Energiebezug > Gas (Allgemein)
Wie heize ich richtig mit Gas?
bambu:
Hallo,
vor kurzem bin ich umgezogen und heize nun mit Gas. Da ich unterschiedlichste Informationen erhalte, wie ich am sparsamsten heize, frage ich einfach hier mal nach, ob mir jemand einen Hinweis geben kann.
Meine Wohnung ist 75 qm groß, 25 davon sind das Wohnzimmer, 8 das Arbeitszimmer. Das Thermostat befindet sich im Wohnzimmer. Tagsüber halte ich mich aber fast ausschließlich im Arbeitsszimmer auf, das heißt, es ist nicht nötig, das WZ den ganzen Tag zu heizen, aber im AZ will ich schon gern 20/21 Grad haben. Das scheint aber nur zu gehen, wenn das WZ komplett mitgeheizt wird, da dies ja für das Thermostat der Referenzraum ist. Das ist aber doch Verschwendung?!
Kann mir jemand sagen, wie man das am besten löst bzw. wen man da fragen kann? Weder die Verbraucherzentrale noch die Heizungsfirma konnten mir wirklich weiterhelfen bzw. es gab sehr unterschiedliche Auskünfte.
Für jeden Hinweis dankbar und mit den besten Grüßen,
bambu
superhaase:
Ich hab auch eine Gasheizung mit Raumtemperaturfühler im Führungsraum.
Nur ist es bei mir umgekehrt: der Fühler ist im Arbeitszimmer, das aber zur Zeit meist unbenutzt ist, da ich auswärts arbeite.
Die Lösung Ihres \"Problems\" ist ganz einfach:
Drehen Sie das Ventil am Heizkörper im Wohnzimmer (Führungsraum) zu, so dass das Wohnzimmer nicht mehr geheizt wird.
Dadurch hebt die Gastherme zwar die Vorlauftemperatur bis auf das Maximum an (75°C), was eine gewisse geringe Energieverschwendung bedeutet, aber die Einsparungen durch die Raumtemperatursenkung im Wohnzimmer sind wesentlich größer.
Um diese erwähnte geringe Energieverschwendung wegen der erhöhten Vorlauftemperatur zu reduzieren, wenn es draußen nicht so kalt ist und daher der Heizleistungsbedarf nicht so groß ist, können Sie zusätzlich auch die maximale Vorlauftemperatur an der Gastherme manuell etwas niedriger einstellen (meist einfacher Regler an der Vorderseite). Wenn dadurch allerdings die Therme dann dauernd ein- und ausschaltet, weil die minimale Heizleistung zu viel ist, um diese niedrigere Vorlauftemperatur nicht zu überschreiten, dann sollte man das lassen.
Alternativ können Sie dann noch die maximale Heizleistung der Gastherme niedriger einstellen (meist komplizierter).
Falls Sie das Wohnzimmer nicht ganz ungeheizt lassen möchten, können Sie auch statt des einfachen Auf-Zu-Ventils im Wohnzimmer ein Thermostatventil anbringen und dieses auf die gewünschte niedrigere Temperatur einstellen.
Das alleinige Einstellen einer niedrigeren Soll-Temperatur am Führungsraumfühler hat keinen Sinn, denn dann werden die anderen Räume wahrscheinlich nicht richtig warm.
ciao,
sh
Pölator:
Hallo Bambu,
zur Beantwortung Ihrer Frage ist es wichtig, folgendes zu wissen:
-Zentralheizung oder Therme in der Wohnung?
-Hersteller/Typ Thermostat
Wenn Einzeltherme für Wohnung:
-Hersteller/Typ Therme
Erst wenn diese Daten bekannt sind, kann man sich Gedanken machen, ob und wie man in den (empfindlichen) Regelkreis der Heizung eingreifen möchte. Denn hier hat schon so mancher gelernter Heizungs\"fach\"mann seine Schwierigkeiten.
Wenn die Thermostate im Referenzraum geschlossen werden, kann die Regelung nicht mehr regeln (was auch?), Vorlauftemperatur und unkalkulierbare Brennerstarts verschlechtern den Wirkungsgrad der Anlage immens und erhöhen den Verschleiß der Anlage.
