Energiepreis-Protest > Stadtwerke Bietigheim-Bissingen

Diskussion über Gaspreise \"Bauernfängerei\"

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Ronny:

--- Zitat --- Die Diskussion mit Ihnen ist beendet.

--- Ende Zitat ---
Nomos, bitte nicht aufhören! So gut wurde ich in diesem Forum schon lange nicht mehr unterhalten...

Ronny

RR-E-ft:
Die Gasbezugspreise unterscheiden sich je nach Nachfragemenge deutlich.

Während Großabnehmer aus der Industrie 2008 in Deutschland  im europäischen Vergleich steuer- und abgabenbereinigt unterdurchschnittliche Preise zahlten, zahlten viele Kunden mit Jahresabnahmengen kleiner Stadtwerke demgegenüber im europäischen Vergleich deutlich überdurchschnittliche Preise, wobei eine gravierende Preisspreizung festgestellt werden konnte,vgl. \"Gasmarkt Deutschland\" Nr. 6/2008 S. 10.

Erklärlich erscheint das nur dadurch, dass bei großen Industriekunden seit längerem ein intensiver Gas- zu- Gas- Wettbewerb stattfindet, bei Stadtwerken sich hingegen ein solcher erst noch entwickeln muss. Schließlich haben viele Industriekunden, die mit neuen Anbietern Verträge abschlossen, regelmäßig Festpreise vereinbaren können, während viele Stadtwerke immer noch behaupten, nahezu sklavisch einer Ölpreisbindung ausgesetzt zu sein (obschon auch Stadtwerken Festpreise angeboten wurden, so jedenfalls Pressemitteilung der BASF/ Wintershall vom 02.11.2005).

An der Tankstelle ist der Literpreis für Pkw- Tankfüllungen hingegen offensichtlich nicht danach gestaffelt, wieviel man gerade getankt hat, wohl weil sich die jeweiligen Abnahmengen beim einzelnen Tankvorgang dafür nicht hinreichend unterscheiden....

*************

Dem Gasvertreib enstehen fixe Kosten, weil der Netzbetreiber verbrauchsunabhängige Entgelte u.a. für Messung und Abrechnung verlangt. Diese liegen in Summe aber oft weit geringer als der Grundpreis, den der Gasvetrieb seinem Endkunden abverlangt. Bei einem Jahresverbrauch größer 20.000 kWh/a (Einfamilienhaus) fallen diese fixen Kosten, die der Netzbetreiber verlangt, immmer weniger ins Gewicht. Bei einer sehr geringen Jahresabnahmenge wiegen sie hingegen weitaus schwerer. Deshalb bieten viele Gasversorger ab einer bestimmten Jahresabnahmenge schon seit langem eine Abrechnung ohne Grundpreis an. Die Arbeitspreise Netznutzung nehmen zumeist entsprechend einer Verbrauchsstaffel ab.

Ob nun sozial oder nicht:

Bei einer kostenorientierten Preisbildung können große Abnahmengen mit ökonomischen Skaleneffekten verbunden sein, die geringere Preise ermöglichen. Wer eine möglichst preisgünstige Versorgung verlangt, wird dies wohl mit zu berücksichtigen haben.

Stadtwerke können die Effekte nutzen, indem sie ihre Nachfrage in Einkaufsgemeinschaften wie TRIANEL bündeln und die gebündelte Nachfrage sodann im Wege von Ausschreibungen zu decken suchen, um bessere Bezugskonditionen zu erzielen. Einzelnen Stadtwerken sind internationale Ausschreibungen und mehrjähriger Gasbezug zu günstigeren Festpreisen gelungen. Zum Beispiel berichteten die Jenaer Stadtwerke darüber.

nomos:
Es geht nicht nur um \"sozial\", die Frage ist aktueller denn je und wurde hier vor Ort wieder diskutiert.

Die Forderung und Empfehlung ist auch nicht wirklich neu.


--- Zitat ---Lineare Tarife

Die Einführung linearer Strom- und Gastarife ist ein wirkungsvoller Anreiz zur Energieeinsparung, da das Kostenbewußtsein der Verbraucher gestärkt wird. Dagegen enthält die bei den rheinland-pfälzischen Tarifen gebräuchliche Kostendegression sowie die Aufteilung in einen Grund- und Arbeitspreis keinen finanziellen Anreiz zur Einsparung: Je mehr Energie verbraucht wird, desto billiger wird die verbrauchte kWh.

