Energiepolitik > Fossile Energie / Atomkraft
Ist Atomstrom wirklich billig?
superhaase:
--- Zitat ---Original von Netznutzer
Es lebe die Ignoranz.
Vielleicht ist noch keine Firma daran Pleite gegangen, die davon profitiert, (Antec Solar mal ausgenommen), aber bei denjenigen Firmen, die es zu bezahlen haben, hat es zumindest mit dazu beigetragen, dass hier vor der kompletten Pleite erst mal \"nur\" die Werke dicht gemacht wurden, z.B. in Hamburg die Alu-Werke.
--- Ende Zitat ---
Ja es lebe die Ignoranz!
Fragt sich nur auf welcher Seite.
Die EEG-Umlage macht im Vergleich zu den sonstigen Gründen für die überhöhten Strompreise nur einen Bruchteil aus.
Wenn das Aluwerk dicht gemacht wurde, dann wohl eher wegen EON, RWE und Co. und deren exorbitanten Gewinnsteigerungen duch ihre Marktbeherrschung.
Den Nachweis, oder zumindest eine nachvollziehbare Darlegung, dass es am EEG lag, und dass bei sonst marktgerechten Strompreisen das EEG trotzdem die Schließung erzwungen hätte, sind bisher die EEG-Gegner schuldig geblieben.
Die Aluwerke sind auch ein Sonderfall, da für die Aluerzeugung eine bestimmte, große Menge an Strom unabdingbar ist - hier kann nicht bzw. kaum gespart werden. Ob man daher hierfür nun eine Ausnahmeregelung schafft, wie bei der Ökosteuer, darüber lässt sich sicher diskutieren.
Bei anderen Industriezweigen hingegen können durch Effizienzsteigerung und Ausnutzen von Sparpotentialen die Energiekosten trotz steigender Strompreise noch reduziert werden.
Weitere Strompreissteigerungen sind zu erwarten (teuerere CO2-Zertifikate). Auch international. Das ist wohl auch unvermeidbar, aus Gründen, die mit dem EEG nichts zu tun haben. Dann wird die EEG-Umlage wieder weniger ins Gewicht fallen.
Man kann wirtschaftliche Probleme aufgrund von hohen Strompreisen jedenfalls nicht dem EEG anlasten - oder nur zu einem geringen Teil.
Dass es zur Verteuerung des Stroms beiträgt, ist unbestritten.
Aber diejenigen, die deshalb das EEG ablehnen, bieten keine nachhaltigen Alternativen hierzu an.
Nur jammern und sagen \"ich will das nicht\", ist wenig hilfreich und äußerst ignorant! Da müsste schon mehr kommen.
Würde endlich echter Wettbewerb auf dem Erzeugermarkt aufkommen, könnte ein Großteil der zu erwartenden Strompreissteigerungen der nächsten Jahre kompensiert werden.
ciao,
sh
AKW NEE:
Sollte hier mensch glauben, die Aluwerke oder andere Unternehmen bekommen keinen Sonderpreis?
Zum Vergleich die Gemeinde Lemgow (mensch achte auf das w ) mit weniger als 2000 Einwohnern hat ein Angebot bekommen von etwas über 6 ct/kWh.
nomos:
--- Zitat ---Original von AKW NEE
Sollte hier mensch glauben, die Aluwerke oder andere Unternehmen bekommen keinen Sonderpreis?
Zum Vergleich die Gemeinde Lemgow (mensch achte auf das w ) mit weniger als 2000 Einwohnern hat ein Angebot bekommen von etwas über 6 ct/kWh.
--- Ende Zitat ---
... und der Strom mit dem Sonderpreis hat seinen Ursprung beim EEG-umlagegeförderten Solarstorm?
Sobald die Gestehungskosten für Solarstrom und die Produktion in Deutschland mit den hiesigen Braunkohlekraftwerken mithalten können, glaube ich auch, dass das schöne Märchen wahr wird. ;)
Ich hätte nichts dagegen, das wäre toll! Solarstrom für weit unter 10 ct/kWh ........???