Eventuell kann der einfachste Weg über ein funkgesteuertes Referenzthermostat führen, welches die einfachste Lösung wäre, dazu müssten aber die technischen Daten bekannt sein.
Sollte sich das Thermostat an der Wand Wohnzimmer/Arbeitszimmer befinden, könnte man es auch mit einem Bohrer und einer Kabelverlängerung umsetzen.
mfG
Pölator
superhaase:
Man sollte es nicht zu kompliziert machen.
--- Zitat ---Original von Pölator
-Zentralheizung oder Therme in der Wohnung?
-Hersteller/Typ Thermostat
Wenn Einzeltherme für Wohnung:
-Hersteller/Typ Therme
--- Ende Zitat ---
Dass es sich um eine Einzeltherme für die Wohnung handelt, dürfte aus der Angabe \"Referenzraum\" klar sein.
--- Zitat ---Erst wenn diese Daten bekannt sind, kann man sich Gedanken machen, ob und wie man in den (empfindlichen) Regelkreis der Heizung eingreifen möchte. Denn hier hat schon so mancher gelernter Heizungs\"fach\"mann seine Schwierigkeiten.
Wenn die Thermostate im Referenzraum geschlossen werden, kann die Regelung nicht mehr regeln (was auch?), Vorlauftemperatur und unkalkulierbare Brennerstarts verschlechtern den Wirkungsgrad der Anlage immens und erhöhen den Verschleiß der Anlage.
--- Ende Zitat ---
Wollen wir mal nicht den Teufel an die Wand malen. ;)
So schlimm und kompliziert ist das alles nun auch wieder nicht.
Im übrigen sind im Referenzraum (Führungsraum) i.A. keine Thermostatventile an den Heizkörpern, denn das würde sich mit der Regelung über den Führungsraumfühler beißen.
Dreht man die Ventile im Führungsraum zu, dann regelt der Regler bei sinkender Raumtemperatur auf die eingestellte max. Vorlauftemperatur (meist 75°C) hoch und hält diese konstant. Er regelt also noch. ;)
Soooo immens wird der Wirkungsgrad dadurch nicht schlechter.
Wie man am besten vorgeht, habe ich oben beschrieben.
--- Zitat ---Eventuell kann der einfachste Weg über ein funkgesteuertes Referenzthermostat führen, welches die einfachste Lösung wäre, dazu müssten aber die technischen Daten bekannt sein.
--- Ende Zitat ---
Das ist natürlich die beste Lösung, wenn es sich bei den Heizgewohnheiten um einen Dauerzustand handelt. Kostet halt auch ein bisschen. Und ob der Vermieter mitspielt?
--- Zitat ---Sollte sich das Thermostat an der Wand Wohnzimmer/Arbeitszimmer befinden, könnte man es auch mit einem Bohrer und einer Kabelverlängerung umsetzen.
--- Ende Zitat ---
Auch ein guter Vorschlag. Fragt sich, was der Vermieter dazu sagt.
ciao,
sh
Pölator:
Hallo nach München,
in der Tat sollte man es nicht zu kompliziert machen.
Aber dass ein Thermostat auf eine eigene Therme schliessen läßt, ist ein Trugschluss.
Beispiel:
1 Therme, 3 Heizkreise, 3 Thermostate, 3 Wohnungen, 3 Referenzräume... .
--- Zitat ---Original von superhaaseIm übrigen sind im Referenzraum (Führungsraum) i.A. keine Thermostatventile an den Heizkörpern, denn das würde sich mit der Regelung über den Führungsraumfühler beißen.
--- Ende Zitat ---
Das wissen wir nicht, auch würde es sich nur beissen, wenn diese irgendwo in der Mitte stehen. Bei reiner Innentemperaturführung kann man sich diese in der Tat sparen, ansonsten müssen sie voll geöffnet sein.
