Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Vattenfall verklagt Deutschland  (Gelesen 10905 mal)

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Offline nomos

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Vattenfall verklagt Deutschland
« am: 10. Juli 2009, 10:52:15 »
Der Energieriese Vattenfall hat Deutschland verklagt - auf 600 Millionen Euro, von denen Hamburg möglicherweise einen dicken Anteil bezahlen muss. Es geht  um das Kohlekraftwerk Moorburg.

hier zum nachhören DRADIO

Konzernchef Tuomo Hatakka fährt so das Image von Vattenfall weiter in den Keller. Die Energie von Vattenfall ist in Deutschland kaum noch verkehrsfähig, Importkohlestrom schon gar nicht!  ;) .

PS:
Spiegel: Machtkampf um Moorburg

Offline DieAdmin

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Vattenfall verklagt Deutschland
« Antwort #1 am: 21. Januar 2010, 13:36:39 »
Grüne befürchten umweltpolitische Konsequenzen bei Erfolg der Milliarden-Klage von Vattenfall gegen Deutschland

http://rsw.beck.de/rsw/shop/default.asp?docid=296577&docClass=NEWS&site=Beck%20Aktuell&from=HP.10

Offline nomos

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Vattenfall verklagt Deutschland
« Antwort #2 am: 21. Januar 2010, 15:35:22 »
Wenn das so kommt, ist  das die Folge der nationalen Politik.

Die Schweizer haben nicht nur Minarette verboten, sondern auch Kohlekraftwerke. Allerdings nur in der Schweiz, nicht im Ausland.

Wir sollten uns ein Beispiel nehmen, was neue Kohlekraftwerke angeht.

\"Werden nationale Klimaschutzstandards unterlaufen?\"
Notfalls macht man sie passend - siehe hier:Ein Gesetz für E.ON - \"Schwarzbau\"-Legalisierung? -

Wenn die \"nationalen Klimaschutzstandards\" Kohlekraftwerke erlauben, dann kann auch eine solche Klage erfolgreich sein.

Beispiel: Wochenzeitung WOZ.CH

Offline uranus

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Re: Vattenfall verklagt Deutschland
« Antwort #3 am: 03. November 2014, 17:31:57 »
Sollten nicht die Stromverbraucher zunächst selbst Konsequenzen aus der Klage ziehen?

Schließlich geht es um unsere Steuergelder, die Vattenfall hier abgreifen will ! Ich käme jedenfalls nicht auf den Gedanken, bei einem EVU einen Energieliefervertrag abzuschließen, der auch noch meine Steuern einsacken möchte, wodurch viele Kindergärten, Schulen und andere Infrastruktureinrichtungen – die wir so dringend brauchen – nicht realisiert werden können, weil Vattenfall seinen Gewinn maximieren möchte.

Keine Neuverträge mehr und gekündigte Lieferverträge – mit entsprechender Begründung – würden vielleicht auch bei den Vorständen ein Umdenken bewirken.
Eigentlich müsste doch ein Aufschrei durch die „Sozialen Medien“ gehen oder haben unsere jungen Leute nicht verstanden, dass ein ausländischer Großkonzern bei jedem deutschen Bürger kassieren will, und zwar egal ob er Vattenfallkunde ist oder nicht?

Offline khh

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Re: Vattenfall verklagt Deutschland
« Antwort #4 am: 03. November 2014, 17:37:15 »
Vielleicht sollten Sie Ihre berechtigte Kritik (zu den verschiedenen Klagen von Stromerzeugern - z.B. hier  http://www.focus.de/politik/deutschland/bundesregierung-millionenkosten-durch-vattenfall-klage_id_4226931.html !)
besser an die seinerzeitige Bundesregierung (schwarz/gelb) richten ?
« Letzte Änderung: 03. November 2014, 18:33:56 von khh »
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Offline uranus

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Re: Vattenfall verklagt Deutschland
« Antwort #5 am: 03. November 2014, 23:12:22 »
Vielleicht sollten Sie Ihre berechtigte Kritik (zu den verschiedenen Klagen von Stromerzeugern - z.B. hier  http://www.focus.de/politik/deutschland/bundesregierung-millionenkosten-durch-vattenfall-klage_id_4226931.html !)
besser an die seinerzeitige Bundesregierung (schwarz/gelb) richten ?

Na, ja....? Ich denke, dass Beschwerden - oder wie auch immer - an die Bundesregierung von einzelnen Bürgern eine eher überschaubare Wirkung entfalten, um es mal vorsichtig auszudrücken. Wie man sieht, hatte die Beschwerde der Schlichtungsstelle Energie zu ExtraEnergie und 365 AG an die Bundesnetzagentur schon keine sichtbare Wirkung entfaltet. Was sollte dann eine Beschwerde von einem "Würstchen" wie mir bei der Bundesregierung bewirken?

Wenn überhaupt können nur Verbände, Medien, zahlenmäßig umfangreicher Protest in den sozialen Netzwerken, Sozialverbänden und von Vereinen - wie der auch "Bund der Energieverbraucher" z. B. - eine Wirkung erzielen.

Die größte, schnellste und direkteste Wirkung kann der Verbraucher selbst beim EVU auslösen, wenn er mit diesen keine Verträge mehr abschließt oder sie kündigt!