Damit aber kein Missverständnis aufkommt, damit meine ich nicht, dass der Konkurrenzstrom soweit verteuert werden soll bis sich der deutsche Solarstrom rechnet. Das könnten viele Menschen nicht mehr bezahlen. Ein früherer Wirtschaftsminister wollte mal Wohlstand für Alle. Von Sozialstrom für Alle war da noch nicht die Rede. Die genannten 6 ct/kWh sind schon ok ;) ; daran kann man sich orientieren! [/list]PS:
Die Schweizer Sicht. Man will in deutsche Importkohlekraftwerke investieren (Sonnenstorm ist kein Thema):
--- Zitat ---Die Rätia ist wegen der Beteiligung an einem geplanten Kohlekraftwerk im deutschen Brunsbüttel in die Schlagzeilen geraten. Wo steht das Vorhaben heute?
Bobst: Derzeit diskutieren wir die Vertragsdetails mit der Firma Südweststrom sowie den Umfang unserer Beteiligung. Wir dürfen dabei auf die grundsätzliche Unterstützung der Bündner Regierung für unsere Strategie zählen - der Kanton Graubünden ist mit 46% an Rätia Energie beteiligt.
Wie sehen Sie die Gefahr, dass das Projekt auf dem politischen Weg verhindert wird?
Bobst: Wir halten uns an alle Umweltgesetze. Deutschland produziert heute einen ganz substanziellen Teil seiner Energie mit Kohle. Insbesondere wenn das Land aus der Atomenergie aussteigt, kann es künftig nicht auf Kohle und Gas verzichten. Solange die Gegebenheiten sind, wie sie sind, sehe ich nicht ein, weshalb wir dort nicht in Kohlekraft investieren sollen. Käme es zu einem Investitionsmoratorium, würde das faktisch festlegen, dass Schweizer Energiefirmen nur in bestimmte Technologien investieren dürfen. Das wäre ein massiver Eingriff in die marktwirtschaftlichen Grundsätze der Schweiz.
Über Solarstrom liest man in Ihren Hochglanzbroschüren hingegen wenig.
Bobst: Die Solartechnologie ist im Moment nicht Teil unserer Strategie, weil sie noch nicht ausgereift ist. Wir konzentrieren uns auf Wind. Wir sind das erste Schweizer Unternehmen, das im Ausland einen Windpark am Netz hatte. Und wir entwickeln weitere solche Projekte.
Die Rätia Energie will sich auch an einem neuen Schweizer KKW beteiligen. Derzeit wird kritisiert, dass sich die Strombranche nicht auf ein Projekt einigen kann.
Bobst: Als die Strombranche vor Jahren geeint an solche Projekte heranging, sprach man in der Öffentlichkeit von der «Stromlobby», die keine Konkurrenz zulasse. Jetzt stellt man drei Projekte vor, von denen man eines oder zwei realisieren will - und es ist auch wieder nicht recht. Das Vorgehen der Strombranche ist ganz normal. In Deutschland gibt es derzeit 25 Projekte für grosse Kohlekraftwerke. Von denen werden wohl 10 oder 15 realisiert.
Warum vergessen wir die KKW nicht und kaufen künftig Strom im Ausland?
Bobst: Das wäre keine gute Idee. Deutschland spricht vom Atomausstieg, Frankreich hat wenig Interesse am Bau von thermischen Anlagen. Ich würde mich nicht darauf verlassen, dass die Schweiz den Strom künftig importieren kann.
--- Ende Zitat ---
superhaase:
--- Zitat ---Original von nomos
... und der Strom mit dem Sonderpreis hat seinen Ursprung beim EEG-umlagegeförderten Solarstorm?
--- Ende Zitat ---
Wer hat denn so einen Schmarrn behauptet?
--- Zitat ---Sobald die Gestehungskosten für Solarstrom und die Produktion in Deutschland mit den hiesigen Braunkohlekraftwerken mithalten können, glaube ich auch, dass das schöne Märchen wahr wird. ;)
Ich hätte nichts dagegen, das wäre toll! Solarstrom für weit unter 10 ct/kWh ........???
--- Ende Zitat ---
Das ist gar nicht das Ziel.
Solarstrom muss in einem zukünftigen Konzept der Stromversorgung nicht mit Braunkohle konkurrieren können.