--- Zitat ---Dreht man die Ventile im Führungsraum zu, dann regelt der Regler bei sinkender Raumtemperatur auf die eingestellte max. Vorlauftemperatur (meist 75°C) hoch und hält diese konstant. Er regelt also noch. ;)
--- Ende Zitat ---
Dies ist keine Regelung die Sinn macht, wenn sie sie weiterdenken. Die Heizung kennt dann nur zwei Zustände: voll Power oder aus. Dies ist genau genommen keine Regelung, sondern eine Steuerung, die zusätzlich Energie verschwendet... . Die Vorlauftemperatur wird hauptsächlich durch denn Außentemperaturfühler bestimmt, so dieser vorhanden ist. Auch hierzu wäre es wichtig, zu wissen, um welche Anlage es sich handelt.
Ebenfalls erfasst das Raumthermostat Störgrößen, wie z.B. Sonneneinstrahlung oder die Wärmeabgabe der unteren Wohnung (wenn vorhanden).
Um nun bei Ihrem Vorschlag zu bleiben:
Es kann durchaus sein, dass der Raum trotz geschlossener Thermostate daher gar nicht soweit auskühlt, dass der von Ihnen gewünscht Effekt eintritt.
--- Zitat --- Soooo immens wird der Wirkungsgrad dadurch nicht schlechter
--- Ende Zitat ---
Hier im Forum wird viel über sparsame Umwälzpumpen diskutiert. Nach Ihrer Vorgehensweise, wenn sie den gewünschten Effekt erzielen sollte, werden die Pumpenlaufzeit und Brennerstarts steigen, somit der auch der Stromverbrauch und Verschleiß. Dem Mieter wird’s egal sein, zahlt ja der Eigentümer. Aber die Wärmeverluste durch die unnötig hohe Vorlauftemperatur zahlt der Mieter, vielleicht sieht dieser es als vorteilhaft an, wenn seine Besenkammer, in der die Therme hängt wohlige 35°C Raumtemperatur hat... . Im Bad wäre es nicht so störend ;-)
--- Zitat ---
--- Zitat ---Eventuell kann der einfachste Weg über ein funkgesteuertes Referenzthermostat führen, welches die einfachste Lösung wäre, dazu müssten aber die technischen Daten bekannt sein.
--- Ende Zitat ---
Das ist natürlich die beste Lösung, wenn es sich bei den Heizgewohnheiten um einen Dauerzustand handelt. Kostet halt auch ein bisschen. Und ob der Vermieter mitspielt? .
--- Ende Zitat ---
Die Dinger gibt’s gebraucht bei einem großen Internetauktionshaus. Wenn man auszieht, kann man sie an den nächsten weiterverkaufen. Auch bei diesem Vorschlag wären es sinnvoll zu wissen, ob die vorhandene Anlage dazu kompatibel ist.
--- Zitat ---
--- Zitat ---Sollte sich das Thermostat an der Wand Wohnzimmer/Arbeitszimmer befinden, könnte man es auch mit einem Bohrer und einer Kabelverlängerung umsetzen.
--- Ende Zitat ---
Auch ein guter Vorschlag. Fragt sich, was der Vermieter dazu sagt. .
--- Ende Zitat ---
Das muss gar nicht auffallen, da für meisten Thermostate 0,75mm² Verdrahtung ausreicht. Also gibt’s auch nur ein kleines Loch. Alles andere ist dem geschickten Heimwerker selbst überlassen. Die Löcher werden mit Gips geschlossen und zur Farbgestaltung der Tapete kann der Malkasten der Nachbarskinder ausgeliehen werden.
Es stellt sich insgesamt die Frage, welcher Aufwand als lohnend angesehen wird, um ein paar kWh zu sparen, da die Wohnzimmertemperatur einen bestimmten Wert wohl nicht unterschreiten soll... .
@superhaase:
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, aber meine bauphysikalischen Kenntnisse, gepaart mit den Thermodynamikvorlesungen aus den ersten Semestern (auch wenn’s schon etwas her ist) und den Erfahrungen von Haussanierungen (auch des Eigenen) sagen mir, dass bei der von Ihnen vorgeschlagen Methode die gefühlte Ersparnis wesentlich größer ist als die tatsächliche. Zur genaueren Betrachtung fehlen uns die Daten zur Heizung und des Gebäudes.
@bambu:
Funkthermostate oder versetzen des Vorhandenen
Schönen Abend noch,
der Pölator
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