Der Landespolitik wird empfohlen, lineare Tarife im Rahmen des preisaufsichtsrechtlichen Genehmigungsverfahrens anzuerkennen sowie Modellvorhaben zur Einführung linearer Tarife.
--- Ende Zitat ---
... siehe hier eine alte Empfehlung an die Landespolitiker von Rheinland-Pfalz. Die Energie wurde in der Zwischenzeit erheblich teuerer und die Bedingungen haben sich geändert, die angesprochene Tarifgestaltung allerdings kaum. Die  Notwendigkeit zum Energiesparen besteht immer noch, der fehlende Anreiz allerdings auch. Wer der Umwelt zuliebe sparen will oder finanziell sparen muss, wird von den Tarifen nicht befördert, sondern ausgebremst. Sparen wird als wenig sinnvoll erlebt. Die Energierechnung steigt so oder so.
 
Zukunftsfähiges Rheinland-Pfalz Seite 4

Der Literpreis an der Tankstelle gilt für den Gelegenheitsfahrer im Kleinwagen ebenso wie für den Vielfahrer mit dem SUV. Auch hier gibt es Fixkosten für die Tankstelleneinrichtung, trotzdem wird mit einem Preis gerechnet. Das ist auch bei der Haushaltsenergie Strom und Gas möglich.

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superhaase:
Lineare Tarife sollte es auch mal in München geben.
Die Rot-Grüne-Stadtregierung ist dann aber beim Gas davon abgerückt, weil es sozial ungerecht gewesen wäre.

Welche Rechtfertigung hat die Erhöhung eines Energiesparanreizes, wenn er vornehmlich sozial Schwache trifft?
Sollen nun unsere Energiesparanstrengungen vornehmlich auf dem Rücken der sozial Schwachen ausgetragen werden?
Der wohlhabende Singlehaushalt soll durch lineare Tarife entlastet werden, während eine kinderreiche Familie dadurch belastet würde?
Also sollen gefälligst die kinderreichen Familien dafür sorgen, dass wir unsere CO2-Einsparziele erreichen?

Lineare Gastarife sind sozial ungerecht. Das ist erwiesen.

Wie ich sehe, haben Sie inzwischen nichts dazugelernt, nomos.  :tongue:

nomos:

--- Zitat ---Original von superhaase
Lineare Tarife sollte es auch mal in München geben. Die Rot-Grüne-Stadtregierung ist dann aber beim Gas davon abgerückt, weil es sozial ungerecht gewesen wäre.

Welche Rechtfertigung hat die Erhöhung eines Energiesparanreizes, wenn er vornehmlich sozial Schwache trifft? Sollen nun unsere Energiesparanstrengungen vornehmlich auf dem Rücken der sozial Schwachen ausgetragen werden? Der wohlhabende Singlehaushalt soll durch lineare Tarife entlastet werden, während eine kinderreiche Familie dadurch belastet würde? Also sollen gefälligst die kinderreichen Familien dafür sorgen, dass wir unsere CO2-Einsparziele erreichen?

Lineare Gastarife sind soziel ungerecht. Das ist erwiesen.

Wie ich sehe, haben Sie inzwischen nichts dazugelernt, nomos.  :tongue:
--- Ende Zitat ---
@sh, auf welchen Rücken tragen Sie denn etwas aus? Gerade Sie reden von Sozial und Familienförderung?! Ihr geförderter PV-Strom z.B. zahlen und belasten ja gerade diese genannten Familien und da müsste nicht nur die Rot-Grüne Stadtregierung von München noch von manchem \"abrücken\". Kinderreiche Familien sind selten unter Solardach- oder Feldbesitzern zu finden. Gerade hier findet ein Transfer von Arm zu Reich statt. Enteignung darf man das nennen. Mit was rechtfertigen Sie denn diese überzogene PV-Förderung, mit dem eingesparten CO2? Sonst gibt es nichts \"unsoziales\" in München?

Es geht hier allerdings nicht um Sozialtarife, es geht um lineare Tarife für Haushaltsenergie. Es geht auch nicht um Vorteile für wohlhabende Singlehaushalte zu Lasten sozial schwacher kinderreicher Familien.  Kinderreiche Familien werden mit dem dafür vorgesehenen Instrumentarium gefördert und entlastet. Gas- und Stromtarife sind dafür nicht vorgesehen und auch nicht geeignet.

Gerade lineare Tarife würden Ungerechtigkeiten vermeiden. Man kann Ihr Beispiel ja noch auf diverse Wohngemeinschaften mit einigen Großverdienern etc. ausmalen usw....  

Wurden lineare Tarife wirklich in München diskutiert und wo hat sich die soziale Ungerechtigkeit erwiesen? Haben Sie eine Studie, einen Nachweis?

... und für die \"CO2-Einsparziele\" müssen alle sorgen. Haben Sie da \"inzwischen etwas dazugelernt, @sh?

Lineare Tarife sind in jeder Hinsicht sinnvoll und gerechter als das aktuelle Tarifsystem.

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