Wie effektiv heizen mit Holzofen + Solar?

[Konrad]

Ein kleines Einfamilienhaus (ca. 100 m2) soll vollständig mit einem Scheitholz-Ofen + Solarunterstützung beheizt werden.

Wie wird die Energieausnutzung des Ofens und seiner Einbindung in den Heizkreislauf möglichst effektiv?

Wichtig für mich ist:
1. möglichst hoher Gesamt-Wirkungsgrad (wenn möglich > 80%)
2. möglichst hoher wasserseitiger Anteil der Wärmeabgabe (wenn möglich > 70%)

was ist dafür besser:
- ein Kaminofen oder ein Grundofen?
- ein nachgeschalteter Rauchgas-Wärmetauscher oder eine Ummantelung des Brennraums?

Eine Ummantelung hätte den Vorteil, dass nur ein geringer Anteil der Wärme in den Raum angestrahlt wird; dass also der größte Anteil der Wärme an das Wasserabgegeben würde.
Dagegen wurde mir aber der Einwand vorgehalten, der Wassermantel würde den Brennraum zu stark abkühlen, so dass das Holz nicht mehr heiß genug verbrennen könnte. Dies würde dann zu einer unsauberen und uneffektiven Verbrennung führen.

Ist diese Kritik berechtigt?

Für Kaminöfen mit Wassermantel wird häufig ein Wirkungsgrad von über 80% angegeben. Wie glaubwürdig ist das?

[berndh]

Na das sind mal Fragen.

Also, Holzöfen sollten immer Grundöfen sein, die Rostöfen sind eigentlich aus der Kohleverbrennung übrig geblieben.
Holz verbrennt die Asche zu festen Klumpen in den grundöfen, dadurch nur minimaler Ascheanfall und ein sehr großes Glutbett in der sich die Wärme lange hält.

Die Öfen mit den Wassertaschen sind ie verbreiteste Version, aller dings muss bei der ausführung immer dadrauf geachtet werden das der brennraum nicht zu stark gekühlt wird.
Deshalb gibt es da immer die Mischarmaturen die die Eintrittstemp immer über 60 grad halten, auch um Kondensation bis zum Abgasrohr zu verhindern.
Da der Gußstahl dem sauren Kondensat nicht lange wiederstehen würde.

Wenn man sowieso den Abgasweg ernneuert, bzw. einen Aussenstahlkamin hat, gibt es die möglichkeit einen Kondensationskamin zu nehmen.
Vorteil, der holt bis zu der Rücklauftemp der Heizung sämtliche Energie aus dem Rauchgas, dabei fällt allerdings Kondenswasser an das abgeletet werden muss, dem Edelstahlkamin macht das aber nichts.
Man braucht keine Mischarmatur mehr, allerdings kann der Zug des Kamins unter der Temperatursenkung leiden, da muss man wenn der zu klein wird notfalls einen Ventilator nachrüsten damit die Verbrennungsabgase sicher aus dem Haus verschwinden!!

Großer Nachteil, diese Kamine werden nirgens angeboten, da sie immer an die Umgebung angepasst werden müssen, meiner wird demnächst von meinem Edelstahlbaubetrieb extra nach meinen Angaben geschweisst.
Ohne Armaturen Anschlüsse Leitungen etc. 1.200€.
4 Meter, innen glatt 150mm 15 mm Wasserspalt, Zwischenraum mit Distanzblechen und Distanzstiften gehalten. Abgedrückt mit 4 bar, das sollte eigentlich reichen. Der Kaminkehrer hat größte Bedenken das der Kamin für einen Kaminbrand empfindlich wird, da sich an den kalten Wänden alles absetzen würde, allerdings gab es mal einen Hersteller aus Österreich der solche Kamine angeboten hat, nach dem seinen Angaben wird durch das Kondensat viel Dreck gebunden und es \"wäscht\" sich so aus.
Wurde auch mal bei \"Einfach Genial beim MDR vorgestellt)

Die bei Ebay etc. angebotenen Kleinwärmetauscher sind viel zu klein und haben auch das Problem der Kondensationsvermeidung.