Solarstrom soll antizyklisch ergänzend zum Windstrom die Lücken füllen und die Lastspitzen mittags bedienen, dafür ist auch in ferner Zulunft ein etwas höherer Preis gerechtfertigt.
Solarstrom wirkt außerdem aufgrund der vielen kleinen Anlagen mitten in den Verbrauchsgebieten netzentlastend.
Und in die ferne Zukunft gedacht, wird Solarstrom auch richtig billig werden!
Es wird immer vergessen, dass die PV-Anlagen auch nach ihren ersten 20 Jahren mit hoher Einspeisevergütung noch lange Strom liefern werden, da sie fast verschleißfrei und sehr betriebskostengünstig sind. Man schätzt die Lebensdauer von PV-Modulen heute auf durchschnittlich mindestens 30 Jahre.
Dieser Strom aus der zweiten Lebensphase von PV-Anlagen wird dann recht billig ins Netz eingespeist werden (nach Eigennutzung eines Teils) und somit den Strompreis senken.
Warum der Herr Bost die Solartechnik als nicht ausgereift bezeichnet, ist schon etwas unverständlich. Er könnte sagen, sie ist ihm derzeit noch zu teuer und die Gewinnmargen sind ihm zu niedrig.
Technisch ist sie sehr ausgereift und zuverlässig.
ciao,
sh
Sukram:
--- Zitat ---Original von superhaase
Wer hat denn so einen Schmarrn behauptet?
Solarstrom muss in einem zukünftigen Konzept der Stromversorgung nicht mit Braunkohle konkurrieren können.
Solarstrom soll antizyklisch ergänzend zum Windstrom die Lücken füllen und die Lastspitzen mittags bedienen, ...
Solarstrom wirkt außerdem aufgrund der vielen kleinen Anlagen mitten in den Verbrauchsgebieten netzentlastend.
sh
--- Ende Zitat ---
Der Erste Satz passt ja zumindest.
Für den Rest brauchen wir im Orbit ein paar Ersatzsonnen und große Windquirle, die die Wolken bei Bedarf wegpusten.
Oder wir richten den Bedarf nach dem Sonnenschein:
*****
--- Zitat ---In den ersten beiden Januarwochen 2009 lag die Netzlast in Deutschland in einer Bandbreite von 50 GW in den ganz frühen Morgenstunden und in einer Größenordnung von 65 bis 75 GW im Verlauf des Tages bis in die Abendstunden. In ganz Europa waren Verbrauchsspitzen zu verzeichnen.
Im Zeitraum zwischen dem 5. und 11. Januar 2009 lag die Windeinspeisung in einer Größenordnung von 0,5 bis 4,5 GW. Bezogen auf die Netzlast war das ein verschwindend geringer Anteil.
Glücklicherweise waren die Kapazitäten auf Grundlage Kernenergie (rd. 20 GW) sowie Braunkohle (rd. 20 GW) ganz überwiegend rund um die Uhr verfügbar und auch der große Park an Steinkohlekraftwerken (rd. 28 GW) sowie die Gasanlagen (rd. 22 GW) standen bereit, um den hohen Strombedarf abzudecken.
--- Ende Zitat ---
Sonne war da auch nich.
*****
--- Zitat ---Original von superhaase
Die Aluwerke sind auch ein Sonderfall, da für die Aluerzeugung eine bestimmte, große Menge an Strom unabdingbar ist - hier kann nicht bzw. kaum gespart werden. Ob man daher hierfür nun eine Ausnahmeregelung schafft, wie bei der Ökosteuer, darüber lässt sich sicher diskutieren.
--- Ende Zitat ---
Die gibt\'s schon-
Nach § 40 EEG-2009 sollen die stromintensiven Unternehmen des produzierenden Gewerbes maximal 0,05 Cent/kWh der direkten EEG-Kosten tragen, um „so ihre internationale und intermodale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten“.
-aber da kommen ja die indirekten Kosten noch dazu, sh. http://www.ensys.tu-berlin.de/fileadmin/fg8/Downloads/Publications/2008_Erdmann_indirekte-EEG-Kosten.pdf
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