@Monaco
Manchmal wird vorgearbeitet.
Vorausschauend handeln. :wink:
Der Musterbrief ist ein unverbindliches Angebot, nicht mehr und nicht weniger.
Man kann ihn verwenden, muss es aber nicht.
Es gibt ja auch noch andere Musterbriefe.
Wer möchte, macht gar nichts und zahlt weiter die aufgerufenen Preise.
Die bisherige Erfahrung hat gezeigt, dass die Rechtslage bei großen Konzernen durchaus zutreffend eingeschätzt wird, dass kleine Versorger ohne eigene Rechtsabteilung aber oft Schwierigkeiten haben.
Die sind auf die verschiedensten Seminarangebote angewiesen, wobei man nicht sicher sein kann, ob da wirklich die bekannte Rechtsprechung vollständig zur Sprache kommt.
Sie können davon ausgehen, dass bis vor einem Jahr diese Rechtslage bei den Versorgern sogar fast unbekannt war. Die brauchten also tatsächlich entsprechende Belehrungen. Das zeigen ja gerade die vielen Seminarangebote.
Und so manche Begebenheit hat gezeigt, dass man sich eben gerade nicht an die Rechtslage hält, wohl weil die nicht hinreichend bekannt ist.
Es kann also sein, dass manche Ausführung für den einen Versorger überflüssig ist, ein anderer jedoch durchaus eines entsprechenden Hinweises bedarf, ja für diesen sogar zu wenig drinsteht.
Der Musterbrief soll für alle Fälle eine Grundlage bilden.
Schlussendlich kann er auch den Gerichten bei der Entscheidungsfindung helfen.
Es handelt sich somit um einen Kompromiss aus den verschiedensten Zielvorgaben.
Jedem steht es frei, seinen eigenen umfangreichen Schriftwechsel mit dem Versorger vorzubereiten und zu planen.
Ich fände es hingegen sogar gut, man macht ein Schreiben von A-Z, so dass es einer zusätzlichen Diskussion gar nicht mehr bedarf.
Eine einzige Briefmarke verklebt und die Sache \"ausgeschrieben\", wie Juristen sagen. Danach darf geklagt werden.
Denn es zeigt sich, dass das ewige Hin- und Herschreiben nichts anderes ist, als vertane Lebenszeit - für beide Seiten.
Auf Ermüdung setzen die Versorger.
Wer glaubt ernsthaft, sein Versorger würde sich überzeugt zeigen und mag man noch hunderte entsprechender Urteile bringen?
Die maßgeblichen Versorger kennen die Rechtslage ganz genau, bemühen sich jedoch nach Kräften, diese unklar erscheinen zu lassen.
Wenn man jedoch Freude am Schreiben hat....
Die Versorger antworten mit Standardtexten, welche aus Bausteinen zusammengesetzt werden, wenn die Schreiben nicht gar wie Mahnbriefe etc. pp. automatisch in den Postausgang gehen.
Also:
Der Musterbrief ist unter vielerlei Gesichtspunkten ein Kompromiss.
Jeder darf ihn nach Belieben verwenden, kürzen, ergänzen.
Der kostet nicht mal was.
Er erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, weil es sich gerade um einen Kompromiss handelt.
Auf die Risiken und bisherigen Erfahrungen wurde und wird hingewiesen.
Und wer jetzt denkt, für so einen Musterbrief müsste man Arbeitskreise bilden, Abstimmungen veranstalten (Procedere?), der verkennt, dass es einfach nur um ein unverbindliches Angebot geht, sich gegen unbillig überhöhte Energiepreise einfach zur Wehr zu setzen, ohne großen Aufwand und gleichwohl nicht ganz unbedarft, sondern unter Berücksichtigung vieler Erfahrungen:
Beispielhaft:
November 2004: In Hamburg drohen Gassperren. Statt dessen werden dann Blumensträuße verteilt und es gibt Entschuldigungen für aufgetretene \"Missverständnisse\". Die entsprechende Passage war also wichtig, möglicherweise heute noch in abgelegenen Landesteilen.
Und so ein Musterbrief darf den Betroffenen auch Mut machen.
So mancher erfährt selbst auch jetzt erst aus dem Musterbrief, was sein Versorger darf und was nicht, zum Beispiel wenn der Musterbrief untereinander weiter gegeben wird.
Nicht jeder Verbraucher ist in der Lage, zu erkennen, worauf es dabei ankommt. Dafür ist so ein Musterbrief ja gerade gedacht.
Nicht alle haben Internet und laden sich den Musterbrief selbst von der Seite herunter.
Viele Verwender haben also noch nicht einmal den hiesigen Hintergrund.
Tatsache ist, dass der Brief an den Versorger am Ende mit einer eigenen Unterschrift abgeschlossen wird.
Das bedeutet, dass man für den Inhalt selbst verantwortlich ist, auch für den Stil, der zu einem selbst passen sollte.
Es ist doch auch ein Schreiben des konkreten Kunden an seinen Versorger und eben gar kein Schreiben einer Gemeinschaft (auch nicht einer metaphysischen), die den Inhalt zu verantworten hätte.
Wie war das gleich mit dem geschenkten Gaul? :wink:
Aber das ist dann auch wieder meine persönliche Meinung, für die ich um ein klein wenig Verständnis bitte:
Wenn man weiß, wieviele Versionen und Abwägungen unter den beteiligten Kollegen es darüber gab und weiter gibt, weil es sich um ein lernendes System - hier wie dort - handelt, denkt man vielleicht ein wenig anders darüber.
Zugegeben:
Das sieht man einer ausgedruckten A4- Seite nicht an.
Freundliche Grüße
aus Jena
Thomas Fricke
Rechtsanwalt