Die Angaben zu Wirkungsgraden kannst du nur nachprüfen, ausser der Anbieter hat eine zertifizierten Nachweis vom TÜV etc, das seine Aussagen belegbar sind.

Bernd

[Konrad]

Original von berndh

Also, Holzöfen sollten immer Grundöfen sein, die Rostöfen sind eigentlich aus der Kohleverbrennung übrig geblieben.

Und wie sieht das bei Kaminöfen aus? Sind das immer (oder meistens?) Rostöfen? Dazu habe ich noch in keiner technischen Beschreibung eine Angabe gefunden!

Original von berndh
Die Öfen mit den Wassertaschen sind ie verbreiteste Version, aller dings muss bei der ausführung immer dadrauf geachtet werden das der brennraum nicht zu stark gekühlt wird.
Deshalb gibt es da immer die Mischarmaturen die die Eintrittstemp immer über 60 grad halten, auch um Kondensation bis zum Abgasrohr zu verhindern.

Sind diese \"Mischarmaturen\" immer schon mit eingebaut, oder muss man sich um die extra kümmern?

Original von berndh
Wenn man sowieso den Abgasweg ernneuert, bzw. einen Aussenstahlkamin hat, gibt es die möglichkeit einen Kondensationskamin zu nehmen. Vorteil, der holt bis zu der Rücklauftemp der Heizung sämtliche Energie aus dem Rauchgas, dabei fällt allerdings Kondenswasser an das abgeletet werden muss, dem Edelstahlkamin macht das aber nichts.

Wie funktioniert das? Also wie holt der Kamin die Wärme aus dem Rauchgas, und wo geht die dann hin?

[berndh]

Google mal nach Grundofen, da steht dann viel.
Wobei grundofen da evtl. das falsche Wort ist, den die Kaminbauer verstehen darunter mehr einen Kachelofen. Ich verstehe unter Grundfeuer mehr einen Brennraum ohne Rost und Luftzuführ durch diesen.
Mir wurde es so halt anders als in der Wikipedia erklärt, ich habe auch einen Kaminofen der so ein Grundfeuerofen ist.
Er hat keinen Rost und das Feuer brennt auf dicke Schamotesteinen.
Und wiegt einiges mehr als die Baumarktversionen.

Diese Mischarmaturen sind mal direkt beim Kamin dabei, mal werden diese als Zubehör verkauft, kommt auf den Hersteller an.
Bei teuren ist meist alles dabei, bei günstigen kommt alles als Zubehör dazu.
Es gehört noch einiges mehr zu einer Anbindung an die Heizung!!

Wie funktioniert das? Also wie holt der Kamin die Wärme aus dem Rauchgas, und wo geht die dann hin?

Du willst doch heizen wieso weißt du dann nicht wohin damit???

Mit dem Kamin funktioniert das im Grunde genauso wie im Wassertaschenofen, durch die große Fläche und das dahinter fließende Wasser tauschen sich die Temperaturen untereinander aus.
Die Wärme geht dann so wie auch nach dem Mischer bei den Wassertaschen in einen Puffer oder direkt in die Heizkörper, also in die normale Heizungsanlage.

Aber ohne Puffer sollte man keinen Holzofen betreiben, da die Wämemenge sich schwer regeln läßt!

Ansonsten hilft mal die Suchfunktionen des Webs zu nutzen, dort sind viele Möglichkeiten recht gut erklärt.

[Nudge]

Hallo,
ich würde mal nach einem Holzvergaserofen schauen,
sowas gibts auch fürs Wohnzimmer, z.B. Walltherm. der leitet die gut verbrannten Rauchgase an den Wärmetauscherflächen vorbei, und kühlt somit nicht wie viele andere die Brennkammer runter, weiterhin ist bei Holzvergasern die Verbrennung besser und somit müssten die auch weniger gereinigt werden ( ist eine Vermutung da ich selber keinen Vergleich habe). Aber ich würde bei wasserführenden Kaminen würde ich mich sowieso nach den Reinigungsinterwall informieren, da man ja nicht alle zwei Wochen das Wohnzimmer vollrußen.

Viele Grüss Nudge