitäten in den Blickwinkel mit einbezogen werden, geradezu grotesk.
Welt-Statusreport Atomindustrie 2009
Hier auszugsweise:
--- Zitat ---Die Atomindustrie der USA benötigt für die bestehenden Anlagen im Lauf der nächsten zehn Jahre etwa 26 000 neue Fachkräfte.
(…)
In Frankreich sieht es ganz ähnlich aus, wie in den USA und den meisten anderen Ländern mit Atomprogrammen. EDF spricht unumwunden von einer \"unausgewogenen Altersstruktur\" … und stellt das Nachwuchsproblem explizit als Risikofaktor ein.
(…)
Im Vereinigten Königreich gab es 2002 keinen einzigen atomtechnischen Grundstudiengang mehr.
(…)
In Deutschland nimmt das Kompetenzdefizit dramatische Ausmaße an. 2004 hatte eine Analyse der Ausbildungs- und Nachwuchssituation bereits erkennen lassen, dass der Mangel rapide zunimmt. Die Beschäftigungslage im Atomsektor wird weiter abnehmen, einschließlich der Bereiche Reaktorbau und Wartung. Die Anzahl der Stellen soll jährlich um etwa 10 % abnehmen und 2010 etwa 6 250 erreichen. Dies schließt 1 670 Einstellungen bereits ein. Die Anzahl der Hochschulen mit atomrelevanten Lehrangeboten ging von 22 im Jahr 2000 auf zehn im Jahr 2005 zurück. Im Jahre 2010 sollen nur noch fünf übrigbleiben. Haben 1993 noch 46 Studenten in Deutschland einen Abschluss in einem atomtechnischen Fach gemacht, war es 1998 kein einziger mehr. Zwischen 1997 und Ende 2002 haben ganze zwei Studenten einen Studiengang mit Hauptfach Atomtechnik absolviert. ... Insgesamt haben 50 Studenten Atomthemen nebenbei belegt. Es liegt auf der Hand, dass sich Deutschland einem dramatischen Mangel an Ausbildung und Personal gegenübersieht und zwar gleichermaßen in der Industrie, bei den Betreibern, in der Forschung und bei den Überwachungsbehörden.
(…)
Wie Lothar Hahn, Geschäftsführer der deutschen Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS) hervorhebt, drohen ernste Konsequenzen:
Erste Studien zeigen bereits, dass Defizite bei der Aufrechterhaltung der Vertrautheit mit dem jeweils neuesten Stand der Wissenschaft und ein qualitativer Niedergang bei der Ausbildung des Betriebspersonals die Sicherheit von Atomanlagen gefährden kann. Mangelhafte Sachkenntnis bei Behörden und Expertenorganisationen bedeuten eine unmittelbare Gefahr für die qualifizierte Überwachung des Reaktorbetriebs und somit der Reaktorsicherheit.
(…)
In Japan ähnelt die Situation der in den übrigen Atomenergie-Staaten.
--- Ende Zitat ---
Eine \"strahlende\" Zukunft.
Vielleicht lassen sich ja zusätzlich noch einige in HarzIV geparkte Ingenieure umschulen.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW
Sukram:
Hab\' auch mal an einem Versuchsreaktörchen \'rumgemessen...
Mal wieder die Skripte \'raussuchen ;-)
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