Energiepolitik > Erneuerbare Energie
Deutsche planen größtes Solarkraftwerk aller Zeiten
Sukram:
--- Zitat ---Original von egn
Da ist nichts pikant dran sondern hat alleine physikalische Gründe. In Wüsten hat man für thermische Systeme genügend direkte Strahlung. In D wo es weit weniger direkte Strahlung gibt kann man damit allenfalls Kaffee kochen.
--- Ende Zitat ---
Oh no. Ich denke eher, dass es (auch) daran liegt, dass bei PV der Wirkungsgrad mit der Temperatur sinkt ;-) ansonsten ist DIE eher auf \"direkte Strahlung\" angewiesen als Solarthermie- man hat da schon allerhand Klimmzüge z.B. durch Linsen versucht.
--- Zitat ---
--- Zitat ---Jetzt bleibt nur die Frage, wie man sich gegen politische Erpressung absichert: Fragt mal die Schweizer- zweie sitzen immer noch als Geiseln in Libyen, und die Swissair hat Landerechte entzogen bekommen ;-)
--- Ende Zitat ---
Man erreicht dies durch eine hohe Diversifikation in der Verteilung auf viele Länder. Und natürlich besteht die Hoffnung dass dort auch etwas mehr Ruhe einkehrt wenn der Wohlstand durch die wirtschaftliche Tätigkeit steigt.
--- Ende Zitat ---
Oh yes. Di-Ver-si-fi-ka-tion- das Lieblingswort unseres ehem. Wirtschaftsminister Glos ;-)
Wo haben wir denn mögliche Trassen: Gibraltar und- Sizilien- und was liegt da gegenüber? Marokko, - und Libyen.
Was den Wohlstand betrifft- wie war das nochmal mir dem Iran? 2/3
egn:
--- Zitat ---Original von Sukram
Oh no. Ich denke eher, dass es (auch) daran liegt, dass bei PV der Wirkungsgrad mit der Temperatur sinkt ;-) ansonsten ist DIE eher auf \"direkte Strahlung\" angewiesen als Solarthermie- man hat da schon allerhand Klimmzüge z.B. durch Linsen versucht.
--- Ende Zitat ---
Wie hoch glauben Sie ist der Wirkungsgrad von solarthermischen Kraftwerken wie z.B. die SEGS Kraftwerke in Kramer Junction USA?
Sie ist derzeit gerade mal 14 Prozent.
Die solarthermische Kraftwerke können dort den Strom heute mit 10-12 ct/kWh nur deshalb produzieren weil einmal die Sonneneinstrahlung rund 2900 kWh/a/qm beträgt und die Kosten für ein solarthermisches Kraftwerk derzeit noch niedriger sind als bei PV.
Die 14 Prozent Wirkungsgrad erreicht PV schon lange ohne Konzentration. Und Konzentrator-Systeme mit PV liegen deutlich über 20 Prozent. Der Wirkungsgrad ist aber im Prinzip unwichtig. Entscheidend sind die Kosten pro kWh die hinten herauskommen.
Warum werden denn heute Freianlagen überwiegend mit Solarmodulen von FT gebaut?
Diese haben einen Wirkungsgrad unter 10 %, sind aber unschlagbar günstig von den Kosten. Man kann Module heute schon in kleineren Mengen deutlich unter 2 €/Wp einkaufen und produziert werden sie für weniger als 1 €/Wp.
Jetzt vergleichen wir doch mal PV mit einem solarthermischen Kraftwerk bei einer Einstrahlung von 2900 kWh/a/qm. Bei einer Einstrahlung in D von 850 kWh/a/qm rentiert sich eine Freianlage mit einer Vergütung von rund 32 ct/kWh. Bei der mehr als 3-fachen Einstrahlung würde der Strom nur mehr ein 1/3 kosten, also im Bereich der solarthermischen Anlagen liegen. Die Temperaturabhängigkeit des Wirkungsgrades ist bei Dünnschichtzellen viel geringer als bei anderen Zellen.
Der Wirkungsgrad kann also kein Argument sein warum man erstmal keine PV-Anlagen in der Wüste baut. Der Grund liegt eher in der möglichen Speicherung bei thermischen Solaranlagen. Mit einem Salzspeicher kann man die Stromerzeugung des relativ kurzen Tages auf dieser Breite, um 6-8 Stunden strecken. Damit können nicht nur die Leitungen gleichmäßiger ausgelastet werden, es kann in Hybridkraftwerken auch mit anderen Energiequellen das schwankende Angebot ausgeglichen werden.
Die Speicherung von Strom ist viel aufwändiger und teurer als die Speicherung von Wärme.
Und wie schon geschrieben würden solarthermische Kraftwerke in D gar nicht funktionieren. Dafür braucht man eine Einstrahlung von mehr als 2.000 kWh/a/qm. So bekommt jede Technologie ihre Nische. Die Erzeugung in der Wüste kann über 10-12 h hinweg Grundlaststrom liefern, während die lokale PV-Erzeugung tagsüber Spitzen- und Mittellast ersetzt.
superhaase:
@egn:
Sie meinten wohl \"Man kann Module heute schon in kleineren Mengen deutlich unter 2 €/Wp einkaufen und produziert werden sie für weniger als 1 €/Wp.\"
Sonst wäre PV-Strom ja unschlagbar billig. ;)
Im Übrigen haben die neuesten solarthermischen Kraftwerke wie z.B. Andasol 1 in Spanien einen Wirkungsgrad von irgendwo bei 25%, soviel ich weiß.
Der \"Strom aus Afrika\" scheint auf den ersten Blick sehr verlockend.
Aber auf den zweiten Blick?
In den aktuellen Meldungen wird von 400 Mrd. € Investitionen für 10-15% des deutschen Stromverbrauchs gesprochen bei einem Preis von 15 ct/kWh.
Mal so aus der Hüfte geschossen möchte ich behaupten, dass man für diese Menge Geld weit mehr Erneuerbare Energien innerhalb Europas erschließen kann, samt der dringend zu entwickelnden Speicherkonzepte. Ein vernünftiges europäisches Gesamtkonzept zu einer dezentralen Stromerzeugeung mit 100% regenerativen Energien, inklusive Speichereinrichtungen und Demand Side Management wäre viel sinnvoller.
Aber daran haben Konzerne wie RWE und Siemens weniger Interesse, weil sich damit weniger Marktmacht ausspielen lässt.
Eine umfassende Lösung des europäischen Energieproblems stellt dieses Projekt \"desertec\" nicht dar.
Trotzdem kann dieses Projekt einen positiven wirtschaftlichen und politischen Beitrag leisten - gerade auch für die afrikanischen Staaten.
ciao,
sh
egn:
--- Zitat ---Original von superhaase
Sie meinten wohl \"Man kann Module heute schon in kleineren Mengen deutlich unter 2 €/Wp einkaufen und produziert werden sie für weniger als 1 €/Wp.\"
Sonst wäre PV-Strom ja unschlagbar billig. ;)
--- Ende Zitat ---
Sie haben recht, sorry. Ich habe die Angaben oben korrigiert.
superhaase:
Hoppla, da hab ich was falsch gelesen:
Mit den 400 Mrd. € sollen etwa 15% der europäischen Stromversorgung gedeckt werden.
Das klingt schon besser.
Das Projekt könnte damit für Europas Stromversorgung einen guten Beitrag leisten. Die Vorteile für die afrikanischen Staaten wären ja auch nicht zu verachten.
Man sollte allerdings nicht darauf verfallen, allen europäischen Strom aus Afrika beziehen zu wollen.
ciao,
sh
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