P.S. Habe mir eben noch den Link angesehen, den Sie freundlicherweise eingefügt hatten. Ja natürlich, dann muss Gleiches konsequenterweise auch für Eon und RWE gelten. Bleiben bald nicht mehr viele übrig zum Vertragsabschluss, oder? Mir wird ganz schlecht, wenn ich daran denke, dass unsere Volksvertreter dieses "TIPP" durchwinken werden.
Ich werde dann wohl die Idee eines Kabarettisten aufgreifen und ein Kondomgeschäft eröffnen. Wenn ich die Dinger dann im Vatikan nicht verkaufen darf, verklage ich den Papst.
« Letzte Änderung: 03. November 2014, 23:35:56 von uranus »

Offline khh

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Re: Vattenfall verklagt Deutschland
« Antwort #6 am: 04. November 2014, 05:02:34 »
Uranus, diese Anmerkung
Vielleicht sollten Sie Ihre berechtigte Kritik (zu den verschiedenen Klagen von Stromerzeugern - z.B. hier ... !)
besser an die seinerzeitige Bundesregierung (schwarz/gelb) richten !
scheinen Sie falsch verstanden zu haben.

Zu kritisieren sind m.E. weniger die jetzt Schadensersatz fordernden Atomstrom-Multis, sondern eher die (sich
nicht an geltendes Recht haltende?) Bundesregierung 2011 (Schwarz/Gelb) !

Zur Erinnerung der zeitliche Ablauf des Atomausstiegs  -  Auszug aus Wikipedia:
Zitat
In Deutschland begann der Atomausstieg mit der „Vereinbarung zwischen der Bundesregierung [Rot/Grün] und den Energieversorgungsunternehmen vom 14. Juni 2000“. 2002 wurde der Vertrag durch Novellierung des Atomgesetzes rechtlich abgesichert. In der Folge wurden am 14. November 2003 das Kernkraftwerk Stade und am 11. Mai 2005 das Kernkraftwerk Obrigheim endgültig abgeschaltet.
2010 wurde das Atomgesetz durch eine Laufzeitverlängerung für deutsche Kernkraftwerke ... modifiziert. Das Gesetz wurde am 28. Oktober 2010 beschlossen; die sieben vor 1980 in Betrieb gegangenen Anlagen erhielten zusätzliche acht Betriebsjahre, die übrigen zehn Atomkraftwerke zusätzliche 14 Jahre [:o].
Die Bundesregierung beschloss im März 2011 – kurz nach dem Beginn der Nuklearkatastrophe von Fukushima – einen deutlichen Wechsel ihrer Atompolitik bzw. Energiepolitik. Zunächst verkündete sie ein dreimonatiges Atom-Moratorium für die sieben ältesten deutschen Atomkraftwerke sowie für das aufgrund vieler Pannen umstrittene Kernkraftwerk Krümmel; kurz darauf beauftragte sie die Reaktor-Sicherheitskommission und die neu eingesetzte Ethikkommission für eine sichere Energieversorgung, um ihren Atomausstieg zu rechtfertigen[::)]. Am 6. Juni 2011 beschloss das Kabinett Merkel II das Aus für acht Kernkraftwerke und einen stufenweisen Atomausstieg bis 2022
[Einfügung in [  ], Hervorhebung, Unterstreichung durch khh]

Hätte Schwarz/Gelb in 2010 keine Lobby-Politik im Sinne der Atomwirtschaft betrieben >:( und den in 2000/2002 von Rot/Grün bereits auf den Weg gebrachten Atomausstieg weitgehend gekänzelt, könnten die AKW-Betreiber für das in 2011 nach Fukushima (womöglich nicht rechtmäßig) beschlossene sofortige bzw. frühere Aus der Meiler nicht derartigen Schadensersatz fordern ???

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Offline uranus

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Re: Vattenfall verklagt Deutschland
« Antwort #7 am: 05. November 2014, 20:10:38 »
Uranus, diese Anmerkung
Zitat von: khh am 03. November 2014, 17:37:15

    Vielleicht sollten Sie Ihre berechtigte Kritik (zu den verschiedenen Klagen von Stromerzeugern - z.B. hier ... !)
    besser an die seinerzeitige Bundesregierung (schwarz/gelb) richten !

scheinen Sie falsch verstanden zu haben.

Nein, nein ich habe schon verstanden was Sie gemeint hatten und bin auch, bei der Beurteilung der Ursachen, ganz bei Ihnen. Ich denke nur, dass eine Einflussnahme auf die politisch Handelnden noch viel schwieriger ist, als etwas gegen die EVU zu unternehmen.
Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass unsere ohnehin politisch desorientierte Bevölkerung sich Angesichts, einer seit Jahren kaotischen Energiepolitik, bei ihrer Wahlentscheidung, von den energiepolitischen Fehlentscheidungen der verantwortlichen Parteien leiten läßt und diese abstraft. Wie wir ja bestens bei der letzten Bundestagswahl sehen konnten. Sicherlich auch mangels einer wirklichen Alternative.

Da ist es doch einfacher und auch zielgenauer für den einzelnen Verbraucher, wenn er die betreffenden EVU an deren Rolle in einer "Sozialen Marktwirtschaft" erinnert, indem er einen bestehenden Vertrag kündigt, bei diesen erst keinen Vertrag abschließt und/oder in den sozialen Netzwerken mal ein bischen Stimmung macht. Die jungen Leute sind ja da praktisch zu Hause.

Ich möchte meinen, dass der deutsche Steuerzahler bei EON und/oder RWE doch noch Mehrheitseigner sein sollte, oder?


 

